[Küfa + Veranstaltung] Burschenschaften – über die Ideologie und Ausrichtung der Korporierten | 27.04. | 19:00 @ Friedel 54

Nicht nur anhand des auf die Straße getragenen Nationalismus und der jüngsten Wahlerfolge der AfD wird es deutlich: konservatives und reaktionäres Gedankengut hat mal wieder Hochkonjunktur, Rassismus scheint von Tag zu Tag gesellschaftlich anerkannter. Um sich den Rechtsruck zu erklären, sind es oft nicht Burschis und Co, die als erstes in den kritischen Blick genommen werden. Dennoch wollen wir im Vortrag studentische Verbindungen als Teil eines rechten Hegemonieprojekts betrachten, denn reaktionärer Konservatismus ist nicht neu, sondern hat eine jahrhundertelange Tradition, welche in studentischen Bünden aufrechterhalten wurde. Zu Beginn wird der Vortrag einen Überblick über die Verbindungslandschaft geben und auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Formen von studentischen Verbindungen eingehen. Daraufhin wird sich schwerpunktmäßig mit der Ideologie der Korporierten beschäftigt und anti-egalitäre Ausrichtung bishin zu völkischem Rassismus und Antifeminismus aufgezeigt.

[Verantaltung] Was ist anarchistische Stadtpolitik? | 21.04. | 20 Uhr @ Laidak

12983908_1223247564373999_5762143995426059688_oRaus aus den Vier Wänden in der Friedelstraße 54 wolllen wir und die anderen Bewohner*innen dieses Hauses eigentlich nicht. Für diese Veranstaltungsreihe schauen wir gerne mal mit ein bisschen räumlicher Distanz (Laidak) auf stadtpolitische Realitäten und Utopien. Nicht wenige Gruppen in der Friedel54 aber auch Besucher*innen bezeichnen sich selbst als anarchistisch. Nicht nur deshalb ist ein Blick auf anarchistische Theorie und Praxis im Gewirr berliner Stadtpoltik unerlässlich.Wir wollen in dieser Situation herausfinden wie eine solidarische und herrschaftsfreie Stadtpolitik aussehen könnte aber auch wovon sie sich abgrenzen sollte. Der Abend beginnt mit einem Update zum Kampf der Friedel gegen Verdrängung und für Selbstverwaltung.


Was ist anarchistische Stadtpolitik?

Grundbausteine, Aufgaben und Probleme

Anfang März hat der Bund mit der Brache an der Stallschreiberstraße eines der letzten größeren Grundstücke im Innenstadtbereich Berlins höchstbietend veräußert. Bezahlbare Wohnungen für die rasant wachsende Stadt mit einem Drittel Armutsbevölkerung werden hier nur wenige entstehen. Im September 2015 wurde der Verkauf des Dragonerareals am Mehringdamm durch eine Kampagne des Bündnisses Stadt von Unten im Bundesrat gestoppt, doch die Rückabwicklung lässt seither auf sich warten. Ein Jahr zuvor war das Projekt Rathausstern Lichtenberg des Mietshäuser Syndikats nach über zweijähriger Arbeit im Konzeptvergabeverfahren unterlegen. Die Gruppe ist nach Leipzig ausgewichen, da in Berlin nichts mehr zu machen war. Der Druck in dieser Stadt steigt, und das nicht nur, was bezahlbaren Wohnraum angeht. Zu Aufwertung und Verdrängung kommen rassistische Kontrollen, private Sicherheitsdienste und Polizeigewalt. Nicht nur soziale Zentren werden immer wieder brutal geräumt. Etwa 16 Mal am Tag springt der starke Arm des Staates der unsichtbaren Hand des Marktes bei, um gekündigte Mieter*innen aufs Pflaster zu werfen. Dabei hat die Stadt einen jährlichen Haushaltsüberschuss von 1 Mrd. Euro. Anstatt bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen, werden vorzeitig Schulden getilgt, um keine Begehrlichkeiten aufkommen zu lassen. Unter diesen Bedingungen haben sich in den letzten Jahren zahlreiche stadtpolitische Initiativen gegründet. Doch was sind die Perspektiven einer radikalen Stadtpolitik und wie ist es möglich, inmitten der Abwehrkämpfe ein utopisches Projekt zu rekonstruieren, das nicht bei sozialpolitischen Forderung stehen bleibt? Gibt es letztlich sogar einen anarchistischen Modus stadtbezogener Politik? Grundlegende Thesen sollen zur Diskussion gestellt werden.

Der Abend mit einem Einleitungsvortrag von Jan Rolletschek wird veranstaltet vom Kiezladen Friedel54 (friedel54.noblogs.org) in Kooperation mit der Gustav Landauer Denkmalinitiative (Berlin) (www.gustav-landauer.org).

29.04.2016 – Fr. 20 Uhr – Offener antifaschistischer Tresen mit der Initiative zur Aufklärung am Mord an Burak Bektaş

29.04.2016 - Fr. 20 Uhr - Friedelstraße 54

Der Offene Antira-/Antifa-Tresen lädt euch für den 29.4.2016 um 20 Uhr in die Friedel ein. Vertreter*innen der Initiative zur Aufklärung am Mord an Burak Bektaş werden sich und ihre Arbeit vorstellen. Darüber wollen wir in eine Diskussion kommen:
Wie kann Rassismus und rassistischer Terror/ Anschläge thematisiert werden? Was hat das gesellschaftliche Klima damit zu tun? Warum kann ein Gericht ein Motiv unter den Tisch fallen lassen? Was sind die praktischen Forderungen und weitergehenden Ziele der Kampagne? Wie können sie in andere Kontexte eingebunden werden?

Hintergrund:
Vor vier Jahren – am 5. April 2012 – wurde der 22-jährige Burak Bektaş auf offener Straße in Neukölln von einem Unbekannten erschossen und zwei seiner Freunde lebensgefährlich verletzt.Bis heute gibt es keine Ermittlungsergebnisse. Buraks Mörder hat den Tatort wortlos und ruhig verlassen. Genauso verhielt sich der Mörder des 31-jährigen Luke Holland, der am 20. September 2015 ebenfalls in Neukölln erschossen wurde. Bei seinem mutmaßlichen Mörder Rolf Z. wurden Nazi-Devotionalien beschlagnahmt. Eine rechte Motivation ist wahrscheinlich. Beide Morde könnten Taten des NSU nachahmen. Die Ermittlungen müssen auf diese Parallelen Antworten geben. Erleben wir in Berlin-Neukölln eine neue Form rechten/rassistischen Terrors?

Am 09.04.2016 gingen circa 300 Leute im Gedenken an Burak Bektaş und Luke Holland auf die Straße. Rolf Z., der mutmaßliche Mörder von Luke Holland steht derzeit vor Gericht, laut Prozessbeobachter*innen fehlt die konkrete Benennung der rassistischen Motivation. Im Schatten ständiger rechter und rassistischer Taten rufen wir zu einem gemeinsamen Erinnern auf.

Kein Vergessen! Wir fordern Aufklärung!

http://burak.blogsport.de/
http://gedenkort-fuer-burak.org/
http://friedel54.noblogs.org/

kostenlose und solidarische Mieter*innenberatung in der Friedel 54

 

Modernisierung, Mieterhöhung, Kündigung oder der ganz normale Stress mit dem*r Vermieter*in?
Eine solidarische Stadt von Unten entsteht nicht einfach so. Gegenseitige Hilfe und gelebte Solidarität beginnen im Kleinen. Wir bieten deshalb im Kiezladen der Friedel54 eine kostenlose Mieter*innenberatung für Alle an. Oft sind wir erschlagen von der juristischen Fachsprache. Ein Anwalt mit jahrelanger Erfahrung im Miet- und Sozialrecht beantwortet deine Fragen und hilft mit Tipps & Tricks. Es gilt: Nichts unterschreiben! Beraten lassen!

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13.4. Mieter*innenberatung und Tresen

Ab 18.30 Uhr findet eine kostenlose mietrechtliche Beratung durch einen Rechtsanwalt statt. Die Beratung endet 19.30 Uhr.

Ab 20 Uhr begrüßen wir euch zum Tresen der Friedel Friends und KiezPunks. Wir bekochen euch wieder mit leckerem Essen nach Art des Hauses und dazu gibt bestes tschechisches Dosenbier.

Außerdem haben wir die Berliner Mietergemeinschaft zu Gast, welche uns über die Vorteile einer Mitgliedschaft aufklären und den (Nicht-) Nutzen des Milieuschutzes in Nord-Neukölln erläutern kann. Wir freuen uns auf einen regen Austausch.

Schreib- und Diskussionsworkshop: “Von Dystopie lernen” | 17.04. | 14-19 Uhr

Dystopien (schlechtestmögliche Vorstellungen von Zukunft) als kreatives Werkzeug: was bedeuten eigentlich die Utopien, für die wir kämpfen, genau? Und was sind die Gegenentwürfe dazu? Realitäten, denen wir ausgeliefert sind? Auch, aber nicht nur: auch schlechtestmögliche Vorstellungen von Leben und Zukunft können dazu dienen, sich einer Realität zu verweigern, die uns auf vermeintliche Vernunft, Knappheit und Leistung trimmt.

Neben Input zu verschiedenen Dystopien (aus Filmen, Büchern, Projekten)
werden kurze Texte geschrieben und diskutiert.

14-19 Uhr, max. 15 Personen, Sprachen deutsch oder englisch, bitte
Anmeldung unter denise.fragner@gmail.com

Spenden (Empfehlung 5-10 Euro) gehen an die Friedel54

[Veranstaltung] Freizeit ohne Kontrollen | 07.04. | 19 Uhr

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Sechste und letzte Veranstaltung der Reihe: Logik der Verdrängung [Logik des Kapitals].

Mit Parolen wie “Was wir wollen: Freizeit ohne Kontrollen” gingen in den 1970er Jahren Tausende Jugendliche in der Bundesrepublik auf die Straßen, sammelten Unterschriften und stritten sich mit Kommunalpolitikern. Anknüpfend an die 68er-Revolte hatten sich in einer Vielzahl von Städten und Gemeinden Initiativgruppen Jugendlicher gebildet. Ihr Ziel: vor Ort ein selbstverwaltetes Jugendzentrum einzurichten. David Templin untersucht in seinem jüngst erschienenen Buch “Freizeit ohne Kontrollen” (Wallstein-Verlag) erstmals die westdeutsche Jugendzentrumsbewegung der 1970er und frühen 1980er Jahre.

Mit der Jugendzentrumsbewegung und der Einrichtung hunderter selbstverwalteter Jugendzentren kam es auch in der „Provinz“ zu politisch-kulturellen Aufbrüchen, die politisierte Jugendkultur der Zeit breitete sich in ländlich-kleinstädtischen wie in suburbanen Räumen aus. Früh waren die Initiativen und Zentren aber auch mit einer „Stadtbürokratie“ konfrontiert, die aus ihrer Skepsis gegenüber der Selbstverwaltung keinen Hehl machte. Bereits Mitte der 1970er Jahre häuften sich die Schließungen von Jugendhäusern. Wie Programmatik, soziale Zusammensetzung und Netzwerke der Bewegung aussahen und wie sich die Auseinandersetzungen der Aktivist/innen mit der Kommunalpolitik entwickelten, soll bei dem Vortrag thematisiert werden. Im Anschluss gibt es die Gelegenheit zur Diskussion – etwa über die Frage, welche Schlüsse sich aus der Geschichte der Jugendzentrumsbewegung ziehen lassen.

David Templin ist Historiker an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg.


 
Vor der Veranstaltung wird es ein Update zum Stand der Dinge des Neuköllner Sozialen Zentrums “Kiezladen Friedel54”, sowie der Hausgemeinschaft der Friedelstraße 54 geben, die gerade mit dem Eigentümer um die Selbstverwaltung ihrer Wohn- bzw. Nutzräume kämpfen.

Soliparty für Bleiberecht | 02.04. | 20:00 | Rote Insel

„Un pour tous, tous pour un!“
Lasst uns Solidarität feiern! Kennt ihr das, wenn man das Gefühl hat, wie ein armer Musketier gegen den Wahnsinn des Staats, Naziaufmärsche, Stress mit den Behörden und Abschiebungen kämpft? Da ist es gerade schön, mal wieder ein bisschen Solidarität zu erfahren und eine richtig schöne Feier zusammen zu schmeissen. Spass beiseite: wir haben eine schöne Truppe von DJ*s, Musiker*innen, Köch*innen an unserer Seite und laden euch alle sehr herzlich zu der nächsten Corasol-Soliparty ein. Im Programm: leckeres Essen auf Erdnussbasis, Longdrinks und Lagerfeuer. Dazu wird’s eine sehr reiche Auswahl an Musik geben: DJ F.lixi lägt schon ab 21:00 Techno/dub auf, dann folgen live Auftritte von YANSN (Hiphop), Konta (Hiphop, Dub & Cumbia), Venant und Kef (Djembé-Performance) und dann legen die DJ*s Fetesh (oneworldmusic) und Marte (Technohaus) für uns bis zum frühen Morgen auf.