[B] Solidarität mit der besetzten Teppichfabrik! Kampf dem Eigentum an Grund und Boden!

Seit etwa 2,5 Monaten ist die alte Teppichfabrik in der Alt-Stralau 4 in Berlin-Friedrichshain besetzt. Nach vielen Wochen ungestörter Aneignung von dringend benötigtem Wohnraum im Hotspot Berlin, wurde die Besetzung entdeckt. Seitdem wird die Platte, wie die Besetzung liebevoll genannt wird, von Securities und einer Einsatzhundertschaft belagert. Es dürfen nur noch 6 Personen auf das Gelände, Strom und Wasser wurden abgestellt und seit einigen Tagen gibt es einen offiziellen Räumungstitel. Tag X rückt also näher. Als kleines Zeichen der Solidarität versammelten sich am vergangenen Freitag, trotz bescheidenem Wetter, etwa 100 Menschen vor der Teppichfabrik. Auch einige Kollektivist@s von uns waren mit folgender Soli-Erklärung dabei:

Es brodelt, modert und mufft im Berliner Immobiliensumpf.

Die Sozialdemokratie zeigt mal wieder eindrücklich, dass sie ja gerne etwas für „soziale Gerechtigkeit“ (Was auch immer das sein mag) tun würde aber ihr eigenes und das Dogma der neoliberalen Stadt „Eigentum muss geschützt werden“ blöderweise (oder zum Glück für die SPD) jenem Tun entgegensteht.

Vernünftige Gentrifizierungsgegner*innen sahen in Stralau ein ungenutztes Grundstück, dass sie vor ca. 2 ½ Monaten betraten und nutzten. Und zwar als Wohnraum. Das taten sie nicht als Einzige. Wohnungslose Straßenkids waren am Anfang ebenso mit von der Partie. Man taufte das geborene Projekt gemeinsam #diePlatte. Irgendwann standen Männer in Anzügen und chicen Autos auf dem Gelände. Sie wollten das frisch erworbene „Filetstück“ betreten, konnten dies aber nicht, weil das Schloss der alten Teppichfabrik ausgetauscht war. Klug sind die, die Kluges tun.

Spätestens jetzt brodelte es im Immobiliensumpf in dem die SPD-Elite bis zur Oberkante Unterlippe steckt. Als erstes wurde vom Eigentümer ein, mit Eisenstangen ausgestatteter, Schlägertrupp des ehemaligen Kickboxers Michael Kuhr vorgeschickt. Weil dieser Trupp jedoch aus Totalversagern besteht, wurde die Berliner Polizei gerufen. Also ein mit Schusswaffen, Schlagstöcken, viel besseren Protektoren und Helmen ausgestatteter Schlägertrupp. Dieser wurde geschickt vom ehemaligen Stadtentwicklungs- und jetzigen Innensenator Andreas Geisel geschickt. Denn wer als Nachfolger von Michael Müller zuständig dafür ist, sich von Big-Playern des Immobilienmarktes bestechen zu lassen und und eine investor*innenfreundliche Politikstrategie zu fahren, der weiß das Schlägertrupps ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie sind. Zunächst kam es dadurch wohl zu Tumulten. Oder besser gesagt zur Selbstverteidigung durch die Bewohner*innen.

Die ersten Schlägertrupps reichten nicht. Deshalb hat die Geisel noch mehr geschickt. Eine Hundertschaft Bullen und ein Dutzend Securities zu jedem Zeitpunkt für eine Hand voll Besetzer*innen. Ein Betreuungsschlüssel, wie man ihn nicht mal aus Waldorf-Kindergärten kennt.

Da die Bewohner*innen der Exikutive und Judikative glaubhaft machen konnten, dass sie schon länger in der „Platte“ verweilten, konnten die Cops erstmal nichts machen außer nerven. So wurde der Strom abgestellt, Taschenkontrollen durchgeführt, sexistische Sprüche gerufen und kein Besuch in die Teppichfabrik gelassen. Ein Räumungstitel muss her. Denn der (laut Forbes) 2,2 Milliarden schwere Käufer und s.Oliver-Boss duldet die Wohngäste nicht auf dem Gelände. Dieser ist seit gestern leider da. Wie es dazu kommt ist noch nicht ganz klar. Ein Netzwerk aus SPD, Immobilienbranche und klassenjustiziellen Bütteln auf dem Richterstuhl sind mit Sicherheit involviert.

Der ehemalige Regierungssprecher Bela Anda, der die Hartz-Reformen propagandistisch begleitete, ist nun Sprecher des Alt-Stralau-4-Eigentümers Bernd Freier. Er ist außerdem SPD-Mitglied und damit Teil des sozialdemokratischen Rackets. Die Bezirksbürgermeisterin Monika Hermann (Grüne Sozialdemokratie) ist angesichts dieses testosteron-, geld- und machtgeladenen Bündnisses wenig erpicht darauf auch nur irgendeine Äußerung vom Stapel zu lassen. Besser so. Sonst wird der gleiche Wortmüll, wie bei der Teilräumung der Gerhart-Hauptmann-Schule in die Zeilen der Gazetten gespühlt.Ob aktiv oder passiv. Wer seinen Beitrag zu einer ad-hoc-Räumung der Teppichfabrik leistet, wird schon die kommenden Lorbeeren wittern. Denn auch der Corpsgeist der SPD hat das ein oder andere Zuckerbrot aus der freien Wirtschaft im Naschschrank hinterlegt, für die treuen Eigentumsschützer*innen.

Es brodelt so sehr, dass der Wunsch diesen Immobiliensumpf trocken zu legen in der Gesellschaft steigt. Es zeigt, dass die Besetzer*innen der alten Teppichfabrik genau das richtige getan haben.
Und weil sie das getan haben, lieben wir sie und senden ihnen Grüße, wünschen ihnen Durchhaltevermögen. Wir lassen uns nicht kriminalisieren. Die Fabriken und Häuser gehören uns. Solidarität mit der Platte! Solidarität mit dem Black Triangle in Leipzig, den geräumten Projekten in Bologna und dem sozialen Zentrum in Prag „Klinika“ !!!

gez. Einige Kollektivistas des Friedel54-Kollektivs

 

Bleibt auf dem Laufenden (@PlatteDie / #Teppichfabrik bei Twitter), zeigt euch solidarisch und bereitet euch auf Tag X vor!

Nachbereitungstreffen zur Friedel-Räumung

Samstag, 15.7. // 15 Uhr // SFE (Gneisenaustraße 2a)

Am 29.6. wurde unser geliebter Kiezladen F54 durch einen großen, brutalen Polizeieinsatz geräumt.

So traurig dies auch ist, die beeindruckende Entschlossenheit, der große Mut und die unglaubliche Solidarität so vieler verschiedener Menschen geben Hoffnung und Kraft. Der entschlossene Widerstand gegen diese skandalöse Räumung bleibt ebenso unvergessen wie die Erkenntnis, dass der Kampf um eine Stadt von unten unbedingt weiter gehen muss und wird.

Unter dieser Prämisse, möchten wir alle tapferen Friedel-Kämpfer*innen und alle im Zuge der Räumung von Repression betroffenen Menschen zu einem Auswertungs- und Nachbereitungstreffen mit Kaffee und Kuchen und Getränken einladen. Ein Anwalt wird ebenso vor Ort sein wie eine Therapeutin, die traumatisierten Menschen Unterstützung anbieten kann. Vom “mörderischen Türknauf“ –der großen Propagandalüge der berliner Polizei- über die z.T. brutale Gewalt der Bullen gegen Blockierende und Presse und evtl. Sammelklagen dagegen, hin zur Frage „Wie weiter?“ wird es einiges zu besprechen geben. Also kommt vorbei und bringt am besten auch noch einen Extra-Kuchen mit, damit wir´s uns so richtig gemütlich machen können, wenn wir schon (auch) über so viele unangenehme Dinge sprechen müssen.

Der Kampf geht weiter!

Samstag, 15.7. // 15 Uhr // SFE (Gneisenaustraße 2a)

Berichterstattung zur Zwangsräumung der Friedel54 und zum Nachspiel

Falschmeldung elektrisierter Türknauf:

taz (27.7.) – Polizei setzt auf Fake-News

Mieterecho Online (4.7.) – Friedel54-Räumung immer skandalöser

taz – Polizei greift daneben

tagesspiegel – Bestand wirklich “Lebensgefahr” für die Polizei?

Welt – Die unlogische Erklärung der Polizei zum “Stromanschlag” bei Friedel54

Morgenpost – Türknauf in linkem Kiezladen stand nicht unter Strom

RBB – Friedel54-Räumung: Türknauf offenbar nicht lebensgefährlich

Berliner Zeitung – Räumung von „Friedel 54“: Polizei fand keine Stromquelle am Türknauf

 

Die Polizeigewalt bei der Räumung, vor allem die gegen Presseleute, war einer der Anlässe für einen Essay bei www.uebermedien.de

 

Berichterstattung zur Räumung am 29.06.

Tagesspiegel – Kiezladen nach Protesten an Gerichtsvollzieher übergeben

Berliner Zeitung – Friedel54 Polizei und Gerichtsvollzieher räumen Kiezladen

Live-Ticker der Räumung:

BZ – Kiezladen „Friedel 54“ an Gerichtsvollzieher übergeben

Berliner Kurier – “Friedel54” Lebensgefahr für Polizei: Türknauf unter Strom gesetzt

Berliner Kurier – Friedel 54 Das Ende eines linken Traums

Morgen Post – “Friedel 54”: Innensenator Geisel lobt Polizeieinsatz

RBB – Polizei übergibt Kiezladen “Friedel 54” an Gerichtsvollzieher

Stern – Polizei räumt linken Szeneladen “Friedel 54” – einige Festnahmen

Die Welt – Türknauf unter Strom – Polizei geht mit Kettensägen vor

Focus – “Friedel 54”-Räumung: Polizei dringt in Kiezladen ein – Tür aufgebrochen

Einer der wenigen Artikel, der auch das gewaltätige Vorgehen der Polizei gegen Journalist*innen erwähnt:

Vice – Brutal, schnell, effektiv: Bei der Räumung des Berliner Szene-Ladens “Friedel54”

Süddeutsche Zeitung – “Lasst Euch einfach wegtragen. Wehrt Euch nicht”

Eine Anwohnerin erwähnt die in den 80ern noch vorhandene Mietpreisbindung, die dann abgeschafft wurde und die heut kaum noch jemand kennt:

Stuttgarter Zeitung – Frau Kreuzers Streuselkuchen kostet jetzt zwei Euro

taz – Nach der Party wird abgeräumt

neues deutschland – Aus für Kiezladen »Friedel 54«

neues deutschland – Kommentar: »R2G« räumt sich selbst

Zeit – Alles Verlierer, außer der Briefkastenfirma

neukoellner.net – Das Kapital hat gesiegt

Ausführlicher Artikel über den Ablauf der Räumung, in dem auch das aggressive Vorgehen der Polizei beschrieben wird:

MieterEcho – Friedel54-Räumung heizt politisches Klima an

In dem Artikel werden luxemburgische Politiker auf die Friedel und das Problem der Briefkastenfirmen angesprochen:

L’essentiel – Luxemburger Firma lässt legendäres Gebäude räumen

Umfassender Bericht von “Zwangsräumungen Verhindern”, die bei den Blockaden dabei waren:

Bündis Zwangsräumung verhindern – Kiezladen Friedel 54 mit staatlicher Gewalt geräumt

 

Radiobeiträge:

Deutschlandfunk – Neue Bleibe gesucht – “Friedel 54”-Räumung in Berlin-Neukölln

Radio Corax – Räumung der Friedel54 – Interview mit dem Pressesprecher

Anarchisisches Radio Berlin – Berichterstattung von der Räumung

 

Videos:

Videomitschnitte von der Räumung und Interview mit dem Pressesprecher Matthias Sander:

neues deutschland – Räumung der Friedel 54

Video von der Räumung und kurzer Hintergrundbericht zur Friedel54 plus Interview mit Bezirksverdrängungsmeisterin Giffey:

RBB – Polizei übergibt Kiezladen “Friedel 54” an Gerichtsvollzieher

Leftvision – Brutale Zwangsräumung – Kiezladen Friedel54

hubber.me – Berlin-Neukölln: „Friedel 54“-Räumung – Polizei nun im Haus

Berliner Morgenpost – Interview mit dem Anwalt der Bewohnere Lukas Theune

 

 

Danke für eure Solidarität

Danke für eure Solidarität, für eure Unterstützung, für eure Energie, für eure Entschlossenheit. Danke für eure Kreativität, für die Aktionen und motivierenden Worte. Danke für das Laut sein und für euer Durchhaltevermögen. Das hat uns allen Kraft gegeben, ob drinnen oder draußen.

Von drinnen eure entschlossenen Parolen zu hören, hat uns Mut gemacht und diverse Male schmunzeln lassen. Schlimm war es aber auch panische, schmerzerfüllte Schreie zu hören und abwarten zu müssen, was wohl mit uns passiert. Und wir mussten lange warten, da die Bullen mehrere Stunden, Sägeblätter und Rammböcke benötigten, um sich in die Räume der Friedel54 hineinzukloppen. Mit viel Material und wenig Verstand haben es diese Amateure dann irgendwie geschafft.

Doch nicht nur die Wände wurden verkloppt sondern auch wir, die die Räumung verhindern wollten. Dass die Staatsgewalt über die Stränge schlägt, ist ja weitreichend bekannt, dass die Räumung unseres geliebten Kiezladens Friedel 54 jedoch so dermaßen gewalttätig vom Gerichtsvollzieher Bossin und seinen Schergen durchgesetzt wurde, ist unfassbar und ekelhaft. So kreativ und vielfältig wir waren, so einseitig und stumpf haben die Bullen Befehle ausgeführt. Die Verantwortlichen aus der Politik halten sich fein raus oder schauen weg. Vor allem sollte sich die Bezirksverdränungsmeisterin Giffey angesprochen fühlen. Sie verurteilt Gewalt, dabei hat sie keine Ahnung, welche Gewalt sich tagtäglich in Neukölln und darüber hinaus abspielt. Eine Kostprobe davon haben wir am Donnerstag bei der Friedel54 Räumung bekommen.

Am Tag X und durch die Berichterstattung konnten wir sehen, wie gesellschaftlich anerkannt die Gewalt von Bullen ist und als “notwendig”, “normal” und “selbstverständlich” gesehen und dadurch legitimiert wird. Ob sich gewehrt wurde oder nicht, war im Grunde egal. Dass Menschen dadurch jedoch schwerst erniedrigt und traumatisiert werden und sich noch dazu nicht wehren dürfen, weil sie sonst von den erprobten Kampfrobotern erst recht körperlich angegangen und erniedrigt werden, ist traurige Realität. Dabei ist (hetero)Sexismus ebenfalls an der Tagesordnung. Gerade queere Menschen, die zur Verhinderung der Zwangsräumung gekommen sind, wurden besonders schikaniert. Das ist verabscheuungswürdig!

Polizeigewalt ist ein berechnendes Kalkül um Menschen systematisch zu traumatisieren und zu erniedrigen, damit wir es uns beim nächsten Mal zweimal überlegen, ob wir auf eine Demo gehen oder eine Zwangsräumung verhindern. Deswegen: Achtet auf euch! Nutzt Angebote wie Out of Action und redet mit Freund*innen über Erlebtes. Es wird in den nächsten Tagen auch eine von uns organisierte Sprechstunde mit Trauma-Therapeut*innen geben. Die genaue Ankündigung dazu folgt. Auch mit zu erwartenden Repressionen wollen wir euch nicht alleine lassen. Wir bieten euch weiterhin unsere kleine Antirepressionsstruktur an. Wir möchten euch schließlich darum bitten, wenn ihr Videos gemacht habt, stellt diese nicht ins Netz. Auch nicht verpixelt! Schützt euch und andere!

Durch unseren Zusammenhalt lassen wir uns nicht unterkriegen! Wir lassen uns nicht einschüchtern oder  mundtot machen! Wir sind viele und wir sind laut! Die Friedel wurde uns genommen, aber unser Kampf geht weiter! Für Freiräume und ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit und mit Solidarität.

Kommt heute zur Demo um 20:30 Uhr am Hermannplatz, um unsere Wut gemeinsam rauszuschreien. Nutzt die Nächte! Besucht Bossin und andere Verdränger und verleiht eurem Hass kreativ Ausdruck.

Friedel54 am 1. Juli 2017

DEMO: Samstag, 1.7., 20.30 Hermannplatz


Wir wollen uns mit der Räumung unseres selbstverwalteten sozialen Zentrums in der Friedelstraße 54 nicht abgeben. Wir protestieren gegen die Zwangsräumung des Kiezladens. Wir bleiben dabei, dass kein Staat und keine Gewalt zur Absicherung von Profiten uns davon abhält, solidarisch und unkommerziell für unsere Träume zu kämpfen! Für eine solidarische Stadt von unten!

Schafft 2, 3, viele Kiezläden!

Wut-Demo: Samstag, 1.7., 20.30 Uhr U-Hermannplatz

 

F54: still alive and still moving forward. Weiter geht´s!

Unsere Solidarität gegen ihre Repression!

Sollte es im Zuge unseres Kampfes zu Verhaftungen, Anzeigen, Vorwürfen durch die Justiz oder anderen Repressalien kommen, gibt es weiterhin eine kleine zusätzliche Anti-Repressionsstruktur.

 

Für Unterstützer*innen:

Repression zieht meist sehr hohe Kosten in Form von Anwalts-/ und Gerichtskosten, sowie Geldstrafen nach sich. Wir wollen niemanden alleine lassen und freuen uns, wenn ihr Soliabende/Parties schmeißt oder einfach so Geld spendet, um die Betroffenen nicht mit diesen Kosten alleine zu lassen. Unter dem Verwendungszweck „F54“ könnt ihr weiterhin Spenden an das Konto der Roten Hilfe überweisen:

 

Rote Hilfe e.V.
GLS-Bank
Konto-Nr.: 4007 238 317
BLZ: 430 609 67
IBAN: DE55 4306 0967 4007 2383 17
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: F54

 

Für Betroffene:

Nehmt auf jeden Fall als Erstes die bestehenden Anti-Repressionsstrukturen in Anspruch. Hier seien vor allem der Berliner EA und die Ortsgruppen der Roten Hilfe genannt. Anschließend setzt ihr euch mit uns in Kontakt. Schreibt uns eine Mail an: kiezladenf54bleibt [ätt] riseup [Punkt] net (PGP-Key). Schildert auf KEINEN Fall was passiert ist, sondern lediglich, dass ihr einen Vorwurf erhalten habt, der irgendwie im Zusammenhang mit der Friedel54 steht. Fragt nach einem Treffen. Wir machen dann einen individuellen Termin mit euch aus. Ziel dieses Treffens ist es, die Nachteile, die im Zuge der Repressialien entstehen, zu erfassen und nach Euren wünschen Hilfe zu leisten. Diese kann finanziell, emotional oder strukturell sein. Auch kann es bedeuten, dass wir mit Euch oder euren Unterstützer*innen, Freund*innen, Gefährt*innen Öffentlichkeitsarbeit leisten oder Prozessbeobachtung stellen.

Tag X ist gekommen. Polizei fängt an die Friedelstraße zu räumen.

Seit der Video-Kundgebung gestern abend harrten solidarische Menschen vor der Friedel54 aus um die Zwangsräumung zu verhindern. Heute haben die Cops gegen 4:20 angefangen die Sitzblockaden vor der Friedel zu räumen und versuchen aktuell (5:50) in den Hinterhof der Friedelstr. 54 zu gelangen.

Auf Indymdia wurde ein Artikel von Freund*innen der Friedel54 veröffentlicht. Unter dem Artikel wuden Bilder von Aktivist*innen in den Räumen der Friedel54 veröffentlicht, die sich verbarrikadiert und angekettet und einbettoniert haben.

Das Anarchistische Radio Berlin berichtet live von den Geschehnissen vor und rund um die Friedel54 unter:

http://aradio.blogsport.de/2017/06/29/friedel54-raeumungsversuch-29-6-2017/

 

Die wichtigsten Infos im Überblick:

Infopunkt 1 – in der Meuterei (Reichenberger Straße 58), ab 4 Uhr

Infopunkt 2 – Kundgebung auf dem Reuterplatz (vor dem Sahara-Imbiss), ab 5.30 Uhr

Infotelefon – 0157 7214 7481

aktuellste Infos unter Twitter: @Kiezladen_f54 & #friedel54

Bei Festnahmen: Ermittlungsausschuss – 030 69 22222

Sanitäter*innen-Zentrale – Tristeza (Pannierstraße 5), ab 4 Uhr

Rückzugspunkt mit Essen und Getränken– Reichenberger Str. 63 A, ab 9 Uhr

Mobile KüfA mit veganen Wraps ist unterwegs.

Aktuelle Beiträge vom Anarchistischen Radio Berlin zur Friedel54

Das Anarchistische Radio Berlin hat zwei sehr schöne hörenswerte Beiträge zur Friedel54 veröffentlicht, die wir euch ans Herz legen wollen.

Ihr findet dort eine gelungene Collage von Interviews und Audiomitschnitten zum Hintergrund des räumungsbedrohten Kiezladens in Berlin-Neukölln und einen Beitrag zur Demo gegen Zwangsräumungen am 24.6.2017

[PM] Heute: Demo gegen geplante Räumung des Kiezladens Friedel54 in Neukölln

+++ Start um 20:30 Uhr auf dem Oranienplatz +++ +++ Kiezspaziergang am Sonntag in Neukölln +++ Gestern Solidaritätskonzert mit mehreren hundert TeilnehmerInnen auf dem Reuterplatz +++ Solidaritätsaktionen aus dem ganzen Bundesgebiet +++

Am 29. Juni soll um 9 Uhr der Kiezladen im Erdgeschoss der Friedelstraße 54 in Neukölln zwangsgeräumt werden. Dies ist die Spitze der Eskalation eines, seit über 2 Jahren bestehenden Konflikts um Mietexplosionen und Verdrängung in dem Mietshaus im norden Neuköllns.

Um auf die drohende Räumung hinzuweisen und dagegen zu protestieren, werden heute Abend ab 20:30 Uhr Aktive und UnterstützerInnen des Kiezladens von Kreuzberg zur Friedelstraße 54 ziehen. Unter dem Motto: „Schluss mit Verdrängung! Schluss mit Zwangsräumungen! – Kiezladen Friedel54 bleibt! Wir bleiben Alle!“ soll nochmals der Protest gegen die drohende Räumung eines 13 Jahre alten sozialen und unkommerziellen Raums in Nord-Neukölln protestiert werden.

Unterstützung erhält der Kiezladen von einer Vielzahl an stadtpolitischen und linken Initiativen und Projekten. So mobilisieren das Hausprojekt Rigaer94, sowie die Initiative gegen das Sama-Riga-Carré mit eigenen Aufrufen und einem Vortreffpunkt zur gemeinsamen Anreise aus Friedrichshain. Weitere Aufrufe zur Beteiligung an der Demonstration gibt es u.A. von der Radikalen Linken Berlin (RLB), der Initiative „Hände weg vom Wedding“ und dem Bündnis Zwangsräumung Verhindern.

„Seit dem Bekanntwerden des geplanten Räumungstermins, hat uns eine Welle von verschiedensten Solidaritäts-Bekundungen erreicht. Aus dutzenden Städten im gesamten Bundesgebiet haben uns Grußbotschaften erreicht, oder wurden Solidaritätsaktionen durchgeführt.“ so Matthias Sander, ein Sprecher des Laden-Kollektivs. Und weiter: „Aber sogar international hat unsere Situation Interesse und Solidarität hervorgerufen.“ So erreichte den Kiezladen etwa vor wenigen Tagen eine Grußbotschaft, samt Bilder aus der kurdischen Region Rojava im norden Syriens.
Die Demonstration ist nicht die einzige öffentliche Aktion, mit der der Kiezladen und seine UnterstützerInnen bis zum geplanten Räumungstermin am kommenden Donnerstag, protestieren wollen. Bereits gestern fand auf dem neuköllner Reuterplatz ein Solidaritätskonzert, mit KünstlerInnen wie der Punkrock-Legende „Terrorgruppe“, sowie dem Rapper PTK aus Kreuzberg, oder den Turntable Hools, einem Sideprojekt von Mitgliedern der Hip-Hop Band K.I.Z. statt. Mehrere hundert Menschen nahmen an dem vielseitigen Programm aus musikalischen Auftritten und Redebeiträgen verschiedener Initiativen teil.

Auch in den kommenden Tagen sind verschiedene, weitere Aktionen geplant. Dazu Sander: „Am morgigen Sonntag werden wir im Rahmen eines Kiezspaziergangs durch Neukölln ziehen, um verschiedene Orte der Verdrängung, aber auch des Widerstandes dagegen zu besuchen und alle Interessierten darüber zu informieren. Dienstag und Mittwoch veranstalten wir öffentliche Filmscreenings vor der Friedelstraße 54, in denen es schwerpunktmäßig um aktuelle und vergangene Mietenkämpfe in Berlin geht.“

Abschluss der Aktionstage ist dann am Tag der angekündigten Räumung. Mehrere dutzend Gruppen mobilisieren zur Blockade der Zwangsräumung und zu vielfältigem Protest. Über die Erfolgsaussichten mag Matthias Sander nicht spekulieren, aber macht deutlich: „Die Mobilisierung zur Blockade der Zwangsräumung ist enorm. Dabei reicht die Spanne von unseren NachbarInnen, über Hausprojekte, Gewerbetreibende, bis hin zu stadtpolitischen und linken Gruppen aus ganz Berlin und darüber hinaus. Der Gerichtsvollzieher und die ihn unterstützenden Einsatzkräfte der Polizei werden auf jeden Fall kein leichtes Spiel haben.“ Und abschließend: „Wenn die Interessen einer Handvoll Firmenbesitzer, die mehrere hundert Kilometer entfernt operieren, mehr zählen, als die Interessen von vielen hundert Menschen, die konkret davon betroffen sind und die Entscheidungen ablehnen, dann stimmt etwas ganz gewaltig nicht. Und wenn dies noch gesetzeskonform und juristisch rechtens stattfindet, der Rechtsstaat also offensichtlich die Interessen einer Mehrheit nicht schützen kann, oder will, dann muss sich der Senat und der Bezirk nicht wundern, dass die Menschen sich alternative Formen des Protests und des Widerstands suchen.“

Nachfragen an Matthias Sander via Telefon unter 0157 75154084, oder direkt vor Ort, vor dem Beginn der Demonstration.

Kiezladen Friedel54 bleibt! Übersicht über die nächsten Tage.

english below: June 29th Block Eviction of Friedel54 and other upcoming events

Am 29. Juni 2017 will die Staatsmacht im Interesse mehrerer Kapitalist*innen den Kiezladen Friedel54 zwangsräumen. Die Bezirks- und Landespolitik hätte eine Eskalation rechtzeitig verhindern können und damit nicht nur den Reuterkiez vor der drohenden Belagerung durch bewaffnete Robocops bewahren, sondern auch die Verdrängung der Bewohner*innen des Hauses verhindern können. Sie wollte in dem Moment, als sie konnte nicht das Vorkaufsrecht anwenden und hat damit Schützenhilfe für Citec, Pinehill, Paddock und Secura geliefert. Oder anders ausgedrückt, sie ist ihrer Funktion als Garant von Investor*inneninteressen nachgekommen. Als das Haus vor ca. einem Jahr von der Citec (unterstützt von dem aktuellen Pressesprecher der AfD-Fraktion im berliner Senat, Thorsten Elsholtz)  an die Pinehill verkauft wurde, wurden so manche Klauseln in den Vertrag – der dem Bezirksamt vorlag – eingebaut. Unter anderem, dass die Pinehill, sollte sie die Kündigung des Kiezladens nicht übernehmen noch im Juli letzten Jahres selbst eine Kündigung hätte aussprechen MÜSSEN. Außerdem wurde festgehalten, dass die Citec, sollte der Kiezladen vor Gericht erstreiten, dass er bleiben dürfe, die Möglichkeit hat der Pinehill vorzuschreiben, ob sie in Revision geht.

Es zeigt sich also ein weiteres Mal, dass auch die geringste Hoffnung in die herrschende Lokal-, Landes-, oder Bundespolitik naiv und gefährlich ist. Es zeigt sich aber auch, dass wir als Friedel54-Kollektiv gemeinsam mit allen Unterstützer*innen und solidarischen Initiativen einiges richtig gemacht haben. Dazu gehört unter anderem, dass den Citec-Bossen nichts anderes übrig blieb, als das Haus zu verkaufen. Die Vertragsklauseln nehmen wir als Kompliment hin, diesen rechten Kapitalisten aus Wien, nicht nur ein Dorn im Auge, sondern die Faust in ihren Fressen gewesen zu sein. Ihre Rachsucht zeigt, dass auch Verdrängungsakteur*innen angreifbar sind. Angreifbar sind ihre Images, ihre Renditepläne (versuchte Besetzung), ihr meist unbeachteter Alltag im „ganz normalen“ kapitalistischen Wahnsinn. (Fahrt nach Wien | Go-In bei Hausverwaltung | Angriff auf Secura)

Direkte Angriffe auf einzelne Akteure greifen allerdings nicht die Struktur kapitalistischer Verwertungslogik von urbanen Zentren an. Militanz ist ein wichtiges Mittel um Investor*innen abzuschrecken und akute Verdrängungsprozesse zu entschleunigen. Im Begriff des Risikokapitals ist allerdings schon die Krux begraben. Wohnraum bleibt Ware. Leider. Das nehmen aber auch viele Szenefremde Nachbar*innen zunehmend war. Beispielsweise die selbstorganisierte Kiezversammlung44, die aus der Initiative des Kiezladens und der Hausgemeinschaft geboren wurde und differenziert Themen, wie Tourismus analysiert aber vor allem ein Hort der gegenseitigen Solidarität ist.

Verdrängung beginnt im Kopf. Sich nicht einzugestehen, dass der eigene Wohnraum, Laden oder Projektraum durch Mieterhöhungen, Umwandlung in Privatwohnungen bedroht sein könnte, oder zu denken: „So ist das nun mal… Kann man ja eh nix machen!“ lähmt ungemein. Jene, die die Hoffnung auf eine bessere Stadt noch nicht aufgegeben haben, kommen durch die akute Notwendigkeit von Widerstand vermehrt zusammen. Umso wichtiger ist es, dass die vielen Kämpfe in Berlin – und vielen anderen Städten – sichtbarer werden. Angst vor der Öffentlichkeit und Hoffnung in eine Rettung durch Politik sind leider immer noch Bestandteile dieser sehr diversen Bewegung. Davon wollen wir – als Kiezladenkollektiv – uns auch gar nicht frei machen. Die Hoffnung durch einen runden Tisch, oder das Vorkaufsrecht der Politik die Friedel54 dem Markt zu entziehen und selbst zu verwalten, war lange Zeit da. Was wir aber gelernt haben ist, dass auf diese rot-rot-grünen Charaktermasken, weder auf Bezirks-, noch auf Landesebene Verlass ist. Sie sind gefangen in ihrem eigenen Machtapparat mit Werkzeugen, die Eigentum an Grund und Boden niemals auf eine Weise verneinen werden wie wir. Aus Fehlern lernt man.

Deshalb ist es umso wichtiger als außerparlamentarische, eigentumskritische Masse die Straßen, Plätze, Hausflure, besetzten Kiezläden und Ferienwohnungen, statt Hinterzimmer und Planarsäle als Orte der politischen Aktion zu bespielen. Selbstbewusst wird nur, wer die Bevormundung durch Politiker*innen negiert, und nicht apelliert.

Wir sind überwältigt von der Solidarität für die Friedel54. Der erste Versuch einer Zwangsräumung am 29.6. steht jetzt schon fest: Wir sind sicher das es ein Desaster für Franziska Giffey, die rot-rot-grüne Koalition und die Berliner Polizei, die sich zu Marionetten der gekränkten Citec und der Pinehill machen, wird.

Es geht aber nicht nur um den Kiezladen Friedel54 und eine einzige Zwangsräumung. Es geht darum sichtbar zu sein für alle, die Angst haben vor Verdrängung, ihnen Mut zu geben und die Möglichkeit an Diskussionen teilzunehmen, weitere Aktionen zu planen und durchzuführen. Es geht darum Zwangsräumungen als gewalttätigstes Mittel der Verdrängung zu skandalisieren und hervorzuheben, dass diese Gewalt trauriger Alltag ist. Es geht darum zu ermutigen Besetzungen durchzuführen, zu verteidigen oder Besetzungen von Außen zu unterstützen.

Wir fordern Euch alle auf, Teil der bevorstehenden Veranstaltungen zu werden und die Chance zu nutzen zusammen zukommen, zu diskutieren, spontan zu sein, die Straßen zu erobern, zu tanzen, zu singen und dem Begehren nach einer besseren Stadt, einer Stadt für Alle Ausdruck zu verleihen. Lasst uns den Verdränger*innen zeigen. Wer sich mit einem von uns anlegt, legt sich mit Allen an. Und wir sind viele!

Friedel54 verteidigen! Jede Zwangsräumung zum Desaster machen! Stadt von unten aufbauen!

 

Fahrplan für die nächsten Tage:

23.6.2017 // 16 Uhr // Reuterplatz // U-Hermannplatz
Zwangsräumungen, Verdrängung, Gentrifizierung: Scheiße!
Konzert & Kundgebung für mehr solidarische Kieze und die Stadt von Unten!

Aufruf

 

Redebeiträge, Infostände und musikalischer Protest von:

Terrorgruppe (Punkrock vom Scheitel bis zur Kimme)
PTK (Kreuzberg bis zum Tod) Achtung! Facebook-Link.
Turntable Hools (Korpulente Infantile Zecken) Achtung! Facebook-Link.
Punkrock MC (Schunkeln bis zur Weltrevolution)
Lulu & die Einhornfarm (My little pony meets punkrock) Achtung! Facebook-Link.
FeeLaHaft & a lazy cat (Von der Straße für die Straße)

 

 

24.6.2017 // 12 Uhr // Friedel54 // U-Hermannplatz
Umsonstflohmarkt: Mitbringen, Abholen, nix bezahlen.

Alles für Alle und zwar umsonst. Eigentumskritik muss praktisch werden.

 

24.6.2017 // 20.30 Uhr // Oranienplatz // U-Moritzplatz/ U-Kotti

Demonstration: Gegen Zwangsräumung und Verdrängung! Kiezladen Friedel54 bleibt!

Ganzer Aufruf

“Lasst uns gemeinsam die Räumung des Kiezladen Friedel54 und jede weitere Zwangsräumung verhindern. Lasst uns in unseren Häusern, unseren Kiezen, unseren Vierteln organisieren und der schleichenden Verdrängung unsere Wut und unseren Widerstand entgegen setzen. Lasst uns gemeinsam für mehr rebellische Nachbarschaften, solidarische Kieze und die Stadt von Unten streiten und kämpfen.”

Gemeinsame Anreise aus Friedrichshain: 19:30 Uhr Dorfplatz (Rigaer Ecke Liebigstr.)

 

25.6.2017 // 14 Uhr // Friedel54 / Reuterplatz

Kiezspaziergang zu Orten der Verdrängung und des Widerstands in Neukölln

“Am 29. Juni soll der Kiezladen in der Friedelstraße 54 zwangsgeräumt werden. Die Kosten des Polizeieinsatzes für eine anonyme Luxemburger Briefkastenfirma werden den Wert des Hauses vermutlich übersteigen. Dieser Spaziergang soll den drohenden staatlichen Gewaltakt in den Kontext der Gentrifizierung des ganzen Viertels setzen. Anhand von widerständischen Häusern und Aktionen erzählen wir Geschichten der kapitalistischen Verdrängung in Neukölln.
Von ungewollten Modernisierungen, Zwangsräumungen, Umgehung von Steuern und Regulierungen, Eigentumsumwandlungen und -neubau, AirBnB und Tourismus, Kreativunternehmen und der Rolle von Konservativen und Neurechten in der Immobilienbranche – vom großen Geschäft mit einem Grundbedürfnis. Aber auch von Widerstand und Selbstorganisation, Genossenschaften und Syndikaten, direkten Aktionen und Blockaden.”

27.6.2017 // 20:30 Uhr // vor der Friedel54

Video-Screening & Diskussion: aktuelle Mietenkämpfe in Berlin

Bevor uns Staat & Kapital auf die Straße setzen, nehmen wir sie uns lieber selbst. Open-Air Screening von Videoclips über aktuelle Mietenkämpfe in Berlin. Danach gibt es Raum für Fragen und Diskussionen.

28.6.2017 // 20:30 Uhr // vor der Friedel54

Film-Screening & Diskussion: Mietrebellen (Doku)

Bevor Staat und Kapital uns auf die Straße setzen, nehmen wir uns diese lieber selbst. Open-Air Kino mit der Dokumentation “Mietrebellen” und anschließender Diskussion mit dem Regisseur. Bleibt im Anschluss da und verhindert am 29. Juni gemeinsam und solidarisch unsere Räumung.

29.6.2017 // 9 Uhr // Friedel54 & ganz Neukölln

Zwangsräumung verhindern! Kiezladen Friedel54 bleibt!

Am Donnerstag, den 29. Juni soll der Kiezladen laut Willen der Eigentümerin und der Bullen zwangsgeräumt werden. Das werden wir nicht hinnehmen und das werden wir verhindern. Gemeinsam und solidarisch. Die Gerichtsvollzieherin hat sich für 9 Uhr angekündigt, erfahrungsgemäß kommt das Pack aber weit früher. Haltet Augen und Ohren offen, kommt möglichst früh und bereitet euch vor.

Vor Ort wird es Aktionskarten geben, sowie mehrere Blockade- und Infopunkte. Es gibt fußläufig eine Sanistation für leichte Fälle, sowie eine solidarische Arztpraxis für schwere Verletzungen. Der EA ist geschaltet, ein Prison-Support ist eingerichtet.

Am Tag vor der Räumung werden wir weitere Infos veröffentlichen. Stellt euch darauf ein das die Bullen auch früher anrücken können. Bildet Bezugsgruppen, überlegt euch Aktionen und verhindert gemeinsam unsere Räumung!


Upcoming events:

June 29th Block Eviction of Friedel54!

23.6.2017 // 4pm // Reuterplatz // U-Hermannplatz

Forced evictions, repression, gentrification: Bullshit!

Concert & rally to support a grassroots community, standing together in solidarity!

Appeal

Speeches, information stands, and musical protest by:

Terrorgruppe (Punkrock from crown to butt-crack)

PTK (Kreuzberg until death) Beware! Facebook link

Turntable Hools (Portly, infantile punks) Beware! Facebook link

Punkrock MC (Swaying towards a world revolution)

Lulu & die Einhornfarm (My little pony meets punkrock) Beware! Facebook link

FeeLaHaft & a lazy cat (From the street for the street)

24.6.2017 // 12pm // Friedel54 // U-Hermannplatz

Free-flea market: Bring something, take something, pay nothing!

Everything for everyone. Criticism of ownership put to practice!

24.6.2017 // 8:30pm // Oranienplatz // U-Moritzplatz/ U-Kotti

Demonstration: Against forced evictions and repression! Community center Friedel54 remains!

Entire appeal

“Let’s prevent the eviction of the Friedel54 community center and every other forced eviction together. Let’s organize ourselves, within our houses, our neighborhoods, our communities, and use our anger and resistance to counteract the insidious repression creeping into our cities. Let’s fight together for more rebellious neighborhoods, community solidarity, and a grassroots city!”

Collective journey from Friedrichshain: 7:30pm at Dorfplatz (Corner of Rigaerstr./Liebigstr.)

25.6.2017 // 2pm // Friedel54 / Reuterplatz

A stroll through the neighborhood of Neukölln, visiting repressed places and also those of resistance

“One June 29th, the community center Friedel54 is scheduled to be evicted forcefully. The expense of the police operation called upon by the anonymous Luxemburg shell company will probably exceed the value of the house being evicted. This walk aims to put this threatening act of violence by the state into the context of the gentrification of the entire neighborhood. We will tell the story of the capitalist repression taking place in Neukölln, pointing out specific houses and actions exemplifying the resistance of the area.”

27.6.2017 // 8:30pm // In front of the Friedel54

Video screening & discussion: current rental conflicts in Berlin

Before the state and capital toss us out on the street, we’ll do it ourselves!

Open air screening of video clips concerning current rental conflicts in Berlin. Afterward there is an opportunity for questions and discussion.

28.6.2017 // 8:30pm // In front of the Friedel54

Film screening and discussion: Mietrebellen (Documentary)

Before the state and capital toss us out on the street, we’ll do it ourselves!

Open air cinema with the documentary “Mietrebellen (Rental rebels)” and subsequent discussion with the director. Stick around after the film and together and in solidarity we can block the eviction of the Friedel54.

29.6.2017 // 9am // Friedel54 & all of Neukölln

Block the forced eviction! Community center Friedel54 remains!

On Thursday, June 29th, according to the will of the house-owner and the cops, the community center Friedel54 is scheduled to be forcefully evicted. We refuse to accept this and will prevent this. Together and in solidarity. The court official has announced their arrival at 9am, but in the light of experience we can expect everyone to arrive much earlier. Keep your eyes and ears open, come as early as possible and be prepared!

On site there will be action maps, as well as blockade and information points. Within walking distance there will be a medic-station for mild cases, as well as a doctor’s office working in solidarity, treating more severe injuries. The EA standing by and prison support is set up.

The day before the eviction we will announce more information. Be prepared for the cops to move in earlier than officially announced. Form your support groups, think about some possible actions and together let’s block our eviction!