Monatsprogramm Juli 2019

Hallo zusammen,

der Juni endet und manche sind bei der Fusion und andere Gedenken den Stonewall-Riots vor 50 Jahren. Gute Sachen.

Keine gute Sache ist die Kampagne des deutschen Grundeigentümer-Verbandes Haus & Grund. Aus Anlass des eventuell kommenden Mietendeckels in Berlin wurden im Juni alle Mitglieder aufgefordert noch schnell die Mieten zu erhöhen. Und viele Vermieter haben das getan. Alle dieser Mieterhöungen sind ein Skandal! Viele dieser Mieterhöhungen sind aber noch nicht einmal rechtens. Helft euch und anderen, gerade denen, die Probleme mit der juristischen deutschen Sprache haben:

Was tun bei Modernisierung oder Mieterhöhung?

1. Nichts unterschreiben!
2. Mit Nachbar*innen reden
3. Mieter*innenberatung aufsuchen
4. Organisieren!

Wer nun Angst hat ins Sommerloch zu stürzen, dem können wir mit dem Juli-Programm von Friedel54 im Exil etwas helfen,

Es gibt wieder eine Vielzahl an kostenlosen Beratungen und Orten zum Selbstlernen:

Infosecurity-Workshop zur digitalen Selbstverteidigung
(2.+ 4. Do im Monat – 19-22 Uhr – Hearts’ Fear, Wildenbruchstr. 24)
Strafrechtsberatung
(2. Mi im Monat – 17-18.30 Uhr – Ida Nowhere, Donaustr. 79)
Miet- und Sozialberatung
(2.+ 4. So im Monat – 15.30-17 Uhr – Meuterei, Reichenbergerstr. 58)

Die LieblingsVoKü widmet sich diesen Monat der Revolution im Sudan. Nach 30 Jahren wurde der Diktator al-Baschir gestürzt, aber noch ringen die neue Militärführung und die zivile Opposition, getragen aus Gewerkschaftsverbänden und Basisbewegungen, um die Macht. Das “Autonome Blättchen” bemerkt dazu: “Eine soziale Revolution, die stark von Frauen getragen wird, sollte von uns nicht ignoriert werden.” Das ist untertrieben – wir sollten uns kräftig damit solidarisieren!
– Ida Nowhere (Donaustr. 79), 10.7. ab 19 Uhr.

Eine von der FoodCoop Schinke 09 veranstaltete Infoveranstaltung stellt die Frage, wie eine Alternative Grundversorgung ohne Supermärkte oder überteuerte Hipster-Buden funktionieren kann und schließt damit an die Diskussion um die Markthalle 9 an – 18.7. ab 19 Uhr, Waldemarstr. 110.

Eine kleine Auswärtsfahrt gibt es am 6.7. zu einer Demo ins Brandenburgische Zossen. Dort ist der Gewerbesteuersatz nur halb so hoch wie in Berlin, weshalb es ein Steuerparadis ist und über 8000 Briefkastenunternehmen dort “heimisch” geworden sind. Eine dieser Firmen besitzt die Räumlichkeiten des Kneipenkollektivs Meuterei. Zugtreffpunkt ist 12.30 Uhr am Berliner Ostbahnhof. Mehr Infos: http://leutefuerdiemeute.blogsport.eu/

In den benachbarten Kiezen passiert auch wieder einiges. In der Braunschweiger Straße entstand ein sozialer Ort, dawoEDKmawa. Dieser wurde leider am Dienstag geräumt. Geplant sind dort absurd teure Microappartments. Igitt. Der Kiez hat gezeigt, dass die Bedürfnisse ganz andere sind. https://edekawo.noblogs.org/

Ein weiteres Ungemach droht am Hermannplatz. Der Karstadt soll abgerissen und durch einen größeren Shoppingtempel ersetzt werden, inklusive Hotels, Büros und hastenichjesehn. Mit dabei als Investor ist ein gewiser Herr Benko, der auch aus einem österreichischen Ibiza-Video bekannt ist… Mehr Infos: http://www.kiezversammlung44.de/hermannplatz/

Im Reichenberger Kiez gibt es derzeit wöchentlich donnerstags Demonstrationen für den Erhalt von Gewerbe und Wagenplatz an der Ratiborstr. 14. Unter anderem bekannt für den Biergarten Jockel. Dort sind Modulare Flüchtlingsunterkünfte geplant. Statt sich gegen Geflüchtete ausspielen zu lassen, haben die Nutzer*innen und Bewohner*innen aber in anderthalb Jahren ein sehr gutes Konzept von unten erarbeitet, wie Wohnungen für Geflüchtete und Erhalt der bestehenden Nachbarschaft gelingen kann. Ein sehr spannendes Projekt, das ihr hier anschauen könnt: http://www.ratibor14.de/ Torpediert wird das ganze mal wieder von der Senatsverwaltung für Finanzen, die kein Interesse an Basisinitiativen hat.

Wichtig wäre weiterhin eine antikapitalistische Teilnahme an den Fridays for Future. Die grüne Partei, die derzeit absahnt, wird die
Parole “system change not climate change” jedenfalls nicht umsetzen…

Einen schönen Sommer wünscht die Kiezladen F54-Crew!

Druck-PDF – Friedel im Exil – Monatsprogramm 07-2019

Die Brache lebt – DaWoEdekaMaWa | Zur Räumung der angeeigneten Brache in der Braunschweigerstraße

Übernommen von https://edekawo.noblogs.org/ ()

Die Entsorgungsfirma ist eben abgezogen! Pflanzen wurden platt gemacht, Bäume ausgerissen, ganze Beete wurden in die Container geschmissen. Doch, das was in den letzten Wochen hier zwischen uns Nachbar*innen entstanden ist bleibt und wird weiter Keime treiben. Die Brache lebt!!!!

Donnerstag ab 18Uhr Kaspertheater Rixdorf, Gartenküche und Filmvorführung+Gespräch finden trotzdem vor der Brache statt!

Pressemitteilung: Räumung des Gemeinschaftsgartens DaWoEdekaMaWa

Am heutigen Dienstag den 25.06.2019 um ca. 7 Uhr wurde unser Nachbarschaftsgarten auf dem Gelände von DaWoMaEdekaWa, Braunschweigerstrasse 21, unter Polizeischutz geräumt. Anwohner_innen und Nachbar_innen die versuchten die Räumung aufzuhalten wurden teilweise unter Einwirken von Gewalt entfernt. Auch die Einwände, dass sich Eigentum von Anwohner_innen auf dem Gelände beendet, wurden von Polizei und Räumungsunternehmen durchgehend ignoriert.

Wir sind erschüttert über die rüchsichtslose Räumung. Seit zwei Monaten haben wir auf dem Gelände mit viel Arbeit und Liebe ein Gemeinschaftsgarten und sozialen Treffpunkt etabliert, der von sehr vielen Nachbar_innen genutzt und angenommen wurde.

Unsere Pflanzen und die mit viel Arbeit errichtete Gemeinschaftsfläche wurde kaputt gemacht, unsere Kämpfe aber bleiben! Durch den Kiezgarten haben wir uns vernetzt und als Nachbar_innen kennengelernt. Gemeinsam werden wir unseren Kampf gegen den Ausverkauf der Stadt und der Gentrifizierung unseres Kiezes weiterführen! Wir sind viele und werden immer mehr. Überlassen wir die Entscheidung, was mit unserem Kiez passiert nicht der Politik und den Profitinteressen weniger!

DaWoEdekaMaWa, eine Gruppe von Anwohner*innen, fordert den sofortigen Stopp der Bebauungspläne der Microappartments. Wir fordern außerdem, dass auf dem Gelände und im Kiez langfristig bezahlbare und marktferne Wohnungen entstehen oder die Fläche als selbstgestalteter Park, Gemeinschaftsgarten und sozialem Treffpunkt erhalten bleibt.

Mit den geplanten möbilierten Microappartments würden die neuen Eigentümer-Spekulant*innen derzeit ungebremst hohe Mieten verlangen können. Auch dadurch wird die weiter um sich greifende Aufwertung und Verdrängung im Kiez weiter angeheizt. Dass zwischen 2007 und 2018 die Mieten in Nordneukölln um 146 % gestiegen sind kümmert die Entscheider_innen in Politik und Verwaltung wenig bis überhaupt nicht. Viel zu oft folgen sie dem Weg des Geldes bzw. bereiten diesen vor.

Am Donnerstag wird es eine Veranstaltung vor Ort geben. Weitere Infos über unsere nächsten Treffen auf:

www.edekawo.noblogs.org www.twitter.com/EdekaWo @EdekaWo
#DaWoEdekaMaWa #EdekaWo Kontakt: kiezbrache55@riseup.net

DaWoEdekaMaWa bleibt!

Do. // 27.6. // Miteinander gegen Mietenwahnsinn – Dem Immobilienkongress auf die Pelle rücken

Miteinander gegen Mietenwahnsinn – Dem Immobilienkongress auf die Pelle
rücken

Donnerstag – 27. Juni

Mahnwache 9 – 22 Uhr
vor der Mercedes-Benz Arena

Demonstration 16.30 Uhr
Boxhagener Platz // F-hain

Abschlusskundgebung 18.00 bis 19.00 Uhr
vor der Mercedes-Benz Arena

KAMPFANSAGE AN DEN LOBBY-KONGRESS

Am 27.6. veranstaltet der Lobbyverband ZIA seinen „Tag der
Immobilienwirtschaft“ in Berlin. Unter dem Motto „Miteinander statt
gegeneinander“ treffen sich „2000 Entscheider aus Branche, Verwaltung
und Politik“, um mit Hilfe der geladenen Politikprominenz u. a. Horst
Seehofer, Peter Altmaier, Svenja Schulze, Andreas Scheuer und Ralph
Brinkhaus ihre Machtstellung auf dem Markt zu festigen. Der Zentrale
Immobilienausschuss ZIA ist dabei als „Interessenvertretung
kapitalmarktorientierter Immobilienunternehmen“ der treibende
Lobbyverband der Miet-Spekulanten und Immobilienprofiteure. Nicht
eingeladen sind die Mieter*innen, die den Profit der Investoren mit
ihrer Arbeitskraft & Lebenszeit erwirtschaften. Und natürlich mit
ausgegrenzt, die Rentner*innen, die der Verdrängung ausgeliefert sind,
wie auch viele Kinder, die hier keine Zukunft mehr sehen.

WOHNEN IST MENSCHENRECHT

Wir wollen zeigen, dass die vielen und vielfältigen Initiativen von
Mieter*innen jeden Alters und von Kindergärten, Kinderläden,
Kleingewerbetreibenden sich gemeinsam gegen Ausbeutung und Verdrängung
wehren! Um den Protest zu unterstreichen, wird es am späten Nachmittag
eine Demonstration zur Verti Music Hall geben, um uns dort lautstark
Gehör zu verschaffen. Unterstützt uns an diesem Tag! Lasst uns
miteinander gegen die Profiteure des Mietenwahnsinns protestieren. Helft
uns bei der Mahnwache des Wohnungslosenparlamentes oder beteiligt Euch
an der Demonstration!

Mahnwache: 9 bis 22 Uhr, Mühlenstraße, Verti Music Hall, rechts der
Mercedes Benz Arena

Demo-Route: 16:30 Uhr Boxhagener Platz, Grünberger-, Simon-Dach-,
Revaler-, Warschauerstraße zur Verti Music Hall, Abschlusskundgebung
18.00 bis 19.00 UhrDemo-Route: 16:30 Uhr Boxhagener Platz, Grünberger-,
Simon-Dach-, Revaler-, Warschauerstraße zur Verti Music Hall,
Abschlusskundgebung 18.00 bis 19.00 Uhr

Solidarische Grüße
Bündnis Zwangsräumung Verhindern für das Plenum des Bündnis
#Mietenwahnsinn

https://mietenwahnsinn.info
https://www.facebook.com/events/362231634430143/

Habt ihr auch eine Mieterhöhung bekommen?

 

Der Vermieter*innenverband Haus und Grund hat all seine Mitglieder aufgefordert, noch bis zum 17.6. die Miete so stark wie gesetzlich erlaubt zu erhöhen. Natürlich passt ihnen nicht, dass der Senat einen „Mietendeckel“ beschließen will.

Viele Leute bei solA haben auch prompt Mieterhöhungen bekommen. Einige der Mieterhöhungsankündigungen sind einfach falsch — die Vermieter*innen probieren wohl einfach mal, ob sie damit durchkommen. Deshalb ist ganz wichtig, wenn auch ihr einen solchen Brief bekommt:

1. Nichts unterschreiben!

2. Sprecht mit euren Nachbar*innen, ob sie auch die Mieterhöhungen bekommen haben und informiert sie, dass man auf keinen Fall einfach unterschreiben soll.

3. Geht (am besten gemeinsam) zu einer Mieter*innenberatung schaut, ob und was man etwas gegen die Mieterhöhung tun kann!

Und natürlich: Kommt zum Anlaufpunkt am 18.6. um 17.30h ins ORi! Außerdem haben wir schöne Druckvorlagen [Info Nachbarinnen hier runterladen als pdf] [Beratungsstellen hier runterladen als pdf] gefunden, die ihr ausdrucken und in eurem Haus aufhängen könnt. Lasst euch nicht von Hausmeister*innen erwischen!

Haus & Grund in Grund und Boden!

Dem Datensammelfetischismus der Behörden entschlossen entgegentreten!

Quelle: https://de.indymedia.org/node/33756

In der Nacht von Donnerstag dem 30. Juni zum 01. Juli 2017 fand in Berlin Wedding eine Spontandemonstration in Solidarität mit der kurz vorher geräumten Friedel54 in Berlin Neukölln statt.

Im Verlauf der Sponti wurde unter anderem das Jobcenter und das Kurt-Schuhmacher-Haus (SPD Parteihaus) mit Steinen beworfen, sowie mehrere Barrikaden aus Mülltonnen etc. gebaut.
Einige übermotivierte Hilfssheriffs hielten am Ende der Demo einen unserer Gefährten fest und übergaben ihn, nicht ohne vorher nochmal draufzuschlagen, an die eintreffenden Bullen.
Anschließend wurde der Beschuldigte in Gewahrsam genommen und dem LKA 5 (Staatsschutz) übergeben. Hier übernahm Annika Eckervogt vom LKA 523 die Ermittlungen.

Der Beschuldigte wurde bis Freitagabend in der Gesa festgehalten, unter dessen durchsuchten die Staatsschutzcops seine Wohnung und beantragten eine Vorführung beim Haftrichter. Letztere wurde jedoch von der zuständigen Bereitschaftsstaatsanwältin Miro abgelehnt, nachdem der Ermittlungseifer von Eckervogt und Co. nicht die gewünschten Ergebnisse lieferte. Dennoch lief das Verfahren weiter unter dem Vorwurf: „Besonders schwerer Fall des Landfriedensbruchs“. Die schwere des Vorwurfs soll sich aus den Brandstiftungen und dem „immensen Sachschaden in Höhe von ca. 27.000€“ ergeben.
Im weiteren Verlauf der Ermittlungen wurden eine Menge Zeug*innen verhört, die traurigerweise auch fast alle der Aufforderung zur Denunziation folge leisteten und bereitwillig ihre Aussagen beim LKA 523 (Fachkommissariat Staatsschutz Links) zu Protokoll gaben.
So gut wie alle vor Ort gefundenen Gegenstände wurden eingesammelt und auf mögliche Fingerabdrücke und DNA-Spuren untersucht. Von insgesamt 44 Spurenträgern hafteten an fünf Gegenständen untersuchbare DNA-Muster an.

Drei Spurenträger wurden nun mit der DNA-Analysedatei (DAD) abgeglichen, dabei kam es bei am Tatort aufgefunden Resten von Eierschalen zu einem Spur–Spur Treffer mit zwei Spurenträgern aus zwei anderen Verfahren. So soll die an den Eierschalen gefundene DNA das gleiche Muster aufweisen, wie die DNA, welche an einem Feuerlöscher haftete, der bei einem Angriff auf das Jobcenter Müllerstraße im Juni 2016 benutzt worden sein soll. Das selbe Muster soll ebenfalls mit einer Spur treffen, die am Henkel eines Stoffbeutels gefunden wurde, welcher wiederum im Zusammenhang mit einem Angriff auf das Jobcenter in der Storkower Straße im November 2014 stehen soll.

Obwohl die zuständige Staatsanwältin Sabine Eppert zwischenzeitlich das Verfahren einstellte, weil keine ausreichenden Beweise für eine Tatbeteiligung vorlagen, nimmt sie jetzt nicht nur das Verfahren wieder auf, sondern beantragt auch einen richterlichen Beschluss zur Abnahme der DNA des Beschuldigten. Diese soll mit den am Tatort gefunden Spuren abgeglichen werden.
Obwohl sich aus den Akten keine Erkenntnisse zur Tatbeteiligung ergeben (dies stellte Frau Eppert ja selbst fest) erließ das Amtsgericht Tiergarten kürzlich den Beschluss.

Das Kalkül des LKA´s und der Staatsanwaltschaft ist klar: es geht um eine Ausweitung ihrer Datensammelwut, um vielleicht jetzt noch mögliche Beschuldigte für vergangene Straftaten zu ermitteln und ihre Datei immer weiter mit Aktivist*innen zu füllen. Dabei kommt ihnen der Trend der zuständigen Gerichte, derlei Beschlüsse leichtfertig zu unterschreiben, zu Gute.

Gegen den Beschluss wurde Beschwerde eingelegt, wodurch sogar erreicht wurde, dass dieser nicht vollstreckt werden soll bis über die Beschwerde entschieden wurde. Da wir uns aber eh nicht auf den Rechtsstaat verlassen, wird der Beschuldigte der Aufforderung seine DNA zu spenden so oder so nicht nachkommen.

Wir glauben, dass die Anträge auf Entnahme von DNA Material immer öfter gestellt werden. Dies soll die Schwelle dieser Maßnahme immer weiter herabsetzen. Wenn wir nicht jetzt gegen diesen Trend vorgehen, werden derlei Schweinereien sehr bald schon zum Standardrepertoire der Bullen gehören. Wenn das nicht sogar jetzt schon der Fall ist.

Wir scheißen auf eure Beschlüsse! Unsere Daten gehören uns!

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Neuer PGP-Key

Unsere E-Mail-Adresse f54 [ätt] riseup.net hat einen neuen PGP-Key.
Er hat den Fingerprint: 8CAB E326 07EE F0F8 A83D 75A4 292E B29F FF6E 25BC und ist gültig bis zum 03.06.2021.