Ein Jahr UnvermietBar: 29.06. ab 20 Uhr @ Friedelstr.54

Ein Jahr UnvermietBar: 29.06. ab 20 Uhr @ Friedelstr.54
mit leckerem Essen und gekühlten Getränken

Am 29.06.2017 um kurz nach 13:12 Uhr wurde der Kiezladen Friedel 54 geräumt. Zuvor hatten mehrere hundert Menschen vor und hinter den Polizeiabsperrungen versucht die Räumung zu verhindern, so wie viele tausend Menschen in den Wochen und Monaten zuvor. Unter Einsatz von Schlägen, Schmerzgriffen, Reizgas, Twitter-Lügen und vielen Sägeblättern und -ketten schafften es die Bullen sich erst durch die Menschen und später durch die Material-Blockaden zu arbeiten. Sie zerstörten damit einen wichtigen sozialen Ort im Kiez für die Profite einer Luxemburger Briefkastenfirma.

Eigentümer und Hausverwaltung haben es so gewollt. Das Amtsgericht hat seine Rolle der Klassenjustiz von oben gespielt. Bullen und Gerichtsvollzieher haben das Recht der Reicheren exekutiert. Die Politik duckte sich bewusst weg, nur um wenige Monate später doch das Geld fürs Vorkaufsrecht im neuen Etat zu entdecken.

Ein Jahr ohne Soziales Zentrum – Und nun?

Nun kämpfen wir für ein neues Soziales Zentrum in Neukölln und gegen die Unerträglichkeiten, die der Alltag in der neoliberalen Stadt mit sich bringt. Der Gedanke in den ehemaligen Räumlichkeiten wieder einen Kiezladen entstehen zu lassen ist noch nicht aus den Köpfen derer gestrichen, die sich dort bewegten, organierten, den Raum gestalteten und verteidigten. Anders als vor der Räumung sind wir aber auch zu neuen Orten und Taten bereit, wie das #besetzen am Pfingstsonntag zeigte.

Inzwischen finden solidarische Blockierer*innen der Zwangsräumung vom 29.6.2017 des öfteren Vorladungen und gelbe Briefe zwischen den Mieterhöhungen und Werbefachblättern in ihrem Poststapel. Keiner ist allein! (Link: https://friedel54.noblogs.org/post/2017/06/30/unsere-solidaritat-gegen-ihre-repression/ )

Vor der Friedel54 etablierten wir die UnvermietBar als einen Ort der Erinnerung an die brutale Zwangsräumung aber auch als einen Ort des geselligen Austausches und zum Ideensammeln für das tägliche WIDERSETZEN gegen Zwangsräumungen, Miete, Eigentum und die Logik des Kapitals – für solidarische Nachbarschaften, rebellische Kieze und die Stadt von Unten.

Friedel54 – Kiezladen oder nüscht.