[Demo] Der Senat redet von Wohnungspolitik – wir machen sie!

Freitag, 25.05 | 18 Uhr | Lausitzer Platz

Her mit dem Sozialen Zentrum! – Raus auf die Straße! – Die Räumungen waren noch nicht das Ende!

Straffreiheit für die Besetzer*innen, nieder mit der Berliner Linie, schafft ein soziales Zentrum für Nord-Neukölln!

Am vergangenen Sonntag, dem 20. Mai, haben wir – gemeinsam mit vielen anderen Gruppen und Einzelpersonen – leerstehende Räume und Gebäude besetzt, um Leerstand so zu nutzen, wie wir es für viele Menschen für richtig erachtet haben.

Nachdem am 29. Juni 2017 unser Kiezladen Friedel54, in selbiger Straße durch ein Großaufgebot der Polizei gewaltsam geräumt wurde und die Räumlichkeiten bis heute leer stehen, sahen es wir als notwendig an, einen neuen sozialen, unkommerziellen und selbstwerwalteten Raum in der näheren Nachbarschaft zu schaffen.

In der Reichenbergerstraße 114 haben wir uns das Erdgeschoss, das seit langer Zeit leerstand angeeignet, um dort ein soziales Zentrum ,wie seinerzeit die Friedel54, aufzubauen. Einen Raum, der von allen genutzt werden kann, unabhängig von sozialem, oder legalem Status, Einkommen, Geschlecht oder sonstigen, äußeren Merkmale. Wir wollten und wollen ein Zentrum, in dem Gruppen, Kollektive und Einzelpersonen sich selbstbestimmt entfalten und ihr jeweils eigenes Programm durchführen können, ohne äußerliche Einschränkungen wie Raummiete oder Konsumzwang. Pläne dafür hatten wir viele, genauso wie wir sie in der Friedel54 verwirklicht haben. Dazu zählten und zählen unkommerzielle Info-Events, Workshops und Filmabende, Küfas und Brunchs, offene (Siebdruck-)Werkstätten, ebenso wie Stammtische, Kindervormittage oder ganz kurzfristig genutzten Open-Space.

Wir sind immer noch der Meinung, dass es solche Orte in Berlin – und überall – braucht. Orte in denen sich begegnet, ausprobiert und erprobt werden kann. Orte in denen es nicht darauf ankommt, ob Mensch noch das Geld für ein nächstes Getränk hat und Orte, in denen jede*r das, was ihm*ihr wichtig ist, verwirklichen kann. Und Orte, in denen gleichberechtigt entschieden wird, in denen es keinen „Chef“, „Vorsitzenden“ oder ähnliches gibt, sondern in dem alle Nutzer*innen und Besucher*innen gleichermaßen entscheiden was, wie und wo passiert.

Ein solcher Ort wurde uns durch die Räumung unseres Kiezladens genommen. Eine Räumung, die nur dazu diente, das vermeintliche Recht einer Luxemburger Briefkastenfirma durchzusetzen und die zu nichts weiter geführt hat, außer das wir nicht mehr da sind und der Laden seit mittlerweile fast einem Jahr leersteht.

Orte wie die Friedel54 waren und sind, wichtige Orte um sich zu begegnen und zusammen zu finden. Orte um sich auszutauschen, zu diskutieren und sich im Zweifel zusammen zu tun gegen all die Ungerechtigkeiten im Leben. Orte in denen es egal ist wo du herkommst, wieviel du verdienst, wie du aussiehst und was du willst, solange du die paar Grundsätze teilst die wir haben: Gegenseitige Rücksichtnahme, Respekt und die Vermeidung von allen Ekelhaftigkeiten wie Sexismus, Rassismus und co., die uns im Alltag so begegnen.

Die Räumung des Kiezladens hat vielen Menschen ihr Wohnzimmer geklaut. Ihren Veranstaltungsort, ihren Safer-Space, einfach den Ort, in dem sich viele Menschen wohl gefühlt und eine Auszeit von der alltäglichen Scheiße, die um uns herum passiert, genommen haben. Hier haben sich Menschen kennen gelernt, haben Kita-Gruppen Siebdruck gelernt, haben Menschen sich durch Info- und Filmveranstaltungen weitergebildet, haben Menschen – neben günstigem Essen und Getränken – Anschluss und Freunde gefunden, konnten sich an kostenlosen Veranstaltungen begeistern, konnten billig essen, kurzum: konnten all dies tun, was ihnen drumherum durch die schleichende Vermarktung und Kommerzialisierung der Stadt verwehrt worden ist. Hier kostete kein Kino Eintritt, wurde niemand bei Veranstaltungen abgewiesen, ging niemand hungrig oder durstig nach Hause und vorallem: hat sich niemand als Mensch zweiter Klasse gefühlt, nur weil er*sie die falsche Hautfarbe, das falsche Geschlecht, das falsche Einkommen, oder sonst etwas hatte.

So einen Raum vermissen wir. Und so einen Raum wollen wir wieder. Deshalb haben wir am vergangenen Sonntag gemeinsam mit vielen anderen Räume besetzt. Um zu zeigen, wie viel Leerstand es doch in dieser Stadt die aus allen Löchern pfeift doch gibt. Um zu zeigen das Leerstand kein gottgegebener Zustand und von der Gnade der Eigentümer*innen abhängt. Und um zu zeigen, dass Gesetze, die gerade wieder viel beschworen werden, nichts zählen, wenn sie offensichtlich falsch und an den Bedürfnissen der Menschen vorbei existieren.

Wir haben einen Raum besetzt, um wieder ein solches soziales Zentrum aufzubauen. Und wir haben diesen Raum verloren. Verloren durch und an Akelius, einer Wohnungsbaugesellschaft, die ein Paradebeispiel dafür ist, was alles falsch läuft in der Frage von Wohnen und Leben. Akelius, die Mieter*innen, die Menschen nur als Variablen in ihrer Rendite-Rechnung sieht und nicht als Individuen, die natürlich dort leben, wohnen und arbeiten möchten, wo sie es gewohnt sind und wo sich Netzwerke und Beziehungen aufgebaut haben. Akelius steht exemplarisch für alles, was wir ablehnen. Für das aggressive Vertreiben von Bestandsmieter*innen, wenn sie nicht bereit sind genug Miete und somit Profit zu generieren. Für das schamlose Profitsanieren, an deren Ende Wohnungen für bis zu 25-30€ den Quadratmeter kalt stehen. Preise die selbst für den Berliner Wohnungsmarkt unverschämt sind. Für das gesamte Vorgehen, eine reine Renditeorganisation zu sein, denen schon es schon lange nicht mehr um „ihre“ Mieter*innen geht, sondern rein um Zahlen. Um Profite und Rendite.

Wir hatten nie große Hoffnung dort lange zu bleiben. Dafür ist unsere Regierung zu sehr auf Linie des Kapitals, dafür schützen die Gesetze Investor*innen zu sehr und dafür steht die gesamte berliner Stadtpolitik zu lange und zu deutlich auf Seiten der Besitzenden und zu sehr hinter dem Primat des Eigentums. Akelius kann mehrere Wohnung jahrelang leer stehen lassen, in einer Stadt, in einem Bezirk in dem massivster Wohnraumnotstand stattfindet. Akelius kann jahrelang einen Gewerberaum leer stehen lassen, in dem so viel Nützliches und Sinnvolles stattfinden könnte,. Dafür interessiert sich keine Politik, dafür wird niemand bestraft. Wenn sich Menschen diesem offensichtlichen Missstand annehmen, wenn Menschen dafür sorgen, dass dieser spekulative Leerstand wieder der Allgemeinheit zu Verfügung gestellt wird, dann ist der Staat schnell bei der Hand. Dann werden in Windeseile Verfügungen, wie die Berliner Linie, oder Gesetze herausgekramt, die vorher bestenfalls ungenügend, im schlimmstem Fall irrelevant waren.

Wir ertragen kein weiteres Jahr ohne soziales Zentrum in Nord-Neukölln. Es ist wichtig, es ist richtig und deshalb muss und wird es wieder erkämpft werden. Solange eine luxemburgische Briefkastenfirma uns räumen lassen und den Laden danach fast 1 Jahr leerstehen lassen kann, sind wir da. Solange eine Firma wie Akelius eine Ladenfläche über ein Jahr ungenutzt leerstehen lassen kann sind wir da. Und solange wir kein neues, selbstverwaltetes Zentrum in Nord-Neukölln haben sind wir da.

Wir werden weiter den Finger in jede Wunde legen, die sich uns bietet. Wir werden weiterhin dafür kämpfen, ein Zentrum aufzubauen, das für die Menschen da ist, die es nutzen. Und nicht für die, die möglichst groß daran verdienen. Wir werden weiter unbequem und unbefriedet bleiben. Für mehr solidarische Nachbarschaften, rebellische Kieze, die Stadt von Unten und eine neue Friedel54.

Aufruf zur Demo: Straffreiheit für Besetz*innen – Weg mit der Berliner Linie! | 25.5. | 18 Uhr | Lausitzer Platz (Berlin)

Kommt zur Demo

„Der Senat redet von Wohnungspolitik – Wir machen sie!“

am Freitag, den 25.5. // Start: 18 Uhr Lausitzer Platz (Berlin)

Am vergangenen Pfingstsonntag wurden in Berlin und Potsdam 10 leerstehende Häuser besetzt. Von der Villa über eine ehemalige Kita bis hin zum ganzen Wohnhaus. Was über Jahre tote Spekulationsmasse war, wurde mit Leben gefüllt. Auch wenn einige der Besetzungen sehr schnell aufgegeben wurden, handelte es sich bei #besetzen nicht bloß um eine symbolische Aktion. Jeder Leerstand wurde in seinen Kontext gesetzt und für nahezu alle Objekte gab es Konzepte, die eine mögliche Nutzung im Sinne einer solidarischen Stadtpolitik aufzeigten. Betont wurde hierbei immer, dass nicht der Leerstand das Problem ist, sondern das Prinzip von (Privat-)Eigentum an Nutz- und Wohnraum, welches Spekulation erst möglich macht. Spekuliert wird aber nicht nur mit Leerstand, sondern auch mit bewohnten und genutzten Flächen. Das bedeutet, dass es jede*r verdrängt werden kann. Ob das nun Jugendzentren, Kitas, ein Späti oder ganze Wohnblöcke sind. Deshalb war am 20. Mai klar: Räume müssen erkämpft und verteidigt werden. An diesem Tag sollten vor allem die Bornsdorferstraße 37b (Borni) in Nord-Neukölln und die Reichenbergerstraße 114 (Friedel54 im Exil) in Kreuzberg als selbstverwaltete Orte für den Moment verteidigt und langfristig als Orte der Organisierung für eine Stadtpolitik von Unten aufgebaut werden.

Sie wollen keine Verhandlungen, sie wollen nur Gewalt.

Die Gewalt einer Stadtpolitik von Oben spüren wir in Berlin Tag für Tag. Gefahrengebiete, Zwangsräumungen, Lagerunterbringung, Rassismus und Wohnungslosigkeit sind hierbei nur einige Schlagworte. Beim „Karneval der Besetzungen“ wurde wieder einmal deutlich, dass der Berliner Senat auch Ursache dieser Gewalt ist. Ebenfalls wurde deutlich, dass zwischen privaten Hauseigentümern wie Akelius und städtischen Unternehmen wie „Stadt und Land“ kaum noch Unterschiede bestehen.

Bei der Besetzung der Reiche114, im Wohnhaus der Akelius GmbH wurde von diesen gar nicht erst versucht zu kommunizieren, so unterschrieben irgendwelche Handlanger gegen 20.30 Uhr den Straf- und Räumungsantrag. Mit enormer Polizeigewalt wurde nur 2 Minuten später die angemeldete Kundgebung vor dem neuen sozialen Zentrum, sowie der Lautsprecherwagen gestürmt. Hierbei gab es viele Verletzte. Das entschlossene Agieren aller solidarischen Menschen vor Ort verhinderte Schlimmeres und ermöglichte die Flucht der Besetzer*innen.

Zeitgleich wurde die Borni gestürmt, obwohl die Verhandlungen über die zukünftige Nutzung des Gebäudes noch liefen. Angesichts dessen, dass der Berliner Senat, sowie Stadt & Land Boss Ingo Malter die Besetzer*innen der brutalen Staatsgewalt auslieferte, ohne auch nur einer Person zu ermöglichen schon vorher das Gebäude zu verlassen, kann dieses Vorgehen nicht nur als Farce, sondern als Tragödie einer sich „sozial“ nennenden Stadtpolitik verstanden werden. Zusätzlich zu den Bullenschikanen im Haus und während der Identitätsfeststellung will Malter die 56 Besetzer*innen noch mit Strafanzeigen überziehen. Eigentum verpflichtet anscheinend doch… zum Arschloch sein.

Wir fordern am 25. Mai und auch sonst:

  • Straffreiheit für alle Besetzer*innen!
  • Weg mit den Strafanzeigen durch Stadt & Land!                           
  • Weg mit der „Berliner Linie“!

Trotz der Durchsetzung und dem Beharren des Senats auf die Berliner Linie wurde am vergangenen Wochenende und die daraus entstehende Debatte deutlich gemacht, dass Besetzen eines von vielen legitimen und notwendigen Mitteln ist. Eine rebellische stadtpolitische Bewegung wird auch weiterhin zivilen Ungehorsam üben, wie am 22.Mai mit der erfolgreichen Blockade einer Zwangsräumung in Berlin-Lichtenberg gezeigt wurde. Ob sie auch weiterhin #besetzen wird, liegt an uns allen. Deshalb die Aufforderung an alle:

Weitermachen:

Besetzen, enteignen und die Stadt von Unten erkämpfen!

Dringender Aufruf für den Erhalt der ZAD in Notre-Dames-des-Landes

Seit drei Wochen geht die französische Gendarmerie brutal gegen die “Zone à defendre” „LA ZAD” vor. Der französischen Politik geht es dabei vor allem um die Zerstörung und Delegitimierung der vielen kollektiven Projekte und autarken Strukturen, die eine alternatve Wirtschaftsweise aufzeigen. Trotz des militärischen Vorgehens Frankreichs und zahlreicher Verletzter, regt sich weiterhin breiter Widerstand.

Es braucht aber eine breitere internationale Unterstützung und Öffentlichkeit. Gerade hier in Deutschland vermeiden viele Medien, ausführlich über die sozialen Bewegungen in Frankreich zu berichten, um eine breitere Solidarisierung zu vermeiden. Die Auseinandersetzung wird noch lange dauern.

Deswegen unterstützen wir den folgenden dringenden Aufruf zum Erhalt der größten besetzten Zone Frankreichs.

DRINGENDER AUFRUF
Wir, Gemeinschaften, Organisationen und Einzelpersonen fordern die französische Regierung auf, die gewaltsame Zerstörung der ZAD sofort zu beenden und das Gespräch über zukunftsweisende gemeinschaftliche Projekte auf diesem einzigartigen Gelände aufzunehmen.
Es geht um die Erhaltung des Vertrauens in menschliche Solidarität. Gemeinschaftliche Formen des Lebens und Wirtschaftens treten der scheinbaren Alternativlosigkeit, der fatalen Individualisierung unserer Gesellschaft entgegen. Sie müssen endlich neben individuellen Lebens- und Wirtschaftsformen anerkannt werden.
Wir unterstützen den Aufruf
Kiezladen Friedel54 im Exil

Wer diesen Aufruf auch unterstützen will schreibt an: de@forumcivique.org oder Hof Ulenkrug; Stubbendorf 69, 17159 Dragun


Mehr Informationen in Englisch/Französisch auf: https://zad.nadir.org


ERKLÄRUNG DES EUROPÄISCHEN BÜRGERINNEN FORUMS, April 2018
„La ZAD“ – ein jahrelanges Experimentierfeld für gemeinschaftliches Leben und Arbeiten – steht in Gefahr, zerstört zu werden.
Das EBF fordert die französische Regierung auf, ihre Gendarmerie-Einheiten von dem besetzten Gelände „La ZAD“ in Notre-Dames-des-Landes sofort abzuziehen.

Das ökologisch wertvolle 12 Quadratkilometer große Feuchtgebiet bei Nantes war von der Regierung vor 50 Jahren für den Bau eines Flughafengeländes ausgewählt worden. Durch ihren jahrzehntelangen Kampf haben enteignete Bauern und Bäuerinnen, Besetzer_innen, Naturschützer_innen und viele Menschen in ganz Frankreich die Regierung zur Einsicht gebracht, dass das Gelände nicht dafür geeignet ist: Im Januar 2018 hat die Regierung das Projekt gestrichen.
Seit dem 9. April dringen 2.500 Gendarmen mit Panzerfahrzeugen, Tränengas, verschiedenen Granaten (bisher 11.000 Stück!), Helikoptern und Drohnen auf dem Gelände gegen den Widerstand der Besetzer_innen vor, um diese zu vertreiben; 30 Hütten und Häuser wurden bereits dem Erdboden gleichgemacht, hunderte Besetzer-innen und ca. 60 Gendarmen verletzt.
Was wie ein Rachefeldzug aussieht, wird mit der Illegalität der Bewohner_innen begründet; ihre Legitimität wird jedoch ausgeblendet. Für ihre Regularisierung verlangt die Regierung, dass jede_r die/der auf dem Gelände bleiben will, einen individuellen Antrag für die Bewirtschaftung einer der Flächen stellen muss. Wird der Antrag angenommen, kann die Person bleiben, alle anderen müssen gehen, was zur Spaltung der Bewegung führt. Unter der massiven Präsenz der Gendarmerie sollen die Bewohner_innen gezwungen werden, ihr seit Jahren gemeinschaftlich begonnenes Zukunftsprojekt aufzugeben und das Schicksal individueller Kleinbauer-innen anzutreten.

Ein Grundbedürfnis der Menschen
Der Staat klammert sich an ein scheinbar einzig gültiges Gesellschaftssystem, das weltweit zur Vernichtung von Dorfgemeinschaften und der Natur führt. Er toleriert offenbar keinen Versuch, aus diesem zerstörerischen System auszubrechen. Die Individualisierung des Bodenbesitzes führte schon immer  zur Verdrängung der „Kleinen“ durch immer größere Unternehmen, die unter dem Zwang stehen, ständig weiter zu wachsen, ohne Rücksicht auf die Natur. Sie führt zu der automatischen Auflösung gesellschaftlichen Lebens auf dem Land, einem Grundbedürfnis der Menschen. Überall auf der Welt entstehen dennoch gemeinschaftliche Projekte, in denen der Boden nicht im Besitz Einzelner ist, sondern als Gemeingut genutzt wird. Häufig ist die kollektive Landnutzung der einzige Weg; gerade dort, wo das System versagt hat. Landlose, die zur Zeit z.B. in Spanien, Griechenland, in Brasilien oder Mexiko brachliegende Ländereien besetzt haben, werden häufig mit genau  dieser Begründung von dem Land wieder vertrieben. Zur gleichen Zeit, in der die Gendarmerie gegen die Besetzer_innen in La ZAD vorgeht, werden in Andalusien die landlosen Besetzer_innen von „Cerro Libertad“ durch die Guardia Civil vertrieben. Auch sie sollen individuelle Anträge für die Bewirtschaftung des Landes stellen, fordert die andalusische Regierung. Das seit Jahrzehnten funktionierende Gemeinschaftsprojekt von Landlosen auf einem besetzten Landgut in Marinaleda (Andalusien) soll jetzt mit dem Zwang zur Privatisierung zerstört werden.

Brunch und Diskussion für ein neues Soziales Zentrum in Nord-Neukölln. | So., 20.05., 12 Uhr | Gemeinschaftsgarten Prachttomate, Bornsdorferstr. 9-11

Einladung

Brunch und Diskussion für ein neues Soziales Zentrum in Nord-Neukölln.

So., 20.05., 12 Uhr

Gemeinschaftsgarten Prachttomate, Bornsdorferstr. 9-11

nahe dem U-Bhf Karl-Marx-Straße

Wir laden alle Menschen recht herzlich ein am Sonntag mittags in den Gemeinschaftsgarten Prachttomate zu kommen.

Es gibt ab 12 Uhr einen leckeren veganen Brunch.

Parallel dazu wollen wir unsere Diskussionen für ein neues Soziales Zentrum in Nord-Neukölln fortführen.

Bei einem ersten Treffen am 29.4. sammelten wir bereits Ideen. Dabei zeigte sich, dass viele Gruppen und Einzelpersonen das Bedürfnis nach einem selbstorganisierten und unkommerziellen Ort haben, der unabhängig von Staatsgeldern und Parteien betrieben wird. Es gibt zahlreiche Ideen und Menschen und Gruppen, die sie umsetzen wollen. Einige Beispiele sind Werkstätten, Bibliothek, Umsonstladen, offenes Internetcafé, Kinderfilmen, politische Rechtsberatungen, Skill-sharing, Infoveranstaltungen, Ort für Initiativen und Küfa. Viele Gruppen suchen Räume und haben genaue Vorstellungen davon, was sie brauchen.

Dieses Mal wollen wir über das weitere Vorgehen beraten. Dazu wollen wir in AGs arbeiten. Also kommt zahlreich und bringt viele kreative Köpfe mit.

Insbesondere feministische, ökologische, migrantische, antirassistische und antifaschistische Gruppen und Initiativen wollen wir explizit ermutigen zu kommen. Für uns sind das wichtige Kämpfe, die einen würdigen Platz finden sollen.

Leitet die Einladung gerne weiter.

Themen für AGs sind unter anderem (weitere können mitgebracht werden):

– Wie wird die Kampagne weiter betrieben?

– Selbstverständnis und interne Struktur

– rechtliche Struktur

– Raumfrage und -suche

Es ist klar, dass nicht alle Fragen sofort geklärt werden können, aber wir wollen einen Modus finden, mit dem wir parallel arbeiten und voran kommen können.

Wir freuen uns auf einen intensiven Austausch!

Kiezladen Friedel54 im Exil

Deine LieblingsVoKü – veganes Essen und Infos zu den Verfahren nach der Friedel-Räumung | 15.05. – ab 19.30 Uhr – B5355 (Braunschweigerstr. 53/55)

Deine LieblingsVoKü – leckeres, veganes Essen und Info-Vortrag zu den juristischen Folgen der Friedel-Räumung
15.05. – ab 19.30 Uhr – B5355 (Braunschweigerstr. 53/55, Hinterhof)

Am 29.06.17 wurde unser Kiezladen Friedel54 geräumt. Hunderte saßen und standen vor dem Laden um die Zwangsräumung zu verhindern. Doch auch dieser Protest wird kriminalisiert und mittlerweile trudeln die Strafbefehle ein. Wir versuchen einen Überblick zu geben und die Vereinzelung der Strafen zu brechen. Niemand soll allein gelassen werden, gemeint sind wir alle.

Wenn ihr Betroffene seid, meldet euch beim Friedel-Kollektiv. Nur wenn ihr euch bei uns meldet, können wir einen Überblick behalten und auch politisch gegen die staatliche Kriminalisierung vorgehen. Weitere Infos zur Friedel Antirepressions-Struktur hier.

Ab 20Uhr serviert Deine LieblingsVoKü leckerste vegane Küche.

Nach dem kurzen Vortrag gibt es feinstes Punkgeboller vom Plattenteller von Knust & Keule. Centros sociales si! – Policia no!

*Friedel im Exil

Monatsprogramm Mai

Das neue Friedel-Monatsprogramm ist da. Leider wieder ein Exil-Programm, aber das wird sich wieder ändern. Nach der großen Mietenwahnsinn-Demo und der antikapitalistischen Organize!-Demo im Wedding und den sehr erfolgreichen Aktionswochen sind wir sicher: Auf einen aktionsreichen April folgt ein noch aktionsreicherer Mai.

 

Meldet euch, wenn ihr Post bekommt!

Derzeit kommen vermehrt Anklageschriften wegen der Friedel-Räumung bei Aktivist*innen an. Bitte meldet euch bei uns, damit wir einen Überblick bekommen. Wir wollen verhindern, dass die Repression vereinzelt stattfindet und wollen den systematischen Angriff auf unseren legitimen Protest sichtbar machen. Zudem haben wir eine Antirepressionsstruktur in Zusammenarbeit mit der Roten Hilfe aufgebaut. Nutzt sie. Weitere Infos: friedel54.noblogs.org

Eine Übersicht wollen wir am Abend des 15.05. in der B53/55 geben. Siehe Monatsprogramm.

 

Termine, Termine

Für den Mai haben wir wieder einige Termine auf die Beine gestellt. Ansonsten empfehlen wir

* den notwendigen Widerstand gegen Rüstungskonzerne. Der Kriegsprofiteur Rheinmetall will ausgerechnet am 08.05. seine Aktionärsversammlung um 10 Uhr im Berliner Maritim-Hotel, Stauffenbergstraße 29, 10785 Berlin, abhalten…

  • Dazu gibt es eine Critical Mass – Fahrraddemo zu Berliner Rüstungsstandorten – 05.05., 15 Uhr, Westhafen, Platz vor dem MOA-Bogen
  • Vorabenddemo zum Hotel – 07.05., 17.30 Uhr, Platz des 18. März (Brandenburger Tor)
  • und Aktionen am Tag selbst, Kundgebung ab 9 Uhr morgens, Stauffenbergstraße 29, 10785 Berlin

* die Feierlichkeiten zum 08./09.05., dem Tag der Befreiung und Tag des Sieges. Eine komplette Terminübersicht liefert der VVN-BdA. Achter Mai – arbeitsfrei!

* die Chaos- und Diskussionstage vom 10.-13.05.

* Außerdem wird am 26.05. ein kleiner rassistischer Aufmarsch in Charlottenburg verhindert. Und am 27.05. kann ein wahrscheinlich sehr großer Aufmarsch der AfD verhindert werden.

In diesem Sinne

Spreeschotter für Rheinmetall!

Kein Fußbreit den Faschisten!