Am 08.03., dem internationalen Frauen*kampftag wurde in Bonn in der Godesberger Allee 133-137 die ehemalige iranische Botschaft besetzt. Die Besetzer*innen beziehen sich mit ihrer Aktion auf feministische Kämpfe weltweit und speziell auf den feministisch-libertären Widerstand im Iran, wo sich gegen das dortige Regime zur wehr gesetzt wird.
Wir freuen uns über die Verbindung von verschiedenen emanzipatorischen Kämpfen über Staatsgrenzen hinweg und sehen das Institut für Anarchismusforschung – Agentur gegen Arbeit (IFA-AGA) als weiteren wichtigen Beitrag zum regionalen und weltweiten Kampf gegen die Repression.
Durch die Besetzung wurde in Bonn ein nichtkommerzieller Raum geschaffen, der der neoliberalen Verwertung der Stadt etwas entgegen hält und Menschen die Möglichkeit gibt, ohne Konsumzwang zusammen zu sein, politsch und gesellschaftskritisch zu arbeiten, sowie künstlerisch und kreativ aktiv zu sein.
Wir solidarisieren uns mit den Besetzer*innen und identifizieren uns ausdrücklich mit den in ihrer Aktionserklärung genannte politischen Zielen. Den Kampf gegen die alltägliche Repression führen wir alle gemeinsam!
In Berlin scheinen der Verdrängung durch Investor*innen und deren Jagd nach Renditen kaum Grenzen gesetzt. Neben unzähligen Menschen die durch Zwangsräumungen oder Verdrängung aus ihrem sozialen Umfeld gerissen werden, sind auch soziale Projekte und alternative Räume von Verdrängung betroffen. Die brutale Räumung der Friedel54 ist uns immer noch schmerzlich in Erinnerung und wir merken immer noch, wie uns dieser Ort des ungezwungenen Zusammenseins fehlt. Auch in Halle sieht es nicht besser aus. Das soziokulturelle Stadtteilzentrum HaSi in der Hafenstraße 7 blickt einer ungewissen Zukunft entgegen, während das Viertel und die Innenstadt zunehmend der kapitalistischen Verwertungslogik zum Opfer fällt und einkommensschwache Anwohner*innen durch Mietsteigerung an den Rand der Stadt verdrängt werden.
Besetzungen sind ein wichtiger Schritt, um uns die Räume zu nehmen, die wir brauchen. Wenn Profitinteressen über die Bedürfnisse der Menschen gestellt werden, dann zeigt sich ein klares gesellschaftiches Ungleichgewicht, gegen das wir ankämpfen müssen.
Mit Hausbesetzungen wehren wir uns gegen die immer stärker werdende Verwertungslogik. Durch selbstorganisiertes und solidarisches Handeln kämpfen wir für eine freiere Welt, in der wir als “Verschiedene unter Gleichen” (Zitat aus dem FAQ der Besetzung in Bonn) leben können, jenseits von Kapital und Nation.
Against prisons, states, patriarchy and capitalism! Solidarity is our weapon!