Angriff auf linkes Lokal in Neukölln – Kein Fußbreit den Rechten!

(English version below)

Angriff auf linkes Lokal in Neukölln – Kein Fußbreit den Rechten!

Am vergangenen Sonntag, den 3. November, wurde das linke Neuköllner Lokal Heart’s Fear von Unbekannten angegriffen. Zwei leere Glasflaschen wurden gegen 21 Uhr an die Glastür des Lokals geworfen, während RIO – eine der politischen Gruppen, die gemeinsam mit den Berlin Migrant Strikers, resist.berlin, den Critical Workers, IWW im Raumprojekt involviert ist –, dort ihr Plenum abhielt. Die Flaschen haben die Scheiben der Tür beschädigt, zum Glück wurde niemand verletzt. Die Täter sind sofort weggerannt.

Heart’s Fear wurde von Migrant*innen gegründet und ist nun für verschiedene Gruppen zum Treffpunkt geworden. Auch letztes Jahr fand ein ähnlicher Angriff auf dasselbe Lokal statt. Es handelt sich um rechte Angriffe in Neukölln und anderen Kiezen, die nach einem ähnlichen Muster laufen und das Ziel verfolgen, linke und migrantische Strukturen und Aktivist*innen einzuschüchtern. Als politische Gruppen, Aktivist*innen und Einwohner*innen/Mieter*innen von Neukölln verurteilen wir diese Einschüchterungsversuche und stehen gemeinsam in Solidarität gegen jegliche Form von Angriff auf uns!

Während linke Strukturen von Rechten und Neo-Nazis wortwörtlich unter Beschuss genommen werden, werden Nachbarschaften von der Polizei durch Racial Profiling, willkürliche Hausdurchsuchungen/Razzien, Abschiebungen und Zwangsräumungen drangsaliert. Diese Angriffe treffen die migrantischen und marginalisierten Teile unserer Nachbarschaft und Gesellschaft am meisten. Wie wir beispielweise an der Rolle des Staates beim NSU-Komplex gesehen haben, können wir im Kampf gegen solche Vorfälle und rechte Strukturen im Allgemeinen nicht auf staatliche Institutionen vertrauen, sondern müssen uns selbst organisieren.

Wir rufen alle linken Strukturen, Mieter*innen, gewerkschaftliche Gruppen/Beschäftigten und Nachbar*innen in Neukölln, aber auch in anderen Kiezen dazu auf, sich mit unseren Freund*innen am Heart’s Fear zu solidarisieren und den Rechten im Betrieb, in der Schule, im Kiez und auf der Straße entgegenzutreten!

Berlin Migrant Strikers (BMS)
Corasol
Critical Workers
Gemeinschaftsgarten Prachttomate
Kiezladen Friedel im Exil
Kiezversammlung 44
resist.berlin
Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO)
Solidarische Aktion Neukölln
Stadtteilladen Lunte
Syndikat-Kollektiv
Women Defend Rojava Berlin

Falls ihr als Initiative oder Gruppe die Erklärung mitunterschreiben wollt, schickt uns eine Mail: h4-orga@systemli.org.


Attack on left premises in Neukölln – No foothold for the right!

Last Sunday, November 3rd, the left Neukölln space Heart’s Fear was attacked by unknown parties. Two empty glass bottles were thrown at the glass door at around 9 pm, while RIO – one of the political groups involved in the project space together with the Berlin Migrant Strikers, resist.berlin, the Critical Workers, IWW – held their plenum there. The bottles damaged the windowpanes, fortunately nobody was hurt. The perpetrators ran away immediately.

Heart’s Fear was founded by migrants and has now become a meeting place for various groups. Last year a similar attack took place on the same project space. We are dealing with right-wing attacks in Neukölln and other neighborhood that follow a similar pattern – and aim to intimidate left-wing and migrant structures and activists. As political groups, activists and residents of Neukölln, we condemn these attempts at intimidation and stand together in solidarity against any form of attack on us!

While left-wing structures are literally attacked by the right and neo-Nazis, neighborhoods are being harassed by the police through racial profiling, arbitrary house searches/raids, deportations and evictions. These attacks hit the migrant and marginalized sections of our neighborhoods, and society in general, the hardest. As we have seen from the role of the state in the NSU complex, for example, we cannot rely on state institutions to fight such incidents and right-wing structures, we must organize ourselves.

We call on all left-wing structures, renters, trade union groups/employees and neighbors in Neukölln, but also across Berlin, to show solidarity with our friends at Heart’s Fear and to oppose the right wing in the workplace, at school, in the neighborhood and in the streets!

Berlin Migrant Strikers (BMS)
Corasol
Critical Workers
Gemeinschaftsgarten Prachttomate
Kiezladen Friedel im Exil
Kiezversammlung 44
resist.berlin
Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO)
Solidarische Aktion Neukölln
Stadtteilladen Lunte
Syndikat-Kollektiv
Women Defend Rojava Berlin

If you as an initiative or group would like to sign the statement, please send us an email: h4-orga@systemli.org.

Immo-Fuzzis, heult leiser! | Aufruf zur Mietendemo am 3.10.19, 13 Uhr am Alex

Immo-Fuzzis, heult leiser!
Aufruf zur Demo Richtig deckeln, dann enteignen – Rote Karte für Spekulation
03.10.2019 – 13 Uhr – Alexanderplatz (Haus des Lehrers)

Man kann ja von dem Mietendeckel halten, was man will. Entweder soll er die Mieten-Bewegung befrieden oder er ist ein Erfolg unserer kontinuierlichen Proteste. Aber seien wir ehrlich, unter dem Strich ist es lauwarme sozialdemokratische Politik und die Parteien streiten nur darüber wie lau es denn sein darf.
Es gibt weiterhin kein Recht auf Wohnen, es gibt weiterhin Wohnungslose, Zwangsräumungen, Umwandlungen in Eigentum, Eigenbedarfskündigungen und Mieterhöhungen in den günstigen Quartieren, wo aber die Ärmsten wohnen.

Nur – wenn die Immobilienlobby jetzt schon so laut aufschreit und ihre Medien- und Lobbymacht demonstriert, dann sollte unsere Antwort lauten:
Immo-Fuzzis, heult leiser!
Die Häuser gehören uns! Wir haben sie gebaut und dreimal abbezahlt und jetzt holen wir sie zurück. Wir werden enteignen, vergesellschaften und selbstverwalten. Es gibt kein Menschenrecht auf Mieteinnahmen.

Geben wir dem vergifteten Tag des Nationalismus dieses Jahr einen Sinn.
Raus auf die Straße am 03.10.!

PS: Viel Erfolg den Antifaschist*innen, die an diesem Tag den Nazi-Aufmarsch zum “Tag der Nation” in Berlin-Mitte blockieren wollen. Informiert euch unter aktionsticker.org oder #FIGHTNAZIS. No Pasaran! Es ist ein Skandal, dass der ursprüngliche Startpunkt der Mieten-Demo vor dem Roten Rathaus zugunsten einer Fascho-Demo untersagt worden ist!

Monatsprogramm August 2019

Hallo zusammen,

und willkommen im August mit dem Friedel54 im Exil-Monatsprogramm.

Zu Beginn ein dringender Aufruf: Am 06.08. soll eine WG in der Dubliner Straße im Wedding zwangsrgeräumt werden. Kommt alle um das zu verhindern! Dienstag, 06. August, 6 Uhr früh in der Dubliner Straße 8.

Aufruf des Bündnis Zwangsräumung verhindern:
http://berlin.zwangsraeumungverhindern.org/2019/07/24/zwangsraeumung-stoppen-dienstag-6-8-6-00-uhr-berlin-wedding/
Unser Aufruf:
https://friedel54.noblogs.org/post/2019/07/29/solidaritat-mit-der-dubliner-8-zwangsraumung-am-06-08-verhindern/
43 Folgen “Verdrängt in Berlin”, die die komplette Entwicklung dieser besonders dreisten Zwangsräumung dokumentieren:
https://www.unverwertbar.org/kiez/mietenkaempfe/verdraengt-in-berlin/

In unserem Monatsprogramm gibt es wieder eine Vielzahl an kostenlosen Beratungen und Orten zum Selbstlernen:

– Infosecurity-Workshop zur digitalen Selbstverteidigung
(jeden Montag – 19 bis 22 Uhr – Hearts’ Fear, Wildenbruchstr. 24)
– Strafrechtsberatung
(2. Mi im Monat – 17 bis 18.30 Uhr – Ida Nowhere, Donaustr. 79)
– Miet- und Sozialberatung
(2.+ 4. So im Monat – 15.30 bis 17 Uhr – Meuterei, Reichenbergerstr. 58)

Die Gruppen Spörgelhof und FoodCoop Schinke09 beteiligen sich diesen Monat an der Wandelwoche Berlin/Brandenburg. Diese findet vom 17. bis zum 25. August statt und widmet sich der Solidarischen Ökonomie und der sozial-ökologischen Transformation. Sie findet bereits das 5. Jahr in Folge statt und zeigt Projekte die tatsächlich schon existieren und möchte diese einem breiteren Publikum vorstellen.
“Die Wandelwoche besteht aus Touren und Exkursionen – zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln – also möglichst postfossil. Sie führt zu Betrieben und Projekten in der Region, die Ideen und Ansätze für ein gutes Leben für alle und ein anderes Wirtschaften ausprobieren und weitertragen, statt in der Rhetorik der Krise zu verharren. Mit dabei sind u.a. Wohngenossenschaften, Handwerkskollektive, solidarische Landwirtschaften, offene Werkstätten, Projekte von und mit Geflüchteten, Landkommunen, Kollektivbetriebe…”
Das komplette Programm findet sich unter bbb.wandelwoche.org.

Die LieblingsVoKü widmet sich diesen Monat wieder der Revolution im Sudan und dort besonders der Frauen*bewegung. Zu Gast als Dozentin ist Eiman Seifeldin, eine sudanesische Menschenrechtsaktivist*in.
Nach 30 Jahren wurde der Diktator al-Baschir gestürzt, aber noch ringen die neue Militärführung und die zivile Opposition, getragen aus
Gewerkschaftsverbänden und Basisbewegungen, um die Macht. Das “Autonome Blättchen” bemerkt dazu: “Eine soziale Revolution, die stark von Frauen
getragen wird, sollte von uns nicht ignoriert werden.” Das ist untertrieben – wir sollten uns kräftig mit ihr solidarisieren!
– Ida Nowhere (Donaustr. 79), 14.8. ab 19 Uhr.
https://en.wikipedia.org/wiki/2018%E2%80%9319_Sudanese_protests
https://www.sudaneseprofessionals.org/en/
https://www.youtube.com/watch?v=tCTncEn9yyk (Eiman Seifeldin: Sudan Past, Present and prospectives Military coups, Sudan Revolt)
Magdi El-Gizouli in analyse&kritik (Mai 2019): Wer ist die Opposition im Sudan? – https://www.akweb.de/ak_s/ak649/40.htm

Die letzten beiden Jahre war der August jeweils geprägt von Antifa-Mobilisierungen gegen den Hess-Marsch in Berlin. Derzeit scheint nichts angemeldet zu sein in Berlin. Aber bereits letztes Jahr arbeiteten Berliner Cops und Versammlungsbehörde gut mit Nazis zusammen und hielten die wirklich geplante Route der Nazis dicht. Also achtet auf Ankündigungen für den 17. August.
Aktuelle Infos gibt es auf: http://nsverherrlichungstoppen.blogsport.eu/

Wirklich stattfinden leider mehrere Gerichtstermine im Nachspiel einer #besetzen-Aktion in der Skalitzer Straße 106 im letzten Herbst. Angeklagt ist ein Genosse der außerhalb des Gebäudes stand. Er nahm an einer angemeldeten Kundgebung vor dem Haus statt, die von der Polizei angegriffen wurde, um an das Gebäude heranzukommen. Nun wird an ihm der neue Widerstands-Paragraph (aka MiMiMi-Paragraph) ausprobiert. Der Strafbefehl war bereits absurd hoch und so verstehen wir diese Anklage als politische Einschüchterung durch die herrschende Politik. Aber illegitim ist nicht das #besetzen von Leerstand, sondern die gewaltsame Verteidigung von diesem Blödsinn. Wir fordern Freispruch! Kommt zur Kundgebung vor dem Gericht oder zur Verhandlung: 20.08.2019 um 13 Uhr zum Amtsgericht Tiergarten, Raum 456
Aufruf der Soli-Gruppe: https://besetzen.noblogs.org/2019/07/28/prozesstermin-solidaritaet-mit-den-betroffenen-von-polizeigewalt-und-staatlicher-repression-in-der-skalitzer-strasse-am-06-10-2018/
Weitere Termine im September werden folgen.

Und zum Abschluss, erinnert ihr euch noch an den Stromknauf-Tweet bei unserer Räumung? Eine von vielen Lügen der Cops, um Diskussionen in (Sozialen) Medien zu drehen. Geklagt wird dagegen fast nie. Wir tun dies nun, gegen die politische Desinformation der Cops. Nachzulesen unter anderem bei Telepolis und der TAZ:
https://www.heise.de/tp/features/Stromknauf-Tweet-der-Berliner-Polizei-vor-Gericht-4479542.html
https://taz.de/Polizei-Falschmeldung-ueber-Tuerknauf/!5610050&s=Friedel/

Einen schönen Sommer wünscht die Kiezladen F54-Crew!


Kontakt:
Blog: friedel54.noblogs.org
E-Mail: f54@riseup.net (pgp-key & Fingerprint: https://friedel54.noblogs.org/kontakt/)
Facebook: @Friedel54Twitter: @kiezladen_f54

08.05.2019 | 19 Uhr | Burger und Vortrag zu extremen rechten und rassistischen Strukturen in Neukölln | Wir feiern den Tag der Befreiung! | @ Ida Nowhere – Donaustraße 79

Am 8.Mai feiern wir in der Ida Nowhere (Donaustr. 79) den Tag der Befreiung – das Ende des Hitler-Faschismus in Deutschland – und das Ende des Zweiten Weltkrieges!

Ab 17 Uhr findet unsere monatliche kostenlose Strafrechtsberatung statt. Mehr Infos dazu: https://friedel54.noblogs.org/strafrechtsberatung/


Ab 19 Uhr serviert Deine LieblingsVoKü Burger und Soljanka.

Im Anschluss informiert ein*e Referent*in des Apabiz über rechtsextreme und rassistische Aktivitäten und Netzwerke in Neukölln, über deren neue Entwicklungen und Kontinuitäten. In Neukölln gibt es ein seit Jahren anhaltend hohes Niveau von Anschlägen auf Autos, Wohnungen und Kneipen von Antifaschist*innen, sowie rassistische Übergriffe gegen Menschen, bis hin zu tödlicher Gewalt. Bis heute wurde der Mord an Burak Bektaş nicht aufgeklärt und ein rassistisches Tatmotiv nicht genügend von den Behörden berücksichtigt. Beim Mord an Luke Holland, der nur umgebracht wurde, weil er auf englisch in der Öffentlichkeit redete, wurden im Haus des Mörders Nazidevotionalien gefunden. Aber trotzdem wollte das Gericht keinen rechten Mord erkennen. In diesem Jahr wurde bekannt, dass LKA und Verfassungsschutz in Neukölln Neonazis monatelang beim Ausspähen des Hauses des Linken-Politikers Ferat Kocak beobachteten, ohne diesen zu warnen. Zuletzt berichtete der RBB von einem verdeckten Ermittler des Berliner LKA, der sich privat mit einem Neonazi traf, der verdächtigt wird, an Brandanschlägen teilgenommen zu haben… Es gibt also viel zu besprechen.

Gerüchten zufolge soll es nach dem Vortrag auch Wodka und eingelegte Gurken geben.

Einen Tag später, am 09.Mai, ist der Tag des Sieges, der traditionell vom VVN-BdA im Treptower Park mit Musik, Getränken und Zeitzeugengesprächen gefeiert wird.

Im nächsten Jahr ist der 8.Mai übrigens wirklich Feiertag.

Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!
Wer nicht feiert, hat verloren!