[Termin] 06.01.16: KüFa & Kurzfilme zu Oury Jalloh

Ab 20 Uhr gibt’s warme Suppe, Tee und Kaltgetränke. Außerdem werden im Kinoraum einige kurze Videos zu Oury Jalloh gezeigt, der am 07.01.2005 gefesselt in einer Polizeizelle verbrannte.

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Around 8 pm there will be warm soup, tea and cold drinks. In the cinema we will show some short clips about Oury Jalloh, who burned handcuffed in a police cell on the 7th of January 2005.

 

[Termin] Kiezladen-Solibrunch

03.01.16 | 13:00 Uhr | @Kiezladen

Dem Kiezladen im Erdgeschoss der Friedelstrasse 54 wurde zum 30. April 2016 gekündigt. Wir wehren uns dagegen, doch das kostet neben Zeit, Leidenschaft und Energie leider auch viel Geld. Und Miete zahlen müssen wir auch noch.

Deshalb: Kommt zum Solibrunch von der Friedel für die Friedel. Es erwartet euch ein reichhaltiges Brunchbuffet gegen Spende, sowie kostengünstige Kalt- und Heissgetränke. Dazu Info- und Solimaterial zur Kündigung des Ladens.

[Termin] LIVE FAST FEST – F54-Solishow

02.01.16 | 18:00 Uhr | KILI (Wiesenweg 5-9)

Die Crew von Snob Attack hat sich spontan dazu entschieden, das am kommenden Samstag stattfindende LIVE FAST FEST zu einer Solishow für uns zu machen. Wir sagen Danke und sehen uns hoffentlich zahlreich ab 18 Uhr im Kili.

Nach fast zwei Jahren Pause findet das LIVE FAST FEST in BERLIN im KILI statt!

BAD HABIT
KEEP THEM
EARL GREY https://earlgreyband.bandcamp.com/
WEIGHTS https://weightsberlin.bandcamp.com/

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[Termin] Tresen gegen Unerträglichkeiten – New Year Edition

01.01.16 | ab 20:00 Uhr | @Kiezladen

Neues Jahr, neues Glück. Es kann nur besser werden. Das stimmt, wie wir alle wissen, natürlich nicht. Doch genug der Phrasen. Alle, die am ersten Abend des Jahres noch oder schon wieder der Fortbewegung mächtig sind, seien jedenfalls herzlich in die Friedelstraße 54 eingeladen. Diesmal kein Schnickschnack, nur Bier und andere gekühlte Getränke. Kommet!

Über den Kiezladen

Der Kiezladen Friedel54 ist ein selbstverwaltetes, soziales Zentrum im Norden Neuköllns. Kiezladen bedeutet Raum zum Kennenlernen, Ausspannen, Weiterbilden und Experimentieren. Konkret bedeutet das regelmäßig abends Essen und Getränke für Spende, kostenlose Mietrechtsberatung, Vorträge und Workshops, Filme und Dokus, Tresen- und Cocktailabende, Brunch und Cafés, sowie Kicker, Umsonstladen und Siebdruckwerkstatt. Alles in einer Atmosphäre, die möglichst niemanden ausgrenzt und in einem umkommerziellen und selbstverwalteten Rahmen.12304164_1129543033744453_8916117667358590905_o

Der Kiezladen wird nicht von einem kleinen Personenkreis betrieben, sondern von einem Kollektiv aus Einzelpersonen und – aktuell – über 15 Initiativen, Gruppen und Projekten aus einem breiten politischen, sozialen und kulturellen Spektrum. Gemeinsam organisieren wir den Alltag, füllen den Raum mit Veranstaltungen und Angeboten und immer wieder wird das so entstandene Netzwerk auch für Projekte außerhalb des Ladens genutzt. Wir entscheiden alles zusammen und gleichberechtigt, es gibt keine Chefs, oder Menschen mit besonderen Privilegien. Dabei sind wir kein geschlossener, oder fester Kreis. Jede*r kann sich hier einbringen und wir freuen uns immer über neue Gesichter, Projekte und Ideen.

Jede*r ist hier willkommen. Wir schauen nicht auf Aussehen, Einkommen, sexuelle Orientierung, rechtlichen Status oder sonstige Schubläden. Wir wollen einen Raum, in dem sich möglichst jede*r wohlfühlen und ausleben kann und alle rücksichtsvoll miteinander umgehen. Damit niemand, der akut oder immer knapp bei Kasse ist, ausgeschlossen wird, nehmen wir grundsätzlich keinen Eintritt für Veranstaltungen und bieten Speisen und Getränke auf Spendenbasis an. Das bedeutet das wir Vorschläge haben, wie viel jede*r zahlen kann, es aber niemand muss, wenn es gerade nicht drin ist. Unsere Kicker kosten kein Geld und wir haben einen kleinen Umsonstladen, wo Menschen Dinge ohne Gegenleistung mitnehmen können, die andere nicht mehr brauchen.

Der Kiezladen ist auch keine Blase, oder reiner Selbstzweck. Wir alle aktiven Gruppen und Initiativen in ihren eigenen Projekten, so mischen wir uns auch als Kiezladen immer wieder in gesellschaftliche Prozesse, oder Ereignisse ein. Insbesondere durch unsere Lage im “angesagten” Reuterkiez – und ganz aktuell, unsere eigene Kündigung – , streiten wir auf vielen Ebenen für selbstbestimmtes Wohnen und Leben und eine solidarische Stadt von unten. Wir sind solidarisch mit den vielen kleinen und großen Kämpfen, die um uns herum stattfinden und unterstützen diese, soweit wir können.


 

  • Wann der Kiezladen generell geöffnet ist, seht ihr auf unserer Terminseite.
  • Das aktuelle Programm, News und einmalige Events findet ihr auf der Startseite und dort auch im Kalender in der Seitenleiste.
  • Eine – unvollständige – Vorstellung der aktiven Gruppen findet ihr auf dieser Seite.
  • Und alles rund um das leider aktuelle Thema unserer Kündigung (und wie ihr uns unterstützen könnt) findet ihr hier.

 

Wie kann ich euch supporten?

Wir wehren uns gegen die bevorstehende Räumung unseres Ladens im April 2017. Das schaffen wir aber nicht alleine. Wir haben einige Vorschläge, wie ihr uns konkret unterstützen könnt.

Grundsätzlich12351118_939644782783151_850752046_n

Unsere “Duldung” im Erdgeschoss der Friedelstraße 54 läuft am 30.04.17 aus. Das heißt, unsere einzige Möglichkeit in den Räumen zu bleiben und diese mit Leben zu füllen besteht in öffentlichem, politischem Druck. Primär meint das natürlich Druck auf unsere Eigentümer, denn nur die können die Kündigung schlussendlich zurückziehen. Aber das werden sie nicht einfach so tun, dass haben sie schon sehr deutlich gemacht. Das bedeutet, wir müssen auf ganz vielen Ebenen ansetzen: In der Nachbarschaft, in den (wohn-)politischen Kämpfen und Bewegungen, in solidarischen Strukturen, in den Medien, in der Politik, auf der Straße, in anderen Läden und im Netz. Das hört sich ambitioniert und arbeitsintensiv an und das ist es auch. Wir, dh. das Ladenkollektiv, können das alles nicht alleine stemmen. Um wirklich so vielschichtig zu agieren, damit der Druck auf die Pinehill s.a.r.l und die Secura Hausverwaltung tatsächlich und spürbar steigt, brauchen wir eure Unterstützung.

Wir wissen selbst nur zu gut, dass es leider ganz schön viele Baustellen gibt und Menschen auch ein Privatleben haben. Und natürlich haben viele Menschen auch keinen direkten Bezug zu unserem Laden, selbst wenn sie grundsätzlich solidarisch mit uns und unserem Kampf sind. Andererseits gibt es mit Sicherheit auch viele Menschen, die gerade die Möglichkeit haben sich voll in unseren Widerstand reinzuhängen. Wir haben uns viele Möglichkeiten überlegt, wie ihr uns konkret unterstützen könnt und dabei versucht, möglichst viele individuelle Möglichkeiten, Vorlieben und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Einfach gesagt, sollte für jede*n etwas dabei sein. Das soll natürlich nicht heißen, dass wir die Weisheit mit Löffeln gefressen und an alles gedacht haben. Der eigenen Kreativität sind wie immer keine Grenzen gesetzt.12307923_946020638786836_613975982575043336_o

Und wir wollen deutlich machen, dass unser Fokus – notwendigerweise – auf unserer Kündigung liegt. Aber darauf wollen uns bewusst und offensiv nicht beschränken. Die Kündigung fand nicht im luftleeren Raum statt, sondern in einem großen und breiten Prozess der Aufwertung immer größerer Teile Berlins und der damit einhergehenden Verdrängung vieler Menschen, Projekte und Gewerbe. Selbst die Rücknahme unserer Kündigung wäre für die Gesamtsituation nicht mal ein Tröpfchen auf dem heißen Stein. Wir wollen weiterhin in unseren Räumen bleiben. Aber wir wollen auch, dass alle anderen in ihren Wohnungen, Gewerberäumen und Werkstätten bleiben können. Dafür braucht es aber einen breiten und effektiven Widerstand. Und dafür braucht es ein Fundament: Mieter*innen, die sich nichts von ihren Eigentümern gefallen lassen. Hausgemeinschaften, die gemeinsam ihre Interessen vertreten. Und ganze Kieze, die zusammenhalten wenn Einzelne betroffen sind.

Das versuchen wir in unserem Handeln immer mitzudenken. Also existierende Kämpfe und Ansätze der Selbstorganisation zu unterstützen und neue zu fördern. Im besten Falle ist unser Kampf der Anstoß für viele weitere. Im Reuterkiez, in Neukölln, in Berlin und darüber hinaus. Lasst uns gemeinsam für eine solidarische Stadt streiten, in der wir selbst entscheiden wo und wie wir leben wollen.


 

Kontinuierliches Engagement

Das ist natürlich die effektivste und nachhaltigste Form der Unterstützung. Komm zu unseren regelmäßigen, offenen Unterstützer*innentreffen. (jd. 4. Montag, 20:00 Uhr) Dort erfahrt ihr immer was gerade ansteht, wo Unterstützung gebraucht wird, oder welche Idee noch Mitstreiter*innen sucht. Es gibt Arbeitsgruppen, die (unabhängig vom Ladenkollektiv) zu verschiedenen Bereichen wie z.B. Öffentlichkeitsarbeit oder Vernetzung arbeiten. Denen könnt ihr euch auf diesen Treffen anschließen, müsst es aber natürlich nicht.


 

Öffentlichkeit

Der schönste Kampf nützt nichts, wenn niemand weiß das es dich gibt und wofür du kämpfst. Wir haben keine gutbezahlte PR-Abteilung, oder die finanziellen Möglichkeiten für ein stressfreies Verteilernetz. Da braucht’s viele helfende Hände.

Verteilen von Info- und Mobimaterial

Im Laden findest du in der Regel immer Flyer, Plakate oder Aufkleber. Schnappe dir welche und leg sie dort aus, wo du dich sowieso aufhältst: Stammkneipe, Arbeitsplatz, Kinderladen, Spätis, Imbissbuden. Oder lade dir eine Kopiervorlage von unserer Materialseite herunter und druck selber welche aus.Banner_300x100

Materialherstellung

Wir drucken und kopieren bis die Finger bluten, aber das geht natürlich ins Geld. Habt ihr die Möglichkeit irgendwo kostenlos zu drucken oder zu kopieren? Oder sogar günstig / gratis an andere Sachen heran zu kommen, wie Aufkleber, Buttons, Stoff, Postkarten o.Ä.?

Infoecken

Organisiert ihr eine Veranstaltung (Vortrag, Konzert, Party), oder habt Kontakte zu Kneipen, Cafés, Geschäften o.Ä.? Dann stellt doch dort eine kleine Infoecke auf. Entweder holt ihr euch das Material dafür selbst im Laden ab, oder ihr kontaktiert uns und wir schnüren euch gerne ein Paket. Besonders schön wären natürlich Infoecken, die von euch kontinuierlich befüllt und aktualisiert werden.

Presseberichte & -kontakte

Arbeitet ihr bei, oder betreibt selbst irgendein öffentliches Medium? (z.B. Zeitung, Zeitschrift, Nachrichtenportal, Blog, Radioshow) Oder kennt ihr Menschen, auf die das zutrifft? Wir freuen uns über jeden Bericht und jeden Pressekontakt. Persönliche Treffen für Interviews oder Hintergrundgespräche sind immer möglich und wenn es unsere Kapazitäten zulassen, schreiben wir auch gerne selbst Beiträge.

Redebeiträge und Durchsagen

Wir freuen uns über jede Möglichkeit, auf Demonstrationen oder Kundgebungen mit einem Redebeitrag auf unsere Situation aufmerksam zu machen. Und wir sind natürlich dabei immer auch solidarisch mit dem jeweiligen Anlass. (Ausnahmen sind selbstverständlich) Oder ihr macht auf euren Veranstaltungen eine kurze Durchsage zu uns und unserem Kampf.

Internet & Social Media

Neben unserem Blog, sind wir auch bei Facebook und Twitter. Verlinkt unseren Blog auf euren Internetpräsenzen. (Banner dazu folgen) Liked uns bei Facebook, folgt uns bei Twitter und macht gerne auch Werbung das viele andere das auch tun. Teilt und retweetet unsere News und Termine.20151207_213618

Infoveranstaltungen

Wir haben eine kleine Präsentation über uns, unsere Kündigung und den generellen Konflikt des gesamten Hauses mit der Citec Immo Invest GmbH erarbeitet. Und wir freuen uns über jede Gelegenheit, die auch auf die Bühne zu bringen. Habt ihr irgendwo eine regelmäßige Veranstaltung? Oder könnte sowas in eurer Stammkneipe / -café möglich sein? Wir kommen gerne und mit viel Info- und Solistuff im Gepäck. Gerne kommen wir auch zu allgemeineren Veranstaltungen, wie Diskussionen über Gentrifizierung, Soziale Zentren oder Freiräume, oder zu entsprechenden Kongressen, Camps oder Aktionstagen.

Wimpel

Ein besonderer Liebling sind schicke Soli-Wimpel aus unserer hauseigenen Siebdruckerei. Hängt sie aus Fenstern, oder von Balkonen falls ihr im Vorderhaus wohnt. Oder fragt euren Stammspäti oder im Café nebenan, ob sie nicht einen aufhängen wollen. Das Sahnehäubchen wäre dann noch eine kurze Nachricht, wo denn welche hängen. Gerne auch mit Bild.


 

Solidarität(saktionen)

Ist im Prinzip natürlich alles, was hier steht. Aber viele kleine und große, explizite Soli-Aktionen geben uns ein gutes Gefühl und zeigen auch nach außen wie viele mit uns solidarisch und mit unserer Kündigung nicht einverstanden sind. Macht bitte immer Fotos wenn möglich und lasst sie uns zukommen. Wir achten natürlich auf alle Formen des Datenschutz. Teilt uns bitte trotzdem immer direkt mit, wenn z.B. ein Bild noch verpixelt, oder eine Adresse nicht veröffentlicht werden soll.

Soli-Banner

Freie Schule Kreuzberg, Wrangelstraße 128, X-Berg
Freie Schule Kreuzberg, Wrangelstraße 128, X-Berg

Ein Stück Stoff, ein bisschen Farbe und solidarische Grüße oder eine wütende Forderung. Keine Zauberei, macht sich super an Balkonen, Hauswänden, Bahnbrücken und eignet sich hervorragend für Gruppenfotos.

Soli-Fotos

Da stehen euch alle Wege offen: Witzig, Wütend, Kreativ. Ein Solibeutel am Strand, ein Aufkleber vor Naturpanorama, ein Foto mit Soli-Wimpel vor einer Sehenswürdigkeit oder etwas ganz anderes.

Songs, Texte, Gedichte

Spielt ihr in einer Band, macht Hip-Hop oder seit im elektronischen Bereich unterwegs? Soli-Songs würden uns zu Tränen rühren. Natürlich auch jede andere kreative Ausdrucksform. Schreibt Gedichte oder wütende Glossen, malt Wandbilder, strickt Friedel-Bleibt-Socken oder meißelt unseren Totenkopf in Stein.

Soli-Statements

Auch eine tolle Sache. Schreibt für euch, oder als Gruppe ein Soli-Statement. Warum wäre es mistig, wenn es unseren Laden nicht mehr gibt? Was habt ihr unseren Eigentümern oder der Politik zu sagen? Aufmunternde Worte, Lobhudelei oder auch kritische Solidarität, ganz egal. Wir sammeln alle Statements auf unserem Blog und verbreiten sie auch anders weiter.

Soli-Plakat

Wir planen ein Plakat, auf dem möglichst viele Häuser, Gruppen, Läden, Kneipen etc.pp. versammelt sein sollen, die klipp und klar sagen: Kiezladen Friedel54 soll bleiben. Fragt in eurem Umfeld rum, ob da jemand gerne drauf möchte.

 


 

Finanzielle Unterstützung

Ein leidiger, aber notwendiger Punkt. Der Kampf kostet Geld; Flyer, Aufkleber, Transparente etc.pp. fallen leider nicht vom Himmel. IMG_20151223_050008

Soli-Töpfe, Zuschüsse, Spenden

Wisst ihr von Soli-Töpfen oder Kassen, die für solche Kämpfe Geld springen lassen? Wir freuen uns über Tipps und kommen natürlich zum anfragen auch selbst vorbei. Oder seit ihr selbst gerade so gut bei Kasse, dass ihr uns einen Obolus spenden könnt? Wir freuen uns über jede, noch so kleine, Unterstützung. Im Laden findet ihr zu den Öffnungszeiten immer eine Spendendose. Ihr könnt uns auch Geld überweisen, dazu einfach eine kurze Mail an uns.

Soli-Veranstaltungen

Tresen, Cocktailabende, Soli-Konzerte oder -Partys. Die Möglichkeiten sind groß und wenn ihr sowieso etwas in die Richtung plant, wäre es großartig wenn ihr die Veranstaltung (ganz oder teilweise) zum Friedel54-Solievent macht. Wir versorgen euch dafür gerne mit Infomaterial und Solistuff und erzählen auch auf den VAs etwas über uns.


 

 

 

 

 

 

 

Chronologie des Widerstands

Hier findet ihr eine Chronologie von (möglichst) allen großen und kleinen Ereignissen, rund um die Kündigung unseres Ladens, unseren Widerstand dagegen und was sonst noch zum Thema passt.

Die Kündigung fand nicht im luftleeren Raum statt, sondern ist Teil des Kampfes der Bewohner*innen und Nutzer*innen der Friedelstraße 54 mit der neuen Eigentümerin, der Citec Immo Invest GmbH. Die Hausgemeinschaft hat einen eigenen Blog. Dort findet ihr auch eine Chronologie der Ereignisse seit dem Verkauf des Hauses an die Citec.

Diese Aufzählung beginnt mit dem Tag unserer Kündigung am 29.10.2015 und läuft chronologisch von unten nach oben. Zum Anfang springen

26.03.2016 – Bericht von der Fahrt nach Wien bei der Soliparty des A-Radios Berlin im Syndikat

19.03.2016Demonstration in Wien

18.03.2016Dezentrale Aktionen in Wien

17.03.2016 – Infoveranstaltung zum Kiezladen F54 und Talk (Structural ‘gentrification’ and its resistance in London – Some critical reflections) in der B-Lage

17.03.2016 – Infoveranstaltung zum Kiezladen F54 im Trude, Ruth und Goldammer

06.03.2016 – Tag der Offenen Friedel

05.03.2016Tag der offenen Friedel für Kinder

03.03.2016 – Infoveranstaltung zum Kiezladen F54 im Zielona Góra

02.03.2016 – Pünktlich zu den Tagen der offenen Friedel erreichen uns zwei weitere Kisten Rheingauer Riesling vom Weingut George mit solidarischen Grüßen

28.02.2016 – Infoveranstaltung zum Kiezladen F54 im Drugstore, im Anschluss übliches Sonntagskino

24.02.2016 – Infoveranstaltung zum Kiezladen F54 in der Tristeza, anschließende Lesung + Diskussion “Rosemarie F. – Kein Skandal”

24.02.2016 – Solidarische Anwohneranfrage zur Friedel in der BVV und Kundgebung vor dem Rathaus Neukölln zusammen mit queer radikalem Wagenplatz KANAL

21.02.2016 – Friedel-Soli-Brunch

19.02.2016 – Citec-Betroffenen-Vernetzungstreffen (Artikel im Mieter-Echo)

18.02.2016 – Infoveranstaltung zum Kiezladen F54 im Bandito Rosso (NEA-Tresen)

15.02.2016 – Infoveranstaltung zum Kiezladen F54 in der Atra-Stube, im Anschluss: „Buy, Buy St. Pauli“ und Diskussion (Veranstaltungsreihe: „Logik der Verdrängung“)

14.02.2016 – Neuer Schwung Soli-Wimpel “Friedel54 kämpft – Kiezladen bleibt” zum Mitnehmen und Aufhängen

13.02.2016 – „SoliShow for Friedel54“ –Konzert und Party auf dem Wagenplatz Rummelplatz

11.02.2016 – Plakate die zur Verhinderung der Räumung von M99 und Friedel54 aufrufen tauchen im Kiezladen auf und werden in den Kiezen immer präsenter

10.02.2016 – Das Monatsprogramm des Kiezladens für Februar und März gibt es jetzt auch in gedruckter Form zum Mitnehmen

09.02.2016 – Die Hausgemeinschaft der Friedelstrasse 54 erklärt sich in einem offenen Brief an die Citec Immo Ivest GmbH mit dem Kiezladen solidarisch

08.02.2016 – Der Kiezladen Friedel54 und der Kampf der Hausgemeinschaft sind Titelthema in der neuen Gai Dao

08.02.2016Zwei neue Aufkleber und ein Friedel-Bierdeckel werden präsentiert.

07.02.2016 – „Selbstorganisierte Kiezversammlung Neukölln 44“ mit unserer Teilnahme.

07.02.2016Solidarische Grüße aus dem Selbstverwalteten Treffpunkt „Anatopia“ (Patras,Griechenland) erreichen uns mitsamt entsprechenden Fotos

07.02.2016 – Soli-Brunch

06.02.2016 – Fast 5000 Menschen demonstrieren in Friedrichshain gegen das Gefahrengebiet und für solidarische Kieze. Mit dabei ein eigener Friedel-Kiezladen-Block mit neuem Hoch-Transparent, riesiger Fahne, Schildern etc. Viele hundert Flyer werden verteilt, ein Redebeitrag gehalten. Dominierende Parolen der Demo: „M99 / Rigaer, Friedel bleibt – One Struggle, One Fight!“

04.02.2016 – Die Hausgemeinschaft der Friedelstraße 54 solidarisiert sich mit einem Anschreiben an die Friedel öffentlich mit dem Kiezladen F54 im EG des Hauses.

04.02.2016 – Infoveranstaltung zum Kiezladen F54 im Café Cralle (Wedding)


Februar und März 2016: Themenmonate: „Verdrängung, Gentrifizierung und Widerstand dagegen“ im Kiezladen Friedel54 mit vielen interessanten Veranstaltungen, Infoevents, Filmvorführungen, Diskussionen etc. Gäste u.a.: Köpi(-wagenplatz), Allmende e.V., Mietrebellen, Mietshäusersyndikat.


29.01.201612 Jahre Kiezladen F54: Soli-Konzert und Geburtstagsparty. Etwa 500 Menschen nehmen teil

29.01.2016(How to) support your local Kiezladen – Neuer InfoFlyer

27.01.2016 – Kiezladen-Soli-Beutel werden bei Red Stuff zum Verkauf angeboten

26.01.2016 – Start der Veranstaltungsreihe: „Logik der Verdrängung“   Infoveranstaltung zum Kiezladen F54 in der Magdalenenstraße, im Anschluss VA über die Blumenstraßenkrawalle 1872

26.01.2016 – Aufruf zum Vortreffpunkt Neukölln zur gemeinsamen Anreise zur „Gefahrengebiet“ Demo am 06.02.2016 vom Kiezladen

21.01.2016 –  „Aufruf & Erklärung 1 Millionen Sachschaden – Porsche legt vor“ Autonome Gruppen erklären das Ziel (min.) „1 Million Sachschaden“ bei der Räumung der Friedel 54 (Kiezladen) und anderer Projekte. In der Folgezeit haben sich immer wieder Gruppen mit Aktionen an diesem Aufruf beteiligt und das Eskalationspotential einer eventuellen Räumung des Kiezladens F54 deutlich gemacht.

21.01.2016 – Info-Event im Bandito Rosso zur Friedel54, M99, R94

20.01.2016 – Neue Soli-Poster für die Friedel

18.01.2016 – Das Weingut George aus dem Rheingau sponsort solidarisch ein paar Kisten Wein an die Friedel

18.01.2016 – Soli-Streetart-Aktionen an verschiedenen Stellen der Stadt

16.01.2016 – Info-Event im Stadtteilladen Lunte zum Kiezladen F54 beim Tresen der Anarchosyndikalistischen Jugend Berlin

14.01.2016Solidaritätserklärung an die Rigaer94, welche von einem Großaufgebot von Polizei gestürmt wurde

14.01.2016Soligrüße und –fotos aus Thessaloniki

11.01.2016 – Kiezladen-Soli-Beutel werden im M99 zum Verkauf angeboten

11.01.2016 – Soli-Foto: „Yetis gegen Friedel-Räumung“

11.01.2016 – Bericht über den Kiezladen im Dezemberrückblick des Liebertären Podcasts vom Anarchistischen Radio Berlin:

10.01.2016 – Die spanischsprachige online Zeitung “El Confidencial” berichtet über den Kampf der Friedel 54 und über die Gentrifizierung in Neukölln mit dem Titel: “Berlineses en pie de guerra contra la avaricia inmobiliaria” dt.: “Berliner auf Kriegsfuß mit gierigen Immobilien-Unternehmen”

10.01.2016 – Redebeitrag zum Kiezladen auf der Liebknecht-Luxemburg-GedenkDemonstration vor vielen hundert Personen

10.01.2016 – Soli-Fotos aus Dresden und Karl-Marx-Stadt („Chemnitz“)

09.01.2016 – 1500 Menschen demonstrieren für den ebenfalls bedrohten „M99“. Mit dabei ein eigener Friedel-Kiezladen-Block mit Hoch-Transparenten, Fahnen, Schildern etc. Viele hundert Flyer werden verteilt, ein Redebeitrag gehalten. Dominierende Parole der Demo: „M99, Friedel bleibt – One Struggle, One Fight!“

07.01.2016Soli-Graffiti-Video

07.01.2016 – Großes F54-Graffiti an unserem Rollladen

04.01.2016 – Artikel über den Kiezladen in der Zeitung: „Kiez und Kneipe“

03.01.2016 – „Selbstorganisierte Kiezversammlung Neukölln 44“ mit unserer Teilnahme

03.01.2016 – Soli-Brunch in der Friedel

02.01.2016LIVE FAST FEST: F54-Solishow im KiLi


31.12.2015 – Redebeitrag zum Kiezladen auf der Silvester-Anti-Knast-Demo vor etwa 200 Personen

28.12.2015 – Offenes Unterstützer*innen-Treffen

13.12.2015 – Mittlerweile wurden knapp 200 Soli-Wimpel verteilt, zudem etwa 100 (Turn-)Beutel unter´s Volk gebracht und sogar einige gravierte Soli-Gläser mit Friedel-Totenkopf gibt es als Sonderedition

07.12.2015 – Bericht vom Radio-Aktiv zur Kiezladen-Demo

07.12.2015Solidarische Grüße an die Friedel54 von den Fans des SV Babelsberg 03 (Potsdam)

06.12.2015 – „Selbstorganisierte Kiezversammlung Neukölln 44“ mit unserer Teilnahme

06.12.2015 – Kiezladen-Soli-Brunch, ab jetzt jeden 1.Sonntag im Monat

05.12.2015 – Soli-Demo mit 800 Menschen für den Kiezladen, vieleTransparente, Schilder, Fahnen etc. Viele hundert Flyer werden verteilt. Diverse Presseartikel, z.B.  Neues Deutschland und Indymedia. Bilder: Umbruch-Bildarchiv

05.12.2015 – Erste Soli-Graffities tauchen im Kiez auf. Z.B.: „Friedel kämpft –und ihr?“

04.12.2015 – Pressemitteilung: „Über 10 Jahre soziokulturelle Arbeit in Neukölln vor dem Aus“


26.11.2015 – Leidenschaft, die unter die Haut geht

Uns erreichte ein tolles Foto. Gleich 3 Menschen haben die Kündigung zum Anlass genommen, auf etwas unkonventionelle Art ihre Sympathie für unseren Laden auszudrücken. Da heißt es nun wortwörtlich: Friedel54 bleibt – für immer!

Leidenschaft die unter die Haut geht.
Leidenschaft die unter die Haut geht.

 


23.11.2015 – Erstes offenes Treffen

Von Beginn an war klar, dass wir all unsere Ideen und Vorstellungen nicht alleine umsetzen können. Insbesondere nicht, wenn wir den Friedel-Alltag aufrecht erhalten und weiter ausbauen wollen. Deshalb und weil wir auch nicht isoliert und egoistisch nur um unseren Laden kämpfen wollen, versuchen wir unseren Protest von Beginn an möglichst breit aufzustellen und die Hemmschwelle zum Mitmachen gering zu halten.

Ein Schritt dorthin war das erste offene Treffen. Mit etwa 50 Menschen war es auch super besucht. Zu Beginn gab’ es einen kurzen Input zur Kündigung und dem Kampf der Hausgemeinschaft. Nach einigen Fragen und kurzen Diskussionen ging es in die nächste Phase: Wer Interesse und Kapazitäten hatte, den Laden längerfristig und kontinuierlich zu unterstützen, konnte sich einer von 4 Arbeitsgruppen anschließen. Diese begannen nach einer kurzen Vorstellung auch direkt mit ersten Überlegungen und Plänen. Nach etwa einer Stunde wurden wieder in großer Runde die Ergebnisse zusammen getragen und ausgetauscht. Abseits des offiziellen Teils entstanden viele gute Gespräche und Diskussionen, Kontakte wurden geknüpft und Pläne geschmiedet. Dazu konnten sich alle Anwesenden an einem bunten Mix aus Mobi- und Infomaterial, Soli-Beuteln, Wimpeln, Aufklebern und anderen Gimmicks bedienen, was sehr viele nutzten.

Fazit des Abends: Viele gute Ideen und eine pushende Dynamik hinterließen ein gutes Gefühl und Zuversicht für die Zukunft. Die Arbeitsgruppen arbeiten selbstständig weiter und das offene Treffen findet ab sofort regelmäßig, an jedem 4. Montag im Monat, um 20 Uhr, statt. Es ist gleichermaßen ein Ort, wo sich die Arbeitsgruppen austauschen können, als auch eine Anlaufstelle für neue Menschen, die den Kampf unterstützen möchten.


22.11.2015 – We finally did it

Facebook und Twitter waren in der Vergangenheit immer wieder Thema im Laden-Kollektiv. Beides hat unbestreitbar immense Vorteile, etwa was die schnelle Verbreitung von News, Infos und Terminen angeht. Und das auch unterwegs. Natürlich ist auch die Zentralisierung von vielen Menschen und Projekten auf einer (bzw. zwei Plattformen) erstmal keine schlechte Idee. Denn wer hat schon Zeit ständig x-hunderte Blogs auf Neuigkeiten zu checken und dutzende Nachrichtenportale nach interessanten Beiträgen zu durchforsten. Doch leider werden nützliche Sachen nur zu oft nicht einfach gemacht, weil sie nützlich sind, sondern mit der Intention irgendeine Art Profit daraus zu ziehen. Im Falle von Facebook und Twitter sind es die Daten der Nutzer*innen, die dann auf verschiedenste Arten in Geld verwandelt werden. Dazu kommen noch allerlei Ekelhaftigkeiten: Automatische Gesichtserkennung bei Facebook, Bewegungsprofile bei den mobilen Apps, Facebooks seltsames (Nicht-)Verhalten gegenüber menschenverachtenden Gruppen & Posts etc.pp. Doch das würde den Rahmen hier sprengen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben uns pragmatisch für die Nutzung von Facebook und Twitter entschieden. Gerade außerhalb der gewohnten linksradikalen Szenesuppe gibt es wenige, die keines der beiden nutzen. Und uns fehlt die Zeit, das weiterhin zu ignorieren und ausschließlich auf schlecht besuchte Blogs und Szenepublikationen zu setzen.

Deshalb: Wir auf Facebook | Wir auf Twitter


20.11.2015 – Friedel54 =/= Kündigung

Die Kündigung und alles was darauf folgt, wird mit Sicherheit den Alltag im Laden in den kommenden Monaten bestimmen. Dennoch wir haben immer noch ein regelmäßiges Programm, wollen uns weiter entwickeln und es gibt genug strukturelle und organisatorische Sachen, die auch ohne Kündigung getan werden müssen.

Deshalb wollen wir alles rund um die Kündigung möglichst vom Alltagsgeschehen abtrennen. Ganz praktisch heißt das, wir haben ab sofort eine neue E-Mail Adresse über die möglichst viel rund um das Thema laufen soll. Also (Presse-)Anfragen, Solistatements, Tipps, Supportangebote usw. bitte ab sofort an:

kiezladenf54bleibt [@] riseup [.] net (ohne Leerzeichen und eckige Klammern)


 

19.11.2015 – Live on air

Am 19. November lief auf Pi Radio die knapp 40minütige Sendung “Frequenzkonsum” der Gruppe Vosifa aus Pankow. Schwerpunkt war die diesjährige Silvio-Meier-Demo und der Bezirk, in dem sie erstmalig stattfand: Marzahn-Hellersdorf.

Aber auch wir haben einen kleinen Platz in der Sendung gefunden. In der Rubrik “Molle am Späti” sprachen Klaus von der Hausgemeinschaft und Oliver vom Kiezladen über die Situation in der Friedelstraße 54.

Wir können die ganze Sendung empfehlen, für die besonders eiligen: Unser Teil startet ab ca. 27:45min.

Frequenzkonsum – Über die Silvio-Meier-Demo, Hintergründe & MaHe by Antifa Nordost on Mixcloud


18.11.2015 – FSX <3 F54

Anfang des Jahres durften wir die Freie Schule Kreuzberg (FSX) in unserem Laden begrüßen. Einen ganzen Schultag verbrachten die mehr als 30 Kinder und 6 Erwachsenen in unseren Räumlichkeiten. Hauptprogramm war das gemeinsame Drucken selbst gestalteter Schul-T-Shirts in unserer Siebdruck-Werkstatt. Daneben gab’ es verschiedene Bastel-Angebote, wie Kartoffeldruck oder eigene Buttons herstellen sowie eine prall gefüllte Kiste mit Kinder- und Bilderbüchern. Abgerundet wurde der Tag durch ein gemeinsames Essen und die zeitgleich stattgefundene Sonnenfinsternis. Die Kids hatten viel Spaß, konnten in eine “professionelle” Siebdruck-Werkstatt reinschnuppern und mit den selbstgedruckten Shirts eine tolle Erinnerung an den Tag behalten.

So verwundert es nicht, dass die Nachricht unserer Kündigung dort nicht gerade Jubelstürme auslöste. Im Gegenteil. So entschlossen sich einige Kinder, mit Unterstützung der Begleiter*innen drei Soli-Transparente zu malen, die seitdem ihr eigenes Baugerüst an der Wrangelstraße 128 verschönern. Und im Januar kommt die Rasselbande nochmal für einen Drucktag bei uns vorbei. Wir finden die Aktion unglaublich klasse und freuen uns auf das Wiedersehen.


11.11.2015 – Laternenumzug Bizim Kiez

Bizim Kiez ist eine echte Inspiration. Und würde man die harten Fakten ohne Kontext lesen, so läge die erste Vermutung nahe, dies seien Träumereien idealistischer Wolkengucker. Bizim Bakkal (unser Laden), der letzte inhabergeführte Gemüseladen in der Wrangelstraße, soll raus. Neue Investoren, Aussicht auf höheren Profit, Kündigung. Klingt irgendwie bekannt, wa? Soweit so schlecht, ist ja leider Alltag in immer mehr Ecken Berlins. Doch falsch gedacht. Wie fast alle.

Relativ spontan beriefen Kund*innen des Ladens über selbst gedruckte Flyer eine Versammlung vor dem Laden ein, um über die Kündigung und möglichen Widerstand zu reden. Diese Mittwochsversammlungen wuchsen in der Folge rasend schnell an und entwickelten sich zu einer Mischung aus selbstorganisiertem Straßenfest und Kiez-Assamblea. Menschen tauschten sich aus, schlossen sich zusammen, lernten sich kennen, tanzten, aßen und tranken gemeinsam. Daraus entwickelte sich schließlich Bizim Kiez. Denn Bizim Bakkal wurde gerettet, die Kündigung wurde zurückgezogen, eindeutig aufgrund der wöchentlichen Protestversammlungen, all den Aktionen rundherum und der dadurch erzeugten öffentlichen Wahrnehmung. Vorerst, denn noch hat der Laden keinen langfristigen Mietvertrag. Deshalb und weil Verdrängung ja nicht nur Bizim Bakkal betrifft, entschieden sich einige Beteiligte nicht nur “unseren Laden” (weiterhin) zu verteidigen, sondern unseren Kiez. Bizim Kiez.

Eine solch spontane, aber gleichzeitig so breite und kontinuierliche Bewegung lässt sich natürlich nicht einfach so herbei schnipsen, oder her agitatieren. Aber der Kampf um Bizim Bakkal zeigt doch auch, dass selbstorganisierter, diverser und kontinuierlicher Protest Erfolg haben kann.

Am 11. November fand ein Laternenumzug durch Bizim Kiez statt. Fast 500 Menschen, darunter viele Kinder, besuchten 4 aktuelle Fälle von Verdrängung im Wrangelkiez, wo jeweils über Geschichte und Stand informiert wurde. All das stand unter dem Motto “Investoren heimleuchten”. Eine schöne Idee. Fand auch unser Kollektivista, der die Gelegenheit nutzte, ein paar hundert Flyer über unsere Kündigung an die Menschen zu bringen.

Bizim Kiez: Homepage | Facebook | Twitter

 


09.11.2015 – who’s streets? who’s kiez?

Die geplante Demonstration durch unsere Nachbarschaft nimmt Formen an. Datum, Uhrzeit und Startpunkt stehen fest und ein witziges Fotoshooting gibt die Vorlage für ein Demoplakat der etwas anderen Art.

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07.11.2015 – Soliparty im Syndikat

Schon länger geplant und eigentlich primär für die Repressionskosten eines Kollektivistas im Zuge der letztjährigen Polizeirazzia gedacht, stand die Friedel54-Solisause in der Neuköllner Institution Syndikat (Weisestr. 56) natürlich unter dem Schatten der aktuellen Ereignisse. Gefeiert, gequatscht und gelacht wurde dann natürlich trotzdem und auch der ursprüngliche Zweck kam nicht zu kurz. Dazu wurden viele Info-Flyer zur Kündigung verteilt.


03.11.2015 – Fragen kost’ ja nix…

Da wir Missverständnisse, Computerfehler, vorzeitige Aprilscherze, oder kurzzeitige Verwirrungszustände nicht ganz ausschließen können, gehen wir auf Nummer Sicher. Jeweils ein Brief wird an die CITEC Immo Invest GmbH, die M Mende Grundbesitzverwaltung und die zuständige Anwaltskanzlei Schäuble Grams Friedrich & Partner abgeschickt. Darin machen wir deutlich, dass wir die Räumlichkeiten gerne weiterhin nutzen wollen, beschreiben die langjährige Arbeit des Projekts und insbesondere das soziale Netzwerk, dass durch einen Auszug ins Ungewisse zerstört werden würde und fordern die Beteiligten auf, mit uns über eine Rücknahme der Kündigung bzw. einen neuen Mietvertrag in Kontakt zu treten.


02.11.2015 – Die Spiele haben begonnen

Die Nachricht hat sich bereits wie ein Lauffeuer verbreitet. Schnell wird klar, dass die Kündigung nicht sang- und klanglos akzeptiert werden wird. Die ersten Solidaritätsbekundungen aus dem Haus, der Nachbarschaft und mit der Friedel sympathisierende Menschen und Projekte, bestärken die Entscheidung. Noch am selben Abend wird ein erstes Statement geschrieben, in dem zu einem offenen und öffentlichen Unterstützer*innentreffen drei Wochen später mobilisiert wird. Dazu wird die Entscheidung getroffen, möglichst zeitnah mit einer Demonstration durch die umliegenden Kieze auf die Kündigung aufmerksam zu machen.  (Erstes Statement zur Kündigung, pdf)


29.10.2015 – Tag 0

Kurz nach 18:00 Uhr: Ein Gerichtsvollzieher steht plötzlich im Laden. Der – zu dieser Zeit allein – anwesende Kollektivista wird überrumpelt und bekommt eine hochoffizielle und vielfach gestempelte Kündigung samt warmer Worte überreicht. Die zahlreichen Beileids- und Solidaritätsbekundungen des Büttels wollen nicht so recht wirken, so mal sie einen leicht ekligen Unterton haben. Schließlich seien wir ja eine wirklich tragische Ausnahme im Vergleich zu dem Gros der Kündigungen und Zwangsräumungen, an denen die Betroffenen ja meist selbst schuld seien. In unserem Fall habe ihm allerdings “das Herz geblutet” als er den Auftrag bekam. Sonderlich schmerzhaft scheint es nicht gewesen zu sein, denn mit einem kumpelhaften “Ich komme auf jeden Fall zur Abschiedsparty” verschwindet er so schnell, wie er aufgetaucht ist. Zurück lässt er getrübte Stimmung und die Frage, wie um alles in der Welt Menschen so einen Beruf ausüben können.

Mittwoch [23.12.] Tresen+Film

Raus aus der Tristesse, rein in den Kiezladen! Ab 20 Uhr ist geöffnet. Es gibt ne Kleinigkeit zu snäcken, Glühwein und leckere Kaltgetränke.

Im Kinoraum läuft die Doku “Herbst der Gammler” (67 Min.) von 1967. Darin begeben sich Regisseur Peter Fleischmann und sein Kameramann Klaus Müller-Laue auf Münchens Straßen, um dem Phänomen des „Gammelns“ auf die Spur zu kommen. Sie treffen dabei auf eine Gruppe Jugendlicher, die keineswegs nur aus schwer erziehbaren Problemkindern besteht. Einige haben bereits eine Ausbildung abgeschlossen und Pläne für die Zukunft, wollen ihr Leben aber zunächst anders gestalten als der Vorzeigedeutsche, der schon mit 20 an seine Rentenversicherung denkt. Der Film zeigt auch mehrere Aufeinandertreffen der Gammler mit erzkonservativen Menschen, die teilweise erschreckende Ansichten offenbaren und denen ein „kleiner Hitler“ ganz Recht käme, damit das Herumlungern endlich ein Ende findet …

Runde 1 ist vorbei. Auswertung der Jury

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„Dong Dong! Runde 1 zwischen Kiezladen Friedel54 und der Citec Immo Invest GmbH. Auf der einen Seite des Rings der sympathische Kiezladen, beliebt in Stadt und Nachbarschaft, auf der anderen Seite die Wiener Immoklitsche mit Verdrängungsabsichten, die der Friedel die Kündigung zum 30.4.2016 ausgestellt hat, und auch sonst den Menschen im Haus ganz schön auf die Nerven geht. Wir sind da natürlich eindeutig parteiisch.“ (Bündnis Zwangsräumung Verhindern)

Die erste Runde ist vorbei, nun folgt die Wertung der Jury:

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