Verdrängung und Widerstand im Reuterkiez – ein Kiezspaziergang | Sonntag – 25. Juni 2017 – 14 Uhr

Verdrängung und Widerstand im Reuterkiez – ein Kiezspaziergang
Sonntag – 25. Juni 2017 – 14 Uhr
Start: Friedelstr. 54

Es ist das Stadtgespräch in diesen Tagen: Die Mieten steigen, die Vermieter nerven und auf der Couch wohnt ein Freund, der seit Monaten nichts Neues findet. Gentrifizierung und Wohnungsnot. Was aber im einzelnen Leben wie eine Naturgewalt daher kommt, ist politisch gemacht und gewollt.
Am 29. Juni soll der Kiezladen in der Friedelstraße 54 zwangsgeräumt werden. Die Kosten des Polizeieinsatzes für eine anonyme Luxemburger Briefkastenfirma werden den Wert des Hauses vermutlich übersteigen. Dieser Spaziergang soll den drohenden staatlichen Gewaltakt in den Kontext der Gentrifizierung des ganzen Viertels setzen. Anhand von widerständischen Häusern und Aktionen erzählen wir Geschichten der kapitalistischen Verdrängung in Neukölln.
Von ungewollten Modernisierungen, Zwangsräumungen, Umgehung von Steuern und Regulierungen, Eigentumsumwandlungen und -neubau, AirBnB und Tourismus, Kreativunternehmen und der Rolle von Konservativen und Neurechten in der Immobilienbranche – vom großen Geschäft mit einem Grundbedürfnis.
Aber auch von Widerstand und Selbstorganisation, Genossenschaften und Syndikaten, direkten Aktionen und Blockaden.

Die Tour beginnt um 14 Uhr an der Friedelstraße 54 und endet ca. 3h später am Rathaus Neukölln. Verspätete können in der Hobrechtstr., am Maybachufer, in der Nansenstraße oder der Weserstraße dazustoßen.

Durchgeführt von Karte_nk44 und Kiezladen Friedel54

Karte für Selbstbestimmung und Selbstorganisation in Nordneukölln
u.osmfr.org/m/111676
karte_nk44@systemli.org

Kiezladen Friedel54
friedel54.noblogs.org

Do, 15.6.: Ob Zwangsräumung oder Kohlemine, die Antwort ist Blockieren!

Diesen Donnerstag laden Zwischenraum und Ende Gelände zu einer Veranstaltung ein. 20 Uhr gibt es Essen, ab 20.30 Uhr geht es um die Vielfalt des Blockierens.

Widerstand ist das Aufbegehren der Un-Mächtigen gegen die Mächtigen, mit einer Utopie für eine gerechte Gesellschaft, an der sich auch die eigenen Handlungen messen lassen müssen. Widerstand und Ungehorsam in Berlin sind vielfältig: Immer wieder wehren sich Menschen gegen Zwangsräumungen oder blockieren alte und neue Rechtsextreme und Fundamentalist*innen. Refugees besetzen Orte um für die Rechte von Geflüchteten zu kämpfen. Nicht immer sind die Protest-und Widerstandsformen erfolgreich: das Legitime wird kriminalisiert und Gesetze verfestigen die bestehenden Ungerechtigkeiten. Um so wichtiger ist eine breite Basis der Solidarität zwischen Aktivist*innen aus verschiedenen Spektren. Auch der Protest gegen die Kohleverbrennung als eine der Hauptursachen von Klimawandel und globaler Ungerechtigkeit bedient sich der Mittel von zivilem Ungehorsam und Widerstand.
Aktivist*innen vom Berliner Bündnis von Ende Gelände diskutieren im räumungsbedrohten Kiezladen Friedel mit widerständigen Berliner Gruppen:

– Was sind Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen städtischen Kämpfen für Wohnraum, reproduktive Rechte, Antira- und Antifaarbeit und den Kämpfen für Klimagerechtigkeit?
– Wann und warum machen ungehorsame Aktionen Sinn – trotz Repressionen und “Krawallo-Image” und wie kann Aktivismus nachhaltig gestaltet werden?
– Wie lassen sich widerständige Kämpfe verbinden und wie können wir Solidarität untereinander stärken?

Friedel bleibt, wir bleiben alle!

13.06. | 20 Uhr | Vortrag und Diskussion: Neonazistische Strukturen, Bedrohungen und Gewalt in Neukölln und unsere Antworten darauf

In den vergangenen Winter-Monaten verübten mutmaßllich Neonazis eine Anschlagsserie mit Schwerpunkt in Neukölln. Es wurden Scheiben eingeworfen, Autos angezündet, Wohnhäuser beschmiert, Menschen bedroht. Betroffen waren Personen aus zwar unterschiedlichen politischen Zusammenhängen, die aber eint sich für Flüchtlinge und gegen Neonazis und Rassismus einzusetzen. Diese Angriffsserie geschieht allerdings nicht im  luftleeren Raum, sondern vor dem Hintergrund eines anhaltenden bundesweiten Rechtsrucks, der sich vor allem durch rassistische Mobilisierungen, die Wahlerfolge der AfD, die Asyl-Gesetzverschärfung und vor allem den immensen Anstieg rassistisch und extrem rechts motivierter Gewalt und Brandanschläge manifestierte. Darüberhinaus lassen sich in Berlin und vor allem in Neukölln Kontinuitäten neonazistischer Bedrohung erkennen. Die Veranstaltung soll daher nicht nur eine Bestandsaufnahme  sondern auch einen Blick zurück liefern hinsichtlich der Situation in Neukölln aber auch in Berlin insgesamt. Es soll außerdem der Frage nachgegangen werden, wie eine sinnvolle antifaschistische und antirassistische Reaktion darauf aussehen kann.

Referent: Frank Metzger vom antifaschistischem pressearchiv und
bildungszentrum berlin (apabiz e.V.)

Dazu gibts lecker VoKü von deiner LieblingsVoKü!

Der Kiezladen Friedel54 ist akut räumungsbedroht. Der erste Räumungstermin könnte mit eurer Hilfe am 29.6. verhindert werden.

 

Aktionen der Woche

Dokumentation

Fettes Dankeschön an alle Aktivist@s und Nachbar*innen!

Falls ihr Probleme bekommt sei nochmals auf unsere Antirepressionsstruktur hingewiesen.

Für Betroffene:

Nehmt auf jeden Fall als Erstes die bestehenden Anti-Repressionsstrukturen in Anspruch. Hier seien vor allem der Berliner EA und die Ortsgruppen der Roten Hilfe genannt. Anschließend setzt ihr euch mit uns in Kontakt. Schreibt uns eine Mail an: kiezladenf54bleibt [ätt] riseup [Punkt] net (PGP-Key). Schildert auf KEINEN Fall was passiert ist, sondern lediglich, dass ihr einen Vorwurf erhalten habt, der irgendwie im Zusammenhang mit der Friedel54 steht. Fragt nach einem Treffen. Wir machen dann einen individuellen Termin mit euch aus. Ziel dieses Treffens ist es, die Nachteile, die im Zuge der Repressialien entstehen, zu erfassen und nach Euren wünschen Hilfe zu leisten. Diese kann finanziell, emotional oder strukturell sein. Auch kann es bedeuten, dass wir mit Euch oder euren Unterstützer*innen, Freund*innen, Gefährt*innen Öffentlichkeitsarbeit leisten oder Prozessbeobachtung stellen.


Berlin – Ohlauer Straße

Edinburgh

Berlin – Thomas Weisbecker Haus

Eine Street-Art-Installation am Landwehrkanal unterstellt uns hierarchische Praxis.


Berlin – Quartiersmanagement Schillerpromenade

QM Schillerpromenade 20.4.2017

weitere Tapeten und Sprühaktionen tauchen später bei Vimeo auf

Internet – Mobi-Video


Interkiezionale Demo 22.4.

Presse:

taz – Demo gegen Verdrängung. Die Kieze stehen zusammen am 23.04.2017
RBB – Berliner Polizei mit vielen Beamten präsent – Hunderte demonstrieren für Kiezladen “Friedel54” am 23.04.2017
Berliner Kurier – „Friedel 54“. Hunderte demonstrieren für Kiezladen in Neukölln am 22.04.2017
Berliner Zeitung – “Friedel 54”. Knapp tausend Menschen demonstrieren gegen Räumung des Kiezladens am 22.04.2017, 21:36
BILD (Regionalteil Berlin) – Für Berliner Kiezladen „Friedel54“. Fast 1000 Demonstranten gehen auf die Straße. Aggressive Stimmung, aber keine Ausschreitungen am 23.04.2017
B.Z. – Für Kiezladen Friedel 54. Linke Demo durch drei Kieze endet friedlich am 23.04.2017
Berliner Morgenpost – Gegen Verdrängung. Linke demonstrieren in Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln. Fast 1000 Teilnehmer kamen zu der Demo. Die Polizei spricht von teilweiser aggressiver Stimmung. Zwei Beamten wurden leicht verletzt. am 23.04.2017
Neues Deutschland – Massives Polizeiaufgebot eskortiert Kiezdemo. Rund 1500 Menschen forderten den Erhalt bedrohter linker Projekte und wandten sich gegen Immobilieninvestoren am 24.04.2017
Linksunten Indymedia – Berlin – Interkiezionale Demo am 23.04.2017
Linksunten Indymedia – (B) Kommentar zur interkiezionalen Demonstration am 23.04.2017

Bilder bei Flickr:

NeuköllnBild und Bildwerk Rostock

    


Berlin – Sag es mit Blumen

Solidaritätsbotschaft des ebenfalls bedrohten Gemeinschaftsgarten Prachttomate

Haus im Kiez


Leipzig – Black Triangle

Solidarische Grüße aus dem BT an das räumungsbedrohte Projekt Friedel 54.

Wir selber, erleben täglich das Gefühl von Ungewissheit, doch für die Friedel 54, ist es mittlerweile Tatsache geworden.

Die neue Eigentumsfirma S.á.r.l., will mit Hilfe von Bullen die Räumung des Projektes durchsetzen.

Lasst uns alle gemeinsam für den Erhalt unserer selbstverwalteten Projekte kämpfen und entschlossen ihre absurden Eigentumsansprüche, ihre Stadtaufwertung, der daraus resultierenden Verdrängung und der staatlichen Repression entgegentreten!

An dieser Stelle auch Grüße an die Besetzer_Innen in Münster: Haltet durch -bleibt widerständig- wir sehen uns auf den Straßen,


Dresden

Farbe für LuxusBuden – Soli mit Friedel54

In Solidarität mit dem Kampf der Friedel 54 in Berlin-Neukölln haben wir mehrere Luxus-Immobilien mit Farbe angegriffen. Es traf u.a. Häuser in der Tannen-, der Böhmischen, der Försterei- oder der Hechtstraße in Dresden-Neustadt. So wollen wir an eine schöne Tradition anknüpfen und der Mietexplosion im Viertel entgegenwirken.

Yuppies verpisst euch!
Wir bleiben alle.


Grüße aus dem Iran


Ljubljana

von indymedia: “Friedel has been home away from home for many of us throughout the years, as it was always open for our talks, discussions, and meetings. Places like Friedel are important because they are a meeting point for local and international activists, a place that stands against effects of gentrification and inspires us to fight where we live, stand and work.

As cities like Berlin and Ljubljana are pushing all of us further and further to the edge of society and opening up to capital and profit, it is even more important that we not only defend, but even expand our autonomous spaces.

In the course of Action week to defend Friedel, Radio Student broadcast an interview about the interview, to show what kind of space Friedel is, and why it needs to be defended. You can listen to the show on this link. (around minute 19)

http://radiostudent.si/dru%C5%BEba/%C4%8Drna-luknja/friedel-54-bleibt

Shortly after, listeners of anarchist radio show Crna luknja, where the interview was published, got inspired by Friedel struggle and put up a banner on German embassy in Ljubljana, saying „Against eviction, Friedel stays.“

We stand in solidarity with all of you, who are fighting for Friedel to stay open. Your struggles inspires our own.

Against all forms of oppression! Against state, capital and nation!”


Berlin – S-Bhf Neukölln

Brandanschlag auf Bio-Supermarkt

Von anarchist*innen wurde ein Brandanschlag auf einen Bio-Supermarkt in der Nähe des S-Bhf Neukölln. Im Bekenner*innenschreiben wird dieser als Symbol der Stadt der Reichen bezeichnet. Die Projekte in der Rigaerstraße 94 und Friedelstraße 54 werden gegrüßt und gegen den G20 Gipfel in Hamburg mobilisert.

“In hamburg sagt man tschüss, in berlin gibt’s den mittelfinger.”


Berlin – Weserstraße 207

Farbangriff auf das Fantastic Foxhole Hostel

von indymedia:

“In der Nacht auf den 28.04.2017 haben wir – Freund*Innen des räumungsbedrohten Kiezladens Friedel54 – als kleinen Beitrag zu den “Friedel-Action Days” das Fantastic Foxhole Hostel in der Weserstraße 207 mit friedel-grünen Farbbeuteln angegriffen.

Ebenso wie die Eigentümer*Innen des Kiezladens tragen die Betreiber*Innen des “fancy” Fantastic Foxhole Hostels zur Aufwertung, Verdrängung und Gentrifizierung des Reuterkiezes bei.

Die Anwohner*Innen und auch andere Initiativen wehren sich gegen die Kommerzialisierung des Kiezes und die Umwandlung der Weserstraße in eine “Ballermann-Party-Meile”:

http://demokratische-stadtentwicklung.org/wiki/Projekt:Fantastic_Foxhole…
http://nk44.blogsport.de/images/PM_Nachbarschaftsinitiative_Weserkiez.pdf

http://nk44.blogsport.de/2017/04/24/fantastic-foxhole-hostel-weg-kegeln/

Mit dieser Aktion setzen wir ein Zeichen gegen die Anwohner*Innen-feindliche Entwicklung in diesem Kiez, in der Stadt und überall sonst. Uns ist bewusst, dass die Betreiber*Innen des Fantastic Foxhole Hostels wegen unserer Aktion nicht ihre Koffer packen werden, aber wir wollen dringend darauf aufmerksam machen, dass ihr tourismusorientiertes Geschäftskonzept unerwünscht ist!

Solidarische Grüße an die Friedel54, Rigaer94 und alle bedrohten Räume, Projekte und Individuen! Wir bleiben alle – entschlossen und solidarisch!”


Berlin – Friedelstraße 54, Ausstellungseröffnung “Kämpfende Hütten – urbane Proteste in Berlin seit 1872”

platzt. Die Organisator_innen hatten sich entschieden die Ausstellung in leerstehendem Wohnraum aufzubauen. Bauarbeiter und Polizei entdeckten die Ausstellung jedoch vor der Vernissage.
Von indymedia:
“Der Kiezladen Friedel54 rief auf vom 22.4. bis 01.05.2017 Aktionen in Solidarität mit dem besetzten Laden durchzuführen. Wir, als solidarischer Freundeskreis sahen diese Woche als Anlass eine leerstehende Wohnung im Hinterhaus der Friedelstraße 54 zu besetzen. Ziel war es dort eine Ausstellung zum Thema „urbane Proteste in Berlin seit 1872“ zu eröffnen.

Seit über einem Jahr stehen im Hinterhaus der F54 drei Einzimmerwohnungen leer. Sie werden verwaltet von der Secura-Hausverwaltung, die gerade damit beschäftigt ist unseren Lieblingskiezladen aus dem Haus zu werfen (bzw. prügeln zu lassen). Den ungenutzten Wohnraum nutzbar und zugänglich für ärmere Menschen zu machen wäre eigentlich unser Anliegen gewesen. Da aber derzeit an 6 Tagen die Woche Sanierungsarbeiten in den Wohnungen stattfinden, mussten wir den Plan verwerfen. Dem Sauhaufen von Secura die Verwertung der vorher spottbilligen Wohnungen leicht zu machen, fanden wir aber auch nicht hinnehmbar. Also schmiedeten wir den Plan einer symbolischen Besetzung in einem informativen Rahmen, die mehrere Ziele haben sollte:
a.) Eine Aktion in Solidarität mit dem Kiezladen zu starten um den Besetzer*innen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.

b.) Eine Veranstaltung durchzuführen, die Menschen zum nachdenken, diskutieren und handeln anregt.

c.) Pinehill und Secura zu zeigen, dass ihre Renditepläne ohne uns gemacht wurden, dass diese jederzeit von rebellischen Nachbar*innen durchkreuzt werden können und wir auf ihren Eigentumsbegriff scheißen.
… ”


Berlin – Friedelstraße 54

8. und 9. Kundgebung gegen Verdrängung

Sowohl am 23., als auch am 30.4. versammelten sich mehrere Dutzend Menschen vor der Friedelstraße 54. Es gab lyrisches und musikalisches Programm. Redebeiträge wiesen unter anderem auf die Situation der Friedel54 hin, oder mobilisierten zur Organize!-Demo in den Wedding.

Bilder vom 30.4. finden sich beim RBB-online.


Berlin – selber machen – Kongress

Mitglieder des Friedel-Kollektivs teilten sich mit der Reitschule Bern und Aktiven aus dem Friedrichshainer Nordkiez das Panel “Linke Häuser, linke Viertel”. Trotz der frühen Uhrzeit am Samstag morgen war die Veranstaltung gut besucht und wurde als inspirierend und produktiv wahrgenommen.


Berlin – Wedding

Organize!-Demo – Selbstorganisiert gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung

Von der Kundgebung in der Friedelstraße aus startete eine größere Gruppe zur diesjährigen Walpurgisnacht-Demo in den Wedding. Es wurde viel geflyert und ein gut sichtbar Hochtranspi mitgeführt.


Dresden – Brandanschlag auf zwei Nobelkarossen
von indymedia:

“In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben wir ein Luxusauto der Marke Maserati, am Rande der Neustadt, in Flammen aufgehen lassen. Das Feuer traf zudem ein davorstehenden Jaguar, welcher auch einen Totalschaden erlitt. Wir wollen damit auf die anhaltende Gentrifizierung und die damit stattfindene Vertreibung aus unseren Vierteln aufmerksam machen. Auch wollen wir den Bullen zeigen, welche uns seit Monaten fast jedes Wochnende belagern, dass wir uns durch sie nicht einschüchtern lassen und weiter aktiv sind.

Zeitgleich steht unsere Aktion in Zusammenhang mit dem 1. Mai. Als Feier- und Volksfesttag in die deutsche Leitkultur integriert, ist der Geist dieses Tages in Vergessenheit geraten. Durch unseren Hass und unsere Flammen wollen wir allen ins Gedächnis rufen für was der erste Mai steht.

Für eine revolutionäre Gesellschaft, auch über den ersten Mai hinaus.
Solidarität mit der Friedel 54 und allen Menschen welche von Gentrifizierung betroffen sind!

In der Zeitung war zu lesen:
https://www.tag24.de/nachrichten/dresden-brand-maserati-jaguar-radeberger-vorstadt-flammen-feuerwehr-luxus-totalschaden-244568
http://www.mdr.de/sachsen/dresden/autos-brennen-leipzig-dresden-100.html ”


Berlin – Revolutionäre Erste-Mai-Demo

Die unangemeldete 18 Uhr Demo passierte mit mehreren Tausend Menschen die Friedelstraße. Anwesende freuten sich unter anderem über Parolen wie “nehmt ihr uns die Friedel ab, machen wir die City platt” oder “Die Häuser denen, die drin wohnen”.

Ein Bild mit der Unterschrift “Am Kiezladen “Friedel54” in der Friedelstraße kam es teilweise zu Tumulten zwischen Polizisten und Demonstranten. Dort hatte es erst kürzlich bereits Proteste gegen dessen Räumung gegeben.” vom findet sich wiederum bei RBB-online.

22.04.-30.04: Friedel54-Aktions-Woche

Friedel54-Aktions-Woche

Bullen-Grün und Pinehill-Grau weg! Wir wollen mehr Friedel-Grün an jedem Eck!

22.04. – 30.04.


Anstehende Termine

22.04. / 20 Uhr / Eldenaer Straße Ecke Proskauer Straße
Interkiezionale Demonstration zur Aufkündigung des Friedens mit den Reichen und Mächtigen

23.04. / 14 Uhr / Friedelstraße 54
8. Kundgebung gegen Verdrängung

28.04.-30.04. / Bethanien
Kongress “Selber machen”: Internationale Konferenz zu Basisorganisierung, Gegenmacht und Autonomie

29.04. / 20 Uhr / Friedelstraße 54
Ausstellungseröffnung: Zwischen Sabotage und Vernissage – Kämpfende Hütten zu Gast in der Friedel54

30.04. / 14-15 Uhr / Friedelstraße 54
9. Kundgebung gegen Verdrängung + Vortreffpunkt zur Organize Demo im Wedding

30.04 / 16 Uhr / Leopoldplatz
Demonstration: Organize! Selbstorganisiert gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung


Aufruf zur Aktionswoche

(français en bas)

(English below)

 

An uns wurde mehrfach die Frage herangetragen, “was wir wollen”.

Wir wollen nicht geräumt werden. Wir wollen bleiben.

Wir wollen unseren unkommerziellen Raum erhalten und 13 Jahre Kiezarbeit fortsetzen. Utopisch?! Mag sein… dafür werden wir aber weiterhin und unablässig kämpfen.

Wir wollen nicht, dass die PineHill S.à.r.l. ohne Widerstand weiter in Neukölln oder sonst wo wirtschaften kann – schon gar nicht mit dem Erdgeschoss in der Friedelstraße 54.

Wir wollen nicht, dass das lupenreine Image dieser Firma vertuscht, was sie eigentlich sind: Verdränger*innen, Existenzzerstörer*innen, Spielverderber*innen.

Wir wollen die Eigentümer*innen demaskieren.

Wir wollen nicht, dass die Räume der Friedel54 neu vermietet werden und auch nicht die Räume neben uns (was schon geschehen ist), denn auch unser ehemaliger Nachbar wurde verdrängt.

Wir haben das nicht vergessen und auch die Hausverwaltung und (neue wie ehemalige) Eigentümer*innen sollen das nicht vergessen dürfen.

Wir wollen sie an unsere Wut erinnern.

Wir wollen nicht, dass der Kiez sich auf eine Weise verändert, wie die Bewohner*innen es nicht gebrauchen können.

Wir wollen die Menschen dabei unterstützen, sich gegen Mietsteigerungen und Verdrängung zu wehren.

Wir wollen, dass ihr zumindest ein paar unserer Wünsche mit uns gemeinsam wahr werden lasst. 

Wie, entscheidet ihr. Wir danken euch für jede Aktion!

 

Und auch im Falle einer Räumung muss etwas bleiben… Wir wollen Strukturen schaffen, die Nachbar*innen bekräftigen, sich zu wehren. Wir wollen, dass das allgegenwärtige Stadtgespräch über die steigenden Mieten endlich zu Aktionen führt. Wir wollen, dass die Forderung nach Selbstverwaltung der Häuser größer wird.

Denn eine selbstorganisierte Hausgemeinschaft würde ihre Nachbar*innen nicht auf die Straße setzen und auch keine Sachen bauen, die teuer und unnötig sind. Wir wollen nicht weniger als den allgemeinen Zugang zu einer Ware die keine Ware sein sollte. Gemeint ist hier den Wohnraum.

Wir wollen, dass sich die Menschen zusammenschließen, um sich gegen jede Räumung zu stellen. Es gibt ohne Friedel keinen Frieden!

Tanzt den Trümmertango mit uns am 22.04 und behaltet den Rhythmus in den folgenden Wochen! 

Seid solidarisch und kre-aktiv! Macht das Thema zum Thema; nicht nur bei einem Bier in eurer Lieblingskneipe, sondern auch vor der Haustür, auf der Straße, im Internet und überall, wo es profitorientierten Akteuren deutlich gemacht werden kann, welche Verantwortung sie für die Zerstörung von Wohn- und sozialen Räumen tragen

Friedel bleibt! Wir bleiben Alle!

 


(version française)

Semaine d’actions pour la Friedel54
Vert police et gris Pinehill aux ordures! On veut du vert Friedel sur tous les murs!
22/04 – 30/04

On nous demande régulièrement „que voulez-vous“?

Nous ne voulons pas être expulsé.e.s. Nous voulons rester dans nos locaux.
Nous voulons conserver notre espace non-commercial et poursuivre le travail que nous faisons depuis 13 ans dans le quartier. Utopique?! Peut-être… mais nous continuerons à nous battre pour cela et ce, sans relâche.

Nous ne voulons pas permettre à la Pinehill S.a.r.l. de pouvoir exercer du profit, que ce soit à Neukölln ou ailleurs, sans rencontrer de résistance – et d’autant moins au rez-de-chaussée de la Friedelstrasse 54.
Nous ne voulons pas que leur image irréprochable ne cache ce qu’ils sont vraiment: des expulseurs, des briseurs et briseuses d’existences, des casse-pieds…

Nous voulons démasquer les propriétaires.

Nous ne voulons pas que les locaux de la Friedel54 soient reloués, les nôtres comme ceux de notre voisin direct (déjà reloués) puisque notre ancien voisin a également été expulsé.
Nous ne l’avons pas oublié et nous ne permettrons pas à l’agence de gestion de l’immeuble ni aux (anciens comme nouveaux) propriétaires de l’oublier non plus.

Nous voulons leur rappeler notre rage.

Nous ne voulons pas que le quartier change de manière inutile ou contraire à la volonté de nos voisin.e.s. Nous voulons soutenir les gens dans leur lutte contre l’augmentation incessante des loyers et contre les évictions.

Nous voulons que vous nous aidiez à réaliser ne serait-ce que certains de ces souhaits.
A vous d’en décider la manière. Nous vous sommes reconnaissant.e.s pour toute action!

Et même dans le cas d’une expulsion, il doit rester des traces…

Nous voulons créer des structures qui poussent et soutiennent nos voisin.e.s à se défendre eux/elles-mêmes.
Nous voulons que le discours omniprésent sur l’augmentation des loyers débouche enfin sur des actions. Nous voulons que de plus en plus de gens réclament l’autogestion des bâtiments qu’ils/elles habitent. Car une communauté des locataires et locatrices auto-organisée ne jetterait pas les locataires et locatrices à la rue et n’entreprendrait pas non plus de travaux trop chers et inutiles. Nous ne voulons rien de moins que l’accès généralisé à un bien qui ne devrait pas en être un. Par bien, nous entendons les lieux de vies.

Nous voulons que les gens se regroupent pour lutter en masse contre toute expulsion. Sans Friedel, vous n’aurez pas la paix !

Venez danser le Tango des Ruines avec nous le 22/04 et gardez le rythme les semaines suivantes !
Soyez solidaires et cré-actifs/cré-actives ! Faîtes que ce sujet deviennent un vrai sujet pour tou.te.s, pas seulement autour d’une bière dans votre bar préféré, mais devant votre porte, dans la rue, sur internet et partout où les acteurs et actrices de la gentrification puissent comprendre quel rôle ils/elles jouent dans la destruction de lieux de vie et de lieux sociaux.

Friedel reste ! Nous restons tou.te.s !

 


(English version)

Friedel54 Action Week!

Cop-green & Pinehill-grey in the disposer! We want more Friedel-green at every corner!

22.04 – 30.04

 

Quite often one question is brought to us, “what do we want”?

We don’t want to be evicted. We want to stay.

We want to keep our non-commercial space and go on with the work we’ve been doing in the district since 13 years.

Is it utopist? Maybe… but we’ll continue to fight for it relentlessly.

We don’t want to let the Pinehill S.a.r.l. make profit in Neukölln or elsewhere without any resistance – even less with the ground floor of the Friedelstrasse 54. We don’t want their flawless image to cover up what they really are: displacers, existences destroyers, spoilsports.

We want to unveil the owners.

We neither want the Friedel54’s space to be re-let nor the space next door (already re-leased), because our former neighbour also got displaced.

We haven’t forgotten and our building management and owners (the former like the recent ones) shouldn’t get allowed to forget about it either.

We want to remind them of our rage.

We don’t want the district to change in a way that the residents neither need nor want. We want to back up and support people in their struggle against increasing rents and displacement.

We want you to help us make at least some of those wishes become reality.

You decide on how. We are thankful for every action!

And even in the case of an eviction, there has to be something that stays…

We want to create structures to help and reinforce neighbours in defending themselves. We want that ubiquitous talk about increasing rents to finally evolve into actions. We want more houses to aim for self-organization. Because a self managed tenants community wouldn’t kick their neighbours out nor build expensive unnecessary things. We want nothing less than a generalized access to a good that shouldn’t be merchandise. By good we mean living spaces.

There won’t be any peace without Friedel54!

Dance the wreckage tango with us on April 22nd and keep the rhythm onto the following weeks!

Show your support and be cre-active! Make this topic be a real matter, not only around a beer in your favorite bar, but at your front door, in the street, in the web and everywhere where the actors*actresses of the gentrification process can been shown which part they are taking to the destruction of people’s lifes and social places.

Friedel stays! We all stay!

Finanzielle Unterstützung

Ein leidiger, aber notwendiger Punkt. Der Kampf kostet Geld; Flyer, Aufkleber, Transparente etc.pp. fallen leider nicht vom Himmel. 

Soli-Töpfe, Zuschüsse, Spenden

Wir freuen uns über jede, noch so kleine, Unterstützung. Im Laden findet ihr zu den Öffnungszeiten immer eine Spendendose. Ihr könnt uns auch Geld überweisen, dazu einfach eine kurze Mail an uns.

Eine weitere Möglichkeit uns ein Teil eure Sparschweine zu überreichen ist einfach zu unserer Soli-Party am 25. März zu kommen

Ab 22:00 im Kiezladen Friedel54 unter dem schönen Motto “Keine Räumung ist auch eine Lösung”
Nach mehr als 13 Jahren, in denen in Nord-Neukölln ein selbstorganisierter Freiraum geboten wurde, will eine Luxemburger Briefkastenfirma den Laden räumen lassen. Die Kündigung erreichte den Laden, als die Investoren Wind von der Solidarität gegenüber den Bewohner_innen des Hauses bekamen, als diese kurz vor einer Zwangssanierung standen. Wir laden alle herzlich ein mit uns zu feiern und bei Trash, Hiphop etc. mal ordentlich die Sau raus zu lassen. Es gibt die übliche Bierkarte, Cocktails und Eis zum Solipreis und allerlei Softdrinks. Live: “Stroi- & Roimfahrzoige” (Polit-Oi!) und “Inspektor Lars” (Hiphop). DJanes/DJs: FVU (irgendwo zw. Alltimes, Träsh, 80er, 90er & 00er), DJ Supafly (80er, 90er, Trash), FemHoolz (Hiphop).

Rückblick auf unsere zweite Kundgebung

Zweite Kundgebung vor räumungsbedrohtem Kiezladen Friedel54

+++ 200 Menschen bei Kundgebung gegen Verdrängung +++ Redebeiträge von
im Kiezladen aktiven Gruppen +++ Musik Acts sorgten für gute Stimmung +++

Am Sonntag, den 12.03.2017 fand vor dem Kiezladen Friedel54 in der
Friedelstraße 54 in Nord-Neukölln die zweite Kundgebung gegen die im
April erwartete Räumung des Kiezladens statt. Etwa 200 Menschen
versammelten sich in der Friedelstraße. Matthias Sander, der
Pressesprecher des Kiezladens, betonte: „Es geht uns bei den
Kundgebungen nicht nur um unsere bevorstehende Räumung, sondern auch um
eine Vernetzung mit anderen von Verdrängung betroffenen. Wir erhoffen
uns davon eine breitere Bewegung, um uns besser gegen Verdrängung wehren
zu können und Erfahrungen auszutauschen. Außerdem erhoffen wir uns durch
die Kundgebungen die Organisierung der Mieter*innen im Kiez zu stärken.“
Neben vielseitigen Redebeiträgen gab es auch Livemusik, eine Fülle an
Kuchen und Torten, sowie einen Umsonstflohmarkt, bei dem Sachen
verschenkt wurden und mitgenommen werden konnten. Mehrere
Vertreter*innen der Presse waren während der Kundgebung anwesend, auch
von der argentinischen Zeitschrift Ambito.
Matthias Sander zog am Ende der Kundgebung ein positives Fazit: „Wir
freuen uns über die breite Unterstützung, die wir erfahren und hoffen,
dass sich bei der Zwangsräumung ebenfalls viele Menschen ihren Unmut auf
die Straße tragen.“

Zur Vorgeschichte:
Im April 2016 begannen Verhandlungen zwischen der Hausgemeinschaft der
Friedelstraße 54 und der damaligen Eigentümerin, der CITEC Immo Invest
aus Wien. Ziel war es, das Haus auf eine Weise zu kaufen, dass es dem
Markt entzogen wäre. „Eine Stiftung und das Mietshäusersyndikat
unterstützten uns mit Geld und Know-How “, sagt Matthias Sander, der den
Prozess damals miterlebte. "Unser Plan war es, das Haus selbst zu
verwalten."
Im Juni reagierte die CITEC nicht mehr auf die Kaufangebote und die
eingeschworene Hausgemeinschaft erfuhr über Insider der
Immobilienbranche von einem Verkauf des Hauses. „Wir waren total
niedergeschlagen. Wir dachten, dass wir kurz vor dem Ziel standen. Doch
im Nachhinein muss man wohl von Scheinverhandlungen sprechen“, hält
Sander fest.

Für die MieterInnen des Hauses bedeutet diese Wendung zwar erstmal kaum
eine Veränderung, doch dem gekündigten Kiezladen im Erdgeschoss droht im
April die Räumung. „Wir, die Bewohner des Hauses haben Briefe geschickt
und auch in Gesprächen mit der Hausverwaltung betont, dass dieser Laden
mindestens so zum Haus gehört, wie der Dachstuhl“, sagt eine Bewohnerin,
die ihren Namen nicht nennen will. Nachdem einige Menschen, die den
sozialen Raum Friedel54 mitgestalten, in der Weihnachtszeit am Sitz der
Pinehill in Luxemburg vorgesprochen und ein positiv verlaufenes Gespräch
mit Pinehill-Angestellten erreicht hatten, machte der Kiezladen der
neuen Hausverwaltung „Secura“ ein schriftliches Vertragsangebot zur
Weiterführung des Mietverhältnisses. Doch die antwortete mit einem
Dreizeiler: Der Eigentümer habe kein Interesse an einem neuen
Mietvertrag.

Und am Sonntag geht es weiter! Friedel bleibt, wir bleiben alle!