Pressemitteilung: BVV-Neukölln am 6.9. und Kundgebung vor dem Rathaus Neukölln

Kiezversammlung und Friedel54 fordern „Politik für Menschen, nicht für Briefkastenfirmen! Selbstverwaltung statt Eigentum!“

Unter diesem Motto will die Kiezversammlung44, ein selbstorganisiertes Bündnis aus solidarischen Nachbar*innen und Kiezinitiativen gemeinsam mit dem Kollektiv des Kiezladens Friedel54 erneut auf die verfehlte Stadtpolitik protestieren. Und zwar am 6.9. vor dem Rathaus Neukölln.

Die brutale Räumung des sozialen Zentrums in der Friedelstraße ist wieder auf der Tagesordnung der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung. Mit einer sogenannten „großen Anfrage“ will die Abgeordnete Marlis Fuhrmann als Teil der Partei die Linke mehr über das Handeln/nicht Handeln des Bezirksamts erfahren.

Unter anderem wird gefragt, was das BA unternommen habe um die Räumung zu verhindern und ob das BA einen Großeinsatz der Polizei zur Durchsetzung des Profitinteresses einer Immobilienfirma mit Briefkastenin Luxemburg für angemessen halte. Matthias Sander, Sprecher des Kiezladens meint hierzu: „Es gibt eindeutige Indizien, dass die Neuköllner Wohnungspolitik der letzten Jahrzehnte eng mit den Interessen von privaten Kapitalinteressen verwoben war. In unserem Fall wusste die Franziska Giffey rechtzeitig Bescheid um das Vorkaufsrecht auszuüben.“ Mit Unterstützung einer Stiftung und dem Mietshäuser Syndikat wollte die Hausgemeinschaft das Haus dem Markt entziehen. Das Bezirksamt hat nicht intervenieren wollen und sich auch im Nachgang dazu geäußert, wie wichtig es ist Eigentumsinteressen zu vertreten. (TAZ und RBB-Abendschau berichteten.)

Dass selbstorganisierter Widerstand die einzige Option zum Parlamentarismus ist, wollen die Protestler*innen an diesem Nachmittag noch einmal bekräftigen. „Wir wissen, dass viele Menschen in Neukölln Angst haben ihre Wohnung oder ihren Gewerberaum zu verlieren.“ meint Hannah Weichsel von der Kiezversammlung44, „Es ist aber wichtig die eigene Scham und Ohnmacht zu überwinden und sich zusammenzutun.“ Seit 2 Jahren gibt es die selbstorganisierte Kiezversammlung44, welche sich im zwangsgeräumten Kiezladen gegründet hatte. In ihr unterstützen sich die Betroffenen gegenseitig, helfen sich mit Ratschlägen oder organisieren gemeinsame Aktionen.

Besonders gespannt sind dasFriedel54-Kollektiv und die KV44 auf einen Antrag für den Ausschuss Stadtentwicklung/Wohnen am Folgetag, indem gefordert wird Ersatzräume zu suchen und zur Verfügung zu stellen. Im O-Ton heißt es hier: „Das BA wird gebeten sich dafür einzusetzen, dass dem Friedel-Kollektiv, samt mitnutzenden Kiezinitiativen, in der Nähe des bisherigen Standortes neue Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Hierbei ist u.a. die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land anzusprechen.“

Sander vom Kollektiv äußert sich hierzu ambivalent: „Wer den Namen unseres Kollektivs ließt, weiß, dass es einen Raum gab, der eigentlich ganz gut funktioniert hat. Dieser wurde unter rot-rot-grün geräumt, weshalb der Antrag auch nur Resultat hausgemachter Probleme ist.“ fährt dann aber nüchtern fort, „Kiezläden kann es nicht genug geben. Es braucht selbstverwaltete und unkommerzielle Räume. Und das nicht nur in Neukölln.“ Deshalb werde man sich am Donnerstag auch in den Ausschuss setzen und beobachten, wie die Bezirkspolitik reagiert.

Presseskontakt: Matthias Sander
Telefon: 0157 75154084
E-Mail: kiezladenf54bleibt@riseup.net

Blog: www.friedel54.noblogs.org
Twitter: @kiezladen_f54
Facebook: Kiezladen Friedel54

Demo “Wem gehört die Stadt? – Gegen hohe Mieten und Zwangsräumungen” am 9.9.2017

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Aufruf

Demonstration – 9. September 14 Uhr – Oranienplatz (Kreuzberg)
Wem gehört die Stadt?
Solidarisch gegen hohe Mieten & Zwangsräumungen! – Für die Stadt von unten!

„…und die Stadt gehört euch.“, „Berlin bleibt bezahlbar“, diese und andere leere Phrasen bestimmten das Stadtbild Berlins vor einem Jahr. Spätestens seit der brutalen Zwangsräumung des Kiezladens und sozialen Zentrums Friedel54 am 29. Juni 2017 ist klar, dass diese Stadt denen gehören soll, die am meisten bezahlen. Dass dafür Menschen auf die Straße geworfen, schleichend verdrängt, gekündigt, kriminalisiert und verprügelt werden, ist auch unter Rot-Rot-Grün Alltag . Es geht schließlich ums Prinzip. Das „Prinzip Eigentum“ zu schützen um es für die Eigentümer*innen verwertbar zu machen. Dafür scheint auch die neue Koalition im Senat der Garant sein zu wollen. Dass mit den Ausgaben für die Polizeieinsätzen zur Teilräumung der von Geflüchteten besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule und der des Kiezladens F54 ganze Häuser gekauft und Jahresmieten hätten beglichen werden können, unterstreicht noch einmal, wie sehr dieses Prinzip des Eigentums hohe Kosten und Gewalt beinhaltet. Ziel ist es Nachahmer*innen abzuschrecken und Investor*innen anzulocken. Wir denken nicht, dass ein Kreuzchen bei der Bundestagswahl hieran etwas ändert.

Die Frage „Wem gehört die Stadt?“ kann also nur praktisch beantwortet werden. Nicht vor Gericht, in Parlamenten oder in Hinterzimmern. Sie wird auf den Straßen und Plätzen dieser Stadt beantwortet. Ebenso in den belebten Häusern, deren Fluren und Höfen. In der Bahn, im Bus und der Tram, wenn Securities und Kontrolleure eine*n von uns wegen Fahren ohne Ticket nerven. Sie wird beantwortet, wo Menschen sich zusammentun um sich gegen die Verwertung ihres Lebensraums zu stellen und dafür zu kämpfen selbstbestimmt zu leben. Die Antwort ist unser Handeln, das nicht bloß aus der Erkenntnis erwächst, dass die Herrschenden kein Interesse daran haben für unsere Bedürfnisse einzustehen, sondern aus der Überzeugung, dass wir das ohnehin besser können.

Aus dieser Überzeugung erwachsen ganz unterschiedliche Formen des Widerstands. Sei es die momentane Besetzung wohnungsloser Kids und Aktivist*innen der ehemaligen Teppichfabrik in Berlin-Stralau oder die Organisierung einer ganzen Hausgemeinschaft in der Zossenerstraße 18, die die Kreuzberger Bezirksregierung drängte das Vorkaufsrecht auszuüben. Sei es der Protest der Jugendlichen in den Jugendzentren Potse & Drugstore (Schöneberg) gegen ihre Verdrängung oder die Besetzung der ‘Senior*innenfreizeitstätte Stille Straße’ (Pankow) durch Rentner*innen. Vielfältig ist der Protest gegen Verdrängung schon jetzt. In der Utopie einer Stadt von unten soll dieser Vielfalt Rechnung getragen werden, indem die Bedürfnisse der Einzelnen, anstatt Renditeinteressen Weniger der Maßstab für erfolgreiche Stadtpolitik sind.

Am 8. September gibt es deshalb einen bundesweiten und dezentralen Aktionstag der Kampagne “Mietenwahnsinn stoppen”.
Und am 9. September wollen wir gemeinsam mit Euch auf die Straße gehen und die Frage „Wem gehört die Stadt?“ praktisch beantworten. Kommt mit uns auf die Straße! Seid an beiden Tagen wütend, laut, kreativ und rebellisch!

Für ein Bleiberecht aller Neuberliner*innen, für die Legalisierung von Besetzungen leerstehender Gebäude, für ein Zwangsräumungs-Moratorium und ein Recht auf Wohnen.
Gegen ungewollte Modernisierungen, Rassismus auf dem Mietenmarkt, strukturelle Verdrängung und die Kriminalisierung solidarischer Nachbarschaften.


Call

Demonstration – 9th September 2 pm – Oranienplatz (Kreuzberg)
To whom does the city belong?

Standing together in solidarity against high rents & evictions! – For a grassroots city!

“… and the city belongs to you.”, “Berlin will stay affordable” – these and other hollow phrases defined Berlin’s cityscape a year ago. Ever since the brutal forced eviction of the community and social center Friedel54 on 29th of June 2017, it’s quite clear that the city should belong to those residents who pay the most. Even under Berlin’s current left-leaning “Rot-Rot-Grün” coalition government it is a daily occurrence that people are being thrown on the streets, their rental contracts terminated, while they are slowly displaced, criminalized and battered. Ultimately it all comes down to one principle: to defend the “principle of property” in order to make profit for the proprietors. Apparently, the new coalition also wants to guarantee this. The cost of the police action to partially evict the refugees from the Gerhart-Hauptmann-Schule and to violently evict the Friedel54 community center could have been enough to buy entire houses and to cover annual rents. This underlines once more how the principle of property is intertwined with high costs and violence. The aim is to scare neighbors and attract investors. We do not think that marking an insignificant cross at the ballot box this autumn will change anything.

Therefore the question “to whom does the city belong?” can only be answered practically. Not in court, not in parliament, not in back rooms. It is answered on the streets and squares of this city; in the houses full of people, in their stairways and backyards; in the metro, the bus, or the tram when security and ticket inspectors might annoy some of us for riding public transportation without a ticket. It is answered in every situation where people come together to resist the exploitation of their living space and to fight for autonomy. The answer is our action – and this is not only based on our knowledge that those in power have no interest in responding to our needs, but also that we know that we can do it better.

This conviction gives birth to rather different forms of resistance. Resistance can be the current occupation of the former carpet factory in Berlin-Stralau by homeless kids and activists, or the housing community at Zossenerstraße 18 who pushed the district office of Kreuzberg to exercise their purchase option. Or it can be the protest of the juveniles of the youth centers Potse & Drugstore (Schöneberg) against their displacement, or the occupation of the senior center ‘Stille Straße’ (Pankow) by pensioners. The protest against displacement is already very diverse. The utopia of a grassroots city should support this diversity by respecting the needs of the individuals instead of the profit of only a few. That should be the benchmark for successful city politics.

Therefore, on 8th September there will be a nationwide and decentralized action day by the campaign Mietenwahnsinn stoppen’ (Stop Rental Madness). On 9th September together with you we want to answer the question “to whom does the city belong?” in practice. Come join us on the street! Be angry, loud, creative and rebellious on both days!

For the right for all new Berliners to remain in the city, the legalization of occupations of empty buildings, a moratorium on evictions, and the right to a living space.

Against unwanted modernization, racism on the rental market, structural displacement, and the criminalization of neighborhoods acting in solidarity.


Çağrı

Eylem – 9 Eylül saat 14:00 – Oranienplatz (Kreuzberg)
Bu kent kime ait?

Artan kiralara ve zorla evden çıkarmalara karşı dayanışmayla! – Tabandan örgütlü bir şehir için!

“…bu kent sizlere ait.”, “Berlin hep ucuz kalacak”, bu ve benzeri boş cümleler bir yıl önceki Berlin şehir imajını onaylar nitelikteydi. 29 Haziran 2017’de Kiezladen ve sosyal merkez Friedel54’ün şiddet yoluyla zorla boaşltılmalarından sonra anlaşılmıştır ki, şehir en çok parayı verenin olacakmış.
Sokağa atılan, tecrid edilen, kovulan, suçlanan ve taciz edilen insanlar Kırmızı-Kırmızı-Yeşil koalisyonunda günlük hayatın bir parçası yalnızca. Sonunda herşey “prensipler” yüzünden oluyor. “Evsahipliği prensibi” ne pahasına olursa olsun korunup ev sahiplerinin yatırımları güvence altına alınıyor. Senatodaki yeni koalisyon da buna kefil olmaya hazır gözüküyor. Mülteciler tarafından işgal edilen Gerhart Hauptmann Okulu’nun kısmen boşaltılması sırasında kullanılan polis gücü ve Kiezladen F54 durumunda bütün binaların satın alınıp yıllık kiralarla dengelenebilmesi ihtimalinin gözardı edilmesi bir kez daha bu “Evsahipliği Prensibi”’nin fahiş fiyatlar ve şiddetten ibaret olduğunu bize hatırlatıyor. Hedefleri ise taklitçileri korkutup yatırımcıların ilgisini çekmek. Bizler parlamento seçimlerinde bir kaç kareyi işaretlemenin herhangi bir şeyi değiştirebileceğiniceğini düşünmüyoruz.

“Bu kent kime ait?” sorusu ancak pratik yollarla cavaplanabilir. Mahkemelerde, parlamentoda ya da arka odalarda değil. Bu soru ancak bu şehrin sokaklarında ve meydanlarında cevaplanabilir. Yaşamlara ev sahipliği yapan evlerde, koridorlarda ve bahçelerde yanıtlanabilir. Trende, otobüste ve tramvayda güvenlikler ve kontrolörler içimizden birilerini rahatsız ettiklerinde yanıtlanabilir. Ancak insanlar yaşam alanlarının açık artırmaya çıkarılmasına karşı beraber hareket ettiklerinde ve özyönetimsel bir yaşam için savaştıklarında cevaplanabilir. Yalnızca egemenlerin asla bizden taraf olmadıklarını bilmemizden değil, kendi başımıza çok daha iyisini başarabileceğimizi bildiğimiz için eylemlerimiz bu soruya yanıt olacaktır.

Bütün farklı şekilleriyle direniş, bu ikna olmuşluklarla büyüyor. İster evsiz çocuklar ve aktivistlerin işgal ettiği Stralau’daki eski halı fabrikası olsun, ister Zossenerstraße 18’de kendi binalarını satın alma haklarının mahkeme kararıyla engellenmesine karşı örgütlenmeyi başaran koca bir blok. İster Schöneberg’teki ‘Potse’ & ‘Drugstore’ gençlik merkezinin kapatılmasına karşı büyüyen gençlik protestoları, ister Pankow’daki yaşlılar için sosyalleşme yeri Stille Straße’nin yaşlılar tarafından işgali olsun. Sosyal kısıtlamaya karşı protestolar şimdiden oldukça çeşitli. Tabandan örgütlü bir kent ütopyasına ulaşabilmek için bu çeşitliliğin hesaba katılması ve bireylerin ihtiyaçlarını gözönüne alan bir şehirleşme politikasının bir azınlığın çıkarlarına hizmet edene yeğlenmesi gerekmektedir.

8 Eylül günü, bütün bu sebeplerden ötürü Almanya çapında, merkezi olmayan bir ortak eylemlilik ve “Kira çılgınlığını durdur!” günü olacaktır.
Ve 9 Eylül’de sizinle beraber sokaklara çıkmak ve “Bu kent kime ait?” sorusunu pratik bir şekilde cevaplamak istiyoruz. Bizimle sokağa çıkın! İki gün boyunca öfkenizi, sesinizi, yaratıcılığınızı ve isyanınızı gösterin!

Ne için: Bütün Yeni-Berlinlilere oturum hakkı, boş binaları işgal etmenin önünü açan yasal düzenlemeler, zorla evden çıkarmaların önüne geçmek ve herkese bir evde barınabilme hakkı için.
Neye karşı: İstenmeyen yenileme çalışmalarına, kira piyasasındaki ırkçılığa, dayanışma içindeki mahallelerin sistematik olarak kısıtlanmasına ve kriminalize edilmesine karşı.


Appel

Manifestation – 9 septembre 14h – Oranienplatz (Kreuzberg)
A qui appartient la ville ?

Solidaires contre les loyers et les expulsions ! – Pour une ville d’en bas !

“…et la ville vous appartient.”, “Berlin reste payable”, ces phrases vides et d’autres encore sont visibles partout depuis un an à Berlin. Au plus tard, depuis l’expulsion brutale du collectif et centre social Friedel54, le 29 juin 2017, il est devenu clair que cette ville doit appartenir à ceux et celles qui payent le plus fort prix. Que pour cela, des personnes soient jetées à la rue, mises à la porte discrètement, leur baille résilié, qu’elles soient criminalisées et tabassées, c’est ça aussi, le quotidien sous la coalition rouge-rouge-verte. En fin de compte, c’est une question de principe. Il s’agit de protéger le “principe de la propriété”, afin que les propriétaires puissent l’exploiter. La nouvelle coalition du Sénat semble vouloir en être le garant. Le fait que les dépenses engendrées par les opérations policières lors de l’expulsion partielle des réfugié.es de l’école Gerhart-Hauptmann et celle du collectif Friedel54 auraient pu permettre d’acheter des immeubles entiers et payer plus d’un an de loyers souligne une fois de plus à quel point ce principe de la propriété est synonyme de hauts coûts et de violence. Le but est de dissuader les gens prêts à suivre ce modèle et d’appater les investisseurs et investisseuses. Nous ne pensons pas que faire une croix sur un bulletin de vote lors des éléctions du Bundestag y changera quoi que ce soit.
A la question “A qui appartient la ville ?”, on ne peut donc qu’apporter une réponse pratique. Pas devant le juge, aux Parlements ou autour une table en coulisse. La réponse est donnée dans la rue et sur les places publiques de cette ville. De même que dans les immeubles habités, leurs couloirs et leurs cours. Dans le métro, le bus et le tram, quand la sécurité et les contrôleurs embêtent l’un.e des nôtres parce qu’il ou elle n’a pas de ticket. La réponse est donnée là où les gens s’unissent pour s’opposer à la commercialisation de leurs lieux de vie et luttent ensemble pour décider eux-mêmes de leur vie. La réponse, ce sont nos actes qui ne découlent pas du simple fait que les dirigeant.es ne s’intéressent pas à répondre à nos besoins, mais de notre conviction que nous sommes les mieux placé.es pour le faire.

De cette conviction naissent des formes très différentes de résistance. Que ce soit l’occupation actuelle de l’ancienne usine à tapis à Berlin-Stralau par des jeunes SDF et des activistes, ou l’organisation d’une communauté des locataires et locatrices dans la Zossenerstraße 18 qui force le gouvernement du quartier Kreuzberg à utiliser son droit de préemption pour acheter l’immeuble. Que ce soit les protestations de la jeunesse dans le centre pour jeunes Potse & Drugstore (Schöneberg) contre leur expulsion, ou l’occupation du local pour personnes âgées “Senior*innenfreizeitstätte Stille Straße” (Pankow) par les retraité.es. Les protestations contre les évictions ont déjà bien des visages. Selon l’utopie d’une ville d’en bas, ces nombreux visages doivent être pris en compte en ceci que les besoins de chacun.e, et non pas les intérêts financiers de quelques un.es, deviennent l’unité de mesure pour une politique urbaine réussie.

Pour cela, la campagne “Mietenwahnsinn stoppen” (“arrêtons le délir avec les loyers”) organise le 8 septembre une journée d’actions décentrale dans toute l’Allemagne.
Et nous voulons sortir dans la rue, avec vous, le 9 septembre pour donner une réponse pratique à la question “A qui appartient la ville ?”. Venez avec nous ! Pendant ces deux journées, laissez libre cours à votre colère, votre créativité, faites du bruit et soyez rebels !

Pour le droit de rester de tous les nouveaux arrivants et nouvelles arrivantes à Berlin, pour la légalisation du squattage des bâtiments vides, pour un moratoire des expulsions et un droit à l’habitation.
Contre les modernisations non voulues, le racisme sur le marché immobilier, la gentrification structurelle et la criminalisation des voisinnages solidaires.


اللغة العربية

مظاهرة – 9 سبتمبر أيلول، الساعة 2 مساءاً –
أورانينبلاتز (كريوزبرغ) من الذي يملك المدينة؟
تضامن ضد ارتفاع الإيجارات وقرارات الإخلاء.
” لمدينة من أهلها” و”المدينة ملك لك” و”ستبقى برلين قابلة للحياة” …
هذه العبارات الجوفاء الأخرى انتشرت وعرَّفت مدينة بيرلين منذ عام. منذ أن تم تنفيذ عمليات الطرد الوحشية من كيزلادن والمركز الاجتماعي فرايدل 54 في 29 يونيو 2017 بات من الواضح تماما أن المدينة أصبحت تنتمي إلى أولئك الذين يدفعون أكثر من غيرهم. وحتى في ظل التحالف “اليساري” روت-روت-غرون، أصبح من الروتين اليومي أن ترى الناس ملقيين على أطراف الطرق بلا مأوى، فتطردهم ببطء، وإنهاء عقود الإيجار الخاصة بهم إضافة إلى التجريم والضرب. ولكن في نهاية المطاف، كل ذلك يدور لحماية “مبدأ الملكية” وجعلها مربحة للمالكين. ويبدو أن الائتلاف الجديد يريد ضمان ذلك أيضا.
لقد كانت تكاليف إجراءات الشرطة لللإخلاء الجزئي للاجئين من جيرهارت-هوبتمان-سشول و كيزلادين فريدل 54، كافية لشراء منازل كاملة وتسوية إيجاراتها السنوية. وهذا يؤكد مرة أخرى كيف ينطوي مبدأ الملكية هذا على التكاليف العالية والعنف. والهدف من ذلك هو تخويف الجيران وجذب المستثمرين. نحن لا نعتقد أن الانتخابات الفدرالية القادمة هذا الخريف، سوف تغير أي شيء.
ولذلك فإن السؤال “من الذي يملك المدينة؟” يمكن الإجابة عليه عمليا فقط. لا في المحكمة، ولا في البرلمان، ولا في غرف الكواليس. بل فقط في شوارع ومقاطع هذه المدينة. وفي البيوت و على السلالم وفي الفناء الخلفي وفي المترو والحافلات والترام وعندما يزعجنا رجال الأمن ومفتشي التذاكر بسبب استخدام وسائل النقل العام دون تذكرة. يتم الرد على هذا السؤال أينما يجتمع الناس لمقاومة الاستغلال والاتحاد من أجل أسلوب حياة مستقل. الجواب هو عملنا، وهذه الحقيقة لا تستند فقط على معرفتنا بأن من هم في السلطة لا يملكون مصلحة في الاستجابة لاحتياجاتنا، بل أيضاً لأننا نعرف أنه يمكننا أن نعمل معاً بشكل أفضل.

هذه القناعة تخلق أشكالا مختلفة من المقاومة. مثل مجموعة التملك “سكواترز” لمصنع السجاد سابقاً في برلين سترالا من قبل الأطفال المشردين والناشطين. وتجمع السكن في زوسينرستراس 18 والذي دفع مكتب الغقار في حي كريوزبرغ لشراء المسكن. ومثل احتجاج مراكز الشباب بوتس ودراغستور (شونبيرغ) ضد إزاحتهم وتشريدهم، و مثل احتلال “منزل المسنين ستيل ستري” (بانكو) من قبل المتقاعدين.
الاحتجاج على النزوح متنوع جدا بالفعل. ويتوجب على أهل المدينة من أساسها أن يأخذوا هذا التنوع في الاعتبار واحترام احتياجات الأفراد بدلا من أن يتم استغلال الفائدة والربح المادي لفئة قليلة ويتم ضمان ذلك ليكون معيارا لسياسة المدينة الناجحة.
لذلك، سيكون 8 أيلول / سبتمبر، يوم عمل على الصعيد الوطني واللامركزي من قبل حملة ‘ميتنونزين ستوبن’ (أوقفوا جنون الإيجار). وفي 9 أيلول / سبتمبر نريد أن تكونوا معنا لمعرفة الإجابة على السؤال “من الذي يملك المدينة؟”. انضموا إلينا في الشارع! بغضبكم، بصوت عال، وبالإبداع والثورة.

للحصول على حق الإقامة لجميع البرلينيين الجديد، ولمنح الحقوق القانونية للمساكن في المباني الفارغة، ولوقف قرارات الإخلاء ولأخذ الحق في مكان معيشي كريم.
سنكون ضد التحديث غير المرغوب فيه للمدينة، وضد التشريد والعنصرية في سوق التأجير وتجريم الأحياء العاملة في التضامن.

[B] Solidarität mit der besetzten Teppichfabrik! Kampf dem Eigentum an Grund und Boden!

Seit etwa 2,5 Monaten ist die alte Teppichfabrik in der Alt-Stralau 4 in Berlin-Friedrichshain besetzt. Nach vielen Wochen ungestörter Aneignung von dringend benötigtem Wohnraum im Hotspot Berlin, wurde die Besetzung entdeckt. Seitdem wird die Platte, wie die Besetzung liebevoll genannt wird, von Securities und einer Einsatzhundertschaft belagert. Es dürfen nur noch 6 Personen auf das Gelände, Strom und Wasser wurden abgestellt und seit einigen Tagen gibt es einen offiziellen Räumungstitel. Tag X rückt also näher. Als kleines Zeichen der Solidarität versammelten sich am vergangenen Freitag, trotz bescheidenem Wetter, etwa 100 Menschen vor der Teppichfabrik. Auch einige Kollektivist@s von uns waren mit folgender Soli-Erklärung dabei:

Es brodelt, modert und mufft im Berliner Immobiliensumpf.

Die Sozialdemokratie zeigt mal wieder eindrücklich, dass sie ja gerne etwas für „soziale Gerechtigkeit“ (Was auch immer das sein mag) tun würde aber ihr eigenes und das Dogma der neoliberalen Stadt „Eigentum muss geschützt werden“ blöderweise (oder zum Glück für die SPD) jenem Tun entgegensteht.

Vernünftige Gentrifizierungsgegner*innen sahen in Stralau ein ungenutztes Grundstück, dass sie vor ca. 2 ½ Monaten betraten und nutzten. Und zwar als Wohnraum. Das taten sie nicht als Einzige. Wohnungslose Straßenkids waren am Anfang ebenso mit von der Partie. Man taufte das geborene Projekt gemeinsam #diePlatte. Irgendwann standen Männer in Anzügen und chicen Autos auf dem Gelände. Sie wollten das frisch erworbene „Filetstück“ betreten, konnten dies aber nicht, weil das Schloss der alten Teppichfabrik ausgetauscht war. Klug sind die, die Kluges tun.

Spätestens jetzt brodelte es im Immobiliensumpf in dem die SPD-Elite bis zur Oberkante Unterlippe steckt. Als erstes wurde vom Eigentümer ein, mit Eisenstangen ausgestatteter, Schlägertrupp des ehemaligen Kickboxers Michael Kuhr vorgeschickt. Weil dieser Trupp jedoch aus Totalversagern besteht, wurde die Berliner Polizei gerufen. Also ein mit Schusswaffen, Schlagstöcken, viel besseren Protektoren und Helmen ausgestatteter Schlägertrupp. Dieser wurde geschickt vom ehemaligen Stadtentwicklungs- und jetzigen Innensenator Andreas Geisel geschickt. Denn wer als Nachfolger von Michael Müller zuständig dafür ist, sich von Big-Playern des Immobilienmarktes bestechen zu lassen und und eine investor*innenfreundliche Politikstrategie zu fahren, der weiß das Schlägertrupps ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie sind. Zunächst kam es dadurch wohl zu Tumulten. Oder besser gesagt zur Selbstverteidigung durch die Bewohner*innen.

Die ersten Schlägertrupps reichten nicht. Deshalb hat die Geisel noch mehr geschickt. Eine Hundertschaft Bullen und ein Dutzend Securities zu jedem Zeitpunkt für eine Hand voll Besetzer*innen. Ein Betreuungsschlüssel, wie man ihn nicht mal aus Waldorf-Kindergärten kennt.

Da die Bewohner*innen der Exikutive und Judikative glaubhaft machen konnten, dass sie schon länger in der „Platte“ verweilten, konnten die Cops erstmal nichts machen außer nerven. So wurde der Strom abgestellt, Taschenkontrollen durchgeführt, sexistische Sprüche gerufen und kein Besuch in die Teppichfabrik gelassen. Ein Räumungstitel muss her. Denn der (laut Forbes) 2,2 Milliarden schwere Käufer und s.Oliver-Boss duldet die Wohngäste nicht auf dem Gelände. Dieser ist seit gestern leider da. Wie es dazu kommt ist noch nicht ganz klar. Ein Netzwerk aus SPD, Immobilienbranche und klassenjustiziellen Bütteln auf dem Richterstuhl sind mit Sicherheit involviert.

Der ehemalige Regierungssprecher Bela Anda, der die Hartz-Reformen propagandistisch begleitete, ist nun Sprecher des Alt-Stralau-4-Eigentümers Bernd Freier. Er ist außerdem SPD-Mitglied und damit Teil des sozialdemokratischen Rackets. Die Bezirksbürgermeisterin Monika Hermann (Grüne Sozialdemokratie) ist angesichts dieses testosteron-, geld- und machtgeladenen Bündnisses wenig erpicht darauf auch nur irgendeine Äußerung vom Stapel zu lassen. Besser so. Sonst wird der gleiche Wortmüll, wie bei der Teilräumung der Gerhart-Hauptmann-Schule in die Zeilen der Gazetten gespühlt.Ob aktiv oder passiv. Wer seinen Beitrag zu einer ad-hoc-Räumung der Teppichfabrik leistet, wird schon die kommenden Lorbeeren wittern. Denn auch der Corpsgeist der SPD hat das ein oder andere Zuckerbrot aus der freien Wirtschaft im Naschschrank hinterlegt, für die treuen Eigentumsschützer*innen.

Es brodelt so sehr, dass der Wunsch diesen Immobiliensumpf trocken zu legen in der Gesellschaft steigt. Es zeigt, dass die Besetzer*innen der alten Teppichfabrik genau das richtige getan haben.
Und weil sie das getan haben, lieben wir sie und senden ihnen Grüße, wünschen ihnen Durchhaltevermögen. Wir lassen uns nicht kriminalisieren. Die Fabriken und Häuser gehören uns. Solidarität mit der Platte! Solidarität mit dem Black Triangle in Leipzig, den geräumten Projekten in Bologna und dem sozialen Zentrum in Prag „Klinika“ !!!

gez. Einige Kollektivistas des Friedel54-Kollektivs

 

Bleibt auf dem Laufenden (@PlatteDie / #Teppichfabrik bei Twitter), zeigt euch solidarisch und bereitet euch auf Tag X vor!

Berichterstattung zur Zwangsräumung der Friedel54 und zum Nachspiel

Falschmeldung elektrisierter Türknauf:

taz (27.7.) – Polizei setzt auf Fake-News

Mieterecho Online (4.7.) – Friedel54-Räumung immer skandalöser

taz – Polizei greift daneben

tagesspiegel – Bestand wirklich “Lebensgefahr” für die Polizei?

Welt – Die unlogische Erklärung der Polizei zum “Stromanschlag” bei Friedel54

Morgenpost – Türknauf in linkem Kiezladen stand nicht unter Strom

RBB – Friedel54-Räumung: Türknauf offenbar nicht lebensgefährlich

Berliner Zeitung – Räumung von „Friedel 54“: Polizei fand keine Stromquelle am Türknauf

 

Die Polizeigewalt bei der Räumung, vor allem die gegen Presseleute, war einer der Anlässe für einen Essay bei www.uebermedien.de

 

Berichterstattung zur Räumung am 29.06.

Tagesspiegel – Kiezladen nach Protesten an Gerichtsvollzieher übergeben

Berliner Zeitung – Friedel54 Polizei und Gerichtsvollzieher räumen Kiezladen

Live-Ticker der Räumung:

BZ – Kiezladen „Friedel 54“ an Gerichtsvollzieher übergeben

Berliner Kurier – “Friedel54” Lebensgefahr für Polizei: Türknauf unter Strom gesetzt

Berliner Kurier – Friedel 54 Das Ende eines linken Traums

Morgen Post – “Friedel 54”: Innensenator Geisel lobt Polizeieinsatz

RBB – Polizei übergibt Kiezladen “Friedel 54” an Gerichtsvollzieher

Stern – Polizei räumt linken Szeneladen “Friedel 54” – einige Festnahmen

Die Welt – Türknauf unter Strom – Polizei geht mit Kettensägen vor

Focus – “Friedel 54”-Räumung: Polizei dringt in Kiezladen ein – Tür aufgebrochen

Einer der wenigen Artikel, der auch das gewaltätige Vorgehen der Polizei gegen Journalist*innen erwähnt:

Vice – Brutal, schnell, effektiv: Bei der Räumung des Berliner Szene-Ladens “Friedel54”

Süddeutsche Zeitung – “Lasst Euch einfach wegtragen. Wehrt Euch nicht”

Eine Anwohnerin erwähnt die in den 80ern noch vorhandene Mietpreisbindung, die dann abgeschafft wurde und die heut kaum noch jemand kennt:

Stuttgarter Zeitung – Frau Kreuzers Streuselkuchen kostet jetzt zwei Euro

taz – Nach der Party wird abgeräumt

neues deutschland – Aus für Kiezladen »Friedel 54«

neues deutschland – Kommentar: »R2G« räumt sich selbst

Zeit – Alles Verlierer, außer der Briefkastenfirma

neukoellner.net – Das Kapital hat gesiegt

Ausführlicher Artikel über den Ablauf der Räumung, in dem auch das aggressive Vorgehen der Polizei beschrieben wird:

MieterEcho – Friedel54-Räumung heizt politisches Klima an

In dem Artikel werden luxemburgische Politiker auf die Friedel und das Problem der Briefkastenfirmen angesprochen:

L’essentiel – Luxemburger Firma lässt legendäres Gebäude räumen

Umfassender Bericht von “Zwangsräumungen Verhindern”, die bei den Blockaden dabei waren:

Bündis Zwangsräumung verhindern – Kiezladen Friedel 54 mit staatlicher Gewalt geräumt

 

Radiobeiträge:

Deutschlandfunk – Neue Bleibe gesucht – “Friedel 54”-Räumung in Berlin-Neukölln

Radio Corax – Räumung der Friedel54 – Interview mit dem Pressesprecher

Anarchisisches Radio Berlin – Berichterstattung von der Räumung

 

Videos:

Videomitschnitte von der Räumung und Interview mit dem Pressesprecher Matthias Sander:

neues deutschland – Räumung der Friedel 54

Video von der Räumung und kurzer Hintergrundbericht zur Friedel54 plus Interview mit Bezirksverdrängungsmeisterin Giffey:

RBB – Polizei übergibt Kiezladen “Friedel 54” an Gerichtsvollzieher

Leftvision – Brutale Zwangsräumung – Kiezladen Friedel54

hubber.me – Berlin-Neukölln: „Friedel 54“-Räumung – Polizei nun im Haus

Berliner Morgenpost – Interview mit dem Anwalt der Bewohnere Lukas Theune

 

 

Aktuelle Beiträge vom Anarchistischen Radio Berlin zur Friedel54

Das Anarchistische Radio Berlin hat zwei sehr schöne hörenswerte Beiträge zur Friedel54 veröffentlicht, die wir euch ans Herz legen wollen.

Ihr findet dort eine gelungene Collage von Interviews und Audiomitschnitten zum Hintergrund des räumungsbedrohten Kiezladens in Berlin-Neukölln und einen Beitrag zur Demo gegen Zwangsräumungen am 24.6.2017

[PM] Heute: Demo gegen geplante Räumung des Kiezladens Friedel54 in Neukölln

+++ Start um 20:30 Uhr auf dem Oranienplatz +++ +++ Kiezspaziergang am Sonntag in Neukölln +++ Gestern Solidaritätskonzert mit mehreren hundert TeilnehmerInnen auf dem Reuterplatz +++ Solidaritätsaktionen aus dem ganzen Bundesgebiet +++

Am 29. Juni soll um 9 Uhr der Kiezladen im Erdgeschoss der Friedelstraße 54 in Neukölln zwangsgeräumt werden. Dies ist die Spitze der Eskalation eines, seit über 2 Jahren bestehenden Konflikts um Mietexplosionen und Verdrängung in dem Mietshaus im norden Neuköllns.

Um auf die drohende Räumung hinzuweisen und dagegen zu protestieren, werden heute Abend ab 20:30 Uhr Aktive und UnterstützerInnen des Kiezladens von Kreuzberg zur Friedelstraße 54 ziehen. Unter dem Motto: „Schluss mit Verdrängung! Schluss mit Zwangsräumungen! – Kiezladen Friedel54 bleibt! Wir bleiben Alle!“ soll nochmals der Protest gegen die drohende Räumung eines 13 Jahre alten sozialen und unkommerziellen Raums in Nord-Neukölln protestiert werden.

Unterstützung erhält der Kiezladen von einer Vielzahl an stadtpolitischen und linken Initiativen und Projekten. So mobilisieren das Hausprojekt Rigaer94, sowie die Initiative gegen das Sama-Riga-Carré mit eigenen Aufrufen und einem Vortreffpunkt zur gemeinsamen Anreise aus Friedrichshain. Weitere Aufrufe zur Beteiligung an der Demonstration gibt es u.A. von der Radikalen Linken Berlin (RLB), der Initiative „Hände weg vom Wedding“ und dem Bündnis Zwangsräumung Verhindern.

„Seit dem Bekanntwerden des geplanten Räumungstermins, hat uns eine Welle von verschiedensten Solidaritäts-Bekundungen erreicht. Aus dutzenden Städten im gesamten Bundesgebiet haben uns Grußbotschaften erreicht, oder wurden Solidaritätsaktionen durchgeführt.“ so Matthias Sander, ein Sprecher des Laden-Kollektivs. Und weiter: „Aber sogar international hat unsere Situation Interesse und Solidarität hervorgerufen.“ So erreichte den Kiezladen etwa vor wenigen Tagen eine Grußbotschaft, samt Bilder aus der kurdischen Region Rojava im norden Syriens.
Die Demonstration ist nicht die einzige öffentliche Aktion, mit der der Kiezladen und seine UnterstützerInnen bis zum geplanten Räumungstermin am kommenden Donnerstag, protestieren wollen. Bereits gestern fand auf dem neuköllner Reuterplatz ein Solidaritätskonzert, mit KünstlerInnen wie der Punkrock-Legende „Terrorgruppe“, sowie dem Rapper PTK aus Kreuzberg, oder den Turntable Hools, einem Sideprojekt von Mitgliedern der Hip-Hop Band K.I.Z. statt. Mehrere hundert Menschen nahmen an dem vielseitigen Programm aus musikalischen Auftritten und Redebeiträgen verschiedener Initiativen teil.

Auch in den kommenden Tagen sind verschiedene, weitere Aktionen geplant. Dazu Sander: „Am morgigen Sonntag werden wir im Rahmen eines Kiezspaziergangs durch Neukölln ziehen, um verschiedene Orte der Verdrängung, aber auch des Widerstandes dagegen zu besuchen und alle Interessierten darüber zu informieren. Dienstag und Mittwoch veranstalten wir öffentliche Filmscreenings vor der Friedelstraße 54, in denen es schwerpunktmäßig um aktuelle und vergangene Mietenkämpfe in Berlin geht.“

Abschluss der Aktionstage ist dann am Tag der angekündigten Räumung. Mehrere dutzend Gruppen mobilisieren zur Blockade der Zwangsräumung und zu vielfältigem Protest. Über die Erfolgsaussichten mag Matthias Sander nicht spekulieren, aber macht deutlich: „Die Mobilisierung zur Blockade der Zwangsräumung ist enorm. Dabei reicht die Spanne von unseren NachbarInnen, über Hausprojekte, Gewerbetreibende, bis hin zu stadtpolitischen und linken Gruppen aus ganz Berlin und darüber hinaus. Der Gerichtsvollzieher und die ihn unterstützenden Einsatzkräfte der Polizei werden auf jeden Fall kein leichtes Spiel haben.“ Und abschließend: „Wenn die Interessen einer Handvoll Firmenbesitzer, die mehrere hundert Kilometer entfernt operieren, mehr zählen, als die Interessen von vielen hundert Menschen, die konkret davon betroffen sind und die Entscheidungen ablehnen, dann stimmt etwas ganz gewaltig nicht. Und wenn dies noch gesetzeskonform und juristisch rechtens stattfindet, der Rechtsstaat also offensichtlich die Interessen einer Mehrheit nicht schützen kann, oder will, dann muss sich der Senat und der Bezirk nicht wundern, dass die Menschen sich alternative Formen des Protests und des Widerstands suchen.“

Nachfragen an Matthias Sander via Telefon unter 0157 75154084, oder direkt vor Ort, vor dem Beginn der Demonstration.

Kiezladen Friedel54 bleibt! Übersicht über die nächsten Tage.

english below: June 29th Block Eviction of Friedel54 and other upcoming events

Am 29. Juni 2017 will die Staatsmacht im Interesse mehrerer Kapitalist*innen den Kiezladen Friedel54 zwangsräumen. Die Bezirks- und Landespolitik hätte eine Eskalation rechtzeitig verhindern können und damit nicht nur den Reuterkiez vor der drohenden Belagerung durch bewaffnete Robocops bewahren, sondern auch die Verdrängung der Bewohner*innen des Hauses verhindern können. Sie wollte in dem Moment, als sie konnte nicht das Vorkaufsrecht anwenden und hat damit Schützenhilfe für Citec, Pinehill, Paddock und Secura geliefert. Oder anders ausgedrückt, sie ist ihrer Funktion als Garant von Investor*inneninteressen nachgekommen. Als das Haus vor ca. einem Jahr von der Citec (unterstützt von dem aktuellen Pressesprecher der AfD-Fraktion im berliner Senat, Thorsten Elsholtz)  an die Pinehill verkauft wurde, wurden so manche Klauseln in den Vertrag – der dem Bezirksamt vorlag – eingebaut. Unter anderem, dass die Pinehill, sollte sie die Kündigung des Kiezladens nicht übernehmen noch im Juli letzten Jahres selbst eine Kündigung hätte aussprechen MÜSSEN. Außerdem wurde festgehalten, dass die Citec, sollte der Kiezladen vor Gericht erstreiten, dass er bleiben dürfe, die Möglichkeit hat der Pinehill vorzuschreiben, ob sie in Revision geht.

Es zeigt sich also ein weiteres Mal, dass auch die geringste Hoffnung in die herrschende Lokal-, Landes-, oder Bundespolitik naiv und gefährlich ist. Es zeigt sich aber auch, dass wir als Friedel54-Kollektiv gemeinsam mit allen Unterstützer*innen und solidarischen Initiativen einiges richtig gemacht haben. Dazu gehört unter anderem, dass den Citec-Bossen nichts anderes übrig blieb, als das Haus zu verkaufen. Die Vertragsklauseln nehmen wir als Kompliment hin, diesen rechten Kapitalisten aus Wien, nicht nur ein Dorn im Auge, sondern die Faust in ihren Fressen gewesen zu sein. Ihre Rachsucht zeigt, dass auch Verdrängungsakteur*innen angreifbar sind. Angreifbar sind ihre Images, ihre Renditepläne (versuchte Besetzung), ihr meist unbeachteter Alltag im „ganz normalen“ kapitalistischen Wahnsinn. (Fahrt nach Wien | Go-In bei Hausverwaltung | Angriff auf Secura)

Direkte Angriffe auf einzelne Akteure greifen allerdings nicht die Struktur kapitalistischer Verwertungslogik von urbanen Zentren an. Militanz ist ein wichtiges Mittel um Investor*innen abzuschrecken und akute Verdrängungsprozesse zu entschleunigen. Im Begriff des Risikokapitals ist allerdings schon die Krux begraben. Wohnraum bleibt Ware. Leider. Das nehmen aber auch viele Szenefremde Nachbar*innen zunehmend war. Beispielsweise die selbstorganisierte Kiezversammlung44, die aus der Initiative des Kiezladens und der Hausgemeinschaft geboren wurde und differenziert Themen, wie Tourismus analysiert aber vor allem ein Hort der gegenseitigen Solidarität ist.

Verdrängung beginnt im Kopf. Sich nicht einzugestehen, dass der eigene Wohnraum, Laden oder Projektraum durch Mieterhöhungen, Umwandlung in Privatwohnungen bedroht sein könnte, oder zu denken: „So ist das nun mal… Kann man ja eh nix machen!“ lähmt ungemein. Jene, die die Hoffnung auf eine bessere Stadt noch nicht aufgegeben haben, kommen durch die akute Notwendigkeit von Widerstand vermehrt zusammen. Umso wichtiger ist es, dass die vielen Kämpfe in Berlin – und vielen anderen Städten – sichtbarer werden. Angst vor der Öffentlichkeit und Hoffnung in eine Rettung durch Politik sind leider immer noch Bestandteile dieser sehr diversen Bewegung. Davon wollen wir – als Kiezladenkollektiv – uns auch gar nicht frei machen. Die Hoffnung durch einen runden Tisch, oder das Vorkaufsrecht der Politik die Friedel54 dem Markt zu entziehen und selbst zu verwalten, war lange Zeit da. Was wir aber gelernt haben ist, dass auf diese rot-rot-grünen Charaktermasken, weder auf Bezirks-, noch auf Landesebene Verlass ist. Sie sind gefangen in ihrem eigenen Machtapparat mit Werkzeugen, die Eigentum an Grund und Boden niemals auf eine Weise verneinen werden wie wir. Aus Fehlern lernt man.

Deshalb ist es umso wichtiger als außerparlamentarische, eigentumskritische Masse die Straßen, Plätze, Hausflure, besetzten Kiezläden und Ferienwohnungen, statt Hinterzimmer und Planarsäle als Orte der politischen Aktion zu bespielen. Selbstbewusst wird nur, wer die Bevormundung durch Politiker*innen negiert, und nicht apelliert.

Wir sind überwältigt von der Solidarität für die Friedel54. Der erste Versuch einer Zwangsräumung am 29.6. steht jetzt schon fest: Wir sind sicher das es ein Desaster für Franziska Giffey, die rot-rot-grüne Koalition und die Berliner Polizei, die sich zu Marionetten der gekränkten Citec und der Pinehill machen, wird.

Es geht aber nicht nur um den Kiezladen Friedel54 und eine einzige Zwangsräumung. Es geht darum sichtbar zu sein für alle, die Angst haben vor Verdrängung, ihnen Mut zu geben und die Möglichkeit an Diskussionen teilzunehmen, weitere Aktionen zu planen und durchzuführen. Es geht darum Zwangsräumungen als gewalttätigstes Mittel der Verdrängung zu skandalisieren und hervorzuheben, dass diese Gewalt trauriger Alltag ist. Es geht darum zu ermutigen Besetzungen durchzuführen, zu verteidigen oder Besetzungen von Außen zu unterstützen.

Wir fordern Euch alle auf, Teil der bevorstehenden Veranstaltungen zu werden und die Chance zu nutzen zusammen zukommen, zu diskutieren, spontan zu sein, die Straßen zu erobern, zu tanzen, zu singen und dem Begehren nach einer besseren Stadt, einer Stadt für Alle Ausdruck zu verleihen. Lasst uns den Verdränger*innen zeigen. Wer sich mit einem von uns anlegt, legt sich mit Allen an. Und wir sind viele!

Friedel54 verteidigen! Jede Zwangsräumung zum Desaster machen! Stadt von unten aufbauen!

 

Fahrplan für die nächsten Tage:

23.6.2017 // 16 Uhr // Reuterplatz // U-Hermannplatz
Zwangsräumungen, Verdrängung, Gentrifizierung: Scheiße!
Konzert & Kundgebung für mehr solidarische Kieze und die Stadt von Unten!

Aufruf

 

Redebeiträge, Infostände und musikalischer Protest von:

Terrorgruppe (Punkrock vom Scheitel bis zur Kimme)
PTK (Kreuzberg bis zum Tod) Achtung! Facebook-Link.
Turntable Hools (Korpulente Infantile Zecken) Achtung! Facebook-Link.
Punkrock MC (Schunkeln bis zur Weltrevolution)
Lulu & die Einhornfarm (My little pony meets punkrock) Achtung! Facebook-Link.
FeeLaHaft & a lazy cat (Von der Straße für die Straße)

 

 

24.6.2017 // 12 Uhr // Friedel54 // U-Hermannplatz
Umsonstflohmarkt: Mitbringen, Abholen, nix bezahlen.

Alles für Alle und zwar umsonst. Eigentumskritik muss praktisch werden.

 

24.6.2017 // 20.30 Uhr // Oranienplatz // U-Moritzplatz/ U-Kotti

Demonstration: Gegen Zwangsräumung und Verdrängung! Kiezladen Friedel54 bleibt!

Ganzer Aufruf

“Lasst uns gemeinsam die Räumung des Kiezladen Friedel54 und jede weitere Zwangsräumung verhindern. Lasst uns in unseren Häusern, unseren Kiezen, unseren Vierteln organisieren und der schleichenden Verdrängung unsere Wut und unseren Widerstand entgegen setzen. Lasst uns gemeinsam für mehr rebellische Nachbarschaften, solidarische Kieze und die Stadt von Unten streiten und kämpfen.”

Gemeinsame Anreise aus Friedrichshain: 19:30 Uhr Dorfplatz (Rigaer Ecke Liebigstr.)

 

25.6.2017 // 14 Uhr // Friedel54 / Reuterplatz

Kiezspaziergang zu Orten der Verdrängung und des Widerstands in Neukölln

“Am 29. Juni soll der Kiezladen in der Friedelstraße 54 zwangsgeräumt werden. Die Kosten des Polizeieinsatzes für eine anonyme Luxemburger Briefkastenfirma werden den Wert des Hauses vermutlich übersteigen. Dieser Spaziergang soll den drohenden staatlichen Gewaltakt in den Kontext der Gentrifizierung des ganzen Viertels setzen. Anhand von widerständischen Häusern und Aktionen erzählen wir Geschichten der kapitalistischen Verdrängung in Neukölln.
Von ungewollten Modernisierungen, Zwangsräumungen, Umgehung von Steuern und Regulierungen, Eigentumsumwandlungen und -neubau, AirBnB und Tourismus, Kreativunternehmen und der Rolle von Konservativen und Neurechten in der Immobilienbranche – vom großen Geschäft mit einem Grundbedürfnis. Aber auch von Widerstand und Selbstorganisation, Genossenschaften und Syndikaten, direkten Aktionen und Blockaden.”

27.6.2017 // 20:30 Uhr // vor der Friedel54

Video-Screening & Diskussion: aktuelle Mietenkämpfe in Berlin

Bevor uns Staat & Kapital auf die Straße setzen, nehmen wir sie uns lieber selbst. Open-Air Screening von Videoclips über aktuelle Mietenkämpfe in Berlin. Danach gibt es Raum für Fragen und Diskussionen.

28.6.2017 // 20:30 Uhr // vor der Friedel54

Film-Screening & Diskussion: Mietrebellen (Doku)

Bevor Staat und Kapital uns auf die Straße setzen, nehmen wir uns diese lieber selbst. Open-Air Kino mit der Dokumentation “Mietrebellen” und anschließender Diskussion mit dem Regisseur. Bleibt im Anschluss da und verhindert am 29. Juni gemeinsam und solidarisch unsere Räumung.

29.6.2017 // 9 Uhr // Friedel54 & ganz Neukölln

Zwangsräumung verhindern! Kiezladen Friedel54 bleibt!

Am Donnerstag, den 29. Juni soll der Kiezladen laut Willen der Eigentümerin und der Bullen zwangsgeräumt werden. Das werden wir nicht hinnehmen und das werden wir verhindern. Gemeinsam und solidarisch. Die Gerichtsvollzieherin hat sich für 9 Uhr angekündigt, erfahrungsgemäß kommt das Pack aber weit früher. Haltet Augen und Ohren offen, kommt möglichst früh und bereitet euch vor.

Vor Ort wird es Aktionskarten geben, sowie mehrere Blockade- und Infopunkte. Es gibt fußläufig eine Sanistation für leichte Fälle, sowie eine solidarische Arztpraxis für schwere Verletzungen. Der EA ist geschaltet, ein Prison-Support ist eingerichtet.

Am Tag vor der Räumung werden wir weitere Infos veröffentlichen. Stellt euch darauf ein das die Bullen auch früher anrücken können. Bildet Bezugsgruppen, überlegt euch Aktionen und verhindert gemeinsam unsere Räumung!


Upcoming events:

June 29th Block Eviction of Friedel54!

23.6.2017 // 4pm // Reuterplatz // U-Hermannplatz

Forced evictions, repression, gentrification: Bullshit!

Concert & rally to support a grassroots community, standing together in solidarity!

Appeal

Speeches, information stands, and musical protest by:

Terrorgruppe (Punkrock from crown to butt-crack)

PTK (Kreuzberg until death) Beware! Facebook link

Turntable Hools (Portly, infantile punks) Beware! Facebook link

Punkrock MC (Swaying towards a world revolution)

Lulu & die Einhornfarm (My little pony meets punkrock) Beware! Facebook link

FeeLaHaft & a lazy cat (From the street for the street)

24.6.2017 // 12pm // Friedel54 // U-Hermannplatz

Free-flea market: Bring something, take something, pay nothing!

Everything for everyone. Criticism of ownership put to practice!

24.6.2017 // 8:30pm // Oranienplatz // U-Moritzplatz/ U-Kotti

Demonstration: Against forced evictions and repression! Community center Friedel54 remains!

Entire appeal

“Let’s prevent the eviction of the Friedel54 community center and every other forced eviction together. Let’s organize ourselves, within our houses, our neighborhoods, our communities, and use our anger and resistance to counteract the insidious repression creeping into our cities. Let’s fight together for more rebellious neighborhoods, community solidarity, and a grassroots city!”

Collective journey from Friedrichshain: 7:30pm at Dorfplatz (Corner of Rigaerstr./Liebigstr.)

25.6.2017 // 2pm // Friedel54 / Reuterplatz

A stroll through the neighborhood of Neukölln, visiting repressed places and also those of resistance

“One June 29th, the community center Friedel54 is scheduled to be evicted forcefully. The expense of the police operation called upon by the anonymous Luxemburg shell company will probably exceed the value of the house being evicted. This walk aims to put this threatening act of violence by the state into the context of the gentrification of the entire neighborhood. We will tell the story of the capitalist repression taking place in Neukölln, pointing out specific houses and actions exemplifying the resistance of the area.”

27.6.2017 // 8:30pm // In front of the Friedel54

Video screening & discussion: current rental conflicts in Berlin

Before the state and capital toss us out on the street, we’ll do it ourselves!

Open air screening of video clips concerning current rental conflicts in Berlin. Afterward there is an opportunity for questions and discussion.

28.6.2017 // 8:30pm // In front of the Friedel54

Film screening and discussion: Mietrebellen (Documentary)

Before the state and capital toss us out on the street, we’ll do it ourselves!

Open air cinema with the documentary “Mietrebellen (Rental rebels)” and subsequent discussion with the director. Stick around after the film and together and in solidarity we can block the eviction of the Friedel54.

29.6.2017 // 9am // Friedel54 & all of Neukölln

Block the forced eviction! Community center Friedel54 remains!

On Thursday, June 29th, according to the will of the house-owner and the cops, the community center Friedel54 is scheduled to be forcefully evicted. We refuse to accept this and will prevent this. Together and in solidarity. The court official has announced their arrival at 9am, but in the light of experience we can expect everyone to arrive much earlier. Keep your eyes and ears open, come as early as possible and be prepared!

On site there will be action maps, as well as blockade and information points. Within walking distance there will be a medic-station for mild cases, as well as a doctor’s office working in solidarity, treating more severe injuries. The EA standing by and prison support is set up.

The day before the eviction we will announce more information. Be prepared for the cops to move in earlier than officially announced. Form your support groups, think about some possible actions and together let’s block our eviction!

 

[Friedel54] 23. Juni: Konzert & Kundgebung

Zwangsräumungen, Verdrängung, Gentrifizierung: Scheiße!
Konzert & Kundgebung für mehr solidarische Kieze und die Stadt von Unten! 23. Juni | ab 16:00 Uhr | Reuterplatz (Neukölln)

Redebeiträge, Infostände und musikalischer Protest von:

Terrorgruppe (Punkrock vom Scheitel bis zur Kimme)
PTK (Kreuzberg bis zum Tod) Achtung Facebook-Link!
Turntable Hools (Korpulente Infantile Zecken) Achtung Facebook-Link!
Punkrock MC (Schunkeln bis zur Weltrevolution)
Lulu & die Einhornfarm (My little pony meets punkrock) Achtung Facebook-Link!
FeeLaHaft & a lazy cat (Von der Straße für die Straße)

Am 29. Juni soll nach dem Willen der sogenannten Eigentümer und der Polizei der Kiezladen Friedel54 nach 13 Jahren soziokultureller Arbeit aus dem Reuterkiez verschwinden. Einer der letzten unkommerziellen, sozialen Räume die dem hippen Reuterkiez verblieben sind. Die drohende Räumung ist symptomatisch für eine Stadt, in der Rendite mehr zählt als die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen, die in ihr leben. Jeden Tag werden Menschen aus ihren Wohnungen und ihrem sozialen Umfeld zwangsgeräumt, jeden Tag müssen Menschen, Gewerberäume und soziale Orte weichen, weil sie sich die explodierenden Mieten nicht mehr leisten können, jeden Tag verwandelt sich Berlin immer mehr in eine brutale Hochglanzstadt der Reichen und Mächtigen.

Muss das sein? Muss das so bleiben? Nein. Die ganze Scheiße ist menschgemacht und kein Naturgesetz. Gemeinsam und solidarisch können wir uns die Stadt zurück holen. Gemeinsam und solidarisch können wir solidarische Kieze aufbauen in denen die Menschen die dort leben und arbeiten entscheiden, was dort passiert. Und gemeinsam und solidarisch können wir all den Investor*innen, Politiker*innen und Sicherheitskräften den Mittelfinger zeigen, die sich anmaßen über uns und unser Leben bestimmen zu wollen.

Lasst uns gemeinsam die Räumung des Kiezladen Friedel54 und jede weitere Zwangsräumung verhindern. Lasst uns in unseren Häusern, unseren Kiezen, unseren Vierteln organisieren und der schleichenden Verdrängung unsere Wut und unseren Widerstand entgegen setzen. Lasst uns gemeinsam für mehr rebellische Nachbarschaften, solidarische Kieze und die Stadt von Unten streiten und kämpfen.

PM: Räumungstermin für Kiezladen Friedel 54 steht fest

+++ Räumung ist für den 29. Juni um 9 Uhr angekündigt +++ vielseitiger Protest bis dahin angekündigt +++ Eigentümer schlägt Vermittlungsangebot von Senat und Bezirk aus und besteht auf Eskalation +++ Sprecher des Kollektivs: „Berlin erwartet ein heißer Juni.“ +++

Der Räumungstermin für den seit mehreren Monaten bedrohten Kiezladen Friedel54 im Neuköllner Reuterkiez steht fest. Am 29. Juni soll ein Gerichtsvollzieher die Räume des sozialen Zentrums in Besitz nehmen, höchstwahrscheinlich unterstützt von einem massiven Polizeiaufgebot.

Seit der Kündigung 2015 hatte das Ladenkollektiv für eine Fortsetzung der seit über 13 Jahren geleisteten sozialen und kulturellen Arbeit in Nord-Neukölln gekämpft. In der Auseinandersetzung ging es auch um den Verbleib der MieterInnen des Hauses, die sich durch angekündigte Modernisierungen und exorbitante Mietsteigerungen bedroht sahen. Zumindest letzteres konnte bis dato abgewandt werden.

Dennoch befürchtet Matthias Sander, ein Sprecher des Laden-Kollektivs: „Der Kiezladen war auch schon den vorherigen Eigentümern ein Dorn im Auge, denn er hat ein breites Unterstützungsumfeld. Wenn wir weg sind, fällt es den aktuellen Eigentümern viel leichter, ihre Profitinteressen durch Modernisierungen durchzusetzen.“

Das Angebot eines vermittelnden Runden Tisches, durch die Berliner Stadtentwicklungssenatorin Kathrin Lompscher (Linke) sowie den Neuköllner Baustadtrat Jochen Biedermann (Grüne) schlug der Anwalt der Eigentümerseite vor wenigen Wochen kategorisch aus.

Somit droht Berlin und insbesondere Neukölln eine neue Eskalation durch einen stadtpolitischen Konflikt.

Dazu Matthias Sander: „Die letzten Monate haben gezeigt, dass unsere drohende Räumung sehr viele Menschen wütend gemacht hat: von unmittelbaren NachbarInnen über andere kämpferische Hausgemeinschaften und stadtpolitische Initiativen bis hin zu autonomen Hausprojekten und Gruppen.“

In den nächsten Wochen erwartet er eine Vielzahl an öffentlichen Aktionen, um gegen die Räumung des Kiezladens zu protestieren. „Wir werden den Räumungstermin natürlich nicht stillschweigend hinnehmen. Wir werden nun erst recht lautstark und entschlossen dagegen protestieren, dass eine Luxemburger Briefkastenfirma einen alteingesessenen sozialen und unkommerziellen Raum in Neukölln räumen lässt. Und ich gehe davon aus, dass auch viele unserer UnterstützerInnen das nicht widerspruchslos hinnehmen werden. Berlin erwartet auf jeden Fall ein heißer Juni.“

Nachfragen an kiezladenf54bleibt@riseup.net oder an Matthias Sander: 0157-75154084