Bericht über die Demonstration vom 19.11.16

Kiezdemo gegen Verdrängung in Neukölln
Rebellische Nachbarn, Solidarische Kieze, Stadt von unten

Am Ende waren es knapp 1000 Menschen, die am Samstagabend in Neukölln gegen Zwangsräumungen, Mieten und andere Zumutungen der kapitalistischen Wohnungspolitik demonstrierten. Eine Demonstration, wie sie derzeit in vielen Bezirken Berlins und in vielen Städten der Welt stattfinden könnte.

Doch zu Beginn der Startkundgebung bot sich den 200 Mutigen ein dystopisches Bild: dunkle Wolken und dichter Novemberregen, dazu eine Hundertschaft der Berliner Bulletten im Schatten einer Kirche. Respekt an alle, die sich an diesem Tag vor die Tür getraut haben! Doch die großartige Stimme aus dem Lauti erinnerte, weshalb wir gekommen waren: Wohnraum ist keine Ware! Zwangsräumungen verhindern! Solidarität mit der Friedel54 und allen anderen Betroffenen im Berliner Monopoly! Und wir lassen uns keine rassisitschen Märchen unterjubeln! Wir können unterscheiden, wer auf unsere Kosten profitiert und wer unsere Solidarität benötigt!

Anlass der Demonstration war die anstehende Räumung des Kiezladen Friedel54 Ende März 2017. Über zehn Redebeiträge brachten aber zum Ausdruck, dass die Kacke in Neukölln überall am dampfen ist. Den Beginn machte der Stadtteilladen Lunte aus der Weisestraße. Sie wiesen darauf hin, dass das Haus in der benachbarten Weisestraße 47 seit Jahren zum größten Teil leersteht und hier dringend benötigter Wohnraum vernichtet wurde. Da der Londoner Milliardär Henning Conle offensichtlich nicht willens ist, es angemessen zu nutzen und auf das Haus auch nicht angewiesen ist, sollte es lieber in die Hände neuer Nutzer_innen übergehen. Diese trafen sich am 22.11. Wir sind gespannt, was sie in ihrem neuen Haus planen.
Eine Initiative aus Tempelhof skandalisierte in ihrem Redebeitrag, dass in den Hallen des stillgelegten Flughafens Tempelhof Menschen in Lagern untergebracht werden. Dass diesen die Hoffnung und vor allem die eigenständige Handlungsfähigkeit geraubt werden. Nach wie vor sitzen über 1000 Menschen in diesen schlecht getarnten Knästen fest.
Weitere Redebeiträge der Initiative Hände weg vom Wedding zeigten auf, dass es sich beim Verkauf der Stadt bei weitem nicht nur um ein Neuköllner Problem handelt. Stellvertretend wiesen sie auf den Konflikt in der Koloniestraße hin, wo Bewohner_innen von sieben Häusern gegen ihre Entmietung protestieren. Auf dem gut sichtbaren Hochtransparent stand: Keine Liebe für Verdrängung.

Als sich die Demo in Bewegung setzte bog sie gleich in die Weisestraße ein. Im Frontblock war eine Wunderkerzen-Choreografie zu sehen, unterstrichen von einem kleinen roten Nebeltopf. Am Rande verteilten mehrere Menschen Flyer, die für Solidarität mit dem Kiezladen Friedel54 aufriefen, gegen die Kriegskonferenz „Berlin Security Conference“ mobilisierten oder zum Umsturz aller herrschenden Verhältnisse aufriefen. Auf Transparenten war z.B. zu lesen: “Friedel54 kämpft – Kiezladen bleibt”, “Den Profiteuren der Verdrängung auf die Pelle rücken” oder “Stoppt Zwangsräumungen”. Die Menge skandierte u.a.: “Die Häuser, denen, die sie brauchen!”, “Avanti Anticapitalista!” und “Miete verweigern, Kündigung ins Klo – Häuser besetzen sowieso!”

Als die Demo den Schillerkiez verließ, waren bereits ca. 400 Menschen auf der Staße und mobile Teekannen sorgten für Wärme und strahlende Gesichter. Am Rathaus Neukölln gab es die erste Zwischenkundgebung. Die Initiative Social Center 4 All, welche vor kurzem die nahe gelegene Alte Post besetzte, stellte ihren Vorschlag für ein soziales Zentrum vor, in dem Nachbar_innen und Geflüchtete zusammen leben.
Im Anschluss daran richtete auch die Neuköllner Bezirksgruppe der Berliner Mietergemeinschaft einige Worte an die Demonstration und umstehenden Passant_innen..

Mittlerweile rund 500 Menschen demonstrierten entlang der Sonnenallee. Ein arabisches Transparent, dass für die Freiheit von politischen Gefangenen aufrief, wurde Grund für zahlreiche Selfies von Passant_innen. Viele Menschen aus den Häusern und Läden winkten der Demo zu. Immer wieder schlossen sich Menschen noch spontan an oder kamen aufgrund des nun trockenen Wetters hinzu. Den Bullen war die Demo wohl immernoch zu friedlich und so formierten sie ein Spalier um die Demo und begannen den ersten Block zu filmen. Wir verurteilen dieses Verhalten der Berliner Polizei, welche bewusst die Außenwirkung der Demonstrationen beschränkt und einzelne Teilnehmer_innen kriminalisiert hat. Folgerichtig wurden auch immer wieder lautstarke Parolen gegen die Polizei gerufen.
Angekommen im Reuterkiez gab es eine erneute Zwischenkundgebung an der Pflüger- Ecke Nansenstraße. Zwischen diesen beiden Straßen, sowie der Fram- und der Pannierstraße stehen insgesamt 17 Häuser vor der Zwangsversteigerung. Die rund 300 Menschen aus den Häusern organisierten sich in der Initiative „Unser Block Bleibt“. Eine erste Reihe von Versteigerungsterminen konnten sie bereits verhindern. Es ist großartig, dass sie sich bereits so früh zur Wehr setzen. Die Erfahrung lehrt, dass alle Schweinereien meist mit dem Verkauf der Häuser beginnen…

Danach übernahm die Gruppe Corasol das Wort, in der sich Weiße und Geflüchtete zusammen organisieren. Auf Deutsch und Französisch ergriffen sie Partei für alternative Projekte wie die Friedel54, die notwendig sind, um sich selbstbestimmt und auf Augenhöhe zu begegnen. Kurz darauf bog die Demo in die Friedelstraße ein. Hier wurden die Parolen der mittlerweile fast 1000 Menschen nochmal lauter wie z.B. “M99, Friedel bleibt – One struggle, one fight!” Aus vielen Fenstern wurde die Demo aufmerksam verfolgt und aus einigen hingen auch Transparente in Solidarität mit der Friedel54. Auf dem Haus der Friedelstraße 54 wurde ein Feuerwerk gezündet und auch in der Demo wurde die Freude über die Besetzung und zugleich die Wut über die absehbare Räumung mit Bengalischen Feuern untermalt.
Vom Lauti wurde noch Werbung für die Kiezversammlung44 gemacht, die sich jeden 1. Sonntag im Monat um 12 Uhr in der Manege in der Rütlistraße 1-3 trifft. Zum Abschluss wurde an die Räumung des Allmende e.V. im Kottbusser Damm Ende März 2015 erinnert. Ein wichtiger Ort, an dem für gleiche Rechte für alle Menschen gekämpft wurde und der dem Profitstreben und dem Schutz des Privateigentums geopfert wurde. Ein weiterer Ort, der uns in letzter Konsequenz durch einen brutalen und wie so oft rechtswidrigen Polizeieinsatz gestohlen wurde.
Kurz vor dem geplanten Endpunkt wurde die Demo auf dem Kottbusser Damm aufgelöst, da die mittlerweile behelmten Bullen mittlerweile heiß auf Festnahmen waren um ihre Statistiken aufzufrischen. Eine junge Frau wurde anschließend z.B. wegen angeblicher Vermummung vorübergehend festgenommen und erkennungsdienstlich behandelt. Sie war fortan wieder auf freiem Fuß, aber ihren Schal haben die uniformierten Gauner geklaut!

Wir wollen uns bei allen beteiligten Gruppen bedanken! Allen Menschen, die mit uns auf der Straße waren, die gebastelt und Transpis gemalt haben, die Tee gekocht und verteilt haben, die den Lauti geschoben und sich in die ersten Reihen gestellt haben, die mit Kindern gekommen sind, die sich eine Erkältung zugezogen haben oder die ordentlich Werbung gemacht haben, gilt unsere Dankbarkeit! Allen Bullen, die unseren Protest in den Häusern, Heimen, Lagern und auf der Straße deligitimieren wollen, gilt unsere Abneigung.

Kämpft weiter in euren Häusern, in euren Kiezen!
Helft euren Nachbar_innen und lasst euch selbst helfen!
Schaffen wir Alternativen zu diesem System, dass uns immer wieder angreift!
Schaffen wir die Stadt von unten!

Friedel54 kämpft!demo_f54_nov_2016_31 demo_f54_nov_2016_25 demo_f54_nov_2016_20 demo_f54_nov_2016_1 demo_f54_nov_2016_3 demo_f54_nov_2016_4

Sa. 29.10. | 19 Uhr | Anti-Räumungs-Party

Dem Kiezladen steht vielleicht bald eine Räumung bevor. Und was machen wir? Na klar, Party! Kommt am Samstag, 29.10. ab 19 Uhr in die Friedel und gönnt euch Live-Musik, verschiedene Dj Sets, Cocktails und lecker 1312-Fassbier in wie gewohnt bester Gesellschaft.

Für den Eintritt wird um eine Spende gebeten für die bevorstehenden Räumungs- und Repressionskosten.

Einlass: 19:00

Konzert-Keller
21:00 Inspektor Lars (Rap)
22:00 Oi!je (Punk)

DJ-Hölle
00:00 Knust und Koile (Dein Lieblingsgebøller)
02:00 Trash DJ
03:00 DJ DosenPunk & DJ Weggezogen (36std Suff im Hirn, kann nur gut werden)

Chamber Floor
22:00-2:00 Uhr Mix Master Mallorca & Optimus Crime (HipHop/Rap/Funk)

From Party To Persistence – Always Moving Forward

Friedel bleibt!

Mi. 26.10. | 20 Uhr | Tresen der Kritischen Jurist*innen mit Film

KJ Logo kleinDie Kritischen Jurist*innen laden ein zum Tresen. Ab 20 Uhr gibt es Essen.

Ab 20:30 läuft der Film “Sag niemals nie – Die Räumung der Mainzer Straße”.

Im November 1990 wurde der besetzte Häuserkomplex „Mainzer Straße“ mit einem der heftigsten Polizeieinsätze der Geschichte Berlins geräumt. Die Mainzer Straße hatte sich zum Zentrum und Symbol der Hausbesetzerszene entwickelt, dass dafür stand, besetzte Häuser nicht nur als Freiräume der Selbstverwirklichung anzusehen, sondern „als Orte der Konfrontation
mit staatlichen Behörden und als Symbole einer politischen Selbstverortung“. Im Rahmen der Räumung kam es zu massiver Polizeigewalt und regelrechten „Straßenschlachten“. Das Vorgehen der Polizei führte u.a. dazu, dass zwei Tage später die Rot-Grüne-Regierung in Berlin wegen der Räumung auseinanderbrach.

 

Das Kollektiv Mainzer Straße „Sag niemals nie!“ hat die Ereignisse um die Besetzung und Räumung festgehalten und liefert mit ihrem Film eine interessante Einordnung der Hausbesetzungen in den 1990er Jahre.

Kurzes Statement zur aktuellen Situation

Liebe Unterstützer*innen, Freund*innen und Interessierte,

sicher habt ihr in den letzten Tagen mitbekommen, was bei der Gerichtsverhandlung heraus gekommen ist. Wir sind momentan dabei, im Kollektiv eine Entscheidung zu finden, wie wir mit dem Vergleich umgehen und welchen Weg wir gehen werden.
Klar ist momentan nur, dass wir unsere Räume nicht freiwillig her geben wollen. Sobald wir weitere Entscheidungen getroffen haben, werden wir euch auf allen Kanälen informieren.

Kämpferisch,
eure Friedel-Kollektivistas

Di. 25.10. | 20 Uhr | Offenes Unterstützer*innen-Treffen

friedel-wimpel1Am Dienstag, 25.10. findet ab 20 Uhr ein offenes Unterstützer*innen-Treffen im Kiezladen statt. Wir laden alle solidarischen Menschen ein, die auf welche Art auch immer den Kampf der Friedel54 unterstützen wollen.

Es wird ein kurzes Input zum aktuellen Stand des Räumungsprozesses geben und erste Ideen, wie der Kampf gegen eine bevorstehende Räumung unterstützt werden kann. Darauf aufbauend wollen wir gemeinsam überlegen, wie wir die kommenden Aufgaben angehen können.

Kommt in die Friedel und supportet euren lokalen Kiezladen! Wir freuen uns über jede Form der Solidarität.

 

Do. 20.10. | ab 8:30 | LAUT gegen den Räumungsprozess der Friedel54

Am 20. Oktober um 9:00 Uhr findet im Amtsgericht Neukölln im Raum 213 der Räumungsprozess gegen den Kiezladen in der Friedelstr. 54 statt. friedel-vor-ag

Seit Wochen versucht unser Anwalt den Termin zu verschieben, da er an dem Vormittag bereits einen anderen Termin hat, aber dem Gericht geht die Verdrängung in Neukölln offenbar nicht schnell genug. Würde die dubiose Eigentümerin „Pinehill s.a.r.l.“ den rechtskräftigen Räumungstitel an diesem Donnerstag erhalten, könnte in nur 3 Wochen ein*e Gerichtsvollzieher*in, die Friedel räumen lassen.
Aber wir geben den Kampf nicht auf, deshalb machen wir am 20. Oktober ab 8:30 Uhr eine Kundgebung vor dem Amtsgericht Neukölln (U-Bahnhof Rathaus Neukölln). Wir rufen alle Leute, die es satt haben, immer weiter verdrängt zu werden, dazu auf, zur Kundgebung vor das Amtsgericht Neukölln zu kommen oder im Raum 213 die Verhandlung zu verfolgen. Beachtet dazu, dass es im Gericht Einlass- und Ausweiskontrolle gibt.
Dieses Mal trifft es uns in Berlin. In Hamburg trifft es gerade das Kollektive Zentrum. Beim nächsten Mal wieder Gefährt*innen vom M99, von der Rigaer94 oder Nachbar*innen wie LeBrecht, Unser Block Bleibt oder all die namenlosen und ungezählten Menschen, die keine starke Hausgemeinschaft finden, und die wir schon in ein paar Wochen nicht mehr in unserer Nachbarschaft sehen werden.
Wir wollen selber entscheiden, ob wir gehen oder bleiben. Ob mit Pass, Staatsbürgerschaft und Mietvertrag oder ohne.
Wir bleiben Teil der antifaschistischen Struktur im Kiez gegen Rechtspopulismus, Neonazismus und Rassismus.
Wir wollen selbstverwaltet und unkommerziell unseren Alltag gestalten und unseren Interessen nachgehen.
Wir wollen den Vermieter*innen nicht unsere Löhne geben, mit der einzigen Begründung, dass sie jetzt schon zu viel Geld und Eigentum haben.
Deshalb fordern wir die „Pinehill s.a.r.l.“ dazu auf, die Räumungsklage zurückzuziehen und der Hausgemeinschaft Friedelstraße 54 das Haus zu verkaufen!

Für alle, die uns unterstützen wollen, einige Termine in naher Zukunft:
20.10. ab 8:30 – Kundgebung vorm Amtsgericht Neukölln (U-Rathaus Neukölln)
(25.10. ab 20 Uhr – offenes Unterstützer*innentreffen. Alle Infos zur aktuellen Situation und Strategien für den Kampf dagegen. in der Friedel54)
29.10. ab 19:00 – Party in der Friedel54
19.11. um 16:30 – Kiezdemo gegen Gentrifizierung
Offenes Unterstützer*Innen-Treffen (genaues Datum folgt auf dem Blog)
Mehr Infos über den Kiezladen hier: https://friedel54.noblogs.org/
Unterstützt selbstverwaltete Freiräume in eurer Nähe!
Die Häuser denen, die drin wohnen!

Mi | 19.10. | 20 Uhr | Essen + Infoveranstaltung mit der Genossenschaft Ökonauten eG zu Landgrabbing in Brandenburg

Landgrabbing in Brandenburg und was wir dagegen tun können

In den letzten Jahren sind die Bodenpreise in Brandenburgs Landwirtschaft enorm angestiegen. Ursache sind die globale Wirtschaftskrise und die immer noch anhaltende Privatisierung des Landes. Das ehemalige DDR-Volkseigentum wird von der Bundesregierung nach wie vor verkauft, es ist nur noch ein kleiner Teil übrig. Die Landwirtschaft ist so immer industrialisierter geworden, zum Teil geht es gar nicht um Nahrungsmittel. Beides geht mit fatalen Einschnitten ins soziale Gefüge und in die Tierwelt einher. Und die Bodenpreise sind so hoch, dass es fast unmöglich ist, ohne viel Geld ein kleines Landwirtschaftsprojekt zu gründen oder zu erweitern. An diesem Abend stellt sich die Genossenschaft Ökonauten vor, die in Brandenburg Land kauft, um es kleinbäuerlichen Projekten zur Verfügung zu stellen. Eines ihrer Ziele ist ein regionales Vertriebsnetz. Diskutiert werden soll zudem über mögliche und bereits angewendete politische Aktionsformen.

20 Uhr Essen vom SoLaWi-Projekt Spörgelhof,

20.30 h beginnt der Vortrag.

Kiezladen F54, Friedelstr. 54, U-Bhf Hermannplatz

Mi | 12.10. | 20 Uhr | Friedel-Punkrock-Tresen

1-hype-coverartEs ist wieder Friedel-Punkrock-Tresen. Das heißt wir servieren  warmes Essen, Dosenbier und andere Kaltgetränke. Euch erwarten gratis Kicker und feine Gespräche am Tresen.

Dazu läuft im Kinoraum “hype! – der Film” über die Enstehung der Grunge-Bewegung in Seattle. Ein wichtiges Zeitdokument, dass die kleinen und großen Bands zeigt, welche diese Musikrichtung und Jugendkultur entscheidend geprägt haben.

Dosenbier kommt diesen Monat aus Polen.

Do. 13.10. | 20 Uhr | Essen + FoodCoop-Einführung

FoodCoop Schinke09 stellt sich vor

Das ist der Termin für alle, die daran interessiert sind ökologisch produzierte Waren (nicht nur Lebensmittel) kollektiv und günstig zu beziehen. Neben dem wöchentlichen abholen der Produkte, ist es mittlerweile sogar möglich den Keller wie einen Späti zu benutzen. Sonntag und kein Salz oder keine Aufstriche mehr? - kein Problem. Ab zum selbstorganisierten Bio-Späti in der Manteuffelstraße. Garantiert ohne unterbezahltes Personal. 
Nebenbei kochen wir in der Friedel mit den Bio-Nahrungsmitteln, die wir von unserer Gärtnerei aus Madlitz bei Briesen beziehen und einigen Sachen von der Schnittstelle und von Terra.
Die FoCu ist neben dem Plenum der soziale Treffpunkt unserer Gruppe und somit könnt ihr an diesem Abend auch einen Eindruck bekommen, mit wem ihr es zu tun habt, wenn ihr bei uns mit macht.

Was ist eine FoodCoop?: https://foodcoops.at/?page_id=2

Wann und wo?:
13.10.2016 - Do - 20 Uhr
Kiezladen Friedel54 (Räume des AKAZIE-Berlin e.V.)
Friedelstraße 54, 12047 Berlin (U8/U7 Herrmannplatz)
http://friedel54.noblogs.org/

Solidarität mit Aaron und Balu

Wir rufen auf die Gefangenen Aaron und Balu, die derzeit in Berlin-Moabit in Haft sitzen, zu unterstützen. Beteiligt euch an der frisch angelaufenen Faxkampagne gegen die Staatsanwältin und besucht die Prozesse, die am 11.10. und am 08.11. im Amtsgericht Tiergarten beginnen.

Seit drei Monaten hinter Gittern

Seit dem 09.07.2016 sitzen Balu aus Münster und Aaron aus Wien in Berlin-Moabit im Knast. Sie wurden am Rande der R94-Solidemonstration “Rigaer 94 verteidigen! Investor*innenträume platzen lassen!” in Gewahrsam genommen und später einem Haftrichter vorgeführt.

Ihnen wird schwerer Landfriedensbruch, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, Widerstand, Sachbeschädigung und/oder gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die Staatsanwältin fordert eine Strafe von über 2 Jahren ohne Bewährung. Es kann davon ausgegangen werden, dass ein politisches Verfahren geführt werden soll, sprich es bei beiden weniger um die konkreten Tatvorwürfe geht, als vielmehr darum ein „Exem­pel“ zu statuie­ren. Bei diesen Verfahren geht es nicht nur um den konkreten Vorwurf, sondern auch – indirekt – um die Ereignisse des gesamten letzten Jahres rund um die Rigaer Strasse.

Bei beiden wird unter fadenscheinigen Gründen von Fluchtgefahr ausgegangen. Am Dienstag den 20.9. gab es eine Prüfung auf Haftschonung für Aaron. Dieser wurde gegen Kaution stattgegeben, allerdings mauert die Staatsanwältin Sadri-Herzog und legte Widerspruch ein. Die Richterin gab diesem statt, trotz ihrer vorherigen Entscheidung auf Haftverschonung.

cropped-headder-website

Aufruf zu Faxkampagne

Da sich die Staatsanwälti Sadri-Herzogder Haftverschonung für Aaron in den Weg stellt und wohl ein politisches Verfahren führen will, ruft der Solikreis um Aaron und Balu zu einer Faxkampagne auf: “Wir wollen der Staatsanwältin mit der Kampagne zeigen, dass Aaron und Balu nicht alleine sind und das Verfahren eine hohe Öffentlichkeit hat, als auch, dass – durch die Vorlage weiß auf schwarz – ihr Faxgerät ein paar Tage lang richtig heiß und ihr Toner öfter mal leer läuft. Sodass sie, die zwei unserer Freunde seit Monaten eingesperrt hält, auch einmal in ihrem Alltag gestört wird.”

Die Vorlage (oder: http://workupload.com/file/e2RABHQ) kann ausgedru­ckt und selbst per Fax (am Besten gleich ein Dutzend Mal aus einem Internetshop) an die Staatsanwältin mit der Nummer 030 90143065 gefaxt werden.

Prozessbeginn am 11.10.

In den nächsten Wochen stehen die Gerichtstermine von Balu und Aaron an. Die Seite der Soligruppe gibt einige praktische Ideen und Tipps, wie die Prozesse solidarisch begleitet werden können.

Termine:

Aaron: 08.11. 10:15

Balu: 11.10. und 14.10

(Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben – achtet auf Ankündigungen!)