Solidaritätserklärung an das anarchistische Kultur- und Buchzentrum Black Pigeon

Das soziale Zentrum Friedel 54 erklärt sich mit den Betreiber*innen des anarchistischen Buch- und Kulturzentrums Black Pigeon in Dortmund nach Angriffen von Neonazis und einer Kampagne gegen das Black Pigeon solidarisch.

Das Black Pigeon ist nach fast zwei Jahren des Bestehens aus den vorhandenen Räumlichkeiten ausgezogen und hat durch eine Crowdfunding Kampagne Geld gesammelt um neue Räume anzumieten um das Fortbestehen zu sichern und sich zu vergrößern um auch Platz für Veranstaltungen zu haben. Nach der erfolgreichen Kampagne und einem euphorischen Start in das nächste Kapitel des Black Pigeon wurde das kulturelle Zentrum noch vor seiner Eröffnung am 18.03.16 zur Zielscheibe von Neonazis. Dem Laden wurde eine Scheibe eingeworfen, außerdem starteten die Neonazis eine Kampagne um Druck auf den Vermieter auszuüben, was kurzzeitig zu funktionieren schien. Dank vieler breit gefächerter Solidaritätsbekundungen und dem entschlossenen Auftreten der Betreiber*innen konnte die Kampagne der Neonazis zunichte gemacht werden. Sie wurde sogar ins Gegenteil verwandelt, denn es zeigte sich, dass das kulturelle Zentrum über einen erstaunlichen Rückhalt verfügt.

Auch wir wurden in der Vergangenheit schon mehrmals Ziel neonazistischer Angriffe. Eingeworfene Fensterscheiben, verklebte Türschlösser und widerliche Parolen, die uns einschüchtern sollten. Doch von wegen. Wir wissen das Läden, die sich klar antifaschistisch positionieren, die Raum bieten für alle Menschen, ungeachtet des rechtlichen Status, des selbstgewählten Geschlechts, oder der sexuellen Orientierung, ein klares Angriffsziel sind für die Kleingeister, deren bierseliger Traum von allem zerstört wird, was in solchen Orten statt findet. Solche Räume, wie das Black Pigeon, oder der Kiezladen Friedel54, sind Keimzellen, aus denen heraus das hervorblitzt, was wir unter einer wahrlich freien und solidarischen Gesellschaft und Gemeinschaft verstehen. Gleichberechtigung, Selbstverwaltung, Solidarität sind Eckpfeiler einer Welt, die sich dumpfdeutsche Hohlbratzen nicht vorstellen können, obgleich es auch ihnen zu Gute kommen würde. Sei es drum. Wir streiten weiter für diese Welt, eine Welt ohne Grenzen, ohne Klassen, ohne Ausbeutung und ohne all die Moppelkotze unter der so viele Menschen leiden und an der so viele Menschen Tag für Tag zu Grunde gehen.

Unsere Gedanken sind bei euch. Wir senden euch die herzlichsten Grüße und alle Kraft, euch nicht kleinkriegen zu lassen von all den Widerlichkeiten dieser morschen Welt.

Venceremos compañeras.
Eure Friedel 54

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[Info & Diskussion] Antritt von rechts – Die Berliner AfD

Donnerstag – 24.03.2016 – 20 Uhr – Friedelstr. 54

Antritt von rechts – Die Berliner AfD

Im September 2016 tritt erstmals die Alternative für Deutschland (AfD) bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus und den Bezirksverordnetenversammlungen an. Der zunächst unauffällige Landesverband hat im Januar 2016 mit der Wahl des neuen Vorstands unter der Doppelspitze Beatrix von Storch und Georg Pazderski einen klaren Schritt nach extrem rechts gemacht und ist damit dem bundesweiten Trend gefolgt. Auch die Berliner AfD profitiert von der derzeitigen asyl-, und islam- sowie regierungsfeindlichen Stimmung, die von ihren eigenen Parteimitgliedern gezielt angeheizt wird. So ist zu erwarten, dass der Wahlkampf der AfD von rigorosen rechten Thesen geprägt sein wird. Den derzeitigen Prognosen nach wird ihr damit der Einzug in die Berliner
Parlamente gelingen.

Mit dieser Veranstaltung soll eine Einschätzung der Berliner AfD gegeben werden, die sowohl eine inhaltliche Analyse der Programmatik wie auch eine Vorstellung der wichtigsten Personen umfasst. Es wird außerdem ausreichend Raum zur Diskussion geben, wie dem aus antifaschistischer und antirassistischer Perspektive zu begegnen ist.

Die/der Referent_in ist Mitarbeiter_in des apabiz – antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin e.v.

Solidarität mit der Communidad “La Esperanza” auf Gran Canaria

Der Kiezladen Friedel 54 erklärt sich solidarisch mit der Communidad “La Esperanza”!

Die Communidad “La Esperanza” (dt. die Hoffnung) ist das größte selbstverwaltete Hausbesetzungs-Projekt Spaniens und befindet sich in Santa María de Guía auf Gran Canaria. Mittlerweile leben dort in vier Wohnblöcken etwa 200 Menschen, von denen die Hälfte minderjährig ist. Sie stammen alle aus prekären Verhältnissen, Arbeitslosigkeit, Armut und Obdachlosigkeit.
Am 14. März 2016 erhielten die Bewohner*innen, von denen viele schon seit 2013 in der Comunidad leben, eine Benachrichtigung des Bürgermeisters von Santa María de Guía, Pedro Rodríguez. In diesem Schreiben teilte er ihnen mit, dass die Bewohner*innen einen Monat Zeit haben, um das Gebäude freiwillig zu verlassen. Es seien Schritte eingeleitet worden, dass die Versorgungs-Unternehmen ihnen Strom und Wasser abdrehen werden (Wasser kaufen die Bewohner*innen in Behältern, die sie gemeinsam bezahlen. Strom beziehen sie aus einer Baustelle. Die Bewohner*innen hatten stets darum gebeten, dass man ihnen eine Zähler installiert, damit sie den verbrauchten Strom bezahlen können).
Der Stadtverwaltung und dem Bürgermeister war es egal, dass sie Panik verbreitet haben unter den 77 Familien, die die Comunidad bilden. Es war ihnen egal, dass sie die 200 Bewohner (die Hälfte davon Kinder und Jugendliche) in Angst und Verzweiflung gestürzt haben. Es war ihnen auch egal, dass diese Maßnahmen, sie von der Grundversorgung abzuschneiden und sie auf die Straße zu werfen, einen humanitären Notfall allererster Klasse darstellen würden, wenn es zur Durchführung käme.

Die Bewohner*innen haben jedoch beschlossen, sich von diesem harten Schlag nicht unterkriegen zu lassen. Sie sind aufgestanden und sie haben sich neu organisiert. Sie fordern von der Stadtverwaltung und dem Bürgermeister von Santa María de Guía, dass sie ihr Vorhaben, die Comunidad “La Esperanza” zu räumen, aufgeben. Die Beohner*innen verlangen, dass sie nicht zwangsgeräumt werden, solange es keine schriftliche Zusage einschließlich aller Garantien gibt, dass ihnen eine würdige Alternativ-Unterkunft angeboten wird, die trotz ihrer geringen Einkommen erschwinglich ist.

Solange dies nicht erfüllt ist, denken die Bewohner*innen von “La Esperanza” nicht daran, ihre Wohnungen aufzugeben.

Nein zur Räumung von “La Esperanza”!