So viel Nacht und so wenig Solidarität

Vor kurzem wurden die Zahlen der Obdachlosenzählung des Senats veröffentlicht. Es hat sich leider voll und ganz bestätigt, was zu befürchten war. Anstatt das Übel bei den Wurzeln zu packen, wird so getan, als ob die Verwaltung der Obdachlosigkeit schon die Lösung des Problems sei. Die Zählung fand zudem zu einer Zeit statt, als Corona noch kein Thema war. Die Forderung nach Wohnungen für alle hat durch den Slogan “Stay at home” nochmals an Bedeutung gewonnen! Hiermit wollen wir nochmals auf unsere Veröffentlichung aus dem Januar hinweisen. Insbesondere den letzten Absatz wollen wir euch ans Herz legen. Es hat sich leider nichts verbessert:

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Wohnungen für Alle statt Elendsverwaltung – Über die Macht und “Nacht der Solidarität”

Asyl für Obdachlose!

Und stehst du einmal am Ende
und hast keine Bleibe, kein Brot –
dann falte zufrieden die Hände,
man sorgt für deine Not.
Es gibt für solche Zwecke
ein Asyl – da findet der Mob
ein eisernes Bett, eine Decke
und einen alten blechernen Topp.

Hast du dein ganzes Leben
geschuftet wie ein Vieh;
und gehts dir im Alter daneben,
entläßt dich die Industrie –:
dann heißt es noch lang nicht: Verrecke!
Der Staat gibt dir sachlich und grob
ein eisernes Bett, eine Decke
und einen alten, blechernen Topp.

Manche auf diesem Planeten
leben bei Sekt und Kapaun.
Ja, solln sie vielleicht dem Proleten
einen Palast aufbaun –?
Andre verrecken im Drecke.
Du hasts noch gut – na, und ob!
Du hast im Asyl eine Ecke,
ein eisernes Bett, eine Decke
und einen alten blechernen Topp!

Wohltaten, Mensch, sind nichts als Dampf.
Hol dir dein Recht im Klassenkampf –!

Kurt Tucholsky – 1928

Berlin hat ein großes Problem zurückbekommen. Manche nennen dieses Problem Mietenwahnsinn, andere wiederum Wohnungsknappheit. Die Angst den eigenen Wohnraum zu verlieren ist allgegenwärtig geworden. Für viele ist diese Angst bittere Realität. So gibt es immer mehr wohnungslose Menschen in Berlin. Diese sollen vom 29. auf den 30. Januar von mehr als 4000 Freiwilligen und hunderten Sozialarbeiter*innen gezählt und befragt werden. Ziel ist es, so die Senatsverwaltung, die Angebote zu verbessern und die Verwaltung zu vereinheitlichen. Das ganze nennt sich dann Nacht der Solidarität. Wir denken es ist an der Zeit praktische Solidarität mit Obdachlosen zu üben, allerdings nicht mit dieser Zählung. Wir kritisieren diese scharf, da sie das Problem nicht ernst nimmt, sondern eine Elendsverwaltung fordert und fördert.
Stattdessen schlagen wir vor das Eigentum an Wohnraum abzuschaffen. Obdachlosigkeit muss nicht sein, wenn wir Zwangsräumungen unmöglich machen, Spekulant*innen enteignen und Wohnungen in Eigenregie gerecht verteilen. Das Recht auf Wohnen darf nicht an Pässe, an die dicke des Portmonaies oder der Gunst von Verwaltungen und Eigentümer*innen abhängen. Deshalb appellieren wir an die Macht der Solidarität.

Termine: Protestmahnwache vom Wohnungslosenparlament | vor dem Roten Rathaus (S-/ U-Alexanderplatz)
Start: 29.01. | 14 Uhr // Ende: 30.01. | 22:00 Uhr

Aktionswoche gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn | berlinweit
20.03. – 28.03.

Housing Action Day und Großdemonstration gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn
28.03. | 13 Uhr | Potsdamer Platz

 

Sound of Christmas – F54 in Solidarität mit Rojava

Sound of Christmas -Aktion in Solidarität mit den Menschen in Nord-Ostsyrien

In der Woche vor Weihnachten waren wir als F54 in Solidarität mit Rojava in Berlin unterwegs.
Wir haben in der Vorweihnachtszeit (zugegeben vielleicht etwas naiv) bei Bundestagsabgeordneten an das appelliert, was in christlichen Kreisen „Nächstenliebe“ genannt wird. – Wir nennen das übrigens Solidarität. –
Bei Kundgebungen vor den Büros der Abgeordneten haben wir die Geräusche von Waffen aus deutscher Produktion abgespielt, um daran zu erinnern, dass ihr ganzjähriges politisches Handeln tödliche Konsequenzen hat.

Mit dieser Aktion wollten wir zum einen den Umsatzrekord deutscher Rüstungsexporte im Jahr 2019 skandalisiseren. Zum anderen wollten wir unsere Solidarität mit der Revolution in Rojava ausdrücken. YPG/YPJ und SDF waren es, die für die gesamte Weltbevölkerung Daesh in Syrien bekämpft und besiegt haben. Sie sind es nun, die um ihr Leben fürchten müssen, da islamistische Banden und die türkischen Armee sie mit deutschen Waffen jagen. Deshalb ist es uns wichtig nicht tatenlos zuzuschauen, sondern uns an Aktionen von RiseUp4Rojava, sowie Women Defend Rojava zu beteiligen. Auch im nächsten Jahr und gerne mit euch zusammen!
Für Selbstverwaltung und Emanzipation. In Rojava und überall!
Mehr dazu im Video.

Kiezversammlung44 am 05.01.2020 – 12 Uhr – Manege, Rütlistr. 1-3

Selbstorganisierte Kiezversammlung zur Wohnkrise in Nord-Neukölln

Kommt am Sonntag, den 05.01.2020, um 12 Uhr zur KV 44 in die Manege in der Rütlistr. 1-3!

Die Auswirkungen der Berliner Stadtpolitik der letzten Jahrzehnte sind in unseren Kiezen deutlich spürbar. Unsere Kiezkneipen und Spätis verschwinden, die Mieten steigen ins Absurde, so dass an Umzug gar nicht mehr zu denken ist und in der U-Bahn und vor Supermärkten fragen jedes Jahr mehr Obdachlose und Arme nach Geld. Neubauten entstehen fast nur für Reiche oder windige Start-Ups. Gleichzeitig werden Besetzungen von Leerstand, aber auch langjährige Mieter*innen brutal geräumt.
Was die Bewohner*innen der jeweiligen Kieze wollen, interessiert in dieser Stadt keinen. Das spiegelt sich unter anderem am Hermannplatz wider, wo Investor*innen Abriss und Neubau des Karstadt planen. Aber auch durch die drohende Räumung der Kiezkneipe „Syndikat“ ist bspw. der Schillerkiez am Kochen.
Wir sind also nicht allein mit den Problemen der Verdrängung. Wir müssen nur aus der Isolation herauskommen und uns gemeinsam für eine bessere
Stadtpolitik engagieren. Fernab von Parlament und Wirtschaft.
Selbstorganisiert und Solidarisch.

Themen:
– Aktuelle Viertelstunde
– drohende Räumungen im Kiez
– Karstadt am Hermannplatz
– Wie beteiligt sich Neukölln am europaweiten Aktionstag „Housing for People – not for Profits“? („Wohnen für Menschen – nicht für Profite“) am 28.03.2020

Allgemeines zur Kiezversammlung 44
Nachbarschaftlich und solidarisch gegen:
Willkürliche Mieterhöhung
Umwandlung in Eigentum
Modernisierung – Luxussanierung

Die Kernfrage: Wie können wir uns gemeinsam gegen die Verdrängung aus unseren Kiezen wehren und zusammen Probleme und Konflikte, die aus dieser Situation in unserer Nachbarschaft entstehen, lösen?
Unser Ziel: Gemeinsam Antworten suchen, schlagkräftige Aktionen planen, uns vernetzen und Zusammenhalt aufbauen.
Zusammen sind wir stärker!

Wer: Alle Nachbar*innen und Bewohner*innen aus Nordneukölln u. angrenzenden Kiezen.
Wo: Jugendclub Manege – Rütlistr.1-3 (Neukölln)
Wann: Immer am 1. Sonntag eines Monats um 12 Uhr

Facebook-Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/451892475754873/

Kiezversammlung für die Kiezkneipe Syndikat am 19.12. um 19 Uhr im Syndikat

Neues von der Kollektivkneipe Syndikat aus dem Schillerkiez:

Am 26.11. wurde vom Landgericht Berlin das Räumungsurteil gegen uns erlassen. Ende vergangener Woche haben wir das schriftliche Urteil erhalten. Neben viel Abwiegelung unserer Argumente findet sich darin ein Passus, der es gerade sehr unsicher macht, ob wir eine Räumungsankündigung durch den Gang in die nächste Instanz bis dahin verhindern können. Wir legen trotzdem Berufung ein und werden auf der juristischen Ebene weiterhin alle Mittel ausschöpfen, die uns bleiben.
Damit wir bleiben – oder zumindest eine Räumung möglichst lange hinaus gezögert wird. Dennoch müssen wir langsam dem Ernst der Lage ins Auge sehen. Winter is coming – let’s be prepared.

Deshalb laden wir zu einer Kiezversammlung am Donnerstag, den 19. Dezember, ab 19 Uhr im Syndikat ein.

Dort wollen wir euch den Stand der Dinge erklären und eine Einschätzung geben, was dies für die nahe und ferne Zukunft bedeutet. Desweiteren wollen wir mit euch langsam beginnen, über den Ernstfall zu diskutieren.
Einige Menschen von uns und aus unserem Umfeld haben sich dazu Gedanken gemacht und Ideen entwickelt. Diese würden wir euch gerne vorstellen, mit euch diskutieren und gemeinsam weiter entwickeln. Macht euch gerne schon im Vorfeld Gedanken darüber, bringt Ideen mit und findet vor Ort Mitstreiter*innen zur Umsetzung.

Verloren ist noch nichts – gewinnen können wir noch alles.

PS: Wir brauchen Hilfe bei der Mobilisierung! Bitte verbreitet den Termin über alle Kanäle, die euch zu Verfügung stehen. Quatscht mit Nachbar*innen, schickt Rund-Nachrichten, schickt die Einladung über eure Mail-Verteiler, teilt es über eure Social Media Accounts etc.pp. Auf unserem Blog findet ihr eine Poster-Vorlage.
(https://syndikatbleibt.noblogs.org/post/2019/12/12/wie-weiter-nach-dem-urteil-kiezversammlung-am-19-dezember/)

Es gibt gedruckte Exemplare im Syndi, um sie an Haustüren zu hängen, in Läden aufzuhängen etc. Falls ihr Möglichkeiten habt, druckt selbst welche aus, werdet selber aktiv! Wir sehen uns am 19. Dezember!

Freundeskreis Syndikat
E-Mail: syndikatbleibt@riseup.net
Blog: syndikatbleibt.noblogs.org

Sa., 07.12., 15.00 Uhr | Demo für die Meuterei! | @ Görlitzer Park

Morgen, am Samstag 07.12., gehen Leute für die Kollektivkneipe Meuterei auf die Straße, in den Park und in die Luft.
Wie so viele andere Projekte ist die Meute derzeit akut räumungsbedroht. Am 12.12. findet um 13:30Uhr im Landgericht am Tegeler Weg im Saal 126 die Verhandlung über den Räumungstitel der Meute statt. Ein teures Theaterstück mit ausgelutschten Rollen und einem Ende ohne jede Spannung.

Und trotzdem kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Bauen wir Widerstand von unten auf und sorgen wir für solidarische Beziehungen in unseren Kiezen!

Wir folgen dem Demoaufruf der Meuterei und sehen uns am Samstag (7.12.) um 15 Uhr im Görlitzer Park am Pamukkalebrunnen mit Zeppelin, Luftartistik, Drachen & Co. Danach laufen wir durch den Kiez um einmal mehr zu zeigen, dass wir uns die Stadt zurückholen werden!

Solidarität mit Meuterei, Syndikat, Liebig 34, Potse/Drugstore und allen weiteren bedrohten Projekten!
Solidarität mit den Zwangsgeräumten und allen anderen, denen die kapitalistische Gegenwart selbst im Winter nur einen Platz auf den Straßen, unter den Brücken oder in Lagern und Heimen zuweist.
Solidarität mit allen rebellischen Hausgemeinschaften und Mieter*innen.

Für die Stadt von Unten!

*Route: START 15:00 *Görli, vor dem Pamukkale (Kundgebung bis 16:30) →Skalitzer Str. → Oranienstr. → Adalbertstr. → Kotti →Skalitzer Str.→ Wiener Str→ Forster Str. → Meuterei,Reichenberger Straße 58

*Mitmachen:* Wenn ihr einen Redebeitrag oder sonstiges beitragen wollt,
meldet euch bei leutefuerdiemeute@riseup.net

https://leutefuerdiemeute.noblogs.org/

http://meuterei.tk/

Friedel54 im Exil – Monatsprogramm Dezember 2019

Hallo zusammen,

Seit dem 9. Oktober führt die Türkei mit deutscher Hilfe Krieg in Nordsyrien / Rojava. Wir rufen dazu auf alles gegen diesen Krieg und für den Erhalt der Selbstverwaltung in Rojava zu tun! Dazu zählt auch für die Utopie hier vor Ort zu kämpfen. Es finden darum immer wieder Demonstrationen statt. An der Aktualität unseres Aufrufs für Demo am 02.11. hat sich leider nichts geändert: Link.

Die nächsten Monate finden neben konsumistisch-christlich geprägten Sonnenwendefesten leider vor allem Räumungsprozesse statt. Wir wünschen den bedrohten Projekten von Syndikat, Meuterei, Liebig34 und Potse viel Glück! Selbstverständlich nicht nur für das juristische Schauspiel, dessen Ausgang schon bekannt ist, sondern vor allem an den inspirierenden Kämpfen, die wir hoffentlich in den nächsten Moanten und Jahren zusammen führen werden!

Ein kleiner Kampf findet derzeit wieder um die Fassade der Friedelstr. 54 statt. Unbekannte zerstörten am 20.11. das stadtbekannte Graffiti-Kunstwerk an der Fassade des Hauses mit weißer Farbe. Zuvor zauberte der Schriftzug “Enteignen, Aneignen, Selbstverwalten <3F54” ein Lächeln auf die Gesichter der Passant*innen. Als Drahtzieher*innen der Tat werden eine namentlich bekannte Hausverwaltung aus Friedenau und ihre Luxemburger Sponsoren von der Pinehill Sarl vermutet. Der Kiezladen Friedel54 im Exil hat die Ermittlungen aufgenommen. Um sachdienliche Hinweise wird gebeten.
Am gleichen Tag verhandelte das Landgericht Berlin darüber, was auf dem Transparent eines Mieters stehen darf und was nicht.
Der Eigentümer konnte nicht darlegen, inwiefern der Wert des Hauses gemindert wurde, da die jüngsten Neuvermietungen
trotz des Transpis astronomische Höhen erreichten und ein Verkauf gar nicht geplant ist. Was den Vermieter daran stört, dass seine Mieter*innen alle bleiben wollen, ist allerdings nicht klar geworden. Nun soll bis zum 18.12. eine außergerichtliche Einigung erzielt werden.
Hängt bis dahin Transpis aus euren Fenstern!

Für solidarische Kieze, Rebellische Nachbarschaften und die Stadt von Unten!

Wir danken dem Umbruch Bildarchiv für dieses Bild von der Unvermietbar am 18.11.2019.

Zum Pressespiegel: https://friedel54.noblogs.org/f54-gekundigt-notice-of-termination/presse/

Weitere Termine, die uns hoffentlich der herrschaftsfreien Gesellschaft
näher bringen, findet ihr in unserem neuen Monatsprogramm auf dem Friedel54-Blog.

**Beratungen und Workshops**

*Infosec-Workshop (en, de)*
Jeden Montag | 19-22 Uhr
Workshops, Beratung und Anleitung zur digitalen Selbstverteidigung für
laptops, Smartphone und grundsätzlichem Umgang mit eigenen Daten und
Sicherheit. Tutorials und Kontakt: https://resist.berlin/
@ Hearts’ Fear – Wildenbruchstr. 24

*Strafrechtsberatung*
Ja, sie findet dieses Mal wirklich statt !
Mi.11.12. | 17-18.30 Uhr
Sprühen, umsonstfahren, kiffen, Stress auf Demo?
Da hilft kostenlose, anwaltliche Beratung
@ Ida Nowhere – Donaustraße 79

*Mietrechts- und Sozialberatung*
So.08.12.| 15.30-17 Uhr & So.22.12.| 15.30-17 Uhr
kostenlos und solidarisch
@ Meuterei – Reichenberger Str. 58

*Kiezversammlung 44*
So.06.01.2020 | 12-15 Uhr
Selbstorganisierte Nachbarschaftsversammlung
www.kiezversammlung44.de/
@ Manege, Rütlistr. 1-3

**Siebdruck:**

Das Friedel54-Siebdruckkollektiv druckt weiterhin eure Motive. Anfragen
an f54siebdruck@riseup.net.

Solidarische Grüße!
Friedel54 im Exil

Kontakt:
Blog: friedel54.noblogs.org
E-Mail: f54@riseup.net
(pgp-key & Fingerprint:
https://friedel54.noblogs.org/kontakt/)
Facebook: @Friedel54
Twitter: @kiezladen_f54

26.11. Kundgebung gegen die Berlin Security Conference / 26/11 rassemblement contre la Berlin Security Conference

(français plus bas)
Sicherheit – aber für wen?
 
Menschen schützen, statt Grenzen sichern. Wie viele sollen für eure Sicherheit noch sterben?
Kundgebung am 26.11. um 17 Uhr Landsberger Allee 106 (direkt S-Landsberger Allee).
 
Vom 26.-27.11. findet in Berlin eine der größten Sicherheits- und Verteidigungskonferenzen Europas statt – die Berlin Security Conference. Gastgeberland ist dieses Jahr Italien.
Anwesend sind verschiedene Verteidigungsminister*innen, Außenminister*innen, ranghohe Militärvertreter*innen (Chief of
German Navy, Chief of Italian Army, Chief of Italian Navy,…) und die Vorsitzenden verschiedener Rüstungsunternehmen wie der italienischen Firma Leonardo. Leonardo produziert u.a. Drohnen für Frontex.
 
Wir können uns vorstellen über wessen Sicherheit hier geredet wird. Über die Sicherheit der Profite von Rüstungsunternehmen und Europas Vormachtstellung. Um das Leben der Menschen, die durch Waffenexporte und an Europas Grenzen sterben, geht es offensichtlich nicht. Die steigenden Zahlen der bewaffneten Konflikte und der Menschen, die auf der Flucht sterben, sprechen für sich.
 
Kommt zu unserer Kundgebung! Zeitgleich findet auf der Konferenz das Podium zur Sicherheit im Mittelmeer und in Nordafrika statt.
 
Gegen Rüstungsexporte, Abschottung und Aufrüstung!
 
————————————-
De la sécurité – mais pour qui?
 
Protéger des personnes au lieu des frontières. Combien devront encore mourir au nom de votre sécurité?
Rassemblement le 26/11 à 17h à la Landsberger Allee 106 (directement au sbahn Landsberger Allee).
 
Du 26 au 27 novembre aura lieu une des plus grandes conférences européenes sur la sécurité et la défense – la Berlin Security Conference. Le pays hôte de cet événement sera cette année l’italie. Présent.e.s seront de nombreuses.eux ministres de la défence, ministres de l’extérieur, de haut.e.s représentant.e.s militaires (Chief of German Navy, Chief of Italian Army, Chief of Italien Navy,…) ainsi que les président.e.s de différentes entreprises d’armement comme l’entreprise italienne Leonardo. Leonardo produit entre autres des drones pour Frontex.
 
Nous pouvons nous imaginer de la sécurité de qui il sera question. De la sécurité des entreprises d’armement et de la suprématie européene. Il n’est clairement pas question de la sécurité des personnes victimes des exportations d’armes ou de celles qui meurent en Méditerranée. L’augmentation des conflits armés ainsi que des personnes qui meurent en fuyant leur pays parle pour elle-même.
 
Venez à notre rassemblement! Au même moment aura lieu la discussion sur la sécurité en Méditerranée et en Afrique de Nord.
 
Contre l’exportation d’armes, l’isolation et le réarmement!
 
 
—-
Contact:
– corasol.blogsport.de

Wir bleiben alle! Unser Transpi bleibt auch! – Unvermietbar am 18.11. / Gerichtsprozess am 20.11.

Wir rufen dazu auf am kommenden Montag, 18.11. zwischen 18  und 20 Uhr vor die Friedelstr. 54 zu kommen. Dort wollen wir mit euch ins Gespräch kommen und über einen aktuellen Konflikt mit der Verdränger-Firma Pinehill SARL informieren.

Ein Mieter des Hauses wurde abgemahnt, weil er ein Transparent mit der Aufschrift “Friedel54 / M99 / Rigaer / Köpi / Potse / KoZe – Wir bleiben
Alle! – Soziale und widerständige Orte schaffen und erhalten” an seinem Balkon hängen hat. Seit Jahren läuft ein Rechtsstreit deswegen. Nun kommt es am Mittwoch, 20.11. 10 Uhr zum Prozess im Landgericht Berlin, Littestraße 12-17, Saal 3807.

Wir rufen zu einer Kundgebung vor dem Gericht auf: 20.11., 9 Uhr vor der Littenstraße 12-17. Im Anschluss begleiten wir den Prozess solidarisch im Gerichtssaal.

Wir bleiben alle! Das Transpi bleibt auch!
Für solidarische Kieze und rebellische Nachbarschaften!

Eine ausführliche Darstellung des Konflikts folgt hier:

Am 20.11. um 10 Uhr wird ein pikanter Fall am Landgericht Berlin-Mitte verhandelt: Ein Mieter aus der Friedelstraße 54 in Neukölln soll nach Willen der Eigentümer (die luxemburger Briefkastenfirma Pinehill Sarl) sein seit vielen Jahren am Balkon angebrachtes „Wir-bleiben-Alle“-Transparent entfernen. Wichtiger Kontext: Besagte Eigentümerin, die aus einem verschlungenen Netz von Hinter- und Unterfirmen besteht (deren Anteile wohl fortwährend steuerfrei weiterverkauft werden), hatte 2016 der organisierten Hausgemeinschaft ihr Haus durch höheren Kapitaleinsatz „vor der Nase“ weggekauft. Ein Jahr später folgte dann auf Antrag der Pinehill Sarl die gewaltsame Räumung des Kiezladens im Erdgeschoss. Sämtlicher Protest von Haus- und Kiezbewohnern, viele Aktionen und Demonstrationen sowie fortwährende Vermittlungs- und Kompromissangebote, konnten die Pinehill Sarl nicht davon abhalten, mithilfe der Polizei ihr Recht auf Eigentum diktatorisch, kompromisslos und unter bewusstem Einsatz von (z.T. brutaler) Gewalt durchzusetzen. Begleitet wurde die Räumung von Polizei-Propaganda, v.a. dem sogenannten „Stromknauf-Tweet“. Es folgten Mieterhöhungen im Haus sowie Abmahnungen gegen die Mieter*innen des Vorderhauses wegen ihren angebrachten Solidaritäts-Transparenten. Eingeschüchtert von der Drohung bei Zuwiderhandlung im schlimmsten Fall ihren Mietvertrag verlieren zu können, folgten diese der Aufforderung, die Transparente zu entfernen.
Ein Mieter klagte dagegen vor dem Amtsgericht Neukölln –und bekam Recht. Da es sich eigentlich um eine Lappalie handelt, wurde der Streitwert so gering angesetzt, dass eine Berufung nicht möglich war. Das brachte die Eigentümerseite mitsamt der Hausverwaltung und der teuren Kudamm-Anwaltskanzlei jedoch zum Schäumen vor Wut, so sehr, dass dagegen Klage beim Bundesgerichtshof eingelegt wurde. Immerhin wurden 20-30% Wertminderung durch das besagte Terror-Transparent angenommen (oder zumindest behauptet)!
Zudem wollte man nicht länger als „Verdränger“ dastehen. Einer Argumentation, der die gutverdienenden Richter am BGH natürlich gerne folgten. Nicht wenige von ihnen dürften selbst Eigentümer, wenn nicht gar Vermieter sein. Und schließlich „kann der Text des Transparents den Eindruck erwecken, der Grundstückseigentümer missachte Mieterinteressen“! OMG, so etwas darf natürlich nicht sein! Das ist allerschlimmste „Eigentumsstörung“ (Zitat BGH)! Handelt es sich da etwa um einen Fall von Klassenjustiz?!

Demokratie?? Meinungsfreiheit??
Zur Erinnerung: Die damaligen Mieter*innen des Hauses hatten sich geschlossen öffentlich und in einem direkten Anschreiben an die Eigentümer gegen die Räumung des Kiezladens gestellt. Zudem dürfte auch die anschließende Mieterhöhung wohl kaum „im Interesse der Mieter“ gewesen sein. Ebensowenig wurde die in einem Hausverein organisierte Hausgemeinschaft gefragt, ob und wie es denn in ihrem „Interesse“ läge, die Transparente zu entfernen, freiwerdende Wohnungen an vollkommen unbekannte Menschen für über 20€ den Quadratmeter zu vermieten, ein kleines Stück des Hofes zu umgittern und unnutzbar zu machen, die Fassade langweilig weiß zu streichen oder weiterhin Zwangsmitglied bei Kabel Deutschland zu sein und dafür auch noch zahlen zu müssen [etc.pp.]! Die „Eigentumsstörung“ kommt wohl eher dadurch zustande, dass diese gewissenlose Briefkastenfirma der Hausgemeinschaft ihr(!) eigenes Haus vor der Nase weggekauft hat und damit eine Demokratisierung dieses Sozialraums verhindert hat. Eine demokratische Gestaltung oder Mitbestimmung ist so offensichtlich nicht möglich. Und nun soll endlich auch noch das letzte störende Stück kritischer, selbstverwalteter Haus-Demokratie verschwinden. Das ist totalitär!

Eigentumsrecht!!
Bekannterweise ist die Wohnraumsituation in der Mieterstadt Berlin und vor allem auch im Nordneuköllner Reuterkiez rund um die Friedel 54 sehr angespannt. Die Mieten sind geradezu explodiert und fressen häufig einen Hauptteil des Monatseinkommens zu Gunsten der Profite der internationalen Eigentümerklasse und ihrer verschachtelten Firmenkonstrukte (Stichwort: Steuern sparen!) auf. Das Haus Friedelstraße 54 ist dazu einanschauliches Beispiel. Einerseits um zu sehen, wie scham- und skrupellos Immobilenspekulanten und Investoren vorgehen:
Sie wollen die Mieten verdoppeln und reden dabei von „respektvollem Umgang mit den Mietern“ (Zitat Vor-Eigentümer-Firma Citec Immo Invest GmbH). Sie räumen einen im Haus und Kiez tiefverwurzelten Projektraum, möchten aber nicht als „Verdränger“ dastehen. Sie vermeiden direkte Kommunikation und überflüssige Instandhaltungsmaßnahmen, wo sie nur können, und reden vom Wahren von „Mieterinteressen“. Viel zu viele Schweinereien sind leider vom geltenden Recht und der staatlichen ausführenden Gewalt (der Name ist Programm) nicht nur geschützt, sondern auch offensiv gefördert.

Solidarität!!
Andererseits ist die Friedelstraße 54 aber auch ein hervorragendes Beispiel dafür, wie stark Solidarität und Widerstand sein können:
Einige ungewollte Modernisierungen konnten verhindert werden, die massenhafte Verdrängung der Altmieter*innen wurde gestoppt, die damalige Eigentümerin erfolgreich vergrault. Der Kiezladen konnte über ein Jahr lang weiter existieren, obwohl sein Mietvertrag bereits rechtswirksam gekündigt und er de facto besetzt war. Die Hausgemeinschaft hat sich von anonymer Vereinzelung entwickelt zu einem solidarischen Zusammenhang, der sogar kurz davor stand, ihr eigenes Haus in Selbstverwaltung zu übernehmen. Viele weitere Hausgemeinschaften im Kiez und darüber hinaus wurden inspiriert und motiviert, sich zusammen zu tun und sich zu wehren. Seitdem die Hausgemeinschaft Friedelstraße 54 ihren Protest gegen die Verdrängungsmaßnahmen ihrer Eigentümer mit Transparenten nach außen getragen hat, konnte und kann man im anliegenden Kiez etliche Häuser sehen, in denen sich die Mieter*innen nun auch trauen und es dem gleichtun!

Und nun??
Bestätigt nun das Landgericht Berlin die Einschätzung der Eigentümerseite (die Fassadenfläche des Balkons sei kein Mietgegenstand und auch kein Bereich der Meinungsfreiheit, sondern ganz und gar alleinige Sache des Eigentümers), käme das einem Verbot des Transparents gleich. Es wäre ein Urteil, das das Grundrecht auf Meinungsfreiheit und Demokratie im Wohnhaus endgültig zu Gunsten einer Diktatur des Kapitals abtötet. Anders ausgedrückt: „Der Eigentümer hat die Macht, Du als kleiner, frecher Mieter hälst gefälligst deine Schnauze!“

Das können wir natürlich nicht so einfach hinnehmen und rufen dazu auf:
1. Zum beschriebenen Prozess zu kommen und sich öffentlich solidarisch mit dem betroffenen Mieter zu erklären.
2. Darüber hinaus den Kampf um eine demokratische „Stadt von unten“ noch intensiver weiterzuführen und aktuell bedrohte Menschen und Projekte tatkräftig zu unterstützen.
Die Häuser denen, die drin wohnen und die sie nutzen, am besten durch sofortige Enteignung und Vergesellschaftung!

Angriff auf linkes Lokal in Neukölln – Kein Fußbreit den Rechten!

(English version below)

Angriff auf linkes Lokal in Neukölln – Kein Fußbreit den Rechten!

Am vergangenen Sonntag, den 3. November, wurde das linke Neuköllner Lokal Heart’s Fear von Unbekannten angegriffen. Zwei leere Glasflaschen wurden gegen 21 Uhr an die Glastür des Lokals geworfen, während RIO – eine der politischen Gruppen, die gemeinsam mit den Berlin Migrant Strikers, resist.berlin, den Critical Workers, IWW im Raumprojekt involviert ist –, dort ihr Plenum abhielt. Die Flaschen haben die Scheiben der Tür beschädigt, zum Glück wurde niemand verletzt. Die Täter sind sofort weggerannt.

Heart’s Fear wurde von Migrant*innen gegründet und ist nun für verschiedene Gruppen zum Treffpunkt geworden. Auch letztes Jahr fand ein ähnlicher Angriff auf dasselbe Lokal statt. Es handelt sich um rechte Angriffe in Neukölln und anderen Kiezen, die nach einem ähnlichen Muster laufen und das Ziel verfolgen, linke und migrantische Strukturen und Aktivist*innen einzuschüchtern. Als politische Gruppen, Aktivist*innen und Einwohner*innen/Mieter*innen von Neukölln verurteilen wir diese Einschüchterungsversuche und stehen gemeinsam in Solidarität gegen jegliche Form von Angriff auf uns!

Während linke Strukturen von Rechten und Neo-Nazis wortwörtlich unter Beschuss genommen werden, werden Nachbarschaften von der Polizei durch Racial Profiling, willkürliche Hausdurchsuchungen/Razzien, Abschiebungen und Zwangsräumungen drangsaliert. Diese Angriffe treffen die migrantischen und marginalisierten Teile unserer Nachbarschaft und Gesellschaft am meisten. Wie wir beispielweise an der Rolle des Staates beim NSU-Komplex gesehen haben, können wir im Kampf gegen solche Vorfälle und rechte Strukturen im Allgemeinen nicht auf staatliche Institutionen vertrauen, sondern müssen uns selbst organisieren.

Wir rufen alle linken Strukturen, Mieter*innen, gewerkschaftliche Gruppen/Beschäftigten und Nachbar*innen in Neukölln, aber auch in anderen Kiezen dazu auf, sich mit unseren Freund*innen am Heart’s Fear zu solidarisieren und den Rechten im Betrieb, in der Schule, im Kiez und auf der Straße entgegenzutreten!

Berlin Migrant Strikers (BMS)
Corasol
Critical Workers
Gemeinschaftsgarten Prachttomate
Kiezladen Friedel im Exil
Kiezversammlung 44
resist.berlin
Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO)
Solidarische Aktion Neukölln
Stadtteilladen Lunte
Syndikat-Kollektiv
Women Defend Rojava Berlin

Falls ihr als Initiative oder Gruppe die Erklärung mitunterschreiben wollt, schickt uns eine Mail: h4-orga@systemli.org.


Attack on left premises in Neukölln – No foothold for the right!

Last Sunday, November 3rd, the left Neukölln space Heart’s Fear was attacked by unknown parties. Two empty glass bottles were thrown at the glass door at around 9 pm, while RIO – one of the political groups involved in the project space together with the Berlin Migrant Strikers, resist.berlin, the Critical Workers, IWW – held their plenum there. The bottles damaged the windowpanes, fortunately nobody was hurt. The perpetrators ran away immediately.

Heart’s Fear was founded by migrants and has now become a meeting place for various groups. Last year a similar attack took place on the same project space. We are dealing with right-wing attacks in Neukölln and other neighborhood that follow a similar pattern – and aim to intimidate left-wing and migrant structures and activists. As political groups, activists and residents of Neukölln, we condemn these attempts at intimidation and stand together in solidarity against any form of attack on us!

While left-wing structures are literally attacked by the right and neo-Nazis, neighborhoods are being harassed by the police through racial profiling, arbitrary house searches/raids, deportations and evictions. These attacks hit the migrant and marginalized sections of our neighborhoods, and society in general, the hardest. As we have seen from the role of the state in the NSU complex, for example, we cannot rely on state institutions to fight such incidents and right-wing structures, we must organize ourselves.

We call on all left-wing structures, renters, trade union groups/employees and neighbors in Neukölln, but also across Berlin, to show solidarity with our friends at Heart’s Fear and to oppose the right wing in the workplace, at school, in the neighborhood and in the streets!

Berlin Migrant Strikers (BMS)
Corasol
Critical Workers
Gemeinschaftsgarten Prachttomate
Kiezladen Friedel im Exil
Kiezversammlung 44
resist.berlin
Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO)
Solidarische Aktion Neukölln
Stadtteilladen Lunte
Syndikat-Kollektiv
Women Defend Rojava Berlin

If you as an initiative or group would like to sign the statement, please send us an email: h4-orga@systemli.org.