Onlinepetition für den Erhalt der Friedel54

Uns droht nach über 13 Jahren unkommerzieller, solidarischer Existenz
die gewaltsame Räumung ab April 2017. Nachdem die ehemaligen Eigentümer
“Citec Immo Invest GmbH” mitgekriegt haben, dass der Kiezladen die
kämpferische Hausgemeinschaft strukturell und organisatorisch in ihrem (letztlich
erfolgreichen) Kampf gegen verdrängerische Modernisierungsmaßnahmen
unterstützte, kündigte sie dem Projekt. Die Kündigung ist also eine
gezielte Repression der Eigentümer im Kampf gegen Gentrifizierung!
Immerhin konnte die “Citec” vergrault werden, doch nun möchte die
Luxemburger Briefkastenfirma “Pinehill Sarl” mit hilfe der berliner
Hausverwaltung “Secura” den Kiezladen endgültig loswerden.
Juristisch sind alle Mittel ausgeschöpft und -der kapitalistischen
Eigentumslogik folgend- negativ für den Kiezladen verlaufen. Deshalb
brauchen wir umfangreiche und vielfältige Unterstützung und
Solidarität aller Art. Vielleicht kann genügend Druck eine brutale
Räumung doch noch verhindern.
Also bitte unterzeichnet als ersten Schritt schonmal die folgende
Onlinepetition. *Für jede digitale Unterschrift bekommen die lieben
Leute bei Secura und Paddock (Hintergrundfirma) eine Email in ihr
Postfach*, also teilt freudig drauf los.

https://www.change.org/p/js-secura-hausverwaltung-de-friedel-k%C3%A4mpft-kiezladen-bleibt?recruiter=680346032&utm_source=share_for_starters&utm_medium=copyLink

 

Demo: Gemeinsam gegen rechte Hetze & Gewalt | Freitag 16.12. | 18 Uhr | Hermannplatz

Das k-fetisch ruft nach dem Angriff auf das Kollektivkaffee und weiteren
rechten Anschlägen in Neukölln zu einer Demonstration für den kommenden
Freitag auf, die wir gerne unterstützen. Hier der Aufruf des k-fetisch:

(english below)

In der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember gab es Neukölln mindestens
drei Angriffe von Faschist*innen: Auf das linke Kollektivkaffee
k-fetisch wurde ein Brandanschlag verübt; der Buchladen Leporello, in
dem 10 Tage zuvor eine AfD-kritische Veranstaltung stattfand, wurde mit
Pflastersteinen attackiert; die Privatwohnung eines linken Aktivisten
wurde mit Steinen und Farbe angegriffen.

Zumindest beim Brandanschlag auf das k-fetisch nahmen die Täter*innen
die Gefährdung von Menschenleben billigend in Kauf, da sich das
k-fetisch in einem voll besetztem Wohnhaus befindet. Diese Angriffe sind
nicht die Ersten und werden nicht die Letzten gewesen sein: auf der
Facebook-Seite der Nazi-Gruppe „Freie Kräfte Neukölln“ wurde eine Grafik
mit linken Orten und eine weitere Grafik mit Geflüchteten-Unterkünften
veröffentlicht, die als mögliche Anschlagsziele in Frage kommen sollen.

Ermutigt durch die rechte Hetze in Deutschland und den erstarkenden
Nationalismus in Europa, ungehindert durch die Behörden und mit der
Erfahrung von über 100 Brandanschlägen auf Geflüchteten-Unterkünfte in
den letzten zwei Jahren, sehen sich die Nazis in der Offensive. Dies
begünstigt ein gesellschaftliches Klima, in dem Menschen, die nicht ins
reaktionäre Weltbild passen, vermehrt Angriffen auf offener Straße
ausgesetzt sind.

Das werden wir nicht unbeantwortet lassen – unsere Solidarität gegen
eure Hetze! Faschos verpisst euch!

Kommt zur Demo am Freitag den 16.12., 18 Uhr, Hermannplatz.

—– english —–

Fascists, fuck off!

Together against right-wing agitation and violence!

On the night between the 11th and 12th of November there were at least
three assaults by fascists in Neukolln: an arson attack against the
left-wing café collective k-fetisch; an attack with stones against the
Leporello bookstore, which hosted a meeting against the Afd 10 days ago;
an attack with stones and spray-paint against the apartment of a
left-wing activist.

At least in the case of the arson attack on k-fetisch, the perpetrators
were willing to risk endangering human lives as the café is located on
the ground floor of a fully occupied residential house.

These attacks are not the first and they will not be the last: the
facebook page of the Nazi group „Freie Kräfte Neukölln“  (Free Forces
Neukolln) recently published two graphs, one with left-wing locations
and another with shelters for refugees, to be treated as potential targets.

Encouraged by the right-wing agitation in Germany and growing
nationalism in Europe, unhindered by the authorities and using the
experience of 100 arson attacks against refugee shelters in the last two
years, the Nazis are on the offensive. This facilitates a social
atmosphere in which people who do not fit into a reactionary worldview
are increasingly exposed to open attacks.

We will not leave this unanswered – our solidarity should stand against their agitation.
Fascists, fuck off!

Come to the demonstration on Friday the 16th of December,

18.00 at
Hermannplatz.

Bericht über die Demonstration vom 19.11.16

Kiezdemo gegen Verdrängung in Neukölln
Rebellische Nachbarn, Solidarische Kieze, Stadt von unten

Am Ende waren es knapp 1000 Menschen, die am Samstagabend in Neukölln gegen Zwangsräumungen, Mieten und andere Zumutungen der kapitalistischen Wohnungspolitik demonstrierten. Eine Demonstration, wie sie derzeit in vielen Bezirken Berlins und in vielen Städten der Welt stattfinden könnte.

Doch zu Beginn der Startkundgebung bot sich den 200 Mutigen ein dystopisches Bild: dunkle Wolken und dichter Novemberregen, dazu eine Hundertschaft der Berliner Bulletten im Schatten einer Kirche. Respekt an alle, die sich an diesem Tag vor die Tür getraut haben! Doch die großartige Stimme aus dem Lauti erinnerte, weshalb wir gekommen waren: Wohnraum ist keine Ware! Zwangsräumungen verhindern! Solidarität mit der Friedel54 und allen anderen Betroffenen im Berliner Monopoly! Und wir lassen uns keine rassisitschen Märchen unterjubeln! Wir können unterscheiden, wer auf unsere Kosten profitiert und wer unsere Solidarität benötigt!

Anlass der Demonstration war die anstehende Räumung des Kiezladen Friedel54 Ende März 2017. Über zehn Redebeiträge brachten aber zum Ausdruck, dass die Kacke in Neukölln überall am dampfen ist. Den Beginn machte der Stadtteilladen Lunte aus der Weisestraße. Sie wiesen darauf hin, dass das Haus in der benachbarten Weisestraße 47 seit Jahren zum größten Teil leersteht und hier dringend benötigter Wohnraum vernichtet wurde. Da der Londoner Milliardär Henning Conle offensichtlich nicht willens ist, es angemessen zu nutzen und auf das Haus auch nicht angewiesen ist, sollte es lieber in die Hände neuer Nutzer_innen übergehen. Diese trafen sich am 22.11. Wir sind gespannt, was sie in ihrem neuen Haus planen.
Eine Initiative aus Tempelhof skandalisierte in ihrem Redebeitrag, dass in den Hallen des stillgelegten Flughafens Tempelhof Menschen in Lagern untergebracht werden. Dass diesen die Hoffnung und vor allem die eigenständige Handlungsfähigkeit geraubt werden. Nach wie vor sitzen über 1000 Menschen in diesen schlecht getarnten Knästen fest.
Weitere Redebeiträge der Initiative Hände weg vom Wedding zeigten auf, dass es sich beim Verkauf der Stadt bei weitem nicht nur um ein Neuköllner Problem handelt. Stellvertretend wiesen sie auf den Konflikt in der Koloniestraße hin, wo Bewohner_innen von sieben Häusern gegen ihre Entmietung protestieren. Auf dem gut sichtbaren Hochtransparent stand: Keine Liebe für Verdrängung.

Als sich die Demo in Bewegung setzte bog sie gleich in die Weisestraße ein. Im Frontblock war eine Wunderkerzen-Choreografie zu sehen, unterstrichen von einem kleinen roten Nebeltopf. Am Rande verteilten mehrere Menschen Flyer, die für Solidarität mit dem Kiezladen Friedel54 aufriefen, gegen die Kriegskonferenz „Berlin Security Conference“ mobilisierten oder zum Umsturz aller herrschenden Verhältnisse aufriefen. Auf Transparenten war z.B. zu lesen: “Friedel54 kämpft – Kiezladen bleibt”, “Den Profiteuren der Verdrängung auf die Pelle rücken” oder “Stoppt Zwangsräumungen”. Die Menge skandierte u.a.: “Die Häuser, denen, die sie brauchen!”, “Avanti Anticapitalista!” und “Miete verweigern, Kündigung ins Klo – Häuser besetzen sowieso!”

Als die Demo den Schillerkiez verließ, waren bereits ca. 400 Menschen auf der Staße und mobile Teekannen sorgten für Wärme und strahlende Gesichter. Am Rathaus Neukölln gab es die erste Zwischenkundgebung. Die Initiative Social Center 4 All, welche vor kurzem die nahe gelegene Alte Post besetzte, stellte ihren Vorschlag für ein soziales Zentrum vor, in dem Nachbar_innen und Geflüchtete zusammen leben.
Im Anschluss daran richtete auch die Neuköllner Bezirksgruppe der Berliner Mietergemeinschaft einige Worte an die Demonstration und umstehenden Passant_innen..

Mittlerweile rund 500 Menschen demonstrierten entlang der Sonnenallee. Ein arabisches Transparent, dass für die Freiheit von politischen Gefangenen aufrief, wurde Grund für zahlreiche Selfies von Passant_innen. Viele Menschen aus den Häusern und Läden winkten der Demo zu. Immer wieder schlossen sich Menschen noch spontan an oder kamen aufgrund des nun trockenen Wetters hinzu. Den Bullen war die Demo wohl immernoch zu friedlich und so formierten sie ein Spalier um die Demo und begannen den ersten Block zu filmen. Wir verurteilen dieses Verhalten der Berliner Polizei, welche bewusst die Außenwirkung der Demonstrationen beschränkt und einzelne Teilnehmer_innen kriminalisiert hat. Folgerichtig wurden auch immer wieder lautstarke Parolen gegen die Polizei gerufen.
Angekommen im Reuterkiez gab es eine erneute Zwischenkundgebung an der Pflüger- Ecke Nansenstraße. Zwischen diesen beiden Straßen, sowie der Fram- und der Pannierstraße stehen insgesamt 17 Häuser vor der Zwangsversteigerung. Die rund 300 Menschen aus den Häusern organisierten sich in der Initiative „Unser Block Bleibt“. Eine erste Reihe von Versteigerungsterminen konnten sie bereits verhindern. Es ist großartig, dass sie sich bereits so früh zur Wehr setzen. Die Erfahrung lehrt, dass alle Schweinereien meist mit dem Verkauf der Häuser beginnen…

Danach übernahm die Gruppe Corasol das Wort, in der sich Weiße und Geflüchtete zusammen organisieren. Auf Deutsch und Französisch ergriffen sie Partei für alternative Projekte wie die Friedel54, die notwendig sind, um sich selbstbestimmt und auf Augenhöhe zu begegnen. Kurz darauf bog die Demo in die Friedelstraße ein. Hier wurden die Parolen der mittlerweile fast 1000 Menschen nochmal lauter wie z.B. “M99, Friedel bleibt – One struggle, one fight!” Aus vielen Fenstern wurde die Demo aufmerksam verfolgt und aus einigen hingen auch Transparente in Solidarität mit der Friedel54. Auf dem Haus der Friedelstraße 54 wurde ein Feuerwerk gezündet und auch in der Demo wurde die Freude über die Besetzung und zugleich die Wut über die absehbare Räumung mit Bengalischen Feuern untermalt.
Vom Lauti wurde noch Werbung für die Kiezversammlung44 gemacht, die sich jeden 1. Sonntag im Monat um 12 Uhr in der Manege in der Rütlistraße 1-3 trifft. Zum Abschluss wurde an die Räumung des Allmende e.V. im Kottbusser Damm Ende März 2015 erinnert. Ein wichtiger Ort, an dem für gleiche Rechte für alle Menschen gekämpft wurde und der dem Profitstreben und dem Schutz des Privateigentums geopfert wurde. Ein weiterer Ort, der uns in letzter Konsequenz durch einen brutalen und wie so oft rechtswidrigen Polizeieinsatz gestohlen wurde.
Kurz vor dem geplanten Endpunkt wurde die Demo auf dem Kottbusser Damm aufgelöst, da die mittlerweile behelmten Bullen mittlerweile heiß auf Festnahmen waren um ihre Statistiken aufzufrischen. Eine junge Frau wurde anschließend z.B. wegen angeblicher Vermummung vorübergehend festgenommen und erkennungsdienstlich behandelt. Sie war fortan wieder auf freiem Fuß, aber ihren Schal haben die uniformierten Gauner geklaut!

Wir wollen uns bei allen beteiligten Gruppen bedanken! Allen Menschen, die mit uns auf der Straße waren, die gebastelt und Transpis gemalt haben, die Tee gekocht und verteilt haben, die den Lauti geschoben und sich in die ersten Reihen gestellt haben, die mit Kindern gekommen sind, die sich eine Erkältung zugezogen haben oder die ordentlich Werbung gemacht haben, gilt unsere Dankbarkeit! Allen Bullen, die unseren Protest in den Häusern, Heimen, Lagern und auf der Straße deligitimieren wollen, gilt unsere Abneigung.

Kämpft weiter in euren Häusern, in euren Kiezen!
Helft euren Nachbar_innen und lasst euch selbst helfen!
Schaffen wir Alternativen zu diesem System, dass uns immer wieder angreift!
Schaffen wir die Stadt von unten!

Friedel54 kämpft!demo_f54_nov_2016_31 demo_f54_nov_2016_25 demo_f54_nov_2016_20 demo_f54_nov_2016_1 demo_f54_nov_2016_3 demo_f54_nov_2016_4

Demo: Rebellische Nachbarn – Solidarische Kieze – Stadt von Unten | 19.11. | 16:30 | Herrfurthplatz

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You can find a Multilingual Flyers to the demonstration under Kündigung/ Material

 

 

Kommt am 19.11. zur Demo für eine Stadt von unten. Los geht es um 16:30 am Herrfurthplatz in Neukölln (Nähe U-Boddinstraße)

 

Die Angst vor Verdrängung in Neukölln ist allgegenwärtig. Vielen droht der Verlust der eigenen vier Wände. Neue Wohnungen in den Kiezen Nord-Neuköllns zu finden ist nur wenigen Priviligierten vorbehalten. Geflüchtete werden in Turnhallen und im ehemaligen Flughafen Tempelhof eingepfärcht und isoliert. Zwangsräumungen und Abschiebungen durch die deutsche Polizei gehören zum alltäglichen Wahnsinn. Es wird Zeit, dagegen auf die Straße zu gehen.

Rebellische Nachbarn

Mehr als 10 000 Räumungsklagen wurden 2015 in Berlin gestellt. Sie sind Ausdruck des kapitalistischen Interesses, durch Verdrängung höhere Mieten zu erzielen. Nicht wenige dieser Klagen münden in Zwangsräumungen. Nachbarschaftlicher Widerstand gegen Verdrängung ist leider die Ausnahme, findet aber statt. Sei es in der Rigaerstraße im vergangenen Sommer, wo Nachbar*innen jeden Abend mit Topfschlägen zeigten, was sie von der Polizeipräsenz in ihrem Kiez halten oder die Ankündigung zahlreicher Nachbar*innen im Wrangelkiez sich der angekündigten Zwangsräumung Hans Georg Lindenaus und seines Ladengeschäfts M99 mit zivilen Ungehorsam entgegenzustellen. Rebellisch bezeichnet hierbei weniger die Form des Widerstandes als ein Bewusstsein dafür, dass die herrschende Stadtpolitik nicht im Interesse der Bewohner*innen handelt, sondern ganz im Gegenteil die Verdrängung durch eigentümerfreundliche Gesetze, Hartz4, Massenunterkünfte für Geflüchtete, Abschiebungen und Zwangsräumungen aktiv vorantreibt. Rebellische Nachbarn wehren sich nach ihren individuellen Möglichkeiten gegen soziale und rassistische Ausgrenzung, sowie die Verdrängung aus den Kiezen.

Solidarische Kieze

Die rechtspopulistische AfD ist im September mit 14,2 % erstmals ins Abgeordnetenhaus gewählt worden. Nicht nur in Neukölln, sondern auch in 5 weitere Bezirksverordnetenversammlunge n (BVV) ist sie eingezogen und will dort ihre rassistischen und unsozialen Forderungen einbringen. Populismus gegen Geflüchtete und sozialunverträgliche Politik gibt es aber auch in allen anderen Parteien. Aktive und unmittelbare Solidarität in den Kiezen bilden schon jetzt einen sichtbaren Gegenpol zu Asylgesetzesverschärfung, menschenunwürdigen Massenunterkünften und dem alltäglichen Terror von Jobcentern. Die Zusammenarbeit von Geflüchteten, wie „Corasol“, mit der „Berliner Obdachlosenhilfe e.V.“ zeigt, dass sich die Marginalisierten dieser Stadt nicht gegeneinander ausspielen lassen. Gruppen, wie die „Erwerbslosenintitiative Basta“, die vergangenes Jahr im Wedding eine Ferienwohnung besetzte, um dort kostenlose Sozialberatungen für Benachteiligte anzubieten, zeigen auf, dass unmittelbare Solidarität möglich ist. Solidarität in den Kiezen ist also vorhanden, muss aber weiter ausgebaut werden, um sich gegenseitig Mut zu machen und den Kampf langfristig erfolgreich zu führen. Jedes „Solizimmer“ für Geflüchtete, jeder unkommerzielle Raum und jede Aktion gegen Nazis und Rechtspopulist*innen steht für einen Schritt in die richtige Richtung. Denn nur gemeinsam können wir diesem gefährlichen Trend zu mehr Herrschaft und Ausbeutung ein solidarisches Miteinander entgegensetzen.

Stadt von Unten

Nicht nur in Neukölln wird einem die Bedrohung, verdrängt zu werden, durch die vielen Baustellen vor Augen geführt. Energetische Sanierungen sind eines der populärsten Mittel Mieter*innen durch Mieterhöhungen zu verdrängen, nicht nur in der Friedelstraße 54. Die letzten unbebauten Flächen sind schon lange an große Investor*innen verscherbelt und auf ihnen Luxusbauten, wie das „Carré Sama-Riga“ in Friedrichshain, geplant. Der Ausverkauf der Stadt hat nicht begonnen, er ist schon fast abgeschlossen. Sanierungen und Neubau sind eigentlich begrüßenswert, doch die Gesetzeslage und ein autoritäres System verwandeln sie in die größten Bedrohnungsszenarien für Be- und Anwohner*innen. Das langfristige Ziel muss die Selbstverwaltung der Häuser durch ihre Bewohner*innen und Nutzer*innen sein. Doch auch mittelfristige Forderungen in Form von kommunalem Wohnungsbau, wie ihn die „Berliner Mietergemeinschaft“ fordert, sind Alternativen zur Wohnraumverwertung durch private Unternehmen. Hausgemeinschaften und Mieter*inneninitiativen, sowie Kiezversammlungen bieten schon jetzt die Möglichkeit demokratischer Entscheidungsfindung und versuchen außerparlamentarischen Druck aufzubauen. Doch wir wollen mehr: Eine Stadt, in der wir selbst entscheiden, wie wir leben und zwar unabhängig von Rechtsstatus und Kontostand.

Wie die Demo aussieht bestimmt Ihr! Wir begrüßen ausdrücklich eigene Impulse, Schilder, Transparente und Parolen auf und um die Demonstration herum. Jegliche Werbung von Parteien und Wählergemeinschaften hat auf dieser Demonstration keinen Platz, ebenso wie rassistisches, antisemitisches, sexistisches, homophobes, trans*feindliches und anderes diskriminierendes Verhalten.

 

Route
Die Auftaktkundgebung startet 16.30 Uhr am Herrfurthplatz
(U8-Boddinstraße). Um 17 Uhr beginnt die Demo.
Die Route ist folgende:
Herrfurthstr.-> (li) Weisestr.-> (re) Selchower Str.-> (li) Hermannstr.
-> (re) Flughafenstr.-> (re) Karl-Marx-Straße -> (li) Erkstr. -> (li)
Sonnenallee -> (re) Pannierstr.-> (li) Pflügerstr. -> (li) Nansenstr. ->
(re) Reuterplatz -> (re) Reuterstr. -> (li) Lenaustr. -> (li)
Friedelstr. -> (re) Weserstr. -> (re) Hobrechtstr. -> (li) Lenaustr. ->
(re) Kottbusser Damm -> (li) Endkundgebung Hohenstaufenplatz (Zickenplatz)

Karteroute
Illustriert ist das ganze in der folgenden Karte:
http://u.osmfr.org/m/111676/

Sie zeigt nicht nur die Demoroute sondern auch einige kämpfende
Hausgemeinschaften, Kiez-Inis, Stadtteilläden, verhinderte und
durchgeführte Zwangsräumungen, Stadtteilgärten. Nach der Demo wird sie
zu einer richtigen Neuköllner stadtpolitischen Karte weitergebastelt.
Wenn da wichtige Sachen fehlen, ihr Anmerkungen habt, etc., schreibt
bitte an karte_nk44 (at) systemli.org.

 

https://www.facebook.com/events/1675129839466266/

 

 

Solidaritätsaktion für Aaron & Balu von der Friedel54

transpi-libertad-f54In Solidarität mit Aaron und Balu haben wir gestern ein Transparent an der Hausfassade der Friedelstraße 54 platziert. Desweiteren wurden laminierte Plakate mit Informationen über die Inhaftierung der beiden auf beiden Straßenseiten aufgehängt um szeneunkundige Passant*innen über den Sinn des Transparents zu informieren (siehe unten).

In der kommenden Woche stehen die ersten Prozesstage an. Kommt vorbei und unterstützt Balu:

1. Prozesstag Balu: 11. Oktober, 9Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Raum wird noch bekanntgegeben.
2. Prozesstag Balu: 14. Oktober, 9Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Raum wird noch bekanntgegeben.

An beiden Tagen gibt es abends in der Friedel54 Veranstaltungen, die sich auf unterschiedliche Weise gegen die Knastgesellschaft richten :

11.Oktober, 20 Uhr: Deine LieblingsVokü & Briefe schreiben an Gefangene
14.Oktober, 20 Uhr: AGN-Tresen & Diskussion mit Kiralina (Support für Frauen im Knast)

 


Text des Plakats für Passant*innen (Hauptquelle: aaronbalu.blackblogs.org):

Wer sind Aaron und Balu? Warum sind sie Gefangene?img-4678

Nach mehrmonatigen täglichen Polizeischikanen, mehreren Razzien in Kneipen, Hausprojekten und Stadt­teilläden, fand am 22. Juni diesen Jahres die Law and Order Politik Frank Henkels seinen Höhepunkt, als 300 Polizeibeamte und Bauarbeiter besetzte Räume in der Rigaer Straße 94 ohne richterlichen Beschluss räumten.

Im Zuge der europaweiten Solidarität mit dem betroffenen Projekt fand am 09.07. in Berlin eine Demonstra­tion statt, an deren Rand es zu Ausschreitungen kam und bis zu 86 Menschen festgenommen wurden. Zwei davon wurden dem Haftrichter vorgeführt und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Diese zwei waren Aaron und Balu.

Bei den beiden handelt es sich um zwei Menschen, deren Lebensmittelpunkt eigentlich Münster und Wien sind. An ihnen soll ein Exempel statuiert werden. So geht es weniger um die konkreten Vorwürfe, als viel­mehr darum die Solidarität mit Hausbesetzungen „abzustrafen“ und vielen anderen Angst zu machen

Normalerweise wird U-Haft gegen Tatverdächtige und Beschuldigte verhängt, wenn die Staatsgewalt Angst hat, dass diese untertauchen oder wegen fehlendem festem Wohnsitz nicht auffindbar sind. Ein weiterer Anlass für U-Haft ist häufig die Annahme, dass Beweise vernichtet werden könnten – die sogenannte Ver­dunklungsgefahr. Eine lange Untersuchungshaft soll die Angeklagten bestrafen, sowie im Falle einer Be­währungsstrafe oder Freispruchs, zermürben und gefügig machen. Nichts würde der Justiz mehr passen, als reuige Angeklagte. Egal wie kämpferisch oder nicht kämpferisch Gefangene von außen wahrgenommen werden: Knast bedeutet eine Extremsituation für die Betroffenen.

img-4681Aaron und Balu werden Vorwürfe wie schwerer Landfriedensbruch, Verstoß gegen das Versammlungsge­setz, Widerstand, Sachbeschädigung und gefährliche bzw. versuchte gefährliche Körperverletzung ge­macht. Da es sich um normale Demonstrationsgeschehnisse handelt, deren Beweissicherung mit der Fest­nahme vor Ort definitiv abgeschlossen ist, liegt keine Verdunklungsgefahr vor. Auch die üblichen Gründe für die Annahme der Fluchtgefahr liegen nicht vor, da beide eine feste Bleibe haben.

Jede*r in Berlin merkt, wie die kapitalistische Stadtpolitik dafür sorgt, dass ganze Bevölkerungsschichten aus Kiezen verdrängt werden. Mehr als 10000 Räumungsklagen im Jahr 2015 sagen einiges darüber aus. Nach unserer Ansicht ist das Problem Eigentum an Wohnraum bzw. Grund und Boden, welches in diesem System höheren Stellenwert hat als die Menschen, die diesen bewohnen.
Besetzungen sind die logische Konsequenz eines Rechts auf Stadt, dass wir einfordern und erkämpfen müssen. Will die Polizei Wohnungen mit Räumungstitel, besetzte Häuser oder in Kürze die Friedel54 räu­men, ist es wichtig, dass diese Räume verteidigt werden. Aaron und Balu haben das bei der Rigaer94/Kadterschmiede getan, weshalb wir in tiefer Solidarität zu ihnen stehen.

Keine*r ist allein! United we stand – Divided we fall!

Für mehr Infos: aaronbalu.blackblogs.org

[Räumungsklage / action for eviction / demanda de desalojo/demande d’expulsion] Last round – rising up to the challenge of our rival

Räumung Verhindern

>>>> English version below <<<<

>> Versión en español abajo <<<

>> français en bas <<

>> Türkçe altında <<

 

New Owner, same Shit

Der Kiezladen Friedel 54 hat die Räumungsklage erhalten. Nach einem langen Kampf gegen die Verdrängung durch die „CITEC Immo Invest GmbH“, hat diese das Haus Ende Juni an die „Pinehill S.à.r.l.“ mit Sitz in Luxemburg verkauft. Die Hausgemeinschaft hat vergeblich versucht, das Haus mit Hilfe des Mietshäusersyndikats zu kaufen. Pinehill hat also in vollem Bewusstsein um den Friedel54-Konflikt das Haus gekauft und sofort die Räumungsklage eingereicht. Die Klage ist die erste Kontaktaufnahme aus Luxemburg, denn dass das Haus verkauft worden ist, hat die neue Eigentümerin immer noch niemandem hier mitgeteilt. Die Hausgemeinschaft der Friedel54 sah sich schon unter der alten Eigentümerin mit massiven Mieterhöhungen wegen Modernisierung bedroht, was durch den Kampf der letzten Monate zumindest teilweise abgewehrt werden konnte. Bis jetzt.

Das Verhalten des neuen Eigentümers ist also nicht nur eine Kampfansage an den Kiezladen, sondern auch an die Hausgemeinschaft. Gleichzeitig spiegelt es die kapitalistische Stadtpolitik wieder. Verdrängt wird alles, was keine maximale Rendite verspricht. Menschen mit geringem Einkommen und unkommerzielle Räume sind in dieser Logik nichts wert.

Wir fragen uns weiterhin: Wer ist dieser „Eigentum“?
Schon seit April bekommen wir komische Briefe, in denen wir aufgefordert werden, die Räume „zurückzugeben“.
Doch warum sollten wir unsere Räume “zurück”-geben und an wen? Wir sind diejenigen, welche die Räume seit über 12 Jahren mit Leben, Liebe und Solidarität füllen! Ein Eigentumsrecht, welches die Interessen einer dubiosen Immobilienfirma, die erst seit ein paar Monaten existiert, sich aus zwielichtigen Kapitalquellen finanziert und uns mit Gewalt vertreiben will, schützt, werden wir nicht akzeptieren. Diese Räume gehören uns und wir geben sie nicht “zurück”! Stattdessen wollen wir mehr:

Mehr Solidarität in der Nachbarschaft – Mehr rebellische Kieze – Mehr Stadt von Unten.

In einer Welt, in der ein immer größerer Teil des Lohns, für den wir unsere Arbeitskraft zu Markte tragen müssen, für die Miete draufgeht, ist es umso wichtiger, dass Menschen sich gegen Ausbeutung und andere Herrschaftsverhältnisse wehren. Die Friedel54 ist einer der Orte, wo diese Menschen zusammenkommen und Widerstand praktizieren. Viele andere soziale Räume befinden sich in vergleichbaren Situationen und sind von systematischer Verdrängung und staatlicher Repression betroffen. Wir waren, sind und bleiben solidarisch mit Euch und allen anderen von Verdrängung Bedrohten. Ihr seid nicht allein! Denn: Solidarität ist praktisch!

Die Klage ist frisch, die Beratung mit unserem Anwalt läuft. Bald werden wir eine genauere Vorstellung davon haben, wieviel Zeit uns bleibt und wie wir sie nutzen. Haltet euch bereit und die Augen offen. Wir freuen uns ausdrücklich über jede Form von Solidarität. Die letzte Runde ist eingeläutet, wer sie gewinnt, liegt an uns allen.

Don’t lose your grip on the dreams of the past. You must fight just to keep them alive

 


 

New Owner, same Shit

The social center Friedel54 has received his action for eviction. After
a long fight against the displacement by the „CITEC Immo Invest GmbH“
they sold the house to the „Pinehill S.à.r.l.“ with main office in
Luxembourg at the end of June. The house community tried unsuccessfully
to buy the house with support of the so-called “Mietshäusersyndikat”
(syndicate of renting houses), an association that helps in buying
property to take it out of the real estate market. Thus, Pinehill bought
the house in the knowledge of the Friedel conflict and immediately
brought an action for eviction. The lawsuite is effectively the first
contact from Luxembourg, as the new owner hasn’t informed anyone of the
selling of the house yet. The house community of Friedel54 was under
threat of massive rent increases because of the modernisation plans by
the old owner. Thanks to the fight of the last months it was possible to
stop this, at least partially. Until now.

Therefore, the new owner’s action isn’t merely a challenge to the social
center but rather to the house community. At the same time it mirrors
the capitalist urban politics. Everything that does not bring maximum
return gets displaced. In this logic people with low income and
uncommercial spaces are worth nothing.

We still ask ourselves: Who is this “property”?
Since april we receive strange letters with the invitation to “return”
the spaces. But why should we give “back” our spaces and to whom? We are those who spread life, love and solidarity in these spaces for more than
12 years! We won’t accept any property right that is based on the
interests of a dubious real estate company which only exists since a few
months and which is financed by shady sources of capital and wants to
displace us with violence. These spaces belong to us and we won’t
“return” them! Instead we want more:

More solidarity in the neighborhood – more rebellious neighbourhoods – more city from below

In a world where a growing part of our wage is destined for the rent, it
is even more important that people struggle against exploitation and
other forms of domination. Friedel54 is a place where these people come
together and practice resistance. Many other social spaces are standing
in a similar situation and are affected by systematic displacement and
state repression. We were, we are and we will remain in solidarity with
you and with all the others who are threatened by displacement. You are
not alone! Because: Solidarity is practical!

The lawsuite is new and we are consulting with our lawyer. Soon we will
have a more detailed idea of how much time remains and how we can use
it. Be ready and keep your eyes open. We explicitly welcome any kind of
solidarity. The bell sounds for the last round and it is up to us to
decide who will win.

Don’t lose your grip on the dreams of the past. You must fight just to
keep them alive.

 


New Owner, same Shit

El centro social Friedel54 recibió una demanda de desalojo. Luego de una
larga lucha contra el acoso de expulsión por parte de la empresa
inmobiliaria “CITEC Immo Invest GmbH”, ésta terminó vendiendo la casa a
fines de junio a la empresa “Pinehill S.à.r.l.” con sede en Luxemburgo.
La comunidad que habita la casa había tratado en vano de comprarla con
la ayuda del llamado “Mietshäusersyndikat” (sindicato de arrendatarios),
una asociación que apoya la compra colectiva de inmuebles para sacarlos
del mercado de vivienda. Pinehill compró la casa sabiendo perfectamente
que existía un conflicto en torno a Friedel54 y de inmediato tramitó la
demanda de desalojo. La demanda fue efectivamente el primer contacto
desde Luxemburgo, ya que hasta ahora la nueva dueña no le había
informado a nadie de que la casa se había vendido. Ya con la antigua
dueña, la comunidad había sido visto amenzada por enormes aumentos del
precio del alquiler con la excusa de llevar a cabo modernizaciones, que
pudieron ser evitadas con la lucha de los últimos meses, al menos
parcialmente. Hasta ahora.

El comportamiento del nuevo dueño no solo significa una declaración de
guerra al centro social sino también a lxs habitantes de la casa. Al
mismo tiempo refleja la política urbanista de tipo capitalista. Todo lo
que no prometa ganancias maximizadas se suprime. Gente de pocos ingresos
y locales no comerciales no valen nada en esta lógica.

Nos preguntamos todavía: ¿Quién es esta „propiedad“?
Ya desde abril estamos recibiendo cartas raras, en las que se nos
encomina a “devolver” los espacios.
¿Pero por qué tendríamos que „devolver“ nuestros espacios y a quién?
Nosotros somos lxs que les damos vida, amor y solidaridad a estos
espacios desde hace más de 12 años. Un derecho de propiedad que proteje
a una firma inmobiliaria dubiosa, que existe recién desde hace un par de
meses, que se financia de capitales dudosos y que nos amenaza con
violencia para desalojarnos, eso no lo vamos a aceptar. Estos espacios
nos pertenecen y no los vamos a “devolver”! A cambio de eso queremos:

Más solidaridad en el barrio – más barrios rebeldes – más ciudad desde abajo.

En un mundo en el que tenemos pagar por alquiler una parte cada vez
mayor del salario que ganamos con nuestra fuerza de trabajo en los
mercados, es hoy más importante que nunca que la gente se defienda de la
explotación y otras relaciones de poder. El centro social Friedel54 es
uno de esos lugaren donde la gente se junta y practica la resistencia.
Hay muchos lugares sociales como éste que se encuentran en una situación
similar y que están siendo amenazados sistemáticamente y afectados por
la represión estatal. Nosotros fuimos, somos y seguiremos siendo
solidarios con ustedes y todxs aquellxs amenazadxs con desalojos. ¡No
están solxs! ¡La solidaridad es práctica!

La demanda es muy fresca, nuestro abogado ya nos está asesorando. Pronto tendremos más claro cuánto tiempo nos queda y cómo lo utilizaremos. ¡Estén atentxs! Nos alegramos explicitamente sobre cualquier forma de solidaridad. La última ronda ha comenzado: ¡Quién la gana depende de nosotrxs todxs!

Don’t lose your grip on the dreams of the past. You must fight just to
keep them alive.

 


 

New Owner, same Shit

Le collectif Friedel54 a reçu sa demande d’expulsion. Après avoir lutté longuement contre leur éviction par l’entreprise immobilière “CITEC Immo Invest GmbH”, cette dernière a vendu au mois de juin la maison à l’entreprise “Pinehill S.à.r.l.” dont le siège se trouve au Luxembourg. L’association des locataires et locatrices avait essayé d’acheter la maison avec l’aide du syndicat Mietshäusersyndikat. Pinehill a donc acheté la maison, tout en étant pleinement conscient du conflit constitué autour de la Friedel54 et a immédiatement lancé la demande d’expulsion. Cette demande est le premier contact de l’entreprise luxembourgeoise : les nouveaux propriétaires n’ont encore annoncé à personne le rachat de la maison. Les anciens propriétaires avaient déjà menacé les locataires et locatrices de la Friedel54 d’une augmentation massive de leurs loyers, ce qui a pu être en partie évité grâce au combat des derniers mois. Jusqu’à maintenant.

Le comportement des nouveaux propriétaires n’est donc pas une déclaration de guerre seulement à l’égard du collectif, mais également à l’encontre des locataires et locatrices de l’immeuble. Ce processus est en même temps le reflet de la politique urbaine capitaliste qui règne où tout ce qui ne promet pas un profit maximal est expulsé. Selon cette logique, les personnes ayant de petits revenus et les lieux non-commerciaux ne valent rien.

Nous continuons à nous demander : qui est à la base de cette “propriété” ?
Depuis le mois d’avril, nous recevons d’étranges lettres nous sommant de “rendre” ces locaux.
Cependant, pourquoi devrions donner ou “rendre” nos locaux, et à qui ? C’est nous qui remplissons depuis plus de 12 ans ces locaux de vie, d’amour et de solidarité ! Nous n’accepterons pas un droit de propriété protégeant les intérêts d’une entreprise immobilière douteuse qui n’existe que depuis quelques mois, se finance par le biais de sources louches et veut nous expulser par la force. Ces locaux sont les nôtres et nous ne les “rendrons” pas ! Au lieu de cela, nous voulons plus :

Plus de solidarité dans le voisinage – Plus de quartiers rebelles – Plus de ville par la base.

Dans un monde dans lequel une part toujours plus grande du salaire pour lequel nous nous escrimons est engloutie dans notre loyer, il est d’autant plus important que des gens se défendent contre l’exploitation et d’autres formes de domination. La Friedel54 est un lieu où ces gens se retrouvent et pratiquent la résistance. Bien d’autres centres sociaux se trouvent dans des situations semblables et sont constamment touchés par des évictions systématiques et la répression étatique. Nous sommes solidaires avec vous et tous ceux et celles qui sont menacé.e.s d’éviction. Nous l’avons toujours été et le resterons. Vous n’êtes pas seul.e.s ! Car : la solidarité se pratique !

Notre demande d’expulsion est fraîche, nous sommes en contact avec notre avocat. Bientôt, nous aurons une idée plus précise sur le temps qu’il nous reste et la manière dont nous voulons l’utiliser. Tenez-vous prêt.e.s et gardez les yeux ouverts. Nous nous réjouissons littéralement de toute forme de solidarité. Le dernier round a sonné, c’est nous tou.te.s qui déciderons qui le remportera.

Don’t lose your grip on the dreams of the past. You must fight just to keep them alive

 


New Owner, same Shit

Kiezladen Friedel 54’e tahliye davası bildirimi ulaştı. “Citec Immo GmbH”ya
karşı verdiğimiz uzun mücadelenin ardından, evimiz Lüksemburg menşeli
“Pinehill S.a.r.l.”a satıldı. Bina sakinlerinin binayı Mietshäusersyndikat
(Kiralık Evler Sendikası) yardımıyla satın alma girişimi sonuçsuz kaldı. Yani Pinehill, Friedel 54’ü mevcut sorundan tamamen haberdar olarak satın aldı ve derhal tahliye davası açtı. Bu dava, Lüksemburg’daki firmanın bizimle ilk ilişkiye geçişi, zira yeni mal sahibi binanın satıldığını buradaki hiçkimseye bildirmemişti. Friedel 54 sakinleri, eski mal sahibi döneminde de modernleştirme gerekçesiyle korkunç kira artırımlarıyla karşı karşıyaydı; ancak geçtiğimiz aylarda verdiğimiz mücadele sayesinde bu durumun kısmen önüne geçebildik. En azından şimdilik.

Kısacası yeni mal sahibinin tutumu, yalnızca Kiezladen Friedel 54’e değil,
binanın bütün sakinlerine karşı bir savaş ilanı niteliğinde. Ve aynı zamanda
kapitalist şehir politikasının da bir yansımasını teşkil ediyor. Maksimum rant
vaat etmeyen herkes evlerinden, mahallelerinden kovulmakta. Düşük gelirli
insanlar ve ticari olmayan mekanların bu mantıkta hiçbir değeri yok.

Kendimize sormaya devam ediyoruz: Bu “mülkiyet” de nedir?

Nisan ayından bu yana elimize mekanımızı “geri vermemiz” talep edilen tuhaf
mektuplar geçmekte. Ama mekanımızı neden ve kime “geri” vermemiz gereksin? Bu mekanı 12 yıldır yaşamla, sevgi ve dayanışmayla dolduran biziz! Daha birkaç ay önce kurulmuş, şüpheli sermaye kaynakları tarafından finanse edilen ve bizi şiddet yoluyla evimizden atmak isteyen bir emlak firmasını koruyan bir mülkiyet hakkını tanımıyoruz. Bu mekan bize ait ve onu “geri” vermiyoruz! Aksine daha da fazlasını istiyoruz:

Mahallede, komşular arasında daha fazla dayanışma – Daha fazla başkaldıran mahalle – Daha fazla aşağıdan şehir

Uğruna emeğimizi piyasada satmak zorunda kalarak elde ettiğimiz ücretlerin
gittikçe daha büyük bir bölümünün kiraya harcandığı bir dünyada, insanların
kendilerini sömürüye ve diğer iktidar ilişkilerine karşı savunmaları daha da
önem kazanıyor. Friedel 54, bu insanların bir araya geldiği ve direniş
gösterdiği yerlerden biri. Çok sayıda diğer sosyal mekan da benzer bir
durumda, sistematik olarak şehirden dışlanmaktan**ve devlet baskısından mağdur. Sizinle ve evlerinden, mahallelerinden, şehirlerinden kovulma tehlikesiyle karşı karşıya olan diğer herkesle dayanıştık, dayanışıyoruz, dayanışacağız. Yalnız değilsiniz! Çünkü: Dayanışmayı hayata geçiriyoruz!

Dava daha yeni açıldı, avukatımızla görüşmelerimiz sürüyor. Yakında ne
kadar zamanımız olduğu ve o zamanı nasıl kullanacağımız hakkında daha net bir  ikrimiz olacak. Hazır olun ve gözlerinizi açık tutun. Her tür dayanışma
eyleminin bizi sevindirdiğini söylemek istiyoruz. Son raund başladı, sonunda kazananın kim olacağını hep birlikte belirleyeceğiz.

Don’t lose your grip on the dreams of the past. You must fight just to keep them alive

Zwangsräumung vom M99/ HG verhindern! 09.08. | 08:00 | Manteuffelstr. 99 [UPDATE: Termin verschoben]

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Update: Der Termin für die Zwangsräumung wurde verschoben. Checkt hierzu die Seite von Bizim Kiez http://www.bizim-kiez.de/blog/2016/08/05/raeumung-bei-hgm99-aufgeschoben-sammlung-der-presseberichte/

Der rollstuhlabhängige HG betreibt den “M99 – Gemischtwarenladen mit Revolutionsbedarf” in Kreuzberg seit über 30 Jahren. Er kann dort ein selbstbestimmtes Leben führen und hat große Unterstützung im Kiez. Der Eigentümer Hellmann, der 2011 “80 bis 90 Mill. Euro” Umsatz machte, will HG am Dienstag, den 9.8. um 9 Uhr räumen lassen. Wir werden uns der Zwangsräumung zusammen mit anderen Gruppen und Nachbar*innen entschlossen entgegenstellen.

Aber nicht nur der Tag der Zwangsräumung ist wichtig. Wir wollen bereits im Vorfeld die Leute im Kiez und darüber hinaus ansprechen. Viele sind ebenfalls von hohen Mieten und Verdrängung betroffen. Und sie sind wütend auf gesellschaftliche Verhältnisse, die u.a. diese Zwänge hervorbringen.

Unser Antwort darauf: solidarischer Widerstand.
Unsere Erfahrung: kein Widerstand ist umsonst, nichts ist festgeschrieben, Geschichte wird gemacht.

Was könnt ihr machen?

– Verbreitet die Termine und den Räumungstermin – sprecht mit euren Nachbar*innen
– Kommt zu den Veranstaltungen und Demos, bringt Freund*innen und Nachbar*innen mit
– Klebt Plakate und Flyer (wo ihr die bekommt oder zum ausdrucken steht auf unserem Blog)
– Macht Soli-Aktionen (Fotos, Transpis usw.) und teilt sie uns mit
– Hängt Transparente oder Bettlaken für M99 aus den Fenstern
– Bringt Essen und Getränke am Tag der Räumung mit
– Fordert die Polizei auf, die Räumung abzubrechen
– Macht Lärm mit Kochtöpfen und Trillerpfeifen

Termine:

So 07.08. 16.00 Uhr: Heinrichplatz – Kiezdemo
Di 09.08. 08.00 Uhr: HG/M99 – Zwangsräumung verhindern

Es wird ein Frühstück gegen Zwangsräumung vorm Laden geben. Desweiteren einen Infopunkt am 9.8. 07.00 Uhr auf dem Heinrichplatz.

Di 09.08. 18.30 Uhr: Kotti – Abenddemo (für alle die am Morgen vielleicht keine Zeit haben)

– Das ganze Wochende: Dezentrale Aktionen

Weitere Infos: indymedia und berlin.zwangsraeumungverhindern.org

Demonstration: Wohnungen statt Lager – Solidarische Strukturen erhalten und schaffen! | 04.07. | 17 Uhr | Bornitzstr. 102

english below

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Aufruf zur Demonstration: Wohnungen statt Lager – Solidarische
Strukturen erhalten und schaffen!
Wir von „Stop Deportation” sind selbstorganisierte Geflüchtete aus
verschiedenen Lagern in Berlin und organisieren am Montag den 4.7.2016 um 17 Uhr eine Demonstration vom Lager in der Bornitzstraße 102 (Nahe S/U-Lichtenberg) zur Rigaerstraße 94.

Das Lagersystem für Geflüchtete in Deutschland ist unerträglich. Die
Verhältnisse in der Asylunterkunft in der Bornitzstraße 102 sind
exemplarisch hierfür. Hier sind ca. 500 Menschen dazu gezwungen auf
engstem Raum miteinander zu leben. Seit Kurzem spitzen sich auch diese
Verhältnisse zu. Wegen Bauarbeiten im obersten Stockwerk wurden viele
von uns gezwungen in große Säle umzuziehen, in denen ca. 50-60
Menschen auf engstem Raum schlafen und leben. Auf 10m² kommen 4
Menschen. Eine Privatsphäre ist nicht vorhanden. Die Menschen, die sich
gegen diesen Umzug gewehrt haben, wurde von den Securities physisch
gezwungen.

Seit langem fordern wir, dass wir selbst entscheiden können was wir
essen. Denn das Essen in der Kantine des Lagers schmeckt nicht und ist
immer das Gleiche. Die Alternative zu diesem Essen ist es, sich drei
Tage im Voraus in eine Nutzungsliste für eine einzige (!) Küche
einzutragen. Diese ist nur wenige Stunden am Tag geöffnet. Da wir
offiziell mit Essen versorgt sind, bekommen wir nur sehr wenig Geld, was
das Kochen noch schwieriger macht.

Wir von „Stop Deportation” haben vor der Räumung der
„Kadterschmiede” in der Rigaer94 regelmäßig dort gekocht und gegen
Spende für dieses ein wenig Geld eingenommen. Dieser Raum war nicht nur
für uns ein Ort der Begegnung und Vernetzung sondern auch für viele
andere diskriminierte Menschen. Dass dieser Ort nun geräumt wurde um
angeblich ein neues Lager zu installieren, mit den selben Bedingungen,
gegen die wir kämpfen, ist wirklich zynisch.

Wir fordern den Erhalt der „Kadterschmiede” als Ort der Solidarität
an dem Geflüchtete und AktivistInnen zusammen kommen können. Gleiches
gilt auch für den Wagenplatz Kanal, den der Bezirk Neukölln plant zu
räumen, um dort ein Containerlager zu bauen.

Stattdessen fordern wir Wohnungen für Geflüchtete mit eigenen Zimmern
und einer eigenen Küche. Wir wollen selbst entscheiden mit wem wir in
einer Wohnung leben und ganz normale Nachbarn sein, statt in Lagern
isoliert zu werden. Wir wollen keine Kantinen, die für uns
ungenießbares Essen kochen. Das können wir selbst und dann schmeckt es
auch.
Wohnungen statt Lager! Solidarische Strukturen müssen erhalten bleiben
und aufgebaut werden!

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Call for demonstration: Flats instead of camps – Let’s maintain and
create solidary structures

We – members of „Stop Deportation” – are refugees from different
refugee camps in Berlin who organized autonomously. We are planning a
demonstration for Monday the 4th of July | 5 p.m. from one camp in
Bornitzstraße 102 (close to S/U-Lichtenberg) to the project on
Rigaerstraße 94.

The refugee camp-system in Germany is unacceptable. Conditions in the
shelter for asylum seekers at Bornitzstraße 102 are typical examples of
the situation. 500 people are forced to live together in confined space.
Now even these horrible conditions have worsened. Because of
construction-works on the upper level, people were forced to move from
their tiny rooms in big halls, where they have to sleep and live with
50-60 individuals. 4 persons share together a living space of up to
about 10 m². This is absolutely a lack of privacy.  People who refused
to move, where physically forced to do so.

For some time now we have been asking and demanding to choose what we
eat since the food from the canteen in the camp is always the same and
most of the people don’t like how it tastes. The only alternative is to
register on a list for using the only (!)kitchen, which is only open a
few hours a day for us. It needs 3 days after registration to get a
fixed date. But because we officially receive food, we only get very
little additional money from the Senat. This makes it even more
difficult to cook what we actually want to eat.

Before the eviction of the ‘Kadterschmiede’ in Rigaer94 we cooked there
regularly, so we could decide on our own what to cook and also shared
with guests on a donation basis. This room was not only for us a place
to encounter people and create a solid network, but also for other
discriminated people. It is cynical to evict this center to install a
new camp with the same bad conditions we are fighting against.

We demand to preserve the ‘Kadterschmiede’ as a space of solidarity,
where refugees and activists can come together! We demand the same for
the ‘Wagenplatz Kanal’, which is also threatened of eviction and where
the district is planning to build a container-camp for refugees.

Instead of this we demand flats for refugees with private rooms and
their own kitchens. We want to decide on our own with who and where we
are going to live. We want to be normal neighbors who are no isolated in
refugee-camps. We don’t want canteens that cook uneatable food for us.
We are capable to do it on our own – and it will even taste better!

Flats instead of camps – solidarity structures have to be created and
preserved!

 

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[Kiezdemo – 25.Juni] Gegen Verdrängung und Räumungen – Solidarität mit der Rigaer94

Soli R94_smallKiezdemo in Solidarität mit der teilgeräumten Rigaer94 und allen anderen Betroffenen von Verdrängung und denen, die sich dagegen wehren!

25. Juni – 14:00 Uhr – Hermannplatz

Am 22.6. wurde in der Rigaer Str.94 der soziale Treffpunkt „Kadterschmiede“, die angrenzende Werkstatt und der dazugehörige Garten ebenso wie der besetzte Dachboden im Vorderhaus von der Polizei geräumt. Begleitet von enormer Propaganda der Eigentümer, der Polizei sowie der bürgerlichen Presse soll diese Räumung als legitim und sozial verkauft werden. Den Höhepunkt dieser verlogenen Scheiße bildete die Darstellung einer eher harmlosen Schreckschusspistole als tödliche Waffe. Hysterisch stürzte man sich in den ersten Stunden der Räumung auf den angeblichen Pistolenfund, wohingegen das Dementi –wenn überhaupt – kaum wahrnehmbar war. Die Räumlichkeiten sind zwar für´s erste von Bullen und Securitys besetzt, wir sind jedoch vorsichtig optimistisch, dass wir bald wieder den Kulturraum „Kadterschmiede“ besuchen können.

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