Solidarität mit der Communidad “La Esperanza” auf Gran Canaria

Der Kiezladen Friedel 54 erklärt sich solidarisch mit der Communidad “La Esperanza”!

Die Communidad “La Esperanza” (dt. die Hoffnung) ist das größte selbstverwaltete Hausbesetzungs-Projekt Spaniens und befindet sich in Santa María de Guía auf Gran Canaria. Mittlerweile leben dort in vier Wohnblöcken etwa 200 Menschen, von denen die Hälfte minderjährig ist. Sie stammen alle aus prekären Verhältnissen, Arbeitslosigkeit, Armut und Obdachlosigkeit.
Am 14. März 2016 erhielten die Bewohner*innen, von denen viele schon seit 2013 in der Comunidad leben, eine Benachrichtigung des Bürgermeisters von Santa María de Guía, Pedro Rodríguez. In diesem Schreiben teilte er ihnen mit, dass die Bewohner*innen einen Monat Zeit haben, um das Gebäude freiwillig zu verlassen. Es seien Schritte eingeleitet worden, dass die Versorgungs-Unternehmen ihnen Strom und Wasser abdrehen werden (Wasser kaufen die Bewohner*innen in Behältern, die sie gemeinsam bezahlen. Strom beziehen sie aus einer Baustelle. Die Bewohner*innen hatten stets darum gebeten, dass man ihnen eine Zähler installiert, damit sie den verbrauchten Strom bezahlen können).
Der Stadtverwaltung und dem Bürgermeister war es egal, dass sie Panik verbreitet haben unter den 77 Familien, die die Comunidad bilden. Es war ihnen egal, dass sie die 200 Bewohner (die Hälfte davon Kinder und Jugendliche) in Angst und Verzweiflung gestürzt haben. Es war ihnen auch egal, dass diese Maßnahmen, sie von der Grundversorgung abzuschneiden und sie auf die Straße zu werfen, einen humanitären Notfall allererster Klasse darstellen würden, wenn es zur Durchführung käme.

Die Bewohner*innen haben jedoch beschlossen, sich von diesem harten Schlag nicht unterkriegen zu lassen. Sie sind aufgestanden und sie haben sich neu organisiert. Sie fordern von der Stadtverwaltung und dem Bürgermeister von Santa María de Guía, dass sie ihr Vorhaben, die Comunidad “La Esperanza” zu räumen, aufgeben. Die Beohner*innen verlangen, dass sie nicht zwangsgeräumt werden, solange es keine schriftliche Zusage einschließlich aller Garantien gibt, dass ihnen eine würdige Alternativ-Unterkunft angeboten wird, die trotz ihrer geringen Einkommen erschwinglich ist.

Solange dies nicht erfüllt ist, denken die Bewohner*innen von “La Esperanza” nicht daran, ihre Wohnungen aufzugeben.

Nein zur Räumung von “La Esperanza”!

Pressemitteilung zur Demonstration am 2. Tag der Wien-Reise

DemoWien1++ 200 Menschen beteiligten sich an der Demonstration zum Erhalt des Hauses und des sozialen Zentrums in der Friedelstraße 54 in Berlin-Neukölln ++ Zentrale Forderung der Demonstrierenden war die Aufnahme von Verhandlungen über einen Kauf des Hauses durch die BewohnerInnen und NutzerInnen ++ Die Demonstration zog vom Keplerplatz im 10. Bezirk zunächst zum Hauptsitz der Eigentümer an den Parkring im 1. Bezirk ++ Im Anschluss führte der Zug durch die historische Wiener Altstadt zum Startpunkt der Großdemonstration „Flüchtlinge Willkommen! Nein zur Festung Europa ++

Nachdem bereits am gestrigen Freitag das Anliegen der über 60 angereisten Menschen durch zahlreiche Aktionen in der Innenstadt in die Wiener Öffentlichkeit getragen wurde, fand die Reise heute in Form einer Demonstration ihren Abschluss. Etwa 200 Menschen beteiligten sich an dem Aufzug, der um 11:00 Uhr am Keplerplatz mit einer Kundgebung startete. Im Anschluss zogen die DemonstrantInnen durch die belebte Fußgängerzone in der Favoritenstraße zum 1. Bezirk. Dort am Parkring wurde eine Zwischenkundgebung vor dem Hauptsitz der Citec-Immobiliengruppe abgehalten, in der die Eigentümer der Friedelstraße 54 erneut aufgefordert wurden, in konstruktive Verhandlungen mit den BewohnerInnen des Hauses zu treten. DemoWien4

Von dort aus bewegte sich die Demonstration durch die historische Altstadt Wiens. Am Stephansdom und der Hofburg vorbei, zogen die TeilnehmerInnen dann zum MuseumsQuartier, um sich dort der Demonstration „Flüchtlinge Willkommen! Gegen die Festung Europa!“ anzuschließen.

Matthias Sander, ein Sprecher des Friedel54-Kollektivs zieht ein positives Fazit: „Die Demonstration war ein toller Abschluss unserer Wien-Reise. Durch tausende Flyer, zahlreiche Redebeiträge und Transparente, konnten wir unser Anliegen noch einmal in die Wiener Öffentlichkeit tragen. Besonders hat uns hierbei die große Unterstützung lokaler Gruppen und die Teilnahme vieler Menschen aus Wien gefreut. Insgesamt konnten wir deutlich machen, wie ernst es uns mit unserem Wunsch ist, diesen Konflikt nach über 2 Jahren endlich gemeinschaftlich zu beenden. In den kommenden Wochen werden wir sehen, wie ernst es der Gegenseite damit ist.“

Den BewohnerInnen des Hauses drohen, durch geplante Modernisierungen der Wiener Immobiliengruppe, Mietsteigerungen von bis zu 200%. Dazu wurde dem sozialen Zentrum im Erdgeschoss „Kiezladen Friedel54“ zum 30. April diesen Jahres gekündigt. Vor einigen Wochen entschieden sich beide Parteien gemeinsam mit dem Verein Mietshäuser Syndikat das Haus zu kaufen, um es künftig selbst zu verwalten.
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Auf die Frage, wie es nun weiter geht, antwortet Matthias Sander: „Wir werden in Berlin den Druck weiter aufrecht erhalten und ausbauen. Und wir sind optimistisch, dass die Zusammenarbeit mit vielen stadtpolitischen Akteuren in Wien im Vorfeld unserer Reise dazu führt, dass auch dort das Thema weiterhin in die Öffentlichkeit getragen wird.“ Und ergänzt zum Abschluss: „Ob es bei dieser einen Reise bleibt, hängt jetzt ganz von den Entscheidungsträgern der Citec ab. Ansonsten kommen wir gerne wieder.“DemoWien5DemoWien2

PM: Erfolgreicher 1. Tag des MieterInnenprotests von Berlin nach Wien

++ MieterInnen, Aktive eines sozialen Zentrums und stadtpolitische AktivistInnen aus Berlin protestieren mit vielseitigen Aktionen gegen unsoziale Maßnahmen einer Wiener Immobiliengruppe ++ BewohnerInnen der Friedelstraße 54 in Berlin-Neukölln befürchten bis zu 200 % Mietsteigerungen ++ dazu wurde dem sozialen Zentrum „Kiezladen Friedel54“ im Erdgeschoss gekündigt ++ Besuch und Übergabe von Forderungen am Sitz der Immobiliengruppe ++ Installationen, Infostände und Aktionen an mehreren Orten in der Stadt ++ Morgen Demonstration zum Erhalt des Hauses und anschließende Beteiligung an der Demo Flüchtlinge willkommen – Nein zur Festung Europa ++

BewohnerInnen, NutzerInnen und SympathisantInnen des Hauses in der Friedelstraße 54 trugen heute ihren Protest gegen ungewollte Modernisierungen, Mietexplosionen und die Kündigung des sozialen Zentrums im Erdgeschoss durch die Wiener Citec-Immobiliengruppe zu deren Hauptsitz. Zunächst wurden die Entscheidungsträger mit dem Ärger über deren Maßnahmen konfrontiert und ein Angebot zur Übernahme des Hauses durch die MieterInnen und NutzerInnen übergeben. Anschließend fanden verschiedene öffentliche Aktionen und Vernetzungstreffen mit lokalen stadtpolitischen Initiativen und Projekten statt.Trupe1_Wien

Zum Hintergrund der Aktionen erklärt Matthias Sander, ein Sprecher des Kiezladen-Kollektivs: „Der Konflikt rund um das Haus Friedelstraße 54 besteht schon seit über 1,5 Jahren und abgesehen von Gerichtsverfahren, Schikanen und einer Kommunikation ausschließlich über Anwälte, ist bislang keine konstruktive Lösung erzielt worden. Mit dem Angebot des neu gegründeten Hausvereins, das Haus unter bestimmten Konditionen von der Citec zu kaufen und zukünftig kollektiv zu verwalten, haben wir eine Möglichkeit auf den Tisch gelegt, den Konflikt in beidseitigem Interesse dauerhaft zu beenden. Diesem Angebot wollen wir durch unsere Fahrt nach Wien Nachdruck verleihen.“

Die schon länger geplante Aktion, die von Beginn an auch den Besuch des Firmensitzes beinhaltete, erhielt kurzfristig ein anderes Ziel. Sander hierzu: „Ursprünglich wollten wir durch den Besuch den Druck auf die Citec erhöhen, endlich mit uns zu reden. Gestern haben sie auf Nachfrage des Mietshäuser Syndikats, die uns bei dem geplanten Hauskauf unterstützen, ihre prinzipielle Verhandlungsbereitschaft signalisiert und uns aufgefordert, ein konkretes Angebot zu machen. Da wir sowieso schon hier sind, haben wir unseren Besuch dann umgewidmet, um ihnen eben dieses Angebot zu übergeben.“ Erfolgreich waren die BerlinerInnen dabei nicht. „Der Portier des Gebäudes ließ uns wissen, dass die Citec mit unserem Besuch gerechnet hat und deswegen niemand im Büro anzutreffen sei. Wir sind darüber sehr enttäuscht, haben wir doch gehofft endlich in einen persönlichen und direkten Austausch treten zu können.“ Dagelassen haben sie ihr Angebot, in Form eines Briefes, dennoch.

Doch dabei ließen es die Angereisten, etwa 60 Personen, nicht bewenden. Im Anschluss an den erfolglosen Besuch teilten sie sich in mehrere Gruppen auf und führten verschiedene Aktionen in der Innenstadt durch. So postierten sich mehrere Menschen mit einer Installation aus Papp-Häusern und Transparenten zunächst vor dem Sitz des Österreichischen Verband der Immobilienwirtschaft, verteilten Flyer und kamen mit vielen Menschen ins Gespräch. Nach etwa einer Stunde verlagerten sie die Aktion vor das Columbus-Center in der Fußgängerzone im 10. Bezirk. Zeitgleich hielt eine andere Gruppe eine kurze Kundgebung vorm Sitz der Skyloft Bauträger Gesellschaft in der Felix-Mottel-Straße ab, die von einem Vorstandsmitglied der Citec Immobiliengruppe geleitet wird und auch zum Firmengeflecht der Citec gehört. Den anwesenden MitarbeiterInnen wurden Informationen und Flyer übergeben. Währenddessen besuchte eine weitere Gruppe verschiedene Projekte und stadtpolitische Gruppen, wie bspw. Zwangsräumungen Verhindern, um sich über die jeweilige Situationen auszutauschen und potenzielle Kooperationen in der Zukunft zu diskutieren.AbgabeCitec_Wien1

Die gesamte Aktion findet am morgigen Samstag ihren Höhepunkt. Mit einer Demonstration, die um 11 Uhr am Keplerplatz beginnt und zum Firmensitz der Citec führt, soll dem Anliegen der angereisten BewohnerInnen und AktivistInnen nochmals Nachdruck verliehen werden. Nach dem ersten Tag zieht Matthias Sander ein positives Fazit: „Auch wenn wir nicht persönlich mit den Verantwortlichen der Citec sprechen konnten, so war der Tag dennoch erfolgreich. Allein durch unsere Anwesenheit haben wir den Ernst unseres Anliegens verdeutlichen können. Dazu kommen die vielen kleinen Aktionen im Innenstadtbereich, bei denen tausende Flyer verteilt und viele gute Gespräche geführt werden konnten. Wir sind gespannt auf die morgige Demonstration, aber ich gehe schon jetzt davon aus, dass unsere Reise ein voller Erfolg wird.“

[Pressemitteilung] Friedelstraße 54 besucht Eigentümer in Wien

Pressemitteilung: Friedelstraße 54 besucht Eigentümer in Wien

/++ Kiezladen Friedel54 wehrt sich gegen Kündigung ++ Hausgemeinschaft akzepiert das Schwei­gen der Eigentümer nicht ++ Busfahrt von Berlin nach Wien ++ Deomonstation vor dem Sitz des Immobiliengiganten im Zentrum Wiens ++ Transnationale Vernetzung gegen Verdrängung ++/

Aktive des Kiezladens in der Friedelstraße 54 organisieren Mitte März eine Busfahrt zum Hauptsitz der Citec Immobiliengruppe, in die österreichische Hauptstadt Wien. Gemeinsam mit NutzerInnen des Ladens, BewohnerInnen des Hauses und AktivistInnen verschiedener, stadtpolitischer Gruppen und Initiativen aus Berlin und Wien, sollen die Eigentümer vor Ort mit dem Protest gegen die Kün­digung, des Kiezladens zum 30. April diesen Jahres, konfrontiert werden. Daneben soll die Reise genutzt werden, um sich mit lokalen Initiativen und Projekten zu vernetzen und gemeinsam trans­nationale Perspektiven zum Widerstand gegen Verdrängung und Ausgrenzung, speziell in urbanen Metropolen, zu entwickeln.

Seit fast zwei Jahren streiten sich die BewohnerInnen des Hauses mit den Anwälten der “Citec Immo Invest GmbH” vor Gericht um die geplante Sanierung und die darauffolgenden Mieterhöhun­gen. Die Angst vor Verdrängung ließ die Hausgemeinschaft zusammenschweißen. Sie gründeten Anfang diesen Jahres einen Verein, der die MieterInnen des Hauses vertritt. Bis zu 200% wird die Miete für die BewohnerInnen steigen, sollte die Sanierung gelingen. Für viele würde das bedeuten, dass sie ausziehen müssen. Von Anfang an forderten die MieterInnen Kommunikationsbereitschaft von den Eingentümern. Die in Wien ansässige Firma sieht dazu keinen Anlass.

„Wenn sie sich nicht bewegen, müssen wir das eben tun.“ fasst Matthias Sander, ein Sprecher des Kiezladen-Kollektivs die Intention zur mobilen Protestaktion zusammen. Und ergänzt im An­schluss: „Es geht uns natürlich um den direkten Protest an dem Ort, wo Entscheidungen getroffen werden, die so massive Auswirkungen auf unseren Lebensalltag haben. Ein Ziel dabei ist es, den EntscheidungsträgerInnen deutlich zu machen, dass ihr Tagesgeschäft verheerende Auswirkungen auf einen elementaren Teil des Lebens realer Menschen hat: den eigenen Wohn-und Lebensraum.“
Um 11:00 Uhr am 19. März wollen die AktivistInnen im Herzen Wiens gegen die drohende Ver­drängung protestieren. Die Route führt auch am Sitz des Eigentümers vorbei.

Bei der Reise geht es aber nicht nur um symbolischen Protest, betont Sander. „Die Citec ist natür­lich nicht die einzige Immobilienfirma, die durch unnötige Modernisierungen verdrängt. Das Pro­blem ist ja viel grundsätzlicher: das Recht auf Wohn- und Lebensraum fällt weit hinter dem auf Ei­gentum zurück. MieterInnen werden so zum Spielball von Spekulationen. Das ist nicht erst seit ges­tern so und verschwindet ja nicht nur dadurch, dass unsere Kündigung zurückgenommen wird. “ Deshalb ist ein wichtiger Bestandteil der Reise der Austausch mit lokalen Initiativen und Projekten. „Wir sehen unsere Situation ganz klar im Kontext der Frage: Wem gehört die Stadt? Oder grund­sätzlicher: Wer soll darüber entscheiden, wo und wie wir wohnen und leben? Und das lösen wir nicht alleine in Berlin. Deswegen werden wir uns mit lokalen Gruppen und Initiativen vernetzen.

Pressesprecher: Matthias Sander
Telefon: 0176 91281251
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Kiezladen Friedel54
Soziales Zentrum in Nord-Neukölln

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