Verdrängung und Widerstand im Reuterkiez – ein Kiezspaziergang (mit griechischer Übersetzung) | Mo. 04.09., 14-16 Uhr, ab Hermannplatz

Verdrängung und Widerstand im Reuterkiez – ein Kiezspaziergang (mit griechischer Übersetzung)
Montag – 04. September 2017 – 14 bis 16 Uhr.
Start: Hermannplatz, Statue das Tanzende Paar.

Es ist das Stadtgespräch in diesen Tagen: Die Mieten steigen, die Vermieter nerven und auf der Couch wohnt ein Freund, der seit Monaten nichts Neues findet. Gentrifizierung und Wohnungsnot. Was aber im einzelnen Leben wie eine Naturgewalt daher kommt, ist politisch gemacht und gewollt.
Anhand von widerständischen Häusern und Aktionen erzählen wir Geschichten der kapitalistischen Verwertung des Wohnens in Neukölln.
Von ungewollten Modernisierungen, Zwangsräumungen, Eigentumsumwandlungen und -neubau, AirBnB und Tourismus, Kreativunternehmen und der Rolle von Konservativen und Neuen Rechten in der Immobilienbranche – vom großen Geschäft mit einem Grundbedürfnis.
Aber auch von Widerstand und Selbstorganisation, Genossenschaften und Syndikaten, direkten Aktionen und Blockaden.
Die Führung findet im Rahmen eines Besuches von Griechischen Aktivist*innen statt und dient zur Mobilisierung der “Wem gehört die Stadt?”-Demo am 9. September, die durch Kreuzberg und Neukölln führt.

Demo “Wem gehört die Stadt? – Gegen hohe Mieten und Zwangsräumungen” am 9.9.2017

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Aufruf

Demonstration – 9. September 14 Uhr – Oranienplatz (Kreuzberg)
Wem gehört die Stadt?
Solidarisch gegen hohe Mieten & Zwangsräumungen! – Für die Stadt von unten!

„…und die Stadt gehört euch.“, „Berlin bleibt bezahlbar“, diese und andere leere Phrasen bestimmten das Stadtbild Berlins vor einem Jahr. Spätestens seit der brutalen Zwangsräumung des Kiezladens und sozialen Zentrums Friedel54 am 29. Juni 2017 ist klar, dass diese Stadt denen gehören soll, die am meisten bezahlen. Dass dafür Menschen auf die Straße geworfen, schleichend verdrängt, gekündigt, kriminalisiert und verprügelt werden, ist auch unter Rot-Rot-Grün Alltag . Es geht schließlich ums Prinzip. Das „Prinzip Eigentum“ zu schützen um es für die Eigentümer*innen verwertbar zu machen. Dafür scheint auch die neue Koalition im Senat der Garant sein zu wollen. Dass mit den Ausgaben für die Polizeieinsätzen zur Teilräumung der von Geflüchteten besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule und der des Kiezladens F54 ganze Häuser gekauft und Jahresmieten hätten beglichen werden können, unterstreicht noch einmal, wie sehr dieses Prinzip des Eigentums hohe Kosten und Gewalt beinhaltet. Ziel ist es Nachahmer*innen abzuschrecken und Investor*innen anzulocken. Wir denken nicht, dass ein Kreuzchen bei der Bundestagswahl hieran etwas ändert.

Die Frage „Wem gehört die Stadt?“ kann also nur praktisch beantwortet werden. Nicht vor Gericht, in Parlamenten oder in Hinterzimmern. Sie wird auf den Straßen und Plätzen dieser Stadt beantwortet. Ebenso in den belebten Häusern, deren Fluren und Höfen. In der Bahn, im Bus und der Tram, wenn Securities und Kontrolleure eine*n von uns wegen Fahren ohne Ticket nerven. Sie wird beantwortet, wo Menschen sich zusammentun um sich gegen die Verwertung ihres Lebensraums zu stellen und dafür zu kämpfen selbstbestimmt zu leben. Die Antwort ist unser Handeln, das nicht bloß aus der Erkenntnis erwächst, dass die Herrschenden kein Interesse daran haben für unsere Bedürfnisse einzustehen, sondern aus der Überzeugung, dass wir das ohnehin besser können.

Aus dieser Überzeugung erwachsen ganz unterschiedliche Formen des Widerstands. Sei es die momentane Besetzung wohnungsloser Kids und Aktivist*innen der ehemaligen Teppichfabrik in Berlin-Stralau oder die Organisierung einer ganzen Hausgemeinschaft in der Zossenerstraße 18, die die Kreuzberger Bezirksregierung drängte das Vorkaufsrecht auszuüben. Sei es der Protest der Jugendlichen in den Jugendzentren Potse & Drugstore (Schöneberg) gegen ihre Verdrängung oder die Besetzung der ‘Senior*innenfreizeitstätte Stille Straße’ (Pankow) durch Rentner*innen. Vielfältig ist der Protest gegen Verdrängung schon jetzt. In der Utopie einer Stadt von unten soll dieser Vielfalt Rechnung getragen werden, indem die Bedürfnisse der Einzelnen, anstatt Renditeinteressen Weniger der Maßstab für erfolgreiche Stadtpolitik sind.

Am 8. September gibt es deshalb einen bundesweiten und dezentralen Aktionstag der Kampagne “Mietenwahnsinn stoppen”.
Und am 9. September wollen wir gemeinsam mit Euch auf die Straße gehen und die Frage „Wem gehört die Stadt?“ praktisch beantworten. Kommt mit uns auf die Straße! Seid an beiden Tagen wütend, laut, kreativ und rebellisch!

Für ein Bleiberecht aller Neuberliner*innen, für die Legalisierung von Besetzungen leerstehender Gebäude, für ein Zwangsräumungs-Moratorium und ein Recht auf Wohnen.
Gegen ungewollte Modernisierungen, Rassismus auf dem Mietenmarkt, strukturelle Verdrängung und die Kriminalisierung solidarischer Nachbarschaften.


Call

Demonstration – 9th September 2 pm – Oranienplatz (Kreuzberg)
To whom does the city belong?

Standing together in solidarity against high rents & evictions! – For a grassroots city!

“… and the city belongs to you.”, “Berlin will stay affordable” – these and other hollow phrases defined Berlin’s cityscape a year ago. Ever since the brutal forced eviction of the community and social center Friedel54 on 29th of June 2017, it’s quite clear that the city should belong to those residents who pay the most. Even under Berlin’s current left-leaning “Rot-Rot-Grün” coalition government it is a daily occurrence that people are being thrown on the streets, their rental contracts terminated, while they are slowly displaced, criminalized and battered. Ultimately it all comes down to one principle: to defend the “principle of property” in order to make profit for the proprietors. Apparently, the new coalition also wants to guarantee this. The cost of the police action to partially evict the refugees from the Gerhart-Hauptmann-Schule and to violently evict the Friedel54 community center could have been enough to buy entire houses and to cover annual rents. This underlines once more how the principle of property is intertwined with high costs and violence. The aim is to scare neighbors and attract investors. We do not think that marking an insignificant cross at the ballot box this autumn will change anything.

Therefore the question “to whom does the city belong?” can only be answered practically. Not in court, not in parliament, not in back rooms. It is answered on the streets and squares of this city; in the houses full of people, in their stairways and backyards; in the metro, the bus, or the tram when security and ticket inspectors might annoy some of us for riding public transportation without a ticket. It is answered in every situation where people come together to resist the exploitation of their living space and to fight for autonomy. The answer is our action – and this is not only based on our knowledge that those in power have no interest in responding to our needs, but also that we know that we can do it better.

This conviction gives birth to rather different forms of resistance. Resistance can be the current occupation of the former carpet factory in Berlin-Stralau by homeless kids and activists, or the housing community at Zossenerstraße 18 who pushed the district office of Kreuzberg to exercise their purchase option. Or it can be the protest of the juveniles of the youth centers Potse & Drugstore (Schöneberg) against their displacement, or the occupation of the senior center ‘Stille Straße’ (Pankow) by pensioners. The protest against displacement is already very diverse. The utopia of a grassroots city should support this diversity by respecting the needs of the individuals instead of the profit of only a few. That should be the benchmark for successful city politics.

Therefore, on 8th September there will be a nationwide and decentralized action day by the campaign Mietenwahnsinn stoppen’ (Stop Rental Madness). On 9th September together with you we want to answer the question “to whom does the city belong?” in practice. Come join us on the street! Be angry, loud, creative and rebellious on both days!

For the right for all new Berliners to remain in the city, the legalization of occupations of empty buildings, a moratorium on evictions, and the right to a living space.

Against unwanted modernization, racism on the rental market, structural displacement, and the criminalization of neighborhoods acting in solidarity.


Çağrı

Eylem – 9 Eylül saat 14:00 – Oranienplatz (Kreuzberg)
Bu kent kime ait?

Artan kiralara ve zorla evden çıkarmalara karşı dayanışmayla! – Tabandan örgütlü bir şehir için!

“…bu kent sizlere ait.”, “Berlin hep ucuz kalacak”, bu ve benzeri boş cümleler bir yıl önceki Berlin şehir imajını onaylar nitelikteydi. 29 Haziran 2017’de Kiezladen ve sosyal merkez Friedel54’ün şiddet yoluyla zorla boaşltılmalarından sonra anlaşılmıştır ki, şehir en çok parayı verenin olacakmış.
Sokağa atılan, tecrid edilen, kovulan, suçlanan ve taciz edilen insanlar Kırmızı-Kırmızı-Yeşil koalisyonunda günlük hayatın bir parçası yalnızca. Sonunda herşey “prensipler” yüzünden oluyor. “Evsahipliği prensibi” ne pahasına olursa olsun korunup ev sahiplerinin yatırımları güvence altına alınıyor. Senatodaki yeni koalisyon da buna kefil olmaya hazır gözüküyor. Mülteciler tarafından işgal edilen Gerhart Hauptmann Okulu’nun kısmen boşaltılması sırasında kullanılan polis gücü ve Kiezladen F54 durumunda bütün binaların satın alınıp yıllık kiralarla dengelenebilmesi ihtimalinin gözardı edilmesi bir kez daha bu “Evsahipliği Prensibi”’nin fahiş fiyatlar ve şiddetten ibaret olduğunu bize hatırlatıyor. Hedefleri ise taklitçileri korkutup yatırımcıların ilgisini çekmek. Bizler parlamento seçimlerinde bir kaç kareyi işaretlemenin herhangi bir şeyi değiştirebileceğiniceğini düşünmüyoruz.

“Bu kent kime ait?” sorusu ancak pratik yollarla cavaplanabilir. Mahkemelerde, parlamentoda ya da arka odalarda değil. Bu soru ancak bu şehrin sokaklarında ve meydanlarında cevaplanabilir. Yaşamlara ev sahipliği yapan evlerde, koridorlarda ve bahçelerde yanıtlanabilir. Trende, otobüste ve tramvayda güvenlikler ve kontrolörler içimizden birilerini rahatsız ettiklerinde yanıtlanabilir. Ancak insanlar yaşam alanlarının açık artırmaya çıkarılmasına karşı beraber hareket ettiklerinde ve özyönetimsel bir yaşam için savaştıklarında cevaplanabilir. Yalnızca egemenlerin asla bizden taraf olmadıklarını bilmemizden değil, kendi başımıza çok daha iyisini başarabileceğimizi bildiğimiz için eylemlerimiz bu soruya yanıt olacaktır.

Bütün farklı şekilleriyle direniş, bu ikna olmuşluklarla büyüyor. İster evsiz çocuklar ve aktivistlerin işgal ettiği Stralau’daki eski halı fabrikası olsun, ister Zossenerstraße 18’de kendi binalarını satın alma haklarının mahkeme kararıyla engellenmesine karşı örgütlenmeyi başaran koca bir blok. İster Schöneberg’teki ‘Potse’ & ‘Drugstore’ gençlik merkezinin kapatılmasına karşı büyüyen gençlik protestoları, ister Pankow’daki yaşlılar için sosyalleşme yeri Stille Straße’nin yaşlılar tarafından işgali olsun. Sosyal kısıtlamaya karşı protestolar şimdiden oldukça çeşitli. Tabandan örgütlü bir kent ütopyasına ulaşabilmek için bu çeşitliliğin hesaba katılması ve bireylerin ihtiyaçlarını gözönüne alan bir şehirleşme politikasının bir azınlığın çıkarlarına hizmet edene yeğlenmesi gerekmektedir.

8 Eylül günü, bütün bu sebeplerden ötürü Almanya çapında, merkezi olmayan bir ortak eylemlilik ve “Kira çılgınlığını durdur!” günü olacaktır.
Ve 9 Eylül’de sizinle beraber sokaklara çıkmak ve “Bu kent kime ait?” sorusunu pratik bir şekilde cevaplamak istiyoruz. Bizimle sokağa çıkın! İki gün boyunca öfkenizi, sesinizi, yaratıcılığınızı ve isyanınızı gösterin!

Ne için: Bütün Yeni-Berlinlilere oturum hakkı, boş binaları işgal etmenin önünü açan yasal düzenlemeler, zorla evden çıkarmaların önüne geçmek ve herkese bir evde barınabilme hakkı için.
Neye karşı: İstenmeyen yenileme çalışmalarına, kira piyasasındaki ırkçılığa, dayanışma içindeki mahallelerin sistematik olarak kısıtlanmasına ve kriminalize edilmesine karşı.


Appel

Manifestation – 9 septembre 14h – Oranienplatz (Kreuzberg)
A qui appartient la ville ?

Solidaires contre les loyers et les expulsions ! – Pour une ville d’en bas !

“…et la ville vous appartient.”, “Berlin reste payable”, ces phrases vides et d’autres encore sont visibles partout depuis un an à Berlin. Au plus tard, depuis l’expulsion brutale du collectif et centre social Friedel54, le 29 juin 2017, il est devenu clair que cette ville doit appartenir à ceux et celles qui payent le plus fort prix. Que pour cela, des personnes soient jetées à la rue, mises à la porte discrètement, leur baille résilié, qu’elles soient criminalisées et tabassées, c’est ça aussi, le quotidien sous la coalition rouge-rouge-verte. En fin de compte, c’est une question de principe. Il s’agit de protéger le “principe de la propriété”, afin que les propriétaires puissent l’exploiter. La nouvelle coalition du Sénat semble vouloir en être le garant. Le fait que les dépenses engendrées par les opérations policières lors de l’expulsion partielle des réfugié.es de l’école Gerhart-Hauptmann et celle du collectif Friedel54 auraient pu permettre d’acheter des immeubles entiers et payer plus d’un an de loyers souligne une fois de plus à quel point ce principe de la propriété est synonyme de hauts coûts et de violence. Le but est de dissuader les gens prêts à suivre ce modèle et d’appater les investisseurs et investisseuses. Nous ne pensons pas que faire une croix sur un bulletin de vote lors des éléctions du Bundestag y changera quoi que ce soit.
A la question “A qui appartient la ville ?”, on ne peut donc qu’apporter une réponse pratique. Pas devant le juge, aux Parlements ou autour une table en coulisse. La réponse est donnée dans la rue et sur les places publiques de cette ville. De même que dans les immeubles habités, leurs couloirs et leurs cours. Dans le métro, le bus et le tram, quand la sécurité et les contrôleurs embêtent l’un.e des nôtres parce qu’il ou elle n’a pas de ticket. La réponse est donnée là où les gens s’unissent pour s’opposer à la commercialisation de leurs lieux de vie et luttent ensemble pour décider eux-mêmes de leur vie. La réponse, ce sont nos actes qui ne découlent pas du simple fait que les dirigeant.es ne s’intéressent pas à répondre à nos besoins, mais de notre conviction que nous sommes les mieux placé.es pour le faire.

De cette conviction naissent des formes très différentes de résistance. Que ce soit l’occupation actuelle de l’ancienne usine à tapis à Berlin-Stralau par des jeunes SDF et des activistes, ou l’organisation d’une communauté des locataires et locatrices dans la Zossenerstraße 18 qui force le gouvernement du quartier Kreuzberg à utiliser son droit de préemption pour acheter l’immeuble. Que ce soit les protestations de la jeunesse dans le centre pour jeunes Potse & Drugstore (Schöneberg) contre leur expulsion, ou l’occupation du local pour personnes âgées “Senior*innenfreizeitstätte Stille Straße” (Pankow) par les retraité.es. Les protestations contre les évictions ont déjà bien des visages. Selon l’utopie d’une ville d’en bas, ces nombreux visages doivent être pris en compte en ceci que les besoins de chacun.e, et non pas les intérêts financiers de quelques un.es, deviennent l’unité de mesure pour une politique urbaine réussie.

Pour cela, la campagne “Mietenwahnsinn stoppen” (“arrêtons le délir avec les loyers”) organise le 8 septembre une journée d’actions décentrale dans toute l’Allemagne.
Et nous voulons sortir dans la rue, avec vous, le 9 septembre pour donner une réponse pratique à la question “A qui appartient la ville ?”. Venez avec nous ! Pendant ces deux journées, laissez libre cours à votre colère, votre créativité, faites du bruit et soyez rebels !

Pour le droit de rester de tous les nouveaux arrivants et nouvelles arrivantes à Berlin, pour la légalisation du squattage des bâtiments vides, pour un moratoire des expulsions et un droit à l’habitation.
Contre les modernisations non voulues, le racisme sur le marché immobilier, la gentrification structurelle et la criminalisation des voisinnages solidaires.


اللغة العربية

مظاهرة – 9 سبتمبر أيلول، الساعة 2 مساءاً –
أورانينبلاتز (كريوزبرغ) من الذي يملك المدينة؟
تضامن ضد ارتفاع الإيجارات وقرارات الإخلاء.
” لمدينة من أهلها” و”المدينة ملك لك” و”ستبقى برلين قابلة للحياة” …
هذه العبارات الجوفاء الأخرى انتشرت وعرَّفت مدينة بيرلين منذ عام. منذ أن تم تنفيذ عمليات الطرد الوحشية من كيزلادن والمركز الاجتماعي فرايدل 54 في 29 يونيو 2017 بات من الواضح تماما أن المدينة أصبحت تنتمي إلى أولئك الذين يدفعون أكثر من غيرهم. وحتى في ظل التحالف “اليساري” روت-روت-غرون، أصبح من الروتين اليومي أن ترى الناس ملقيين على أطراف الطرق بلا مأوى، فتطردهم ببطء، وإنهاء عقود الإيجار الخاصة بهم إضافة إلى التجريم والضرب. ولكن في نهاية المطاف، كل ذلك يدور لحماية “مبدأ الملكية” وجعلها مربحة للمالكين. ويبدو أن الائتلاف الجديد يريد ضمان ذلك أيضا.
لقد كانت تكاليف إجراءات الشرطة لللإخلاء الجزئي للاجئين من جيرهارت-هوبتمان-سشول و كيزلادين فريدل 54، كافية لشراء منازل كاملة وتسوية إيجاراتها السنوية. وهذا يؤكد مرة أخرى كيف ينطوي مبدأ الملكية هذا على التكاليف العالية والعنف. والهدف من ذلك هو تخويف الجيران وجذب المستثمرين. نحن لا نعتقد أن الانتخابات الفدرالية القادمة هذا الخريف، سوف تغير أي شيء.
ولذلك فإن السؤال “من الذي يملك المدينة؟” يمكن الإجابة عليه عمليا فقط. لا في المحكمة، ولا في البرلمان، ولا في غرف الكواليس. بل فقط في شوارع ومقاطع هذه المدينة. وفي البيوت و على السلالم وفي الفناء الخلفي وفي المترو والحافلات والترام وعندما يزعجنا رجال الأمن ومفتشي التذاكر بسبب استخدام وسائل النقل العام دون تذكرة. يتم الرد على هذا السؤال أينما يجتمع الناس لمقاومة الاستغلال والاتحاد من أجل أسلوب حياة مستقل. الجواب هو عملنا، وهذه الحقيقة لا تستند فقط على معرفتنا بأن من هم في السلطة لا يملكون مصلحة في الاستجابة لاحتياجاتنا، بل أيضاً لأننا نعرف أنه يمكننا أن نعمل معاً بشكل أفضل.

هذه القناعة تخلق أشكالا مختلفة من المقاومة. مثل مجموعة التملك “سكواترز” لمصنع السجاد سابقاً في برلين سترالا من قبل الأطفال المشردين والناشطين. وتجمع السكن في زوسينرستراس 18 والذي دفع مكتب الغقار في حي كريوزبرغ لشراء المسكن. ومثل احتجاج مراكز الشباب بوتس ودراغستور (شونبيرغ) ضد إزاحتهم وتشريدهم، و مثل احتلال “منزل المسنين ستيل ستري” (بانكو) من قبل المتقاعدين.
الاحتجاج على النزوح متنوع جدا بالفعل. ويتوجب على أهل المدينة من أساسها أن يأخذوا هذا التنوع في الاعتبار واحترام احتياجات الأفراد بدلا من أن يتم استغلال الفائدة والربح المادي لفئة قليلة ويتم ضمان ذلك ليكون معيارا لسياسة المدينة الناجحة.
لذلك، سيكون 8 أيلول / سبتمبر، يوم عمل على الصعيد الوطني واللامركزي من قبل حملة ‘ميتنونزين ستوبن’ (أوقفوا جنون الإيجار). وفي 9 أيلول / سبتمبر نريد أن تكونوا معنا لمعرفة الإجابة على السؤال “من الذي يملك المدينة؟”. انضموا إلينا في الشارع! بغضبكم، بصوت عال، وبالإبداع والثورة.

للحصول على حق الإقامة لجميع البرلينيين الجديد، ولمنح الحقوق القانونية للمساكن في المباني الفارغة، ولوقف قرارات الإخلاء ولأخذ الحق في مكان معيشي كريم.
سنكون ضد التحديث غير المرغوب فيه للمدينة، وضد التشريد والعنصرية في سوق التأجير وتجريم الأحياء العاملة في التضامن.

Do, 17.8., 15 Uhr, Tempelhofer Feld (Eingang Oderstraße): Open-Air-Konzert + Film

Do, 17. August 2017,
15:00
Tempelhofer Feld (Eingang Oderstraße): Open-Air-Konzert + Film

Zum zweiten Mal lädt die Feldbühne THF zu einer Umsonst & Draussen Veranstaltung auf dem Tempelhofer Feld ein. Es gibt Jam-Session, ein Konzert, einen Friedel54 Infoblock und den Film “Mietrebellen” in Anwesenheit der Regisseure. Und das ist der Plan:
15.00-17.00 Uhr Open Stage, Jam Session: Bring your Instruments
17.30-18.30 Uhr Konzert: “Krypto Kosmetik
19.00-19.20 Uhr: Friedel54-Vortrag (Matthias Sander)
19.30-20.00 Uhr: Regisseur-Gespräch
20.00-21.30 Uhr Film: “Mietrebellen
Kommt vorbei, bringt Picknick mit.

Wir sind eingeladen worden und thematisieren in diesem Rahmen nochmals unseren Kampf gegen unsere Zwangsräumung und unsere Beweggründe. Wir kommen auf die brutale Umsetzung der Räumung und die Lügen der Polizei. Natürlich stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Denn eins ist klar – wir sind noch da und wir bleiben alle!
Als ersten Schritt mobilisieren wir für den 9.9. mit verschiedenesten anderen selbstorganisierten Gruppen unter dem Motto “Wem gehört die Stadt? Gegen hohe Mieten und Zwansräumungen! Für die Stadt von unten!”.
Ziel ist eine möglichst plurale Demo, denn es gibt viele Forderungen, für die es sich lohnt auf die Straße zu gehen, sei es der Stopp von Zwangsräumungen, die Aussetzung von Mieterhöhungen, die Verhinderung von Hausverkäufen oder Eigentumsumwandlung, sei es der Kampf um Partizipation oder der für Selbstverwaltung und Freiräume, die Forderung nach Neubau, gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt, mehr Wohnraum für finanzschwache oder entrechtete Menschen (Obdachlose, Migrant*innen, Geflüchtete, Hartz IV-Empfänger*innen), ….
Ein Aufruf folgt.

[B] Solidarität mit der besetzten Teppichfabrik! Kampf dem Eigentum an Grund und Boden!

Seit etwa 2,5 Monaten ist die alte Teppichfabrik in der Alt-Stralau 4 in Berlin-Friedrichshain besetzt. Nach vielen Wochen ungestörter Aneignung von dringend benötigtem Wohnraum im Hotspot Berlin, wurde die Besetzung entdeckt. Seitdem wird die Platte, wie die Besetzung liebevoll genannt wird, von Securities und einer Einsatzhundertschaft belagert. Es dürfen nur noch 6 Personen auf das Gelände, Strom und Wasser wurden abgestellt und seit einigen Tagen gibt es einen offiziellen Räumungstitel. Tag X rückt also näher. Als kleines Zeichen der Solidarität versammelten sich am vergangenen Freitag, trotz bescheidenem Wetter, etwa 100 Menschen vor der Teppichfabrik. Auch einige Kollektivist@s von uns waren mit folgender Soli-Erklärung dabei:

Es brodelt, modert und mufft im Berliner Immobiliensumpf.

Die Sozialdemokratie zeigt mal wieder eindrücklich, dass sie ja gerne etwas für „soziale Gerechtigkeit“ (Was auch immer das sein mag) tun würde aber ihr eigenes und das Dogma der neoliberalen Stadt „Eigentum muss geschützt werden“ blöderweise (oder zum Glück für die SPD) jenem Tun entgegensteht.

Vernünftige Gentrifizierungsgegner*innen sahen in Stralau ein ungenutztes Grundstück, dass sie vor ca. 2 ½ Monaten betraten und nutzten. Und zwar als Wohnraum. Das taten sie nicht als Einzige. Wohnungslose Straßenkids waren am Anfang ebenso mit von der Partie. Man taufte das geborene Projekt gemeinsam #diePlatte. Irgendwann standen Männer in Anzügen und chicen Autos auf dem Gelände. Sie wollten das frisch erworbene „Filetstück“ betreten, konnten dies aber nicht, weil das Schloss der alten Teppichfabrik ausgetauscht war. Klug sind die, die Kluges tun.

Spätestens jetzt brodelte es im Immobiliensumpf in dem die SPD-Elite bis zur Oberkante Unterlippe steckt. Als erstes wurde vom Eigentümer ein, mit Eisenstangen ausgestatteter, Schlägertrupp des ehemaligen Kickboxers Michael Kuhr vorgeschickt. Weil dieser Trupp jedoch aus Totalversagern besteht, wurde die Berliner Polizei gerufen. Also ein mit Schusswaffen, Schlagstöcken, viel besseren Protektoren und Helmen ausgestatteter Schlägertrupp. Dieser wurde geschickt vom ehemaligen Stadtentwicklungs- und jetzigen Innensenator Andreas Geisel geschickt. Denn wer als Nachfolger von Michael Müller zuständig dafür ist, sich von Big-Playern des Immobilienmarktes bestechen zu lassen und und eine investor*innenfreundliche Politikstrategie zu fahren, der weiß das Schlägertrupps ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie sind. Zunächst kam es dadurch wohl zu Tumulten. Oder besser gesagt zur Selbstverteidigung durch die Bewohner*innen.

Die ersten Schlägertrupps reichten nicht. Deshalb hat die Geisel noch mehr geschickt. Eine Hundertschaft Bullen und ein Dutzend Securities zu jedem Zeitpunkt für eine Hand voll Besetzer*innen. Ein Betreuungsschlüssel, wie man ihn nicht mal aus Waldorf-Kindergärten kennt.

Da die Bewohner*innen der Exikutive und Judikative glaubhaft machen konnten, dass sie schon länger in der „Platte“ verweilten, konnten die Cops erstmal nichts machen außer nerven. So wurde der Strom abgestellt, Taschenkontrollen durchgeführt, sexistische Sprüche gerufen und kein Besuch in die Teppichfabrik gelassen. Ein Räumungstitel muss her. Denn der (laut Forbes) 2,2 Milliarden schwere Käufer und s.Oliver-Boss duldet die Wohngäste nicht auf dem Gelände. Dieser ist seit gestern leider da. Wie es dazu kommt ist noch nicht ganz klar. Ein Netzwerk aus SPD, Immobilienbranche und klassenjustiziellen Bütteln auf dem Richterstuhl sind mit Sicherheit involviert.

Der ehemalige Regierungssprecher Bela Anda, der die Hartz-Reformen propagandistisch begleitete, ist nun Sprecher des Alt-Stralau-4-Eigentümers Bernd Freier. Er ist außerdem SPD-Mitglied und damit Teil des sozialdemokratischen Rackets. Die Bezirksbürgermeisterin Monika Hermann (Grüne Sozialdemokratie) ist angesichts dieses testosteron-, geld- und machtgeladenen Bündnisses wenig erpicht darauf auch nur irgendeine Äußerung vom Stapel zu lassen. Besser so. Sonst wird der gleiche Wortmüll, wie bei der Teilräumung der Gerhart-Hauptmann-Schule in die Zeilen der Gazetten gespühlt.Ob aktiv oder passiv. Wer seinen Beitrag zu einer ad-hoc-Räumung der Teppichfabrik leistet, wird schon die kommenden Lorbeeren wittern. Denn auch der Corpsgeist der SPD hat das ein oder andere Zuckerbrot aus der freien Wirtschaft im Naschschrank hinterlegt, für die treuen Eigentumsschützer*innen.

Es brodelt so sehr, dass der Wunsch diesen Immobiliensumpf trocken zu legen in der Gesellschaft steigt. Es zeigt, dass die Besetzer*innen der alten Teppichfabrik genau das richtige getan haben.
Und weil sie das getan haben, lieben wir sie und senden ihnen Grüße, wünschen ihnen Durchhaltevermögen. Wir lassen uns nicht kriminalisieren. Die Fabriken und Häuser gehören uns. Solidarität mit der Platte! Solidarität mit dem Black Triangle in Leipzig, den geräumten Projekten in Bologna und dem sozialen Zentrum in Prag „Klinika“ !!!

gez. Einige Kollektivistas des Friedel54-Kollektivs

 

Bleibt auf dem Laufenden (@PlatteDie / #Teppichfabrik bei Twitter), zeigt euch solidarisch und bereitet euch auf Tag X vor!