[Kiezdemo – 25.Juni] Gegen Verdrängung und Räumungen – Solidarität mit der Rigaer94

Soli R94_smallKiezdemo in Solidarität mit der teilgeräumten Rigaer94 und allen anderen Betroffenen von Verdrängung und denen, die sich dagegen wehren!

25. Juni – 14:00 Uhr – Hermannplatz

Am 22.6. wurde in der Rigaer Str.94 der soziale Treffpunkt „Kadterschmiede“, die angrenzende Werkstatt und der dazugehörige Garten ebenso wie der besetzte Dachboden im Vorderhaus von der Polizei geräumt. Begleitet von enormer Propaganda der Eigentümer, der Polizei sowie der bürgerlichen Presse soll diese Räumung als legitim und sozial verkauft werden. Den Höhepunkt dieser verlogenen Scheiße bildete die Darstellung einer eher harmlosen Schreckschusspistole als tödliche Waffe. Hysterisch stürzte man sich in den ersten Stunden der Räumung auf den angeblichen Pistolenfund, wohingegen das Dementi –wenn überhaupt – kaum wahrnehmbar war. Die Räumlichkeiten sind zwar für´s erste von Bullen und Securitys besetzt, wir sind jedoch vorsichtig optimistisch, dass wir bald wieder den Kulturraum „Kadterschmiede“ besuchen können.

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Friedelstraße 54 – Wo stehen wir jetzt?

Den Rücken von einer überwältigenden Solidarität gestärkt und durch das Zutun Aller, die einen 2-Jahre andauernden Protest mitbegleitet haben, stehen seit dem 28.4.2016 die Eigentümer und die ‘Hausgemeinschaft F54’ zusammen mit dem Mietshäusersyndikat in Verhandlungen. Diese wurden einmalig moderiert von der Bezirksbürgermeisterin Neuköllns Franziska Giffey. Dem Angebot der Hausgemeinschaft von 1,2 Mio. €, welche eine sozialverträgliche Durchschnittsmiete für die MieterInnen bedeuten würde, wurden 1,85 Mio. € von den Besitzern entgegengestellt. Dieser Preis würde selbst mit dem Mietshäusersyndikat eine so starke finanzielle Belastung bedeuten, dass es keinen Sinn machte das Haus dem Markt zu entziehen. Dem Vorschlag von Frau Giffey, sich bei 1,5 mio. Euro zu treffen, konnten die Eigentümer nichts abgewinnen. Seit diesem Tag laufen die Verhandlungen via Mail. Bei den Verhandlungen im Neuköllner Rathaus waren zunächst auch VertreterInnen des Vereins anwesend, der die Räumlichkeiten des Kiezladens anmietet, um ihrer Forderung nach der Rücknahme der Kündigung Ausdruck zu verleihen. Da dieser Forderung nicht nachgekommen wurde und Gespräche auf Augenhöhe zwischen Kiezladen und Eigentümern somit nicht möglich waren, zog sich das soziale Zentrum Mitte Mai offiziell aus den Verhandlungen zurück. Ein weiterer Grund war eine von den Eigentümern gewünschte öffentliche Distanzierung von „Zwischenfällen in Berlin und Wien“, welche dem Kollektiv des Kiezladens untragbar erschien.

Die Hausgemeinschaft befindet sich nach wie vor in Verhandlungen mit den Eigentümern. Ein Kauf durch das Mietshäusersyndikat würde für einige MieterInnen zwar eine Mieterhöhungen bedeuten, aber auch stabile Mieten und den Luxus keine nervige Hausverwaltung im Nacken zu haben. Das Haus wäre dem Immobilienmarkt entzogen und die Selbstverwaltung würde die Nutzung der Räume nach Interesse der MieterInnen und NutzerInnen nach sich ziehen. Skizziert sind unter anderem die Idee von Soli-Wohnungen für Geflüchtete, ein Gemeinschaftsgarten und der Ausbau des Dachgeschosses für weiteren Wohnraum. Der Verbleib des Kiezladens ist elementarer Bestandteil dieses Zukunftsgedanken.

Ob es dazu kommt, liegt letzten Endes an den Geschäftsführern der Wiener Immobiliengesellschaft und dem politischen Druck von der Straße, der auf diese wirkt. Dieser Druck ist – bei der Intensität der letzten sechs Monate und der Verhandlungssituation verständlich – bewusst etwas abgeschwächt worden. Den Eigentümern scheint diese kurze Pause schon ein Gefühl von Sicherheit gegeben zu haben, das sie dazu verleitet hat das Haus auf dem freien Markt für zwei Millionen anzubieten. Seit dem Bekanntwerden prangen Transparente mit großen Lettern am Gerüst: „Friedel54 bleibt Risikokapital!“. Und das stimmt – Nicht nur im Falle des Abbruchs der Verhandlungen. Die Widerständigkeit des ganzen Hauses, einschließlich aller Bewohner*innen dürfte kaum einen Investor anlocken. Ganz davon abgesehen, dass die Wiener Immobiliengruppe durch einen Verkauf an Dritte wohl kaum aus dem Fadenkreuz der Aktivist*innen fliehen könnte, sondern noch die letzte Chance vertut sich als „Investor der Herzen“ (Zit. n. Buy Buy St. Pauli) darzubieten.

Sollten die Verhandlungen jedoch zu einem bezahlbaren Kaufpreis führen, läge es an der Bereitschaft vieler Menschen Direktkredite zur Verfügung zu stellen. Denn die Aneignung dieses Hauses bewegt sich – wenn auch mit einer subversiven Note – noch im Rahmen der kapitalistischen Spielregeln und da ist “ohne Moos nix los”. Mit dem Syndikatsmodell hätte die Hausgemeinschaft den Vorteil, dass sie „1000 Freund*innen im Rücken, statt eine Bank im Nacken“ hätte und es gäbe de Facto keine Egeintümer*in, sondern nur noch Bewohner*innen und Nutzer*innen.

Der ‘Kiezladen Friedel54’ hat momentan jedoch weder einen Mietvertrag, noch die Sicherheit, dass die Verhandlungen positiv für die Hausgemeinschaft ausgehen. Jeden Moment rechnen die NutzerInnen mit einem Räumungsbescheid, weshalb die Kampagne „Friedel54 kämpft – Kiezladen bleibt!“ noch nicht beendet ist, sondern gerade erst in die heiße Phase kommt. Seit dem 1.6.2016 sind die Räumlichkeiten besetzt. Einer Aufforderung der Hausverwaltung nachzukommen die Räumlichkeiten zu übergeben, kommt für die Nutzer*innen nicht in Frage. Stattdessen werden weitere Aktionen geplant, sich vernetzt und das System der autoritären Stadt angegriffen.

Die Partizipation in der stadtpolitischen Bewegung ist notwendiger denn je. Wagenplatz Kanal, HG/M99, Rigaer94, Linie206, Potse/Drugstore, Wagenplatz Kanal und der Köpi Wagenplatz sind neben dem Kiezladen Friedel54 nur die alternativen Projekte, welche von Räumung bedroht sind. Koloniestraße, ‘Unser Block Bleibt!’ und ‘Kotti & Co’ (u.v.m.) zeigen, was für wiederständige Dynamiken entstehen können, wenn die Verwertungslogik, Stadt und Kapital Verdrängung von Menschen provozieren. Sowohl Hausgemeinschaft, als auch Kiezladen54 werden sich mit diesen Kämpfen solidarisieren und wo es nur geht unterstützen.

 

Zur Vorgeschichte

Wer schon einmal an der Ecke Weserstraße/Friedelstraße vorbeilief oder eine Veranstaltung im ‘Kiezladen Friedel54’ besucht hat, dem wird dieses Haus bekannt sein. Denn die vielen bunten Transparente am Gerüst des Hauses mit dem Container und einem Bauwagen davor prangen teilweise schon seit über einem Jahr am Gerüst. Den Transparenten ist zu entnehmen, dass sich hier Neuköllner MieterInnen gegen Verdrängung wehren. Doch wie tun sie das?

Im Frühjahr 2014 begannen die ersten Schikanen und eine nach dem anderen aus dem Haus wurde Mitglied in der ‘Berliner Mietergemeinschaft’ um dort Beratung und Rechtsschutz zu erfahren. Noch im Herbst selben Jahres teilten die Anwälte der Eigentümer des Hauses den BewohnerInnen schriftlich mit, dass in Kürze Bauarbeiten anstünden, welche den Bau eines Müllhäuschens im Innenhof, sowie eine Wärmedämmung an der Fassade umfassen würde. Die ’Modernisierungsmaßnahmen’ hätten drastische Mieterhöhungen für die MieterInnen nach sich gezogen und für deren Mehrheit die Suche nach einer günstigeren Bleibe bedeutet. Dass diese Suche in Nord-Neukölln zum Scheitern verurteilt ist, ist kein Geheimnis. In einem stinknormalen Mietshaus entstand notgedrungen eine solidarische und starke Hausgemeinschaft.

Die BewohnerInnen trafen sich und tauschten sich über die geplanten ‘Modernisierungen’ aus. Da viele der MieterInnen über ihre Mitgliedschaft in der ‘Berliner Mietergemeinschaft’ auf juristische Unterstützung setzen konnten, lehnten sie die Baumaßnahmen ab. Das Anwaltsbüro der Wiener Eigentümer verklagte sie nun auf Duldung und das Baugerüst wurde vorsorglich schon einmal aufgestellt. Es entstand die Kampagne „Abgelehnt – Friedel streikt!“. Diese sollte dazu dienen, auf das Problem der Verdrängung in ganz Berlin – im Speziellen in Nord-Neukölln – durch fragwürdige Sanierungsmaßnahmen in die Öffentlichkeit zu tragen. Der Kiezladen im Erdgeschoss war nur stiller Teilhaber des Protestes, denn der Mietvertrag des Vereins war – wie in Gewerbemietverträgen üblich – ohne Nennung von Gründen kündbar. Dennoch wurde vor allem infrastrukturell den organisierten MieterInnen aus den oberen Stockwerken und dem Hinterhaus unter die Arme gegriffen. Beispielsweise bei einer Demonstration im März 2015, an der ca. 500 Menschen teilnahmen.

Während peux á peux die Duldungsklagen vor Gericht zu Gunsten der Eigentümer ausgingen, kündigten diese im Oktober 2015 dem Kiezladen und sozialen Zentrum im Erdgeschoss den Mietvertrag. Sechs Monate blieben nun, um eine Ausweichmöglichkeit für den soziokulturellen Treffpunkt zu finden oder sich zu entschließen zu kämpfen und zu bleiben. Die Kampagne „Friedel54 kämpft – Kiezladen bleibt!“ startete. Überall in der Stadt wurden Flyer verteilt und Plakate verklebt. Offene Treffen für alle, die den Kampf unterstützen wollten, wurden einberufen; eine Vielzahl an Veranstaltungen geplant und durchgeführt. Sogar eine Busfahrt nach und eine Demonstration in Wien wurden verwirklicht. Hinzu kamen zahlreiche spontane Aktionen und Solidaritätsbekundungen aus Eigeninitiative von SympathisantInnen. Es entwickelte sich eine Dynamik, welche 1000 Menschen in Neukölln auf die Straße brachte und den Bekanntheitsgrad des Hauses in der Friedelstraße 54 stetig steigen ließ.

Und der ganze Aufriss nur für einen kleinen Kiezladen, den vorher kaum einer kannte? Ja und Nein!
Ohne die Kündigung und den Widerstand des Kollektivs im Erdgeschoss wäre der Protest niemals so groß geworden. Doch ab Februar 2016 waren die Forderungen klar formuliert. Sowohl Eigentümer, UnterstützerInnen und spätestens nach der Bezirksverordnetenversammlung im März 2016 auch die Bezirkspolitik wussten, dass folgende Ziele der Kampagne zu Grunde lagen.

Mittelfristig: Die Rücknahme der Kündigung des im EG befindlichen sozialen Zentrums „Kiezladen Friedel54“. Die Rücknahme der Duldungsklagen gegen die MieterInnen.

Langfristig: Aufnahme von Verhandlungen über den Verkauf des Hauses von den jetzigen Eigentümern an das ‘Mietshäusersyndikat’ und die ‘Hausgemeinschaft Friedelstraße 54’ zu einem Preis, der in der Folge sozialverträgliche Mieten garantiert.

Dem Protest ging es also nicht allein um die paar Quadratmeter im Erdgeschoss für ein linkspolitisches Projekt, sondern von Anbeginn um eine Lösung für alle MieterInnen und NutzerInnen des Hauses, die dieses in der Folge selbstverwalten könnten. Was sich aber in der Dynamik als mindestens genauso wichtig erwiesen hat, ist die Partizipation an einer stadtpolitischen Bewegung. Um nur einige Sachen zu nennen: Sowohl bei der ‘Stadtpolitischen Aktiven Konferenz’ , als auch bei der ‘Social Center 4 All – Konferenz’ waren VertreterInnen des Hauses und des Kollektivs aktive TeilnehmerInnen. Es wurde sich über die Berliner Grenzen hinweg mit Projekten in Wien und Prag vernetzt, die in ähnlichen Situationen stecken. Die vom Kiezladen initiierte ‘Kiezversammlung 44’ findet immernoch jeden Monat statt und die vielen persönlichen Gespräche, Erfahrungstransfers und Hilfestellungen können die Kollektivmitglieder und BewohnerInnen des Hauses kaum noch zählen. Einer der wichtigsten und folgenreichsten Schritte ist die Initiation des ‘Citec Networks’, in dem sich BewohnerInnen von anderen Häusern der Wiener Immobiliengesellschaft assoziieren und trotz der momentanen Zurückhaltung der ‘Hausgemeinschaft Friedelstraße 54’ regelmäßig trifft und gegen Verdrängung mobil macht. Das Alles hat die Hausgemeinschaft also jetzt dahin gebracht wo sie steht und doch sind weder Mietwohnungen noch Kiezladen54 „gerettet“. Wie es sich entwickelt, wird der Druck auf der Straße, die Solidarität, Kreativität und Kraft aller Akteur*innen im Kampf gegen Verdrängung zeigen.

 

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Kostenlose Mietrechtsberatung | Fr. 27.05. | 13.30 Uhr @ Friedel 54

Modernisierung, Mieterhöhung, Kündigung oder der ganz normale Stress mit dem*r Vermieter*in?
Eine solidarische Stadt von Unten entsteht nicht einfach so. Gegenseitige
Hilfe und gelebte Solidarität beginnen im Kleinen. Wir bieten deshalb im
Kiezladen der Friedel54 eine kostenlose Mieter*innenberatung für Alle an.
Oft sind wir erschlagen von der juristischen Fachsprache. Ein Anwalt mit
jahrelanger Erfahrung im Miet- und Sozialrecht beantwortet deine Fragen
und hilft mit Tipps & Tricks.  Es gilt: Nichts unterschreiben! Beraten
lassen! Damit du jedoch im Falle eines Gerichtsverfahrens
rechtsschutzversichert bist, empfehlen wir zusätzlich die Mitgliedschaft
in der Berliner MieterGemeinschaft e.V.. Um 14.30 Uhr endet die Beratung.

Stellungnahme des Kiezladens zur Pressemitteilung vom 29.04.

Liebe Menschen, die ihr die Friedel54 und ihren Kampf in den letzten Monaten auf vielfältige Weise unterstützt habt,

viele von euch haben in der letzten Woche mitbekommen, dass es eine Pressemitteilung gab, aus der herauszulesen ist, der Kiezladen distanziere sich von „Zwischenfällen in Berlin und Wien“. Diese Pressemitteilung abzuschicken, war die Entscheidung von wenigen Einzelpersonen und ist nicht Konsens des Kollektivs. Jedoch haben wir alle dazu beigetragen, dass eine Situation zustande kam, in der diese Fehlentscheidung möglich wurde. Das möchten wir klarstellen.
Es ist uns bewusst, dass eure Solidarität und sogenannte „Zwischenfälle“ uns in unserem Kampf dahin gebracht haben, wo wir jetzt sind. Wir wollen und werden uns nicht von Solidaritätsaktionen distanzieren.
Wir bedanken uns uneingeschränkt für alle Aktionen, die im Laufe des Kampfes der Friedel54 gelaufen sind und eine Distanzierung ist selbstverständlich weder sinnvoll noch gewünscht. Und sie sollte auch keine Voraussetzung für Verhandlungen mit der Hausgemeinschaft sein, da diese keine Verantwortung für solche Aktionen tragen kann, die von Einzelpersonen ausgehen. Im Interesse der Hausgemeinschaft rufen wir jedoch dazu auf, während der Verhandlungen von weiteren Aktionen abzusehen.
Die Eigentümer forderten die Distanzierung auch und vor allem im Namen des Kiezladens, da sie die Verhandlungen ansonsten abbrechen würden. Diese Art der „Verhandlung“ führte dazu, dass Einzelpersonen des Kollektivs ohne Rücksprache mit eben diesem entschieden, sich formal zu distanzieren, damit ein Hauskauf für die Bewohner*innen möglich werden könnte. 
Es liegt nun an den Eigentümern, wie die Verhandlungen mit der Hausgemeinschaft weitergehen. Die Kündigung des Kiezladens zum 30.04. besteht nach wie vor, somit wurde unsere Minimalforderung nicht erfüllt. Daher ziehen wir uns als Kiezladen ab sofort aus den Verhandlungen zurück.
Die Gewalt der Verhältnisse, in denen wir leben, die Verdrängung aus der Stadt, provozieren Widerstand bei den Betroffenen. Diesen haben und werden wir weiter unterstützen. Ob das nun HG/M99, Wagenplatz Kanal, Rigaer94, Linie206 etc. oder die Bewohner*innen der Koloniestraße sind.
Wie sich der Kampf gegen Verdrängung entwickelt, ist also weiterhin und wie schon die ganze Zeit abhängig von der Solidarität der Menschen, die Druck auf die Eigentümer ausüben. 
Wir erklären uns solidarisch mit diesen Menschen, mit euch, und beharren darauf, dass die Eigentümer die Verhandlungen mit der Hausgemeinschaft weiter führen!
Der Kampf wird weitergehen, nicht nur in der Friedelstraße, sondern überall!

– Die Gruppen und Einzelpersonen des Kiezladens Friedel54

[Veranstaltung] Gustav Landauer. Geschichte und Aktualität eines Berliner Anarchisten | heute (13.05.) | 21 Uhr @ Friedel 54

Fast 100 Jahre nach seinem Tod wird Gustav Landauer heute wiederentdeckt und erweist sich als überraschend aktuell. Anhand historischer Episoden und der Schriften Landauers führt die Gustav Landauer Denkmalinitiative in Leben und Werk des einflussreichen Anarchisten ein, der seit den 1890er Jahren an allen größeren Auseinandersetzungen in der sozialistischen und anarchistischen Bewegung Berlins beteiligt war. Die Initiative stellt sich und ihr Anliegen vor.

Info-Veranstaltung + Diskussion mit der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş | 29.04. | 20 Uhr | Friedel 54

Wir möchten mit euch diskutieren:

Der Offene Antira-/Antifa-Tresen lädt euch für den 29.4.2016 um 20 Uhr in die Friedel (Friedelstraße 54, U Hermannplatz) ein.
Vertreter*innen der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak
Bektaş werden sich und ihre Arbeit vorstellen. Darüber wollen wir in
eine Diskussion kommen: Wie kann Rassismus und rassistischer Terror/
Anschläge thematisiert werden? Was hat das gesellschaftliche Klima damit
zu tun? Warum kann ein Gericht ein Motiv unter den Tisch fallen lassen?
Was sind die praktischen Forderungen und weitergehenden Ziele der
Kampagne? Wie können sie in andere Kontexte eingebunden werden?

Hintergrund:
Vor vier Jahren – am 5. April 2012 – wurde der 22-jährige Burak Bektaş
auf offener Straße in Neukölln von einem Unbekannten erschossen und zwei
seiner Freunde lebensgefährlich verletzt. Bis heute gibt es keine
Ermittlungsergebnisse. Buraks Mörder hat den Tatort wortlos und ruhig
verlassen. Genauso verhielt sich der Mörder des 31-jährigen Luke
Holland, der am 20. September 2015 ebenfalls in Neukölln erschossen
wurde. Bei seinem mutmaßlichen Mörder Rolf Z. wurden Nazi-Devotionalien beschlagnahmt. Eine rechte Motivation ist wahrscheinlich. Beide Morde könnten Taten des NSU nachahmen. Die Ermittlungen müssen auf diese Parallelen Antworten geben. Erleben wir in Berlin-Neukölln eine neue Form rechten/rassistischen Terrors?

Am 09.04.2016 gingen circa 300 Leute im Gedenken an Burak Bektaş und
Luke Holland auf die Straße. Rolf Z., der mutmaßliche Mörder von Luke
Holland steht derzeit vor Gericht, laut Prozessbeobachter*innen fehlt
die konkrete Benennung der rassistischen Motivation. Im Schatten
ständiger rechter und rassistischer Taten rufen wir zu einem gemeinsamen
Erinnern auf.

Kein Vergessen! Wir fordern Aufklärung!

http://burak.blogsport.de/
https://www.facebook.com/Burak.unvergessen/
http://gedenkort-fuer-burak.org/

[Soli-Party] TdNA – Tag der NichtArbeit! | 01.05. | 23:00 @ Mensch Meier

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Es ist dasselbe System des kapitalistischen Zwangs zur Lohnarbeit, das gestresste Lohnarbeitende und gestresste Arbeitslose produziert. Ganz zu schweigen von unbezahlter Reproduktionsarbeit. Für ein selbstbestimmtes Leben, für eine gerechte Verteilung gesellschaftlicher Arbeit und Ressourcen, für schlafen und Party machen!

Proletarier*innen dieser Welt entspannt euch und feiert mit uns nach der 1. Mai Demo in den Tag der Nicht_Arbeit, mit Essen, Konzerten, Visuals, Siebdruck und Musik von schwofen bis stampfen! Utz.

Soliparty für den Kiezladen Friedel54 und alternative Projekte in Berlin.

Techno/Techhouse/Drum’n’Bass/Dubstep/
Synthie_Punk/Screamo_HC

KÜNSTLER*INNEN/LINEUP:

byebyebeauty, kopfüber, berlin //
https://soundcloud.com/byebyemusic

DJ Stone, refloat, berlin //
https://soundcloud.com/dj-stone

HC Baxxter, live, rave_riot, hannover //
https://hcbaxxter.bandcamp.com/

♫ Kaputse, berlin //
https://soundcloud.com/kaputse

Kindred, kopfüber, berlin //
https://soundcloud.com/dj-kindred

KOMAndo Beretto, krachtigall, berlin //
https://soundcloud.com/komando-beretto

Lotte Ahoi, urban cosmonaut, berlin //
https://soundcloud.com/lotte-ahoi

♫ Mo, audiomassive, berlin //
https://soundcloud.com/dj-mo-audiomassive

Nervöus, live, screamo_hc, berlin //
https://wearenervous.bandcamp.com/

♫ Paris aus Hilton, tour de farce, berlin //
https://soundcloud.com/tour-de-farce-berlin

♫ Ronny&Jacky, live, berlin //
https://soundcloud.com/aaronahrends

Stante Pede, kopfüber, berlin //
https://soundcloud.com/stante-pede

Wardita Berlin, interferenz/tonleiter records, berlin //
https://soundcloud.com/wardita

Zerfetzt, live, synthie_punk, berlin
https://zerfetzt.bandcamp.com/releases

VISUALS:

Awareness of Life Photography
Gnubbi Peterson
https://www.youtube.com/channel/UCvEdj0r3yRgZ3Rwdcbp1iog

EINTRITT:

8 Euro, Ermäßigung mit gültiger Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung oder HartzIV-Bescheid (Ich krich vom Amt!)

SPECIALS:

Zuckerwatte // Cotton Candy Communists
Siebdruck // Kiezladen Friedel54
Infotische // Infoladen Daneben, Hände weg vom Wedding, Kiezladen Friedel54
Kuchen und was deftiges

FLYER/MEHR INFOS:

http://krachtigall.blogsport.de/
https://soundcloud.com/krachtigall
menschmeier.berlin

 

Mensch Meier – Storkower Straße 121 – 10407 Berlin

Programm zum 30. April und 1. Mai

Am Wochenende rund um unseren Kündigungstermin am 30.4.2016 haben wir einiges vor und beteiligen uns an den vielfältigen Aktionen in der Stadt. Konkret rufen wir zu folgenden Terminen auf:

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Samstag, 30.4.

13.00 Uhr / Kiezladen F54 : Final Countdown Brunch

15.00 Uhr / Hermannplatz : Kundegebung “Gegen Verdrängung, Ausgrenzung und die Kündigung der Friedel54. Für die solidarische Stadt von unten!” anschließend gemeinsame Anreise zur Demo in den Wedding (16.00 Uhr)

16.30 Uhr / U-Bhf Osloer Straße : Demonstration “Organize – Nachbar*innen gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung”

 

18.30 Uhr / Reuterplatz (Nord-Neukölln) : Kundgebung und Konzert gegen die Kündigung des Kiezladens Friedel54

danach & davor: Noc Walpurgii – anarcha-feminist-queer-anti-sexist Festival @ Köpi


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Sonntag, 1.5.

9.30 Uhr / Hackescher Markt : Klassenkampf-Block auf der dgb-Demo

18.00 Uhr / Oranienplatz : Wir organsieren zusammen mit Hände weg vom Wedding, Radikale Linke Berlin, Antifaschistische Linke Jugend und Klassenkampf-Block einen eigenen Block auf der Revolutionären 1. Mai Demonstration. Dies richtet sich an alle antiautoritären Linken: Hinein in unseren Block

23.00 Uhr / Krachtigall Soli-Party zum Tag der NichtArbeit im Mensch Meier

 


 

“Selber machen: Kämpfen! Streiken! Besetzen!”

Hier gehts zum Aufruf.

Erklärung:

Wir als Friedel54 Kollektiv beteiligen uns dieses Jahr an dem Block
„Selber machen: Kämpfen! Streiken! Besetzen!“ auf der Revolutionären 1.
Mai Demonstration. Seit wir unsere Kündigung erhielten und
annahmen, ab Mai 2016 kein intaktes Mietverhältnis mehr zu haben, war uns
klar, dass wir mit möglichst viel Aufsehen auf unsere existenzielle Bedrohung lenken wollten. Schon bald stand der Plan am 30.4. ein Konzert vor der Friedel
zu organisieren und am 1.5. auf die Straße zu gehen. So kam schließlich
der Kontakt zum 1. Mai Bündnis zustande und die Idee, die 18 Uhr Demo am
Haus in der Friedelstraße 54 vorbei ziehen zu lassen. Von Anfang an war
für uns klar, dass wir in einem eigenen Block oder gemeinsam mit von uns
ausgewählten Gruppen auf der Demo laufen wollen. So ist aus den ersten
Ideen eines antiautoritären Blocks mit stadtpolitischem Bezug der
jetzige „Selber machen“-Block entstanden.

Wir haben unsere Teilnahme an der 1. Mai Demonstration kontrovers
diskutiert und tun dies auch weiterhin. Einigkeit besteht darin, dass
das 1. Mai-Bündnis aus verschiedenen Gründen kritisch zu betrachten ist.
Letztlich konnten wir uns darauf verständigen, dass eine Teilnahme als
selbstorganisierter Block vertretbar ist. Als Zusammenschluss von über
15 Gruppen, die den Kiezladen betreiben, geben wir keine Statements zu
anderen Gruppen aus dem 1. Mai-Bündnis ab. Stattdessen wollen wir mit
unserer Teilnahme auf unsere Kündigung aufmerksam machen und für eine
Stadt von unten eintreten.