Werdet Teil der Friedel54 // Become a part of Friedel54 // Venez faire partie de Friedel54

<<< english version below >>>

<<< français en bas >>>

<<< gerne weiterleiten! >>>

Hallo,

hiermit wollen wir euch darauf aufmerksam machen, dass das Friedel54-Kollektiv sich immer über weitere Gruppen/ Einzelpersonen/ Interessierte freut, die Teil des Kollektivs werden wollen.

Also falls ihr Räume braucht

  • für (Info-)Veranstaltungen
  • um euch innerhalb der Gruppe zu treffen
  • zum Filme zeigen
  • für Workshops
  • zum Kochen

dann kommt doch zu unserem Plenum jeden 3. Montag im Monat um 20 Uhr in der Friedel54 oder schreibt uns einfach eine Mail an f54@riseup.net

Falls ihr nicht genau wisst wer oder was die Friedel ist, hier ein kleiner Ausschnitt von unserer Homepage:

“Der Kiezladen Friedel54 ist ein selbstverwaltetes, soziales Zentrum im Norden Neuköllns. Kiezladen bedeutet Raum zum Kennenlernen, Entspannen, Weiterbilden und Experimentieren. Konkret bedeutet das Küfas, Vorträge und Workshops, Filme und Dokus, Tresen- und Cocktailabende, Brunch und Cafés, sowie Kicker, Umsonstladen und Siebdruckwerkstatt. Alles in einer Atmosphäre, die möglichst niemanden ausgrenzt und in einem umkommerziellen und selbstverwalteten Rahmen.”

Mit Besten Grüßen,

Euer Friedel54-Kollektiv
(friedel54.noblogs.org)
Friedelstraße 54, Berlin-Neukölln (Nähe U-Hermannplatz)

 


 

<<< please forward >>>

Hello,

with this text we want to inform you that the Friedel54-Collective is always happy about new groups/ individuals and interested people who want to become a part of the collective.

If you need rooms

  • for (info-)events
  • for meetings within your group
  • to show movies
  • for workshops
  • for cooking

than come to our plenum every 3rd monday in month at 20:00 in Friedel 54 or write a mail to f54@riseup.net

If you don’t know who or what the Friedel 54 is, this is a little extract from our homepage:

“The Kiezladen Friedel 54 is a self-organized, social center in the north of Neukölln. Kiezladen means a room to get to know each other, to relax, to educate oneself and to experiment. Concretely that means public soup kitchen, events and workshops, movies and documentaries, bar and cocktail nights, brunches and cafés, as well as football table, freebox and a screen print workshop. All happens in a vibe that preferably doesn’t exclude anyone and in a noncommercial and self-organized setting.”

Best,

Your Friedel54-Collective
(wwww.friedel54.noblogs.org)
Friedelstraße 54, Berlin-Neukölln (near U-Hermannplatz)

 


<<< à faire circuler ! >>>

Bonjour,

nous souhaiterions attirer votre attention sur le fait que le collectif Friedel54 serait ravi d’acceuillir dans son groupe de nouveaux membres/groupes/intéressé.e.s.

Donc, si vous avez besoin de locaux pour
•    vos soirées (d’information),
•    organiser des réunions,
•    montrer des films,
•    organiser des ateliers,
•    cuisiner,
n’hésitez pas à venir à notre réunion, le 3e lundi de chaque mois à 20h dans la Friedel54, ou écrivez-nous à f54@riseup.net.

Si vous ne savez pas exactement ce qu’est ou qui est la Friedel, voici un petit extrait de notre page web :
Le collectif Friedel54 est un centre social autogéré, situé dans le Nord de Neukölln. Par collectif nous entendons un lieu où se rencontrer, se détendre, se cultiver et expérimenter. Concrètement, cela veut dire des cantines populaires (Küfa), des présentations et des ateliers, des films et des documentaires, des soirées bar ou cocktails, des brunchs et cafés, et également un babyfoot, un magasin d’habits gratuits et un atelier de sérigraphie. Le tout dans une atmosphère essayant de n’exclure personne et dans un cadre non-commercial et autogéré.

Salutations,

Votre collectif Friedel54
(friedel54.noblogs.org)
Friedelstraße 54, Berlin-Neukölln (près du U-Hermannplatz)

Anti-Repression-Burger-Küfa | Di. 16.08. | 19:30

KüFaDie Anarchistische Gruppe Neukölln (anarchistischegruppe.noblogs.org) sammelt Solikohle für zwei Freunde, die letztes Jahr von Bullen in der Zelle verprügelt und misshandelt wurden und nun dafür verklagt werden. Als Anreiz zum Spenden gibt es vegane Burger mit Pommes und Nachtisch.

 

Hintergrund:

Für wen und warum die Soli-Kohle:

Dass der Staat mit seinem Gewaltmonopol auf brutale & sadistische Art und Weise agiert, ist für viele von uns nichts Neues. Zwei Freunde & Genossen mussten dies im Herbst 2015 auf schmerzliche Weise erfahren. Was als netter Festivalbesuch begann, endete isoliert in der Gewahrsamszelle mit sadistischen Misshandlungen. Der Umstand, dass die beiden betrunken waren & zudem gegenüber den Bullen kein Blatt vor den Mund nahmen, sahen eben diese als Legitimation massive körperliche Gewalt anzuwenden. Einer der Genossen wurde von den Bullen schikaniert, gedemütigt und lediglich mit einer Unterhose bekleidet in der ungeheizten Zelle eingesperrt. Bereits auf dem Weg zum Gewahrsam wurde ihm eine Zahnecke ausgeschlagen & ein Ohrring raus gerissen. Der andere wurde an Händen und Füßen mit Handschellen fixiert und mehrfach ins Gesicht geschlagen. Die Folge waren blau geschlagene Augen und mehrere Prellungen an Kopf und Gesicht. Diese gewaltgeladene Schikane hielt bei beiden die Nacht über an, bis sie nach 7 Stunden entlassen wurden.

Diese Tatsache ist ekelhaft genug. Dennoch legen die Bullen hierbei ordentlich mit Repression nach. Den Genossen werden die Tatvorwürfe Beleidigung, Sachbeschädigung, Widerstand geg. Vollstreckungsbeamte & Körperverletzung vorgeworfen. Alles in allem stehen repressive Forderungen von mehreren Tausend Euro im Raum.

Dies ist in Polizeizellen bei weitem kein trauriger Einzelfall. Niemand weiß wie viele Menschen ähnliches erlebt haben & sich darüber ausschweigen. Ihnen gebührt grenzenlose Solidarität & in Gedanken sind wir bei unseren Soli-Veranstaltungen gleichermaßen bei ihnen.

Solidarität mit allen Opfern von Polizeigewalt und Willkür! Gegen die scheinheilige Ordnung dieses Staates durch sein Gewaltmonopol!

Zwangsräumung vom M99/ HG verhindern! 09.08. | 08:00 | Manteuffelstr. 99 [UPDATE: Termin verschoben]

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Update: Der Termin für die Zwangsräumung wurde verschoben. Checkt hierzu die Seite von Bizim Kiez http://www.bizim-kiez.de/blog/2016/08/05/raeumung-bei-hgm99-aufgeschoben-sammlung-der-presseberichte/

Der rollstuhlabhängige HG betreibt den “M99 – Gemischtwarenladen mit Revolutionsbedarf” in Kreuzberg seit über 30 Jahren. Er kann dort ein selbstbestimmtes Leben führen und hat große Unterstützung im Kiez. Der Eigentümer Hellmann, der 2011 “80 bis 90 Mill. Euro” Umsatz machte, will HG am Dienstag, den 9.8. um 9 Uhr räumen lassen. Wir werden uns der Zwangsräumung zusammen mit anderen Gruppen und Nachbar*innen entschlossen entgegenstellen.

Aber nicht nur der Tag der Zwangsräumung ist wichtig. Wir wollen bereits im Vorfeld die Leute im Kiez und darüber hinaus ansprechen. Viele sind ebenfalls von hohen Mieten und Verdrängung betroffen. Und sie sind wütend auf gesellschaftliche Verhältnisse, die u.a. diese Zwänge hervorbringen.

Unser Antwort darauf: solidarischer Widerstand.
Unsere Erfahrung: kein Widerstand ist umsonst, nichts ist festgeschrieben, Geschichte wird gemacht.

Was könnt ihr machen?

– Verbreitet die Termine und den Räumungstermin – sprecht mit euren Nachbar*innen
– Kommt zu den Veranstaltungen und Demos, bringt Freund*innen und Nachbar*innen mit
– Klebt Plakate und Flyer (wo ihr die bekommt oder zum ausdrucken steht auf unserem Blog)
– Macht Soli-Aktionen (Fotos, Transpis usw.) und teilt sie uns mit
– Hängt Transparente oder Bettlaken für M99 aus den Fenstern
– Bringt Essen und Getränke am Tag der Räumung mit
– Fordert die Polizei auf, die Räumung abzubrechen
– Macht Lärm mit Kochtöpfen und Trillerpfeifen

Termine:

So 07.08. 16.00 Uhr: Heinrichplatz – Kiezdemo
Di 09.08. 08.00 Uhr: HG/M99 – Zwangsräumung verhindern

Es wird ein Frühstück gegen Zwangsräumung vorm Laden geben. Desweiteren einen Infopunkt am 9.8. 07.00 Uhr auf dem Heinrichplatz.

Di 09.08. 18.30 Uhr: Kotti – Abenddemo (für alle die am Morgen vielleicht keine Zeit haben)

– Das ganze Wochende: Dezentrale Aktionen

Weitere Infos: indymedia und berlin.zwangsraeumungverhindern.org

Was ist mit der Friedel54? // Whats going on with Friedel54?

***english version below***

img 4442Seit dem 29. April befindet sich die Hausgemeinschaft mit der Eigentümerin des Hauses in der Friedelstraße 54 in Kaufverhandlungen.
Unser Kiezladen im Erdgeschoss ist seit dem 1. Mai 2016 gekündigt. Aus den direkten Verhandlungen haben wir uns zurückgezogen. Wir haben jedoch stets zur Kenntnis genommen, wie schleppend diese voran gehen. Es ist vor allem die Citec, die das langsame Voranschreiten durch zögernde oder gar keine Antworten provoziert.

Nun haben wir, nachdem das Gerüst im Innenhof bereits abgebaut wurde, erfahren, dass im Grundbuch bereits seit dem 1. Juli eine Vormerkung eingetragen ist. Die Firma heißt laut Grundbuchamt „Pinehill s.a.r.l.“ und hat ihren Sitz in Luxemburg. Es scheint so als wäre der Verkauf des Hauses so gut wie abgewickelt. Konkret heißt das nun, dass neben dem Kiezladen auch der anderen Gewerbeeinheit im Erdgeschoss gekündigt wurde. Neben unserem Kiezladen ist seit Jahren ein Zahntechniker ansässig. Wir vermuten, dass es sich hierbei um einen taktischen Zug der Citec handelt. Ein Haus mit freien Gewerbeeinheiten verkauft sich nunmal besser.

Rückblickend betrachtet kann man davon ausgehen, dass die Taktik der Citec von vorn herein war, den Widerstand vom Haus und ihren Unterstützer*innen gering zu halten. Die Lokalpolitik um die Neuköllner Bürgermeisterin Giffey und den Baustadtrat Blesing war stets informiert darüber, wie bemüht und zielstrebig die Hausgemeinschaft die Verhandlungen geführt hat. Aber tatsächlich mitgewirkt hat aus der Politik niemand. Und so zeigt sich mal wieder, dass die Neuköllner Politik nur ein Teil des ganzen Berliner Problems ist, das Verdrängung entweder zulässt oder bewusst fördert.

Das ist soweit alles was wir sicher wissen. Es ist eine Schweinerei, dass das Haus ohne Benachrichtigung an die Bewohner*innen und Nutzer*innen verkauft wurde. Wir werden jetzt weiter Informationen sammeln und zusammen mit der Hausgemeinschaft und euch allen Unterstützer*innen dafür kämpfen, das Haus doch noch dem Markt zu entziehen. Es bleibt weiterhin das Ziel, die Friedelstraße 54 in Selbstverwaltung zu bringen. Doch der*die neue Eigentümer*in scheint keine Angst vor unserem Widerstand zu haben, sonst hätte er*sie diese Immobilie nicht erworben. Deshalb müssen wir uns auf jede erdenkliche Situation vorbereiten. Achtet dazu bitte auf Ankündigungen!

In Solidarität mit allen von Verdrängung Betroffenen,
euer Kiezladen Friedel54 Kollektiv

 

Update: Das Haus wurde definitiv an die oben genannte Firma verkauft!


img 4443Since 04/29/16 the house community is acting in negotiating purchases with the owner of the house in Friedelstraße 54.
On 05/01/16 we received the termination of our Kiezladen in the groundfloor. From the negotiations we have withdrawed but we always noticed that the they were long-drawn-out. Most of all it’s Citec who provoked the sluggish progress through hesitant or no answers.

Since the dismantling of the scaffolding in the inner courtyard we now heard of a note in the land register which was entered on 07/01/16. The company which is entered there is called “Pinehill s.a.r.l.” and is located in Luxembourg. It looks like the selling of the house is nearly done.
Citec also terminated the lease of another trade in the groundfloor. Since years a dental technician is resident here. We assume that this is a tactical move of Citec because a house with free space for trades is outselling.

In retrospect one can assume that in the first place the tactic of Citec was to minimize the resistance from the house and the supporters.
The local politics – namely the mayor of Neukölln Giffey and the construction councilor Blesing – were informed at any time how endeavor and determined the house community was negotiating. However no one from the politicans has contributed. Once again one can see that the politics of Neukölln are just a part of the whole problem of Berlin. Either they allow displacement or actively encourage it.

That’s all we know at the moment. It’s a scandal the house was sold without informing the residents and the Kiezladen. Now we will glean more information about the selling and we will fight together with the house community and all of you supporters to taken the house off the real estate market. Furthermore our goal is to self-organize Friedelstraße 54. But it seems that the new owner does not fear our resistance otherwise they wouldn’t have bought the house. Therefore we have to prepare ourselves for any thinkable situation. Please be aware of announcements!

In solidarity with all people affected by displacement,
Yours Kiezladen Friedel54 Collective

 

Update: The house was definitivly sold to the company which is named above!

[Demo + Festival] Wir brauchen Platz! – Demo zum Festival | 17.07. | 11:30 | Start: Bockbrauerei, Ziel: Dragonerareal

2016-07-05-Banner_Sonntag, 17.Juli 2016 ab 11:30
Start: Bockbrauerei, Fidicinstraße 3 / Wasserturm
Ziel: sogenanntes Dragonerareal in X-Berg 61
11:30 Demo von der Bockbrauerei zum sogenannten Dragonerareal
ab 13:30 Festival im Gretchen


Hat in Berlin nur noch Platz, wer ordentlich zahlen kann? Wir sagen nein! Kommt zur Demo und zum Festival.

Kleingewerbe, HandwerkerInnen, Kultureinrichtungen, von Zwangsräumungen Bedrohte, bereits Wohnungslose, SozialhilfeempfängerInnen, prekär Beschäftigte, Geflüchtete, MieterInnen und HausprojektlerInnen… – das sind wir und wir sind Teil unserer Nachbarschaften und in diesen brauchen wir unseren Platz!

Kreuzberg61 ist einer der Hotspots von Verdrängung, Gentrifizierung und Mietpreissteigerung in Berlin. Das Areal der Bockbrauerei und das sogenannte Dragonerareal sind zwei Beispiele dieser Entwicklungen. Die Bockbrauerei, bisher ein Zentrum für lokales Gewerbe und Kultureinrichtungen, wurde Anfang des Jahres an einen Investor verkauft, der hier hochpreisigen Wohnungsbau realisieren möchte. Für die bisherige Nutzung ist dann kein Platz mehr.
Auch das sogenannte Dragonerareal sollte letztes Jahr an einen Investor verkauft werden. Der Bundesrat stimmte schon im September 2015 gegen diese Privatisierung. Seit dem ist allerdings nichts passiert: Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) unter Finanzminister Schäuble weigert sich, den Verkauf rückabzuwickeln. Die Situation der zahlreichen GewerbemieterInnen des Geländes ist weiter unsicher, der Bau wirklich bezahlbarer und dauerhaft abgesicherter Wohnungen, die im Kiez so dringend fehlen, dadurch nicht möglich. Zwischen den beiden Arealen tummelt sich auf unserer Demoroute leider der ganz normale Mietenwahnsinn von Zwangsräumungen, Umwandlung in Eigentum, Ferienwohnungen und spekulativem Leerstand.

Dagegen gehen wir auf die Straße!

Los geht’s an der Bockbrauerei, gefeiert wird auf dem sogenannten Dragonerareal, wo uns am Ende der Demo – ab 13:30 – das Festival „Dragonale“ erwartet.

Wir brauchen Platz! – Um diesem Anspruch Ausdruck zu verleihen, fordern Stadt von Unten und andere lokale Initiativen seit langem einen Kiezraum auf dem sogenannten Dragonerareal – einen Ort für gemeinsames Pläne schmieden, einen Ort für Nachbarschaft, einen Ort an dem über die Zukunft des Geländes beraten und entschieden werden kann.

Wir wollen Wohnungen! – „Wat ick für mich will, dat is ja einfach, ne bezahlbare anjemessene Wohnung, det muss keen Schloss oder sonstwat sein [..] Im Großen und Ganzen kann ick sagen, wir wollen Wohnungen, für alle.“ – so ein Aktiver im Bündnis Zwangsräumung Verhindern, welcher derzeit im räumungsbedrohten Männerwohnheim in der Berlichingenstr. 12 in Moabit lebt.

Zusammen mit der Kampagne Wir wollen Wohnungen! fordern wir gemeinsam mit Betroffenen von Zwangsräumungen, Mieterhöhungen und Wohnungslosen guten Wohnraum für Alle und den Platz der uns zusteht.

Informationen unter: http://www.stadtvonunten.de und http://wiwowo.zwangsraeumungverhindern.org/

Demonstration: Wohnungen statt Lager – Solidarische Strukturen erhalten und schaffen! | 04.07. | 17 Uhr | Bornitzstr. 102

english below

——————–

Aufruf zur Demonstration: Wohnungen statt Lager – Solidarische
Strukturen erhalten und schaffen!
Wir von „Stop Deportation” sind selbstorganisierte Geflüchtete aus
verschiedenen Lagern in Berlin und organisieren am Montag den 4.7.2016 um 17 Uhr eine Demonstration vom Lager in der Bornitzstraße 102 (Nahe S/U-Lichtenberg) zur Rigaerstraße 94.

Das Lagersystem für Geflüchtete in Deutschland ist unerträglich. Die
Verhältnisse in der Asylunterkunft in der Bornitzstraße 102 sind
exemplarisch hierfür. Hier sind ca. 500 Menschen dazu gezwungen auf
engstem Raum miteinander zu leben. Seit Kurzem spitzen sich auch diese
Verhältnisse zu. Wegen Bauarbeiten im obersten Stockwerk wurden viele
von uns gezwungen in große Säle umzuziehen, in denen ca. 50-60
Menschen auf engstem Raum schlafen und leben. Auf 10m² kommen 4
Menschen. Eine Privatsphäre ist nicht vorhanden. Die Menschen, die sich
gegen diesen Umzug gewehrt haben, wurde von den Securities physisch
gezwungen.

Seit langem fordern wir, dass wir selbst entscheiden können was wir
essen. Denn das Essen in der Kantine des Lagers schmeckt nicht und ist
immer das Gleiche. Die Alternative zu diesem Essen ist es, sich drei
Tage im Voraus in eine Nutzungsliste für eine einzige (!) Küche
einzutragen. Diese ist nur wenige Stunden am Tag geöffnet. Da wir
offiziell mit Essen versorgt sind, bekommen wir nur sehr wenig Geld, was
das Kochen noch schwieriger macht.

Wir von „Stop Deportation” haben vor der Räumung der
„Kadterschmiede” in der Rigaer94 regelmäßig dort gekocht und gegen
Spende für dieses ein wenig Geld eingenommen. Dieser Raum war nicht nur
für uns ein Ort der Begegnung und Vernetzung sondern auch für viele
andere diskriminierte Menschen. Dass dieser Ort nun geräumt wurde um
angeblich ein neues Lager zu installieren, mit den selben Bedingungen,
gegen die wir kämpfen, ist wirklich zynisch.

Wir fordern den Erhalt der „Kadterschmiede” als Ort der Solidarität
an dem Geflüchtete und AktivistInnen zusammen kommen können. Gleiches
gilt auch für den Wagenplatz Kanal, den der Bezirk Neukölln plant zu
räumen, um dort ein Containerlager zu bauen.

Stattdessen fordern wir Wohnungen für Geflüchtete mit eigenen Zimmern
und einer eigenen Küche. Wir wollen selbst entscheiden mit wem wir in
einer Wohnung leben und ganz normale Nachbarn sein, statt in Lagern
isoliert zu werden. Wir wollen keine Kantinen, die für uns
ungenießbares Essen kochen. Das können wir selbst und dann schmeckt es
auch.
Wohnungen statt Lager! Solidarische Strukturen müssen erhalten bleiben
und aufgebaut werden!

Facebook


Call for demonstration: Flats instead of camps – Let’s maintain and
create solidary structures

We – members of „Stop Deportation” – are refugees from different
refugee camps in Berlin who organized autonomously. We are planning a
demonstration for Monday the 4th of July | 5 p.m. from one camp in
Bornitzstraße 102 (close to S/U-Lichtenberg) to the project on
Rigaerstraße 94.

The refugee camp-system in Germany is unacceptable. Conditions in the
shelter for asylum seekers at Bornitzstraße 102 are typical examples of
the situation. 500 people are forced to live together in confined space.
Now even these horrible conditions have worsened. Because of
construction-works on the upper level, people were forced to move from
their tiny rooms in big halls, where they have to sleep and live with
50-60 individuals. 4 persons share together a living space of up to
about 10 m². This is absolutely a lack of privacy.  People who refused
to move, where physically forced to do so.

For some time now we have been asking and demanding to choose what we
eat since the food from the canteen in the camp is always the same and
most of the people don’t like how it tastes. The only alternative is to
register on a list for using the only (!)kitchen, which is only open a
few hours a day for us. It needs 3 days after registration to get a
fixed date. But because we officially receive food, we only get very
little additional money from the Senat. This makes it even more
difficult to cook what we actually want to eat.

Before the eviction of the ‘Kadterschmiede’ in Rigaer94 we cooked there
regularly, so we could decide on our own what to cook and also shared
with guests on a donation basis. This room was not only for us a place
to encounter people and create a solid network, but also for other
discriminated people. It is cynical to evict this center to install a
new camp with the same bad conditions we are fighting against.

We demand to preserve the ‘Kadterschmiede’ as a space of solidarity,
where refugees and activists can come together! We demand the same for
the ‘Wagenplatz Kanal’, which is also threatened of eviction and where
the district is planning to build a container-camp for refugees.

Instead of this we demand flats for refugees with private rooms and
their own kitchens. We want to decide on our own with who and where we
are going to live. We want to be normal neighbors who are no isolated in
refugee-camps. We don’t want canteens that cook uneatable food for us.
We are capable to do it on our own – and it will even taste better!

Flats instead of camps – solidarity structures have to be created and
preserved!

 

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Friedel-Brunch am 03.07. um 13 Uhr

Trotz Fusion findet am Sonntag (03.07.) wie gewohnt der monatliche Brunch von der Friedel für die Friedel in der Friedel statt.  Um 13 Uhr gehts los.

Kommt vorbei und bringt gerne auch was zum Essen mit, damit es ein wahrhaft köstliches, vielseitiges Schemmen wird!

Wir freuen uns auf euch!

12. Kiezversammlung (03.07.) & Offene Kiezgesellschaft #5 (05.07.)

Am Sonntag, den 03.07. um 12 Uhr findet die 12. selbstorganisierte Kiezversammlung in der Manege (Rütlistraße 1-3) in Neukölln statt.

Dabei geht es darum gemeinsam gegen den Ausverkauf unseres Zuhauses, gegen dieVerdrängung aus unseren Kiezen und für das Recht auf Wohnen zu kämpfen.
Für mehr Infos (English, Türkçe Español): http://www.kiezversammlung44.de/
logo44

 

 


OKG#5_Flyer_vorneAm Dienstag, den 05.07. um 19:30 findet die Offenen Kiezgesellschaft #5 in der KollektivBar ES (Pflügerstr. 52, Neukölln) statt.

Diesmal sind zu Gast:

  • KUEKeN, Kreis für Umwelt, Erwachsene, Kinder und ernsthafte Nachhaltigkeit
  • ELENE, Nachbarschaftszentrum Hobrechtstr.

Die offenen Kiezgesellschaft ist dafür da, sich zu begegnen, miteinander ins Gespräch zu kommen und Initiativen aus dem Kiez kennen zu lernen.

Für weitere Infos besucht Facebook

 

[Kiezdemo – 25.Juni] Gegen Verdrängung und Räumungen – Solidarität mit der Rigaer94

Soli R94_smallKiezdemo in Solidarität mit der teilgeräumten Rigaer94 und allen anderen Betroffenen von Verdrängung und denen, die sich dagegen wehren!

25. Juni – 14:00 Uhr – Hermannplatz

Am 22.6. wurde in der Rigaer Str.94 der soziale Treffpunkt „Kadterschmiede“, die angrenzende Werkstatt und der dazugehörige Garten ebenso wie der besetzte Dachboden im Vorderhaus von der Polizei geräumt. Begleitet von enormer Propaganda der Eigentümer, der Polizei sowie der bürgerlichen Presse soll diese Räumung als legitim und sozial verkauft werden. Den Höhepunkt dieser verlogenen Scheiße bildete die Darstellung einer eher harmlosen Schreckschusspistole als tödliche Waffe. Hysterisch stürzte man sich in den ersten Stunden der Räumung auf den angeblichen Pistolenfund, wohingegen das Dementi –wenn überhaupt – kaum wahrnehmbar war. Die Räumlichkeiten sind zwar für´s erste von Bullen und Securitys besetzt, wir sind jedoch vorsichtig optimistisch, dass wir bald wieder den Kulturraum „Kadterschmiede“ besuchen können.

Continue reading [Kiezdemo – 25.Juni] Gegen Verdrängung und Räumungen – Solidarität mit der Rigaer94

Friedelstraße 54 – Wo stehen wir jetzt?

Den Rücken von einer überwältigenden Solidarität gestärkt und durch das Zutun Aller, die einen 2-Jahre andauernden Protest mitbegleitet haben, stehen seit dem 28.4.2016 die Eigentümer und die ‘Hausgemeinschaft F54’ zusammen mit dem Mietshäusersyndikat in Verhandlungen. Diese wurden einmalig moderiert von der Bezirksbürgermeisterin Neuköllns Franziska Giffey. Dem Angebot der Hausgemeinschaft von 1,2 Mio. €, welche eine sozialverträgliche Durchschnittsmiete für die MieterInnen bedeuten würde, wurden 1,85 Mio. € von den Besitzern entgegengestellt. Dieser Preis würde selbst mit dem Mietshäusersyndikat eine so starke finanzielle Belastung bedeuten, dass es keinen Sinn machte das Haus dem Markt zu entziehen. Dem Vorschlag von Frau Giffey, sich bei 1,5 mio. Euro zu treffen, konnten die Eigentümer nichts abgewinnen. Seit diesem Tag laufen die Verhandlungen via Mail. Bei den Verhandlungen im Neuköllner Rathaus waren zunächst auch VertreterInnen des Vereins anwesend, der die Räumlichkeiten des Kiezladens anmietet, um ihrer Forderung nach der Rücknahme der Kündigung Ausdruck zu verleihen. Da dieser Forderung nicht nachgekommen wurde und Gespräche auf Augenhöhe zwischen Kiezladen und Eigentümern somit nicht möglich waren, zog sich das soziale Zentrum Mitte Mai offiziell aus den Verhandlungen zurück. Ein weiterer Grund war eine von den Eigentümern gewünschte öffentliche Distanzierung von „Zwischenfällen in Berlin und Wien“, welche dem Kollektiv des Kiezladens untragbar erschien.

Die Hausgemeinschaft befindet sich nach wie vor in Verhandlungen mit den Eigentümern. Ein Kauf durch das Mietshäusersyndikat würde für einige MieterInnen zwar eine Mieterhöhungen bedeuten, aber auch stabile Mieten und den Luxus keine nervige Hausverwaltung im Nacken zu haben. Das Haus wäre dem Immobilienmarkt entzogen und die Selbstverwaltung würde die Nutzung der Räume nach Interesse der MieterInnen und NutzerInnen nach sich ziehen. Skizziert sind unter anderem die Idee von Soli-Wohnungen für Geflüchtete, ein Gemeinschaftsgarten und der Ausbau des Dachgeschosses für weiteren Wohnraum. Der Verbleib des Kiezladens ist elementarer Bestandteil dieses Zukunftsgedanken.

Ob es dazu kommt, liegt letzten Endes an den Geschäftsführern der Wiener Immobiliengesellschaft und dem politischen Druck von der Straße, der auf diese wirkt. Dieser Druck ist – bei der Intensität der letzten sechs Monate und der Verhandlungssituation verständlich – bewusst etwas abgeschwächt worden. Den Eigentümern scheint diese kurze Pause schon ein Gefühl von Sicherheit gegeben zu haben, das sie dazu verleitet hat das Haus auf dem freien Markt für zwei Millionen anzubieten. Seit dem Bekanntwerden prangen Transparente mit großen Lettern am Gerüst: „Friedel54 bleibt Risikokapital!“. Und das stimmt – Nicht nur im Falle des Abbruchs der Verhandlungen. Die Widerständigkeit des ganzen Hauses, einschließlich aller Bewohner*innen dürfte kaum einen Investor anlocken. Ganz davon abgesehen, dass die Wiener Immobiliengruppe durch einen Verkauf an Dritte wohl kaum aus dem Fadenkreuz der Aktivist*innen fliehen könnte, sondern noch die letzte Chance vertut sich als „Investor der Herzen“ (Zit. n. Buy Buy St. Pauli) darzubieten.

Sollten die Verhandlungen jedoch zu einem bezahlbaren Kaufpreis führen, läge es an der Bereitschaft vieler Menschen Direktkredite zur Verfügung zu stellen. Denn die Aneignung dieses Hauses bewegt sich – wenn auch mit einer subversiven Note – noch im Rahmen der kapitalistischen Spielregeln und da ist “ohne Moos nix los”. Mit dem Syndikatsmodell hätte die Hausgemeinschaft den Vorteil, dass sie „1000 Freund*innen im Rücken, statt eine Bank im Nacken“ hätte und es gäbe de Facto keine Egeintümer*in, sondern nur noch Bewohner*innen und Nutzer*innen.

Der ‘Kiezladen Friedel54’ hat momentan jedoch weder einen Mietvertrag, noch die Sicherheit, dass die Verhandlungen positiv für die Hausgemeinschaft ausgehen. Jeden Moment rechnen die NutzerInnen mit einem Räumungsbescheid, weshalb die Kampagne „Friedel54 kämpft – Kiezladen bleibt!“ noch nicht beendet ist, sondern gerade erst in die heiße Phase kommt. Seit dem 1.6.2016 sind die Räumlichkeiten besetzt. Einer Aufforderung der Hausverwaltung nachzukommen die Räumlichkeiten zu übergeben, kommt für die Nutzer*innen nicht in Frage. Stattdessen werden weitere Aktionen geplant, sich vernetzt und das System der autoritären Stadt angegriffen.

Die Partizipation in der stadtpolitischen Bewegung ist notwendiger denn je. Wagenplatz Kanal, HG/M99, Rigaer94, Linie206, Potse/Drugstore, Wagenplatz Kanal und der Köpi Wagenplatz sind neben dem Kiezladen Friedel54 nur die alternativen Projekte, welche von Räumung bedroht sind. Koloniestraße, ‘Unser Block Bleibt!’ und ‘Kotti & Co’ (u.v.m.) zeigen, was für wiederständige Dynamiken entstehen können, wenn die Verwertungslogik, Stadt und Kapital Verdrängung von Menschen provozieren. Sowohl Hausgemeinschaft, als auch Kiezladen54 werden sich mit diesen Kämpfen solidarisieren und wo es nur geht unterstützen.

 

Zur Vorgeschichte

Wer schon einmal an der Ecke Weserstraße/Friedelstraße vorbeilief oder eine Veranstaltung im ‘Kiezladen Friedel54’ besucht hat, dem wird dieses Haus bekannt sein. Denn die vielen bunten Transparente am Gerüst des Hauses mit dem Container und einem Bauwagen davor prangen teilweise schon seit über einem Jahr am Gerüst. Den Transparenten ist zu entnehmen, dass sich hier Neuköllner MieterInnen gegen Verdrängung wehren. Doch wie tun sie das?

Im Frühjahr 2014 begannen die ersten Schikanen und eine nach dem anderen aus dem Haus wurde Mitglied in der ‘Berliner Mietergemeinschaft’ um dort Beratung und Rechtsschutz zu erfahren. Noch im Herbst selben Jahres teilten die Anwälte der Eigentümer des Hauses den BewohnerInnen schriftlich mit, dass in Kürze Bauarbeiten anstünden, welche den Bau eines Müllhäuschens im Innenhof, sowie eine Wärmedämmung an der Fassade umfassen würde. Die ’Modernisierungsmaßnahmen’ hätten drastische Mieterhöhungen für die MieterInnen nach sich gezogen und für deren Mehrheit die Suche nach einer günstigeren Bleibe bedeutet. Dass diese Suche in Nord-Neukölln zum Scheitern verurteilt ist, ist kein Geheimnis. In einem stinknormalen Mietshaus entstand notgedrungen eine solidarische und starke Hausgemeinschaft.

Die BewohnerInnen trafen sich und tauschten sich über die geplanten ‘Modernisierungen’ aus. Da viele der MieterInnen über ihre Mitgliedschaft in der ‘Berliner Mietergemeinschaft’ auf juristische Unterstützung setzen konnten, lehnten sie die Baumaßnahmen ab. Das Anwaltsbüro der Wiener Eigentümer verklagte sie nun auf Duldung und das Baugerüst wurde vorsorglich schon einmal aufgestellt. Es entstand die Kampagne „Abgelehnt – Friedel streikt!“. Diese sollte dazu dienen, auf das Problem der Verdrängung in ganz Berlin – im Speziellen in Nord-Neukölln – durch fragwürdige Sanierungsmaßnahmen in die Öffentlichkeit zu tragen. Der Kiezladen im Erdgeschoss war nur stiller Teilhaber des Protestes, denn der Mietvertrag des Vereins war – wie in Gewerbemietverträgen üblich – ohne Nennung von Gründen kündbar. Dennoch wurde vor allem infrastrukturell den organisierten MieterInnen aus den oberen Stockwerken und dem Hinterhaus unter die Arme gegriffen. Beispielsweise bei einer Demonstration im März 2015, an der ca. 500 Menschen teilnahmen.

Während peux á peux die Duldungsklagen vor Gericht zu Gunsten der Eigentümer ausgingen, kündigten diese im Oktober 2015 dem Kiezladen und sozialen Zentrum im Erdgeschoss den Mietvertrag. Sechs Monate blieben nun, um eine Ausweichmöglichkeit für den soziokulturellen Treffpunkt zu finden oder sich zu entschließen zu kämpfen und zu bleiben. Die Kampagne „Friedel54 kämpft – Kiezladen bleibt!“ startete. Überall in der Stadt wurden Flyer verteilt und Plakate verklebt. Offene Treffen für alle, die den Kampf unterstützen wollten, wurden einberufen; eine Vielzahl an Veranstaltungen geplant und durchgeführt. Sogar eine Busfahrt nach und eine Demonstration in Wien wurden verwirklicht. Hinzu kamen zahlreiche spontane Aktionen und Solidaritätsbekundungen aus Eigeninitiative von SympathisantInnen. Es entwickelte sich eine Dynamik, welche 1000 Menschen in Neukölln auf die Straße brachte und den Bekanntheitsgrad des Hauses in der Friedelstraße 54 stetig steigen ließ.

Und der ganze Aufriss nur für einen kleinen Kiezladen, den vorher kaum einer kannte? Ja und Nein!
Ohne die Kündigung und den Widerstand des Kollektivs im Erdgeschoss wäre der Protest niemals so groß geworden. Doch ab Februar 2016 waren die Forderungen klar formuliert. Sowohl Eigentümer, UnterstützerInnen und spätestens nach der Bezirksverordnetenversammlung im März 2016 auch die Bezirkspolitik wussten, dass folgende Ziele der Kampagne zu Grunde lagen.

Mittelfristig: Die Rücknahme der Kündigung des im EG befindlichen sozialen Zentrums „Kiezladen Friedel54“. Die Rücknahme der Duldungsklagen gegen die MieterInnen.

Langfristig: Aufnahme von Verhandlungen über den Verkauf des Hauses von den jetzigen Eigentümern an das ‘Mietshäusersyndikat’ und die ‘Hausgemeinschaft Friedelstraße 54’ zu einem Preis, der in der Folge sozialverträgliche Mieten garantiert.

Dem Protest ging es also nicht allein um die paar Quadratmeter im Erdgeschoss für ein linkspolitisches Projekt, sondern von Anbeginn um eine Lösung für alle MieterInnen und NutzerInnen des Hauses, die dieses in der Folge selbstverwalten könnten. Was sich aber in der Dynamik als mindestens genauso wichtig erwiesen hat, ist die Partizipation an einer stadtpolitischen Bewegung. Um nur einige Sachen zu nennen: Sowohl bei der ‘Stadtpolitischen Aktiven Konferenz’ , als auch bei der ‘Social Center 4 All – Konferenz’ waren VertreterInnen des Hauses und des Kollektivs aktive TeilnehmerInnen. Es wurde sich über die Berliner Grenzen hinweg mit Projekten in Wien und Prag vernetzt, die in ähnlichen Situationen stecken. Die vom Kiezladen initiierte ‘Kiezversammlung 44’ findet immernoch jeden Monat statt und die vielen persönlichen Gespräche, Erfahrungstransfers und Hilfestellungen können die Kollektivmitglieder und BewohnerInnen des Hauses kaum noch zählen. Einer der wichtigsten und folgenreichsten Schritte ist die Initiation des ‘Citec Networks’, in dem sich BewohnerInnen von anderen Häusern der Wiener Immobiliengesellschaft assoziieren und trotz der momentanen Zurückhaltung der ‘Hausgemeinschaft Friedelstraße 54’ regelmäßig trifft und gegen Verdrängung mobil macht. Das Alles hat die Hausgemeinschaft also jetzt dahin gebracht wo sie steht und doch sind weder Mietwohnungen noch Kiezladen54 „gerettet“. Wie es sich entwickelt, wird der Druck auf der Straße, die Solidarität, Kreativität und Kraft aller Akteur*innen im Kampf gegen Verdrängung zeigen.

 

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