++ 200 Menschen beteiligten sich an der Demonstration zum Erhalt des Hauses und des sozialen Zentrums in der Friedelstraße 54 in Berlin-Neukölln ++ Zentrale Forderung der Demonstrierenden war die Aufnahme von Verhandlungen über einen Kauf des Hauses durch die BewohnerInnen und NutzerInnen ++ Die Demonstration zog vom Keplerplatz im 10. Bezirk zunächst zum Hauptsitz der Eigentümer an den Parkring im 1. Bezirk ++ Im Anschluss führte der Zug durch die historische Wiener Altstadt zum Startpunkt der Großdemonstration „Flüchtlinge Willkommen! Nein zur Festung Europa ++
Nachdem bereits am gestrigen Freitag das Anliegen der über 60 angereisten Menschen durch zahlreiche Aktionen in der Innenstadt in die Wiener Öffentlichkeit getragen wurde, fand die Reise heute in Form einer Demonstration ihren Abschluss. Etwa 200 Menschen beteiligten sich an dem Aufzug, der um 11:00 Uhr am Keplerplatz mit einer Kundgebung startete. Im Anschluss zogen die DemonstrantInnen durch die belebte Fußgängerzone in der Favoritenstraße zum 1. Bezirk. Dort am Parkring wurde eine Zwischenkundgebung vor dem Hauptsitz der Citec-Immobiliengruppe abgehalten, in der die Eigentümer der Friedelstraße 54 erneut aufgefordert wurden, in konstruktive Verhandlungen mit den BewohnerInnen des Hauses zu treten.
Von dort aus bewegte sich die Demonstration durch die historische Altstadt Wiens. Am Stephansdom und der Hofburg vorbei, zogen die TeilnehmerInnen dann zum MuseumsQuartier, um sich dort der Demonstration „Flüchtlinge Willkommen! Gegen die Festung Europa!“ anzuschließen.
Matthias Sander, ein Sprecher des Friedel54-Kollektivs zieht ein positives Fazit: „Die Demonstration war ein toller Abschluss unserer Wien-Reise. Durch tausende Flyer, zahlreiche Redebeiträge und Transparente, konnten wir unser Anliegen noch einmal in die Wiener Öffentlichkeit tragen. Besonders hat uns hierbei die große Unterstützung lokaler Gruppen und die Teilnahme vieler Menschen aus Wien gefreut. Insgesamt konnten wir deutlich machen, wie ernst es uns mit unserem Wunsch ist, diesen Konflikt nach über 2 Jahren endlich gemeinschaftlich zu beenden. In den kommenden Wochen werden wir sehen, wie ernst es der Gegenseite damit ist.“
Den BewohnerInnen des Hauses drohen, durch geplante Modernisierungen der Wiener Immobiliengruppe, Mietsteigerungen von bis zu 200%. Dazu wurde dem sozialen Zentrum im Erdgeschoss „Kiezladen Friedel54“ zum 30. April diesen Jahres gekündigt. Vor einigen Wochen entschieden sich beide Parteien gemeinsam mit dem Verein Mietshäuser Syndikat das Haus zu kaufen, um es künftig selbst zu verwalten.
Auf die Frage, wie es nun weiter geht, antwortet Matthias Sander: „Wir werden in Berlin den Druck weiter aufrecht erhalten und ausbauen. Und wir sind optimistisch, dass die Zusammenarbeit mit vielen stadtpolitischen Akteuren in Wien im Vorfeld unserer Reise dazu führt, dass auch dort das Thema weiterhin in die Öffentlichkeit getragen wird.“ Und ergänzt zum Abschluss: „Ob es bei dieser einen Reise bleibt, hängt jetzt ganz von den Entscheidungsträgern der Citec ab. Ansonsten kommen wir gerne wieder.“