[Termin ] Abend der offenen Kiezgesellschaft | 02.03. | 18:00

Kiezgesellschaft Flyer 1 Dina 3 Kopie

Barcafe ES
Pflügertraße 52
Mittwoch, 2. März 2016
ab 18 Uhr

Warum ein Abend der offenen Kiezgesellschaft?

Wir nehmen die Verdrängung aus unseren Kiezen nicht länger hin, und organisieren uns in der Kiezversammlung. Ihr Kernstück ist das monatliche Plenum, auf dem wir uns besprechen und an vielfältigen Konzepten feilen, wie wir uns dagegen wehren können – selbstorganisiert und solidarisch. Aber letztendlich geht es um mehr. Denn wo die Politik in einem Stadtviertel nur Potential zur Aufwertung und die Investoren nur Kapital sehen, sehen wir eine Gesellschaft: wir wohnen hier, gehen hier zur Schule, gehen einkaufen, arbeiten und entspannen, treffen uns mit Freund_Innen, träumen, feiern und erleben gute und schlechte Tage.

Mit dem Abend der offenen Kiezgesellschaft wollen wir all den Gefühlen und Gedanken Raum geben, die auf dem Plenum meist nicht behandelt werden, aber doch Teil unseres Alltags in dieser Kiezgesellschaft sind. Wir wollen offen sein für all das, was uns und euch als Nachbar_Innen beschäftigt und berührt: für Spaß, für Leid, für Visionen aus dem Kopf und Stimmungen aus dem Bauch. Offenheit ist notwendig, damit Neues und Besseres entstehen kann. In dem Sinne: für eine offene Kiezgesellschaft.

Nach dem Gespräch per offenem Mikrofon folgt wechselndes Kulturprogramm. Wenn ihr Ideen habt oder selbst etwas präsentieren wollt, meldet euch unter kiezgesellschaft@kiezversammlung44.de. Auch eure Vorschläge, Meinungen und Kritik nehmen wir gerne entgegen!

Wir danken dem Barcafe ES (www.barcafe-es.de) für die freundliche Bereitstellung ihrer Räumlichkeiten und freuen uns, Teil ihres vielfältigen Veranstaltungsprogramms zu sein!

Friedel54 kämpft – Kiezladen bleibt!

Aktualisierte Version des allgemeinen Kündigungsflyers und Versionen zum selbst ausdrucken

Kiezdemo_A6_sw_frontWir haben eine neue Version unseres allgemeinen Flyers zur Kündigung veröffentlicht. Wie immer gilt: Wir freuen uns über tatkräftige Unterstützung beim Verteilen und Plakatieren. In Druckform könnt ihr euch das Teil bei uns im Laden schnappen. Falls ihr Möglichkeiten / Lust habt, selbst ein paar Exemplare auszudrucken, findet ihr hier auch entsprechende Vorlagen.

Pressemitteilung zu den Ereignissen rund um die öffentliche BVV-Sitzung am 24.02.

/++ Öffentliche AnwohnerInnen-Fragestunde in der BVV Neukölln wurde von
starkem Protest verschiedener lokaler Kiezinitiativen, bedrohter
Projekte und solidarischer AnwohnerInnen begleitet. ++ Etwa 150 Menschen
nahmen an einer Kundgebung auf dem Rathausvorplatz teil. ++ Massive
Präsenz von Polizeieinheiten und MitarbeiterInnen des Ordnungsamts
machen den offenen Charakter der Bezirksversammlung zur Farce. ++ Auf
die Fragen eines Bewohners der Friedelstraße 54 nach konkreter
Unterstützung gegen die eigene Verdrängung und die Kündigung des
sozio-kulturellen Zentrums im Erdgeschoss, stiehlt sich Baustadtrat
Blesing aus der Verantwortung. ++/

Am heutigen Mittwoch war die monatliche, öffentliche Sitzung der
Bezirksverordnetenversammlung Neuköllns Anlass eines breiten Protests
verschiedener lokaler Initiativen und Projekte. Ein zentraler Akteur
waren Aktive und UnterstützerInnen des Wagenplatzes Kanal, auf deren
Standort eine der 68 geplanten Flüchtlingsunterkünfte des Senats gebaut
werden soll. Aber auch BewohnerInnen der Friedelstraße 54 und
Kollektivmitglieder des dortigen Kiezladens beteiligten sich am Protest.
Ein Mieter des Hauses trug ihr Anliegen dann auch im Rahmen der
Fragestunde in die BVV.

Die Antworten überraschen Matthias Sander, ein Sprecher des
Kiezladen-Kollektivs, nicht. „Wir hatten keine großen Erwartungen, aber
selbst die wurden noch unterboten. Das der Bezirk eine Kündigung durch
einen privaten Eigentümer formal nicht verhindern kann, ist uns ja
bewusst. Ebenso, was die geplanten Mieterhöhungen der BewohnerInnen
durch die ungewollten Modernisierungsmaßnahmen betrifft.“ Die Antwort
Blesings auf die Nachfrage, ob der Bezirk dann wenigstens die
Initiierung eines Runden Tisches mit MieterInnen und der Eigentümerfirma
Citec Immo Invest GmbH veranlassen könnte, macht Sander dennoch wütend.
„Der Bezirk kann eine private Firma zu nichts zwingen, weder zur Abkehr
von bestimmten Baumaßnahmen oder zur Teilnahme an einem Runden Tisch.
Das jedoch als Begründung vorzuschieben, dann gar nicht erst tätig zu
werden, zeugt von einem sehr seltsamen Verständnis seines Amtes.“

Diverse Aussagen des Baustadtrats, im Zuge seiner Antwort untermauern
diese Einschätzung. „Das der Fragensteller die Möglichkeiten der BVV
überschätze, obwohl es faktisch nur um eine formale Einladung geht,
lässt die Frage offen, welchen Sinn eine selbsterklärte Vertretung der
BewohnerInnen eines Bezirks dann noch hat.“ Und weiter: „Dann noch
nachzuschieben, dass es ja nur um ein Haus gehe und sich deswegen eine
Unterstützung erst recht nicht lohne, ist ein Schlag ins Gesicht aller
MieterInnen des Hauses.“ Ein Satz des Baustadtrats stößt Sander
besonders auf: „Sich vor der Verantwortung zu drücken ist eine Sache.
Dem Mieter eines Hauses, in dem seit über 1,5 Jahren ein sich stetig
eskalierender Konflikt mit den Eigentümern statt findet, dann noch zu
raten, er solle doch einfach mal eine Mieterberatung aufsuchen ist eine
absolute Frechheit.“

Trotzdem zieht Matthias Sander ein positives Fazit: „Durch die
Kundgebung konnten wir viele Menschen erreichen und auf unsere Situation
aufmerksam machen. Auch die Abgeordneten der BVV wissen, spätestens
jetzt, von unserem Fall.“ Dennoch wollen Hausgemeinschaft und Kiezladen
ihre Forderung weiter vertreten. „Es war für alle Anwesenden deutlich,
dass Herr Blesing mit seiner rigorosen Ablehnung, eines vom Bezirk
initiierten Runden Tisches, nicht die Meinung aller Abgeordneten, nicht
einmal die aller Mitglieder seiner eigenen Partei, vertritt. Ich denke
das eine einvernehmliche und friedliche Lösung des Konfliktes auch im
Interesse des Bezirks ist. Da ist noch nicht aller Tage Abend.“ vermutet
Sander.

Einen faden Beigeschmack hinterlässt das massive Aufgebot von
Sicherheitskräften vor und im Rathaus. „Öffentliche Sitzungen sollen
BürgerInnen eine niedrigschwellige Möglichkeit bieten, sich über das
Handeln der lokalen Regierung zu informieren. Wenn man sich dafür jedoch
erst durch eine Polizeikette quetschen und sich dann durch dutzende,
uniformierte Beamte zum Sitzungssaal durchschlagen muss, vermittelt das
kein Gefühl von Bürgernähe oder einfacher Teilhabe an politischen
Prozessen.“

Pressesprecher: Matthias Sander
Telefon: 0176 91281251
E-Mail: kiezladenf54bleibt@riseup.net

“Tag der offenen Friedel für Kinder” | 05.03. | 13-17 Uhr

050316_KinderTagderoffenenFriedel_A4_farbigLiebe Nachbar*innen, Freund*innen und Interessierte,

am 5. März findet bei uns der “Tag der offenen Friedel für Kinder” statt. Mitlerweile gibt es den Kiezladen schon seit 12 Jahren. Er ist nun ein Teenager, seine Besucher*innen und Kollektivistas meistens noch älter. Die Friedel ist aber auch ein Raum, der offen für kleine und große, neugierige, wissensbegierige, kreative oder einfach nur hungrige Kinder ist. Deshalb laden wir speziell diese (und ihren Anhang) ein an diesem Samstag bei uns vorbeizukommen.

 

Neben leckeren Getränken, Kuchen und vielen anderen Leckereien gibt es zwischen 13:00 – 17:00 Uhr:

  • Siebdruck selbermachen
    Bringt eigene Klamotten wie T-Shirts, Pullis oder einfach Stoff mit und bedruckt diese mit schönen und lustigen Motiven. Ihr lernt dabei unsere Werkstatt, die netten Siebdrucker*innen und ihr Hobby kennen.
  • Bücherecke vom Vielfalter
    Bilderbücher für eine Pädagogik der Vielfalt liegen bereit zum Stöbern. Nicht nur was für kleine Kinder, auch die Großen können hier entdecken.
  • Kinderkino (Katze mit Hut von der Augsburger Puppenkiste)
    Die Katze mit Hut entdeckt ein altes, leerstehendes, aber voll möbliertes Haus. Es gefällt ihr so gut, dass sie sich kurzerhand entschließt einzuziehen. Bald nach dem Einzug gerät sie mit dem Besitzer des Hauses aneinander, dem reichen, zu poltrigem Auftreten neigenden Brauereibesitzer Egon Maulwisch, der in diesem Haus eine unglückliche Kindheit verbracht hat. Zuerst will er die Katze hinauswerfen, doch ehe er sich versieht, hat sie ihn mit ihrer besonderen Art gewonnen, und der Mietvertrag ist gemacht…
  • Kinderschminke
    Ihr könnt euch selbst schminken, eure Freund*innen oder wir schminken euch. Auf jeden Fall seht ihr danach wie ein wilder Tiger, niedliche Mäuschen oder gesetzeslose Piraten aus.
  • Bastel- und Malecke
    Ob zum Ausmalen oder selber zeichnen: Hier gibt’s Stifte und Papier. Einfach drauf loslegen. Irgendetwas Schönes wird dabei rauskommen. Erst recht, wenn Ihr mit Zauberknete modelliert.

Wir freuen uns auf Euch!

Euer Kiezladen Friedel 54 – Kollekiv

PS: Am 6.3. wird’s einen Tag der offenen Friedel für Alle geben. Mit einer Vielzahl an Workshops aber auch leckerem Essen und alkoholischen Getränken.

[Konferenz] “Social Center selber machen!” | 05.03. | 12-19 Uhr | Gneisenaustr. 2a, Schule für Erwachsenenbildung

flyer_vorne_ausschnittWir wollen in Berlin einen Ort der Begegnung schaffen, einen Raum, der von Geflüchteten und Supporter_innen selbstverwaltet und mit Leben gefüllt wird: ein Social Center for all (SC4A). Im vergangenen Jahr gab es in verschiedenen Städten Versuche, Räume zu besetzen, um ein soziales Zentrum zu eröffnen.  Was in Lübeck und Göttingen bereits geklappt hat, soll auch in Berlin keine Zukunftsmusik bleiben. Was ist dafür notwendig? Dazu braucht es neue Ideen und Eure Beteiligung.

Was wollen wir am 05. März erreichen?

Wir wollen mit Euch Ideen und Konzepte erarbeiten, wie ein solcher Raum jenseits staatlicher Regulierung in Berlin aussehen kann. In fünf Arbeitsgruppen könnt Ihr Eure Vorschläge einbringen, damit wir sie gemeinsam umsetzen können. Die Pausen und das gemeinsame Essen bieten Raum zum Kennenlernen und zum Austausch. Im Abschlussplenum wollen wir die Ergebnisse festhalten: Was sind unsere nächsten Schritte für ein SC4A? Was können die Anwesenden dazu beitragen? Und: Wo wirst Du an dem Tag sein, an dem das soziale Zentrum eröffnet?

Zeitplan des Tages

12 – 13:30 Uhr Eröffnung
14 – 16:00 Arbeitsgruppen zu den Themen:

Unterbringung: Bündniss gegen Lager
Bildung: FAU Bildungssektion, Freie Schule,
Multitude e.V.
Beratung: Initiative Rechtsberatung am LAGeSo
Partizipation & Organisation: Zwangsräumung verhindern, Corasol,  Stadt von Unten
Bedarf: Moabit Hilft , MOVE_projekt

17 – 19:00 Uhr Gemeinsamer Abschluss

 

PDF: Flyer PNG: Vorderseite/Rückseite

[Kundgebung] 24.02. | 16:00 | Rathaus Neukölln | Zur Situation des KANAL und der Friedel54

Am Mittwoch, den 24.02.16 wird es um 16 Uhr vorm Rathaus Neukölln eine Kundgebung geben, bei der auf die Situation des räumungsbedrohten Radikal Queeren Wagenplatzes Kanal, sowie auf die Situation des Kiezladens Friedel 54 und der Hausgemeinschaft Friedelstraße 54 aufmerksam gemacht werden soll.

Im Anschluss wird es von der Friedel, sowie vom Kanal Fragen an die BVV während der Anwohner*innen-Befragung geben. Außerdem wird es noch Anfragen vom Verein LeBrecht bezüglich der Nicht-Umsetzung des Milieuschutzes geben und eine Anfrage der Emserianer bezüglich Milieuschutz und Leerstand in Neukölln.

 

Zeigt eure Solidarität mit den bedrohten Orten in Berlin und kommt zur Kundgebung am Rathaus Neukölln.

[Pressemitteilung] Verdrängung in Nord-Neukölln Thema der kommenden BVV

Ein solidarischer Nachbar wird am kommenden Mittwoch, den 24.2.2016 in der BVV Neukölln zur „48. öffentlichen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln von Berlin“ ab 17 Uhr in der Anwohner-Fragestunde zwei Fragen in Bezug auf den Kiezladen Friedel 54 und die Hausgemeinschaft Friedelstraße 54 stellen (s.u.). Ab 16.30 Uhr werden sich Aktive aus dem Kiezladen, BewohnerInnen der Friedelstraße und Mitglieder des „Bündnis bezahlbare Mieten Neukölln“ vor dem Rathaus versammeln.

Matthias Sander, Pressesprecher des Kiezladens äußerte sich erfreut über die Initiative des Bündnisses: „Es ist schön zu sehen, dass sich auch das ´Bündnis bezahlbare Mieten Neukölln,´ mit dieser Anfrage für den Erhalt des Kiezladens einsetzt. Es zeigt uns einmal mehr, dass wir einen großen Rückhalt in der Nachbarschaft haben.“ Optimistisch sehen er und die anderen Aktiven diese Anfrage jedoch nicht: „In der Regel werden Bürgeranfragen dieser Art routinemäßig abgebügelt. Wir hoffen jedoch, dass einige Abgeordnete sehen, dass unsere soziokulturelle Arbeit wichtig für die Menschen im Kiez und darüber hinaus ist.“ Kommunikation mit den Vermietern, der Citec Immo Invest GmbH gebe es leider keinen. Alle Versuche die Eigentümerin zur Rücknahme der Kündigung zu bewegen wurden bisher abgeblockt. Kontakt gibt es ausschließlich über die Anwaltskanzlei der wiener Immobilienfirma. Der Sprecher des Kiezladens äußert sich zum Verhältnis mit dem Immobiliengiganten wie folgt: „Wir wünschen uns, ebenso wie die Hausgemeinschaft eine respektvolle Kommunikation auf Augenhöhe mit der ‘Citec’. Wenn sich so etwas durch den Einsatz der BVV oder Engagement einzelner Abgeordneter ergeben würde, wäre das angesichts der angespannten Lage schon ein Erfolg.“ Auf die Frage, welche konkreten Erwartungen der Kiezladen und die Hausgemeinschaft an die Abgeordneten der BVV haben, fasst Sander zusammen: „Wir fordern die Initiierung eines Runden Tisches.“

 

Fragen:

  1. Welche Maßnahmen kann die BVV, ihre Ausschüsse oder das Bezirksamt treffen, um die Bewohner*innen der Friedelstraße 54, welche in Folge von ungewollten Modernisierungsmaßnahmen durch die Eigentümerfirma Citec Immo Invest GmbH Mieterhöhungen in Höhe von bis zu 200% erwarten, in ihrem Kampf gegen finanzielle Härten und soziale Verdrängung zu unterstützen?
  2. Welche Maßnahmen kann die BVV, ihre Ausschüsse oder die Bezirksregierung treffen, damit die Existenz des Kiezladens F54 im Erdgeschoss der Friedelstraße 54 gesichert wird bzw. der durch die Kündigung dieser Vereinsräume eskalierte Konflikt zwischen Bewohner*innen und Nutzer*innen der Friedelstraße 54 auf der einen und der Citec Immo Invest GmbH auf der anderen Seite einvernehmlich und friedlich gelöst werden kann?

 

Adresse: Rathaus Neukölln, BVV-Saal, Karl-Marx-Str. 83, 12040 Berlin

 

Nachfragen, Interviewanfragen o.Ä. richten sie bitte an:

E-mail: kiezladenf54bleibt@riseup.net

Telefon: 0176 91281251

Stadtpolitische Aktivenkonferenz | 26.+ 27.02. | TU Berlin

Stadtpolitische-Aktivenkonferenz-WEB-2Am 26. und 27.02. treffen sich initiiert von der Initiative Mietenvolksentscheid, statdtpolitische Initiativen und Einzelpersonen zu einer Konferenz im Mathematik Gebäude der TU Berlin. Ziel ist es, neue außerparlamentarische Projekte und Kampagnen zu entwerfen. Die Wohnungsfrage ist zu wichtig, um sie gerade in den Wahljahren den Parteien zu überlassen.

“Wie und mit welchen Themen wir in den Wahljahren 2016/17 unsere Vorstellung der Stadt von morgen politisch zum Thema machen können, wollen wir auf unserer stadtpolitischen Aktivenkonferenz gemeinsam diskutieren. Dazu laden wir alle ein, die stadtpolitisch aktiv sind oder werden wollen.”

Hier gehts zum Konferenzprogramm.

Auftakt und Abschlussveranstaltung werden ins Englische und Französische übersetzt. Wenn Ihr eine Übersetzung benötigt, gebt bitte bei der Anmeldung an, an welchen Workshops Ihr teil nehmen wollt, damit wir besser planen können.
Als kleines Schmankerl wird die Friedel 54 euch Samstag bekochen und es wird einen kleinen Stand mit Infomaterial und Soli-Sachen geben.

 

 

[Lesung + Diskussion] 24.02. | 19 Uhr | “Rosemarie F. – Kein Skandal”

friedel-rosemarie fÜber die ‘ganz normale’ Logik des Kapitals auf dem Wohnungsmarkt – Margit Englert liest Auszüge aus “Rosemarie F. – Kein Skandal”. Anschließend Erfahrungsaustausch und Diskussion.

Wie im Kapitalismus Hunger noch nie ein Grund war, Nahrungsmittel zu produzieren, so ist im Sozialstaat die Not keine Rechtfertigung, sich das Benötigte ohne staatliche Erlaubnis zu nehmen.

„Das private Eigentum an der Ware Wohnraum“ – sei es nun vom Eigentümer oder einer anderen Person bewohnt – ermöglicht, „weitgehend frei über diese Ware zu verfügen und sie gewinnbringend zu verwerten“. Dies steht im Widerspruch zur sozialstaatlichen Almosenvergabe. Die dem Liberalismus inhärente „Freiheit“ muss schließlich geschützt werden. Und diese meint nun einmal nicht die Freiheit, sich das basale Bedürfnis nach einem Dach über dem Kopf zu erfüllen, sondern die Freiheit des Grundeigentümers, niemanden friedlich wohnen zu lassen, der der fortdauernden Verwertung der Ware Wohnraum tendenziell im Weg steht.

Zwischen 5000 und 7000 Zwangsräumungstermine finden jährlich allein in Berlin statt, wobei meist die Androhung einer gewaltsamen Räumung bereits ausreicht, damit die Mietpartei das Feld räumt. Doch nicht immer: Rosemarie F. hat über ein Jahr um ihre eigene Wohnung gekämpft. Sie ist eine
von Vielen, die in Abhängigkeit einer sozialstaatlichen Institution (dem Grundsicherungsamt) eine Wohnung mietete. Wenn diese Institutionen eine Übernahme der Mietzahlung nicht mehr gerechtfertigt erachten oder das Bedürfnis nach dem eigenen privaten Rückzugsraum zu teuer zu werden scheint, sind vor allem diese als „Sozialfälle“ Stigmatisierten von
Zwangsräumungen betroffen. Am 11. April 2013, zwei Tage nach der Zwangsräumung starb Rosemarie F. in einer Wärmestube. Sie wollte nach der Räumung „niemals mehr vom Sozialamt abhängig sein!“.

Margit Englert wird die Verflechtungen von Sozialstaatlichkeit und Immobilienwirtschaft anhand Rosemaries Geschichte erläutern und aus ihrem Buch vorlesen, zu dem sie selbst schreibt:

„Dieser Text ist vor allem ein Diskussionsbeitrag. Wie können sich Menschen mit emanzipatorischem Ziel mit den Verhältnissen auseinandersetzen? Was behindert das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Menschen unter einem Dach und in einer Stadt?“

Chris Rotmund wird im Anschluss an die Lesung die Diskussion moderieren, die Raum für eben diese Fragen aber auch für den Austausch von Erfahrungen bieten soll.

Die Veranstaltung wird eingeleitet durch einen kurzes In-Put zur Situation des Kiezladen Friedel54, sowie dessen Kampf gegen seine drohende Verdrängung. Es gibt Infos zu vergangenen und geplanten Aktionen, sowie Sticker und Friedel-Merchandise in Hülle und Fülle.

[Film + Diskussion] 15.02. | 19 Uhr | „Buy Buy St. Pauli“

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Film & Diskussion: „Buy Buy St. Pauli“ Dokumentation über Widerstand gegen Verdrängung in Hamburg und anschließender Diskussion mit dem Regisseur Steffen Jörg

15.02. | 19:00 Uhr @ Astra Stube Neukölln (Weichselstr. 63)

Wir zeigen eine Dokumentation, die von Verdrängung und Widerstand in Hamburg handelt. Einer Stadt, in der Sprinkleranlagen an öffentlichen Bühnen angebracht werden, um Wohnungslose fernzuhalten. In unmittelbarer Nähe werden Häuser abgerissen, wodurch Wohnungssuchende produziert werden. Eine Dokumentation über Verhältnisse, in denen auch Wohnraum eine Ware ist und ihre Bewohner_innen dies am eigenen Leib erfahren müssen. Aber auch über Menschen, die das nicht mehr hinnehmen möchten, die sich solidarisieren und radikalisieren.

Gezeigt wird der Film in einer Stadt, in der auf einem der repräsentativsten Boulevards der erste Kältetote des Jahres gefunden wurde. In einer Stadt, in der ganze Häuser entmietet werden, um sie gewinnbringender zu verkaufen, während Jene, die ihr Hab und Gut auf der Flucht nach Deutschland hinter sich gelassen haben, in Container am Rande der Stadt gepfercht werden. Kurz: In Berlin, denn auch hier ist Wohnraum eine Ware.
Doch so zynisch es klingt: Durch die Zuspitzung auf dem Wohnungsmarkt und die rigorose Durchsetzung kapitalistischer Interessen durch den Staat in Form von Zwangsräumungen und die jüngste Law & Order Politik wird auch in Berlin die Möglichkeit zur Solidarisierung von Mieter_innen immer größer und vor allem notwendiger.

Filmbeschreibung:
„Was weg ist ist weg! Das kommt nicht wieder!“ sagt Andreas energisch. Er wohnt seit 1988 in den Esso-Häusern auf St. Pauli. Diese stehen exemplarisch für einen überall – und nicht nur auf St. Pauli – stattfindenden Verdrängungsprozess. In ihrer Langzeitdokumentation „buy buy st. pauli“ begleiten die Filmemacher_innen den Kampf der Bewohner_innen der Esso-Häuser und ihrer Unterstützer_inne gegen den Abriss. Sie haben zahlreiche Demonstrationen gefilmt, waren bei subversiven Aktionen und Brushmobs dabei, haben Stadtteilversammlungen dokumentiert und Einblicke in liebevoll eingerichtete Wohnzimmer eingefangen – bis zum Packen der Umzugskartons. Dabei will der Film wichtige Fragen stellen: War der Abriss wirklich unvermeidbar? Soll Kaputtbesitzen mit maßgeschneiderten Bebauungsplänen belohnt werden? Zu Wort kommen nicht nur Aktivist_innen der Initiative Esso-Häuser sowie Bewohner_innen, Nachbar_innen und Gewerbetreibende, sondern auch die Politik, Investoren und eine Stararchitektin.“
(Länge: ca. 90min /
Auf deutsch und auf Wunsch mit Untertiteln in deutsch, englisch, französisch oder spanisch)

 

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