Do, 15.6.: Ob Zwangsräumung oder Kohlemine, die Antwort ist Blockieren!

Diesen Donnerstag laden Zwischenraum und Ende Gelände zu einer Veranstaltung ein. 20 Uhr gibt es Essen, ab 20.30 Uhr geht es um die Vielfalt des Blockierens.

Widerstand ist das Aufbegehren der Un-Mächtigen gegen die Mächtigen, mit einer Utopie für eine gerechte Gesellschaft, an der sich auch die eigenen Handlungen messen lassen müssen. Widerstand und Ungehorsam in Berlin sind vielfältig: Immer wieder wehren sich Menschen gegen Zwangsräumungen oder blockieren alte und neue Rechtsextreme und Fundamentalist*innen. Refugees besetzen Orte um für die Rechte von Geflüchteten zu kämpfen. Nicht immer sind die Protest-und Widerstandsformen erfolgreich: das Legitime wird kriminalisiert und Gesetze verfestigen die bestehenden Ungerechtigkeiten. Um so wichtiger ist eine breite Basis der Solidarität zwischen Aktivist*innen aus verschiedenen Spektren. Auch der Protest gegen die Kohleverbrennung als eine der Hauptursachen von Klimawandel und globaler Ungerechtigkeit bedient sich der Mittel von zivilem Ungehorsam und Widerstand.
Aktivist*innen vom Berliner Bündnis von Ende Gelände diskutieren im räumungsbedrohten Kiezladen Friedel mit widerständigen Berliner Gruppen:

– Was sind Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen städtischen Kämpfen für Wohnraum, reproduktive Rechte, Antira- und Antifaarbeit und den Kämpfen für Klimagerechtigkeit?
– Wann und warum machen ungehorsame Aktionen Sinn – trotz Repressionen und “Krawallo-Image” und wie kann Aktivismus nachhaltig gestaltet werden?
– Wie lassen sich widerständige Kämpfe verbinden und wie können wir Solidarität untereinander stärken?

Friedel bleibt, wir bleiben alle!

22.04.-30.04: Friedel54-Aktions-Woche

Friedel54-Aktions-Woche

Bullen-Grün und Pinehill-Grau weg! Wir wollen mehr Friedel-Grün an jedem Eck!

22.04. – 30.04.


Anstehende Termine

22.04. / 20 Uhr / Eldenaer Straße Ecke Proskauer Straße
Interkiezionale Demonstration zur Aufkündigung des Friedens mit den Reichen und Mächtigen

23.04. / 14 Uhr / Friedelstraße 54
8. Kundgebung gegen Verdrängung

28.04.-30.04. / Bethanien
Kongress “Selber machen”: Internationale Konferenz zu Basisorganisierung, Gegenmacht und Autonomie

29.04. / 20 Uhr / Friedelstraße 54
Ausstellungseröffnung: Zwischen Sabotage und Vernissage – Kämpfende Hütten zu Gast in der Friedel54

30.04. / 14-15 Uhr / Friedelstraße 54
9. Kundgebung gegen Verdrängung + Vortreffpunkt zur Organize Demo im Wedding

30.04 / 16 Uhr / Leopoldplatz
Demonstration: Organize! Selbstorganisiert gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung


Aufruf zur Aktionswoche

(français en bas)

(English below)

 

An uns wurde mehrfach die Frage herangetragen, “was wir wollen”.

Wir wollen nicht geräumt werden. Wir wollen bleiben.

Wir wollen unseren unkommerziellen Raum erhalten und 13 Jahre Kiezarbeit fortsetzen. Utopisch?! Mag sein… dafür werden wir aber weiterhin und unablässig kämpfen.

Wir wollen nicht, dass die PineHill S.à.r.l. ohne Widerstand weiter in Neukölln oder sonst wo wirtschaften kann – schon gar nicht mit dem Erdgeschoss in der Friedelstraße 54.

Wir wollen nicht, dass das lupenreine Image dieser Firma vertuscht, was sie eigentlich sind: Verdränger*innen, Existenzzerstörer*innen, Spielverderber*innen.

Wir wollen die Eigentümer*innen demaskieren.

Wir wollen nicht, dass die Räume der Friedel54 neu vermietet werden und auch nicht die Räume neben uns (was schon geschehen ist), denn auch unser ehemaliger Nachbar wurde verdrängt.

Wir haben das nicht vergessen und auch die Hausverwaltung und (neue wie ehemalige) Eigentümer*innen sollen das nicht vergessen dürfen.

Wir wollen sie an unsere Wut erinnern.

Wir wollen nicht, dass der Kiez sich auf eine Weise verändert, wie die Bewohner*innen es nicht gebrauchen können.

Wir wollen die Menschen dabei unterstützen, sich gegen Mietsteigerungen und Verdrängung zu wehren.

Wir wollen, dass ihr zumindest ein paar unserer Wünsche mit uns gemeinsam wahr werden lasst. 

Wie, entscheidet ihr. Wir danken euch für jede Aktion!

 

Und auch im Falle einer Räumung muss etwas bleiben… Wir wollen Strukturen schaffen, die Nachbar*innen bekräftigen, sich zu wehren. Wir wollen, dass das allgegenwärtige Stadtgespräch über die steigenden Mieten endlich zu Aktionen führt. Wir wollen, dass die Forderung nach Selbstverwaltung der Häuser größer wird.

Denn eine selbstorganisierte Hausgemeinschaft würde ihre Nachbar*innen nicht auf die Straße setzen und auch keine Sachen bauen, die teuer und unnötig sind. Wir wollen nicht weniger als den allgemeinen Zugang zu einer Ware die keine Ware sein sollte. Gemeint ist hier den Wohnraum.

Wir wollen, dass sich die Menschen zusammenschließen, um sich gegen jede Räumung zu stellen. Es gibt ohne Friedel keinen Frieden!

Tanzt den Trümmertango mit uns am 22.04 und behaltet den Rhythmus in den folgenden Wochen! 

Seid solidarisch und kre-aktiv! Macht das Thema zum Thema; nicht nur bei einem Bier in eurer Lieblingskneipe, sondern auch vor der Haustür, auf der Straße, im Internet und überall, wo es profitorientierten Akteuren deutlich gemacht werden kann, welche Verantwortung sie für die Zerstörung von Wohn- und sozialen Räumen tragen

Friedel bleibt! Wir bleiben Alle!

 


(version française)

Semaine d’actions pour la Friedel54
Vert police et gris Pinehill aux ordures! On veut du vert Friedel sur tous les murs!
22/04 – 30/04

On nous demande régulièrement „que voulez-vous“?

Nous ne voulons pas être expulsé.e.s. Nous voulons rester dans nos locaux.
Nous voulons conserver notre espace non-commercial et poursuivre le travail que nous faisons depuis 13 ans dans le quartier. Utopique?! Peut-être… mais nous continuerons à nous battre pour cela et ce, sans relâche.

Nous ne voulons pas permettre à la Pinehill S.a.r.l. de pouvoir exercer du profit, que ce soit à Neukölln ou ailleurs, sans rencontrer de résistance – et d’autant moins au rez-de-chaussée de la Friedelstrasse 54.
Nous ne voulons pas que leur image irréprochable ne cache ce qu’ils sont vraiment: des expulseurs, des briseurs et briseuses d’existences, des casse-pieds…

Nous voulons démasquer les propriétaires.

Nous ne voulons pas que les locaux de la Friedel54 soient reloués, les nôtres comme ceux de notre voisin direct (déjà reloués) puisque notre ancien voisin a également été expulsé.
Nous ne l’avons pas oublié et nous ne permettrons pas à l’agence de gestion de l’immeuble ni aux (anciens comme nouveaux) propriétaires de l’oublier non plus.

Nous voulons leur rappeler notre rage.

Nous ne voulons pas que le quartier change de manière inutile ou contraire à la volonté de nos voisin.e.s. Nous voulons soutenir les gens dans leur lutte contre l’augmentation incessante des loyers et contre les évictions.

Nous voulons que vous nous aidiez à réaliser ne serait-ce que certains de ces souhaits.
A vous d’en décider la manière. Nous vous sommes reconnaissant.e.s pour toute action!

Et même dans le cas d’une expulsion, il doit rester des traces…

Nous voulons créer des structures qui poussent et soutiennent nos voisin.e.s à se défendre eux/elles-mêmes.
Nous voulons que le discours omniprésent sur l’augmentation des loyers débouche enfin sur des actions. Nous voulons que de plus en plus de gens réclament l’autogestion des bâtiments qu’ils/elles habitent. Car une communauté des locataires et locatrices auto-organisée ne jetterait pas les locataires et locatrices à la rue et n’entreprendrait pas non plus de travaux trop chers et inutiles. Nous ne voulons rien de moins que l’accès généralisé à un bien qui ne devrait pas en être un. Par bien, nous entendons les lieux de vies.

Nous voulons que les gens se regroupent pour lutter en masse contre toute expulsion. Sans Friedel, vous n’aurez pas la paix !

Venez danser le Tango des Ruines avec nous le 22/04 et gardez le rythme les semaines suivantes !
Soyez solidaires et cré-actifs/cré-actives ! Faîtes que ce sujet deviennent un vrai sujet pour tou.te.s, pas seulement autour d’une bière dans votre bar préféré, mais devant votre porte, dans la rue, sur internet et partout où les acteurs et actrices de la gentrification puissent comprendre quel rôle ils/elles jouent dans la destruction de lieux de vie et de lieux sociaux.

Friedel reste ! Nous restons tou.te.s !

 


(English version)

Friedel54 Action Week!

Cop-green & Pinehill-grey in the disposer! We want more Friedel-green at every corner!

22.04 – 30.04

 

Quite often one question is brought to us, “what do we want”?

We don’t want to be evicted. We want to stay.

We want to keep our non-commercial space and go on with the work we’ve been doing in the district since 13 years.

Is it utopist? Maybe… but we’ll continue to fight for it relentlessly.

We don’t want to let the Pinehill S.a.r.l. make profit in Neukölln or elsewhere without any resistance – even less with the ground floor of the Friedelstrasse 54. We don’t want their flawless image to cover up what they really are: displacers, existences destroyers, spoilsports.

We want to unveil the owners.

We neither want the Friedel54’s space to be re-let nor the space next door (already re-leased), because our former neighbour also got displaced.

We haven’t forgotten and our building management and owners (the former like the recent ones) shouldn’t get allowed to forget about it either.

We want to remind them of our rage.

We don’t want the district to change in a way that the residents neither need nor want. We want to back up and support people in their struggle against increasing rents and displacement.

We want you to help us make at least some of those wishes become reality.

You decide on how. We are thankful for every action!

And even in the case of an eviction, there has to be something that stays…

We want to create structures to help and reinforce neighbours in defending themselves. We want that ubiquitous talk about increasing rents to finally evolve into actions. We want more houses to aim for self-organization. Because a self managed tenants community wouldn’t kick their neighbours out nor build expensive unnecessary things. We want nothing less than a generalized access to a good that shouldn’t be merchandise. By good we mean living spaces.

There won’t be any peace without Friedel54!

Dance the wreckage tango with us on April 22nd and keep the rhythm onto the following weeks!

Show your support and be cre-active! Make this topic be a real matter, not only around a beer in your favorite bar, but at your front door, in the street, in the web and everywhere where the actors*actresses of the gentrification process can been shown which part they are taking to the destruction of people’s lifes and social places.

Friedel stays! We all stay!

Rückblick auf unsere zweite Kundgebung

Zweite Kundgebung vor räumungsbedrohtem Kiezladen Friedel54

+++ 200 Menschen bei Kundgebung gegen Verdrängung +++ Redebeiträge von
im Kiezladen aktiven Gruppen +++ Musik Acts sorgten für gute Stimmung +++

Am Sonntag, den 12.03.2017 fand vor dem Kiezladen Friedel54 in der
Friedelstraße 54 in Nord-Neukölln die zweite Kundgebung gegen die im
April erwartete Räumung des Kiezladens statt. Etwa 200 Menschen
versammelten sich in der Friedelstraße. Matthias Sander, der
Pressesprecher des Kiezladens, betonte: „Es geht uns bei den
Kundgebungen nicht nur um unsere bevorstehende Räumung, sondern auch um
eine Vernetzung mit anderen von Verdrängung betroffenen. Wir erhoffen
uns davon eine breitere Bewegung, um uns besser gegen Verdrängung wehren
zu können und Erfahrungen auszutauschen. Außerdem erhoffen wir uns durch
die Kundgebungen die Organisierung der Mieter*innen im Kiez zu stärken.“
Neben vielseitigen Redebeiträgen gab es auch Livemusik, eine Fülle an
Kuchen und Torten, sowie einen Umsonstflohmarkt, bei dem Sachen
verschenkt wurden und mitgenommen werden konnten. Mehrere
Vertreter*innen der Presse waren während der Kundgebung anwesend, auch
von der argentinischen Zeitschrift Ambito.
Matthias Sander zog am Ende der Kundgebung ein positives Fazit: „Wir
freuen uns über die breite Unterstützung, die wir erfahren und hoffen,
dass sich bei der Zwangsräumung ebenfalls viele Menschen ihren Unmut auf
die Straße tragen.“

Zur Vorgeschichte:
Im April 2016 begannen Verhandlungen zwischen der Hausgemeinschaft der
Friedelstraße 54 und der damaligen Eigentümerin, der CITEC Immo Invest
aus Wien. Ziel war es, das Haus auf eine Weise zu kaufen, dass es dem
Markt entzogen wäre. „Eine Stiftung und das Mietshäusersyndikat
unterstützten uns mit Geld und Know-How “, sagt Matthias Sander, der den
Prozess damals miterlebte. "Unser Plan war es, das Haus selbst zu
verwalten."
Im Juni reagierte die CITEC nicht mehr auf die Kaufangebote und die
eingeschworene Hausgemeinschaft erfuhr über Insider der
Immobilienbranche von einem Verkauf des Hauses. „Wir waren total
niedergeschlagen. Wir dachten, dass wir kurz vor dem Ziel standen. Doch
im Nachhinein muss man wohl von Scheinverhandlungen sprechen“, hält
Sander fest.

Für die MieterInnen des Hauses bedeutet diese Wendung zwar erstmal kaum
eine Veränderung, doch dem gekündigten Kiezladen im Erdgeschoss droht im
April die Räumung. „Wir, die Bewohner des Hauses haben Briefe geschickt
und auch in Gesprächen mit der Hausverwaltung betont, dass dieser Laden
mindestens so zum Haus gehört, wie der Dachstuhl“, sagt eine Bewohnerin,
die ihren Namen nicht nennen will. Nachdem einige Menschen, die den
sozialen Raum Friedel54 mitgestalten, in der Weihnachtszeit am Sitz der
Pinehill in Luxemburg vorgesprochen und ein positiv verlaufenes Gespräch
mit Pinehill-Angestellten erreicht hatten, machte der Kiezladen der
neuen Hausverwaltung „Secura“ ein schriftliches Vertragsangebot zur
Weiterführung des Mietverhältnisses. Doch die antwortete mit einem
Dreizeiler: Der Eigentümer habe kein Interesse an einem neuen
Mietvertrag.

Und am Sonntag geht es weiter! Friedel bleibt, wir bleiben alle!        

Mi. 11.01. Vortrag über den Frankreich-Afrika-Gipfel in der Friedel

Corasol goes Punkrock-Tresen

Am Mittwoch, 11. Januar lädt sich Corasol zum Punk-Rock-Tresen in der Friedelstr. 54 und macht einen Vortrag zum folgenden Thema:
Der 27. Frankreich-Afrika-Gipfel wird am 13. Und 14. Januar in Bamako, in Mali, stattfinden. Vor Ort stellen sich Aktivist*innen gegen den Gipfel und kritisieren die postkolonialen Ansichten der
Teilnehmer*innen. Tausende Menschen anwesend sein: ca. 40 Staatschefs, die Vereinigten Nationen, regionale Organisationen und mehrere hunderte Minister.

Wir werden versuchen, euch einige Ziele dieses Gipfels und die wesentlichen Kritikpunkten gegen dieses internationalen Treffens nahezustellen.

Ab 20:00 in der Friedelstr. 54
—————
Corasol goes punkrock

Le mercredi 11 Janvier, Corasol s’invite à la soirée punk-rock dans la Friedelstr. 54 et fera une présentation sur le thème suivant :
Les 13 et 14 janvier se tiendra le 27e sommet France-Afrique à Bamako, au Mali. Sur place, des activistes s’opposent au sommet et critiquent les visions postcoloniales des participant.e.s. Des milliers de gens seront présents : environ 40 chefs d’Etat, l’ONU, des organisations régionales et plusieurs centaines de ministres.

Nous essaieront de vous présenter quelques buts de ce sommet, ainsi que
les principales critiques à l’encontre de cette rencontre internationale.

A partir de 20h à la Friedelstr. 54

Demo: Gemeinsam gegen rechte Hetze & Gewalt | Freitag 16.12. | 18 Uhr | Hermannplatz

Das k-fetisch ruft nach dem Angriff auf das Kollektivkaffee und weiteren
rechten Anschlägen in Neukölln zu einer Demonstration für den kommenden
Freitag auf, die wir gerne unterstützen. Hier der Aufruf des k-fetisch:

(english below)

In der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember gab es Neukölln mindestens
drei Angriffe von Faschist*innen: Auf das linke Kollektivkaffee
k-fetisch wurde ein Brandanschlag verübt; der Buchladen Leporello, in
dem 10 Tage zuvor eine AfD-kritische Veranstaltung stattfand, wurde mit
Pflastersteinen attackiert; die Privatwohnung eines linken Aktivisten
wurde mit Steinen und Farbe angegriffen.

Zumindest beim Brandanschlag auf das k-fetisch nahmen die Täter*innen
die Gefährdung von Menschenleben billigend in Kauf, da sich das
k-fetisch in einem voll besetztem Wohnhaus befindet. Diese Angriffe sind
nicht die Ersten und werden nicht die Letzten gewesen sein: auf der
Facebook-Seite der Nazi-Gruppe „Freie Kräfte Neukölln“ wurde eine Grafik
mit linken Orten und eine weitere Grafik mit Geflüchteten-Unterkünften
veröffentlicht, die als mögliche Anschlagsziele in Frage kommen sollen.

Ermutigt durch die rechte Hetze in Deutschland und den erstarkenden
Nationalismus in Europa, ungehindert durch die Behörden und mit der
Erfahrung von über 100 Brandanschlägen auf Geflüchteten-Unterkünfte in
den letzten zwei Jahren, sehen sich die Nazis in der Offensive. Dies
begünstigt ein gesellschaftliches Klima, in dem Menschen, die nicht ins
reaktionäre Weltbild passen, vermehrt Angriffen auf offener Straße
ausgesetzt sind.

Das werden wir nicht unbeantwortet lassen – unsere Solidarität gegen
eure Hetze! Faschos verpisst euch!

Kommt zur Demo am Freitag den 16.12., 18 Uhr, Hermannplatz.

—– english —–

Fascists, fuck off!

Together against right-wing agitation and violence!

On the night between the 11th and 12th of November there were at least
three assaults by fascists in Neukolln: an arson attack against the
left-wing café collective k-fetisch; an attack with stones against the
Leporello bookstore, which hosted a meeting against the Afd 10 days ago;
an attack with stones and spray-paint against the apartment of a
left-wing activist.

At least in the case of the arson attack on k-fetisch, the perpetrators
were willing to risk endangering human lives as the café is located on
the ground floor of a fully occupied residential house.

These attacks are not the first and they will not be the last: the
facebook page of the Nazi group „Freie Kräfte Neukölln“  (Free Forces
Neukolln) recently published two graphs, one with left-wing locations
and another with shelters for refugees, to be treated as potential targets.

Encouraged by the right-wing agitation in Germany and growing
nationalism in Europe, unhindered by the authorities and using the
experience of 100 arson attacks against refugee shelters in the last two
years, the Nazis are on the offensive. This facilitates a social
atmosphere in which people who do not fit into a reactionary worldview
are increasingly exposed to open attacks.

We will not leave this unanswered – our solidarity should stand against their agitation.
Fascists, fuck off!

Come to the demonstration on Friday the 16th of December,

18.00 at
Hermannplatz.

Demo: Rebellische Nachbarn – Solidarische Kieze – Stadt von Unten | 19.11. | 16:30 | Herrfurthplatz

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You can find a Multilingual Flyers to the demonstration under Kündigung/ Material

 

 

Kommt am 19.11. zur Demo für eine Stadt von unten. Los geht es um 16:30 am Herrfurthplatz in Neukölln (Nähe U-Boddinstraße)

 

Die Angst vor Verdrängung in Neukölln ist allgegenwärtig. Vielen droht der Verlust der eigenen vier Wände. Neue Wohnungen in den Kiezen Nord-Neuköllns zu finden ist nur wenigen Priviligierten vorbehalten. Geflüchtete werden in Turnhallen und im ehemaligen Flughafen Tempelhof eingepfärcht und isoliert. Zwangsräumungen und Abschiebungen durch die deutsche Polizei gehören zum alltäglichen Wahnsinn. Es wird Zeit, dagegen auf die Straße zu gehen.

Rebellische Nachbarn

Mehr als 10 000 Räumungsklagen wurden 2015 in Berlin gestellt. Sie sind Ausdruck des kapitalistischen Interesses, durch Verdrängung höhere Mieten zu erzielen. Nicht wenige dieser Klagen münden in Zwangsräumungen. Nachbarschaftlicher Widerstand gegen Verdrängung ist leider die Ausnahme, findet aber statt. Sei es in der Rigaerstraße im vergangenen Sommer, wo Nachbar*innen jeden Abend mit Topfschlägen zeigten, was sie von der Polizeipräsenz in ihrem Kiez halten oder die Ankündigung zahlreicher Nachbar*innen im Wrangelkiez sich der angekündigten Zwangsräumung Hans Georg Lindenaus und seines Ladengeschäfts M99 mit zivilen Ungehorsam entgegenzustellen. Rebellisch bezeichnet hierbei weniger die Form des Widerstandes als ein Bewusstsein dafür, dass die herrschende Stadtpolitik nicht im Interesse der Bewohner*innen handelt, sondern ganz im Gegenteil die Verdrängung durch eigentümerfreundliche Gesetze, Hartz4, Massenunterkünfte für Geflüchtete, Abschiebungen und Zwangsräumungen aktiv vorantreibt. Rebellische Nachbarn wehren sich nach ihren individuellen Möglichkeiten gegen soziale und rassistische Ausgrenzung, sowie die Verdrängung aus den Kiezen.

Solidarische Kieze

Die rechtspopulistische AfD ist im September mit 14,2 % erstmals ins Abgeordnetenhaus gewählt worden. Nicht nur in Neukölln, sondern auch in 5 weitere Bezirksverordnetenversammlunge n (BVV) ist sie eingezogen und will dort ihre rassistischen und unsozialen Forderungen einbringen. Populismus gegen Geflüchtete und sozialunverträgliche Politik gibt es aber auch in allen anderen Parteien. Aktive und unmittelbare Solidarität in den Kiezen bilden schon jetzt einen sichtbaren Gegenpol zu Asylgesetzesverschärfung, menschenunwürdigen Massenunterkünften und dem alltäglichen Terror von Jobcentern. Die Zusammenarbeit von Geflüchteten, wie „Corasol“, mit der „Berliner Obdachlosenhilfe e.V.“ zeigt, dass sich die Marginalisierten dieser Stadt nicht gegeneinander ausspielen lassen. Gruppen, wie die „Erwerbslosenintitiative Basta“, die vergangenes Jahr im Wedding eine Ferienwohnung besetzte, um dort kostenlose Sozialberatungen für Benachteiligte anzubieten, zeigen auf, dass unmittelbare Solidarität möglich ist. Solidarität in den Kiezen ist also vorhanden, muss aber weiter ausgebaut werden, um sich gegenseitig Mut zu machen und den Kampf langfristig erfolgreich zu führen. Jedes „Solizimmer“ für Geflüchtete, jeder unkommerzielle Raum und jede Aktion gegen Nazis und Rechtspopulist*innen steht für einen Schritt in die richtige Richtung. Denn nur gemeinsam können wir diesem gefährlichen Trend zu mehr Herrschaft und Ausbeutung ein solidarisches Miteinander entgegensetzen.

Stadt von Unten

Nicht nur in Neukölln wird einem die Bedrohung, verdrängt zu werden, durch die vielen Baustellen vor Augen geführt. Energetische Sanierungen sind eines der populärsten Mittel Mieter*innen durch Mieterhöhungen zu verdrängen, nicht nur in der Friedelstraße 54. Die letzten unbebauten Flächen sind schon lange an große Investor*innen verscherbelt und auf ihnen Luxusbauten, wie das „Carré Sama-Riga“ in Friedrichshain, geplant. Der Ausverkauf der Stadt hat nicht begonnen, er ist schon fast abgeschlossen. Sanierungen und Neubau sind eigentlich begrüßenswert, doch die Gesetzeslage und ein autoritäres System verwandeln sie in die größten Bedrohnungsszenarien für Be- und Anwohner*innen. Das langfristige Ziel muss die Selbstverwaltung der Häuser durch ihre Bewohner*innen und Nutzer*innen sein. Doch auch mittelfristige Forderungen in Form von kommunalem Wohnungsbau, wie ihn die „Berliner Mietergemeinschaft“ fordert, sind Alternativen zur Wohnraumverwertung durch private Unternehmen. Hausgemeinschaften und Mieter*inneninitiativen, sowie Kiezversammlungen bieten schon jetzt die Möglichkeit demokratischer Entscheidungsfindung und versuchen außerparlamentarischen Druck aufzubauen. Doch wir wollen mehr: Eine Stadt, in der wir selbst entscheiden, wie wir leben und zwar unabhängig von Rechtsstatus und Kontostand.

Wie die Demo aussieht bestimmt Ihr! Wir begrüßen ausdrücklich eigene Impulse, Schilder, Transparente und Parolen auf und um die Demonstration herum. Jegliche Werbung von Parteien und Wählergemeinschaften hat auf dieser Demonstration keinen Platz, ebenso wie rassistisches, antisemitisches, sexistisches, homophobes, trans*feindliches und anderes diskriminierendes Verhalten.

 

Route
Die Auftaktkundgebung startet 16.30 Uhr am Herrfurthplatz
(U8-Boddinstraße). Um 17 Uhr beginnt die Demo.
Die Route ist folgende:
Herrfurthstr.-> (li) Weisestr.-> (re) Selchower Str.-> (li) Hermannstr.
-> (re) Flughafenstr.-> (re) Karl-Marx-Straße -> (li) Erkstr. -> (li)
Sonnenallee -> (re) Pannierstr.-> (li) Pflügerstr. -> (li) Nansenstr. ->
(re) Reuterplatz -> (re) Reuterstr. -> (li) Lenaustr. -> (li)
Friedelstr. -> (re) Weserstr. -> (re) Hobrechtstr. -> (li) Lenaustr. ->
(re) Kottbusser Damm -> (li) Endkundgebung Hohenstaufenplatz (Zickenplatz)

Karteroute
Illustriert ist das ganze in der folgenden Karte:
http://u.osmfr.org/m/111676/

Sie zeigt nicht nur die Demoroute sondern auch einige kämpfende
Hausgemeinschaften, Kiez-Inis, Stadtteilläden, verhinderte und
durchgeführte Zwangsräumungen, Stadtteilgärten. Nach der Demo wird sie
zu einer richtigen Neuköllner stadtpolitischen Karte weitergebastelt.
Wenn da wichtige Sachen fehlen, ihr Anmerkungen habt, etc., schreibt
bitte an karte_nk44 (at) systemli.org.

 

https://www.facebook.com/events/1675129839466266/