29.04.2016 – Fr. 20 Uhr – Offener antifaschistischer Tresen mit der Initiative zur Aufklärung am Mord an Burak Bektaş

29.04.2016 - Fr. 20 Uhr - Friedelstraße 54

Der Offene Antira-/Antifa-Tresen lädt euch für den 29.4.2016 um 20 Uhr in die Friedel ein. Vertreter*innen der Initiative zur Aufklärung am Mord an Burak Bektaş werden sich und ihre Arbeit vorstellen. Darüber wollen wir in eine Diskussion kommen:
Wie kann Rassismus und rassistischer Terror/ Anschläge thematisiert werden? Was hat das gesellschaftliche Klima damit zu tun? Warum kann ein Gericht ein Motiv unter den Tisch fallen lassen? Was sind die praktischen Forderungen und weitergehenden Ziele der Kampagne? Wie können sie in andere Kontexte eingebunden werden?

Hintergrund:
Vor vier Jahren – am 5. April 2012 – wurde der 22-jährige Burak Bektaş auf offener Straße in Neukölln von einem Unbekannten erschossen und zwei seiner Freunde lebensgefährlich verletzt.Bis heute gibt es keine Ermittlungsergebnisse. Buraks Mörder hat den Tatort wortlos und ruhig verlassen. Genauso verhielt sich der Mörder des 31-jährigen Luke Holland, der am 20. September 2015 ebenfalls in Neukölln erschossen wurde. Bei seinem mutmaßlichen Mörder Rolf Z. wurden Nazi-Devotionalien beschlagnahmt. Eine rechte Motivation ist wahrscheinlich. Beide Morde könnten Taten des NSU nachahmen. Die Ermittlungen müssen auf diese Parallelen Antworten geben. Erleben wir in Berlin-Neukölln eine neue Form rechten/rassistischen Terrors?

Am 09.04.2016 gingen circa 300 Leute im Gedenken an Burak Bektaş und Luke Holland auf die Straße. Rolf Z., der mutmaßliche Mörder von Luke Holland steht derzeit vor Gericht, laut Prozessbeobachter*innen fehlt die konkrete Benennung der rassistischen Motivation. Im Schatten ständiger rechter und rassistischer Taten rufen wir zu einem gemeinsamen Erinnern auf.

Kein Vergessen! Wir fordern Aufklärung!

http://burak.blogsport.de/
http://gedenkort-fuer-burak.org/
http://friedel54.noblogs.org/

kostenlose und solidarische Mieter*innenberatung in der Friedel 54

 

Modernisierung, Mieterhöhung, Kündigung oder der ganz normale Stress mit dem*r Vermieter*in?
Eine solidarische Stadt von Unten entsteht nicht einfach so. Gegenseitige Hilfe und gelebte Solidarität beginnen im Kleinen. Wir bieten deshalb im Kiezladen der Friedel54 eine kostenlose Mieter*innenberatung für Alle an. Oft sind wir erschlagen von der juristischen Fachsprache. Ein Anwalt mit jahrelanger Erfahrung im Miet- und Sozialrecht beantwortet deine Fragen und hilft mit Tipps & Tricks. Es gilt: Nichts unterschreiben! Beraten lassen!

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13.4. Mieter*innenberatung und Tresen

Ab 18.30 Uhr findet eine kostenlose mietrechtliche Beratung durch einen Rechtsanwalt statt. Die Beratung endet 19.30 Uhr.

Ab 20 Uhr begrüßen wir euch zum Tresen der Friedel Friends und KiezPunks. Wir bekochen euch wieder mit leckerem Essen nach Art des Hauses und dazu gibt bestes tschechisches Dosenbier.

Außerdem haben wir die Berliner Mietergemeinschaft zu Gast, welche uns über die Vorteile einer Mitgliedschaft aufklären und den (Nicht-) Nutzen des Milieuschutzes in Nord-Neukölln erläutern kann. Wir freuen uns auf einen regen Austausch.

Schreib- und Diskussionsworkshop: “Von Dystopie lernen” | 17.04. | 14-19 Uhr

Dystopien (schlechtestmögliche Vorstellungen von Zukunft) als kreatives Werkzeug: was bedeuten eigentlich die Utopien, für die wir kämpfen, genau? Und was sind die Gegenentwürfe dazu? Realitäten, denen wir ausgeliefert sind? Auch, aber nicht nur: auch schlechtestmögliche Vorstellungen von Leben und Zukunft können dazu dienen, sich einer Realität zu verweigern, die uns auf vermeintliche Vernunft, Knappheit und Leistung trimmt.

Neben Input zu verschiedenen Dystopien (aus Filmen, Büchern, Projekten)
werden kurze Texte geschrieben und diskutiert.

14-19 Uhr, max. 15 Personen, Sprachen deutsch oder englisch, bitte
Anmeldung unter denise.fragner@gmail.com

Spenden (Empfehlung 5-10 Euro) gehen an die Friedel54

[Veranstaltung] Freizeit ohne Kontrollen | 07.04. | 19 Uhr

friedel-jugendzentrumsbewegung

 

Sechste und letzte Veranstaltung der Reihe: Logik der Verdrängung [Logik des Kapitals].

Mit Parolen wie “Was wir wollen: Freizeit ohne Kontrollen” gingen in den 1970er Jahren Tausende Jugendliche in der Bundesrepublik auf die Straßen, sammelten Unterschriften und stritten sich mit Kommunalpolitikern. Anknüpfend an die 68er-Revolte hatten sich in einer Vielzahl von Städten und Gemeinden Initiativgruppen Jugendlicher gebildet. Ihr Ziel: vor Ort ein selbstverwaltetes Jugendzentrum einzurichten. David Templin untersucht in seinem jüngst erschienenen Buch “Freizeit ohne Kontrollen” (Wallstein-Verlag) erstmals die westdeutsche Jugendzentrumsbewegung der 1970er und frühen 1980er Jahre.

Mit der Jugendzentrumsbewegung und der Einrichtung hunderter selbstverwalteter Jugendzentren kam es auch in der „Provinz“ zu politisch-kulturellen Aufbrüchen, die politisierte Jugendkultur der Zeit breitete sich in ländlich-kleinstädtischen wie in suburbanen Räumen aus. Früh waren die Initiativen und Zentren aber auch mit einer „Stadtbürokratie“ konfrontiert, die aus ihrer Skepsis gegenüber der Selbstverwaltung keinen Hehl machte. Bereits Mitte der 1970er Jahre häuften sich die Schließungen von Jugendhäusern. Wie Programmatik, soziale Zusammensetzung und Netzwerke der Bewegung aussahen und wie sich die Auseinandersetzungen der Aktivist/innen mit der Kommunalpolitik entwickelten, soll bei dem Vortrag thematisiert werden. Im Anschluss gibt es die Gelegenheit zur Diskussion – etwa über die Frage, welche Schlüsse sich aus der Geschichte der Jugendzentrumsbewegung ziehen lassen.

David Templin ist Historiker an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg.


 
Vor der Veranstaltung wird es ein Update zum Stand der Dinge des Neuköllner Sozialen Zentrums “Kiezladen Friedel54”, sowie der Hausgemeinschaft der Friedelstraße 54 geben, die gerade mit dem Eigentümer um die Selbstverwaltung ihrer Wohn- bzw. Nutzräume kämpfen.